Brandenburg von seiner schönsten Seite: „Pferdeorte erleben“ vom 8. September bis 8. Oktober 2024

Paaren-Glien – In diesem Herbst präsentiert Brandenburg wieder seine einzigartige Veranstaltungsreihe unter dem Motto „Brandenburger Pferdeorte erleben“. Vom 8. September bis zum 8. Oktober 2024 haben Pferdeliebhaber, Familien und Kulturinteressierte die Gelegenheit, die vielfältigen Facetten rund ums Pferd in der Region zu entdecken.

Die Veranstaltungsreihe „Brandenburger Pferdeorte erleben“ bietet über einen Monat hinweg zahlreiche Events an verschiedenen Orten in Brandenburg. Die Highlights umfassen:

Pferdefeste und Reitturniere
Aufregende Reitturniere und traditionelle Pferdefeste, bei denen die besten Reiter und Pferde aus der Region ihr Können unter Beweis stellen, beispielsweise das Potzlower Fahrturnier auf dem Pferdehof Ruhnau am 21./22.9.2024.

Führungen und Besichtigungen
Auf Historischen Gestüten und modernen Reitanlagen können Interessierte mehr über die Geschichte und die Entwicklung des Pferdesports in Brandenburg erfahren; so zum Beispiel auch auf den Neustädter Hengstparaden am 14./21./28.9.2024.

Familienfreundliche Veranstaltungen
Eine Vielzahl von familienfreundlichen Aktivitäten, darunter Ponyreiten für Kinder, sowie interaktive Programme, die die Bedeutung des Pferdes in der Region verdeutlichen. Wie wäre es hier mit einem Kinder-Camp auf dem Hof von Maximiliane Tischer in Heideblick zum Weltkindertag am 20.09.2024?

Workshops und Seminare
Spannende Workshops zu verschiedenen Aspekten der Pferdehaltung und -pflege. Experten teilen ihr Wissen über die richtige Pflege und das Training von Pferden. Mit dabei sind u.a. ein Hufpflegeseminar, eines zum Stressabbau oder auch spezielle Reitkurse.  

„Brandenburger Pferdeorte erleben“ ist die perfekte Gelegenheit, die tief verwurzelte Beziehung zwischen Brandenburg und dem Pferd hautnah zu erleben. Das Land, mit seiner Tradition im Pferdesport lädt ein, die faszinierende Vielfalt und das kulturelle Erbe rund um diese edlen Tiere auf eine ganz besondere Weise zu entdecken. Eine Chance Brandenburg aus einer neuen Perspektive zu erleben und sich von der Faszination der Pferde mitreißen zu lassen!

Detaillierte Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen und den Terminen gibt es auf der offiziellen Website:  https://www.pferdeland-brandenburg.de/pferdeorte-erleben-2024/              

Die Illustrationen finden Sie in höherer Auflösung für die Dauer von 7 Tagen nach Versand dieser PI unter diesem Link                                                                                            

Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.

7. Norddeutscher Ernährungsgipfel: „Zurück in die Zukunft… oder wie aus Herausforderung neue Perspektive wird

“Verlässliche Rahmenbedingungen sind das A und O für die Branche

Rostock/Paaren-Glien, Die Herausforderungen der Ernährungswirtschaft in Norddeutschland bleiben groß. Während die Branche in den letzten Jahren durch Pandemie, Inflation und geopolitische Krisen erheblich unter Druck geraten ist, steht sie weiterhin vor der Aufgabe, sich permanent an neue Gegebenheiten anpassen zu müssen. Unter dem Motto „Zurück in die Zukunft…oder wie aus Herausforderung neue Perspektive wird“ treffen sich am Donnerstag, dem 5. September 2024, ca. 200 Experten aus Norddeutschland in Warnemünde zum
7. Norddeutschen Ernährungsgipfel (NEG).
Das Ziel der diesjährigen Veranstaltung besteht insbesondere darin, den Dialog zwischen Wirtschaft, Politik und Landwirtschaft zu intensivieren, um Lösungen für die drängendsten Probleme der Branche (z. B. Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten oder die Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen) zu finden. Organisiert wird die Veranstaltung von der Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. (AMV), und dem Brandenburger Agrarmarketingverband pro agro.

Die norddeutsche Ernährungswirtschaft kämpft weiterhin mit gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten, einem anhaltenden Fachkräftemangel und einem unsicheren Konsumklima. Gleichzeitig sind die Anforderungen an die Branche, etwa durch strengere Umwelt- und Tierwohlauflagen, gestiegen. Die Unternehmen sehen sich gezwungen, ihre Produktionsprozesse nachhaltiger zu gestalten, was jedoch mit erheblichen Investitionen verbunden ist.

Die aktuellen Umfrageergebnisse des AMV zur Situation der Ernährungsbranche in Mecklenburg-Vorpommern zeigen die drängenden Probleme der Branche:

•           Kosten und Preisgestaltung: Nur 13,25 % der Unternehmen können gestiegene Produktionskosten vollständig weitergeben. Fast 45 % der Unternehmen schaffen dies nur teilweise, was zu erheblichem finanziellem Druck führt.

•           Personal und Unternehmensstruktur: Die Zahl der Unternehmen, die Personal abbauen oder umstrukturieren, hat sich von 14,58 % im Vorjahr auf 34,94 % erhöht. Auch Betriebsaufgaben und Unternehmensverkäufe stehen für 20,48 % der Unternehmen zur Diskussion.

•           Kooperationen und Digitalisierung: 68,67 % der Unternehmen suchen verstärkt nach neuen Absatzmöglichkeiten und Vermarktungspartnern. 50,60 % setzen auf Digitalisierung und Energieeffizienz als zentrale Elemente ihrer Strategie.

Weiterhin berichten 60 % der Unternehmen von einer Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage im Vergleich zum Vorjahr. Nur 30 % konnten ihre Umsätze steigern und fast 50 % der Betriebe haben Schwierigkeiten, die gestiegenen Kosten an den Handel weiterzugeben.

 „Die Krisen der vergangenen Jahre als auch die aktuellen Konflikte haben gezeigt, wie wichtig die regionale Lebensmittelproduktion für die Versorgung der Bevölkerung ist. Es ist daher essentiell, dass die Politik endlich handelt und verlässliche Rahmenbedingungen schafft, die unsere regionale Produktion nachhaltig sichern“, erklärt Tobias Blömer, Vorsitzender des AMV. „Hierzu zählen vor allem der Bürokratieabbau, die Unterstützung der regionalen Absatzförderung und Wertschöpfungsketten, die Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen z. B. durch einen Schutz vor zollfreien Billigprodukten mit schlechteren Standards oder die Deckelung der staatlichen Abgaben“, so Blömer weiter.

Im Land Brandenburg fordern im aktuellen pro agro-Branchenbarometer knapp die Hälfte der Unternehmen kontinuierliche Landesoffensiven für regionale Lebensmittel und die Stärkung von Selbstversorgungsgraden:

„Nach langwierigen, intensiven Gesprächen ist es uns im Land Brandenburg im Jahr 2024 endlich gelungen, die Ministerien für Wirtschaft und Landwirtschaft gemeinsam an einen Tisch zu holen. Im Ergebnis konnten wir erreichen, dass eine breite Informationskampagne für den Kauf regionaler Lebensmittel finanziert wird. Das löst zwar nicht die strukturellen Herausforderungen, kann aber beim Absatz helfen. Und am Ende ist das entscheidend: Verbraucher müssen unsere regionalen Produkte bevorzugt in den Einkaufskorb legen,“ ergänzt Hanka Mittelstädt, Vorstandsvorsitzende von pro agro und SPD-Landtagskandidatin für die anstehende Landtagswahl am 22. September, die Aussagen des AMV.

Weitere Ergebnisse des pro agro-Branchenbarometers zum Halbjahr 2024:

Etwas mehr als die Hälfte der Unternehmer (53 %) geben an, dass sich seit Beginn des Jahres ihre Geschäftsaussichten verändert haben. Bedenklich dabei ist das: 51 % die Aussichten schlechter und 12 % als deutlich schlechter beurteilen.

Aufgrund der wirtschaftlichen Sorgen ist der Arbeitskräftemangel nach wie vor akut, aber nur 44 % der Unternehmen beklagen aktuellen Arbeitskräftemangel. Hauptsorge ist nach wie vor die Stabilisierung der Personaldecke in den Bereichen Hilfskräfte und Fachpersonal in der Produktion (jeweils 59%).

In der Ernährungswirtschaft sind KI-Anwendungen noch nicht in der Breite angekommen.  70 Prozent der befragten Unternehmen haben bisher keine Berührungspunkte.

Der diesjährige Gipfel widmet sich weiterhin den Themen des Generationenwandels, der Digitalisierung und Automatisierung sowie den neuen Anforderungen an Nachhaltigkeit und Finanzierung in der Ernährungswirtschaft. Wichtig ist hierbei die konkrete Umsetzung der Ideen in den betrieblichen Alltag.

Die Veranstaltung wird von insgesamt 28 Sponsoren und Partnern sowie 15 Produzenten und von den Marketingnetzwerken aus den anderen norddeutschen Bundesländern unterstützt. Premiumsponsor ist die Lienig Wildfruchtverarbeitung GmbH aus Zossen. Der Ernährungsgipfel wird zusätzlich von einer Fachausstellung begleitet.

Aktuelle Zahlen zum Ernährungsgewerbe in Mecklenburg-Vorpommern

In Mecklenburg-Vorpommern nimmt die Ernährungswirtschaft traditionell einen großen Stellenwert ein. Sie zeichnet sich durch eine große Zahl leistungsfähiger mittelständischer Unternehmen sowie ein qualitativ hochwertiges und vielfältiges Produktsortiment aus. Derzeit sind in den 88 Betrieben mit mehr als 50 Mitarbeiter über 14.400 Mitarbeiter beschäftigt. Die Branche erwirtschaftete dabei einen Jahresumsatz von rund 4,5 Mrd. Euro.

Der Anteil der Ernährungsindustrie am Gesamtumsatz des verarbeitenden Gewerbes beträgt ca. 33 Prozent. Nimmt man noch die Umsätze der Futtermittel- und Getränkeindustrie hinzu, würde der Umsatzanteil auf 36,8 % steigen. Die Ernährungswirtschaft ist damit innerhalb des verarbeitenden Gewerbes sowohl gemessen an der Zahl der Beschäftigten als auch nach dem Umsatz der größte Industriezweig in Mecklenburg-Vorpommern.

Doch nicht nur mittelständische Traditionsunternehmen prägen das Bild Mecklenburg-Vorpommerns, sondern ebenso die enorme Vielzahl an Klein- und Kleinstunternehmen, welche statistisch nicht erfasst werden.

Aktuelle Zahlen zum Ernährungsgewerbe in Brandenburg

Der Verbrauchermarkt in der Region Brandenburg-Berlin mit 6 Mio. Verbrauchern bietet ein großes Potenzial für den Aufbau von Wertschöpfungsketten aus dem ländlichen Raum (Landwirtschaft, Direktvermarktung, Ernährungswirtschaft, Handel und Gastronomie) zu den Verbraucherzentren mit Berlin an der Spitze. Die Ernährungswirtschaft gehört zu den wesentlichen Wirtschaftszweigen. Für das Land Brandenburg ist die Branche mit 164 Betrieben, einem Jahresumsatz von 4,38 Mrd. € sowie 12.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten (in Betrieben ab 20 Mitarbeiter) eine herausragende regionalwirtschaftliche Größe.

Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. (AMV)

Der AMV ist seit fast 25 Jahren das größte Netzwerk der Agrar- und Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern – der umsatzstärksten Branche innerhalb des verarbeitenden Gewerbes im Bundesland. Unter seinem Dach vereint er sowohl konventionell als auch ökologisch arbeitende Betriebe aus Industrie und Handwerk. Derzeit umfasst er 154 Netzwerkpartner – 87 Produzenten der Agrar- und Ernährungswirtschaft, 44 Fördermitglieder sowie 23 Kooperationspartner.

pro agro – Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg/Berlin e.V.

Der Verband pro agro als größtes Branchennetzwerk in Brandenburg/Berlin engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Angeboten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus – von Uckermark bis Lausitz, von Ernährungswirtschaft bis Direktvermarktung, konventionell und biologisch wirtschaftend. Derzeit gehören zum Verband 408 Mitglieder, 18 Förderer sowie rund 50 weitere Kooperationspartner. Die Mitglieder des pro agro e.V. generieren in Summe einen Jahresumsatz von ca. 2 Milliarden Euro.

Programmlink

Presseeinladung – 7. Norddeutscher Ernährungsgipfel: „Zurück in die Zukunft … oder wie aus Herausforderung neue Perspektive wird“

Zeit:        Donnerstag, 5. September, ab 10 Uhr

Ort:         Yachthafenresidenz Hohe Düne in Rostock-Warnemünde

Am 5. September 2024 findet in der Yachthafenresidenz Hohe Düne der 7. Norddeutsche Ernährungsgipfel (NEG) statt. Organisiert wird der Gipfel von den Agrarmarketingverbänden der Länder Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Etwa 200 Vertreter der Ernährungswirtschaft aus Norddeutschland werden vor Ort erwartet.

Die Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. (AMV) veranstaltet zum siebenten Mal den Norddeutschen Ernährungsgipfel zusammen mit seinem Partner pro agro – Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin e.V. Der Ernährungsgipfel hat sich zur größten und wichtigsten Kommunikationsplattform für den Austausch der Branche im Norden etabliert.

Eröffnet wird die Veranstaltung von Tobias Blömer, dem Vorsitzenden des AMV und Hanka Mittelstädt, der Vorsitzenden von pro agro sowie einem Grußwort von Minister Dr. Till Backhaus – Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern.

Der AMV lädt Sie herzlich dazu ein, am Norddeutschen Ernährungsgipfel teilzunehmen. Das Programm finden Sie im Anhang. Gerne vermitteln wir auch Gespräche mit den Unternehmern, Referenten sowie den Vorsitzenden der Verbände. Lassen Sie uns gerne im Vorhinein wissen, mit wem Sie ein Interview führen möchten.

Rückfragen bitte an: info@mv-ernaehrung.de oder presse@proagro.de

Programmlink

Havelicious: Kleines Gebinde, großer Markenauftritt

Grüne Schoten: Ernte in den Bergen Madagaskars.

Ein Start-up, wie es im Buche steht: Als der US-Amerikaner und Pilot vor vielen Jahren nach Berlin kam und bei einer namhaften Fluggesellschaft anheuerte, hätte er sich nicht träumen lassen, dass er Jahre später, nach seiner Frühverrentung, hier ein Lebensmittel-Unternehmen gründet. Typisch Amerikaner, möchte man sagen – kurz entschlossen, zupackend und unbeirrt. Fast zwei Jahre hat es gedauert, bis die Geschäftsidee reif für den Markt war, bis James Phillips die Produktion starten konnte. Als Firmenzentrale und Produktionsstätte dient ihm sein Privathaus, wo er gemeinsam mit Sohn Sören in einer separat eingerichteten gewerblichen Küche ein exotisches Rohprodukt in mehreren Aggregatzuständen und für unterschiedliche Verwendungszwecke verarbeitet. So wird mit viel Handarbeit die Vanille aus Madagaskar in Falkensee zu einem Markenprodukt veredelt.

Hinter der Geschäftsidee stand ein ganz praktischer Grund: Als sich herausstellte, dass die Tochter – ein Fan von selbst fabriziertem Vanille-Gebäck – gegen bestimmte Zutaten in den von ihr verwendeten Vanilleextrakten allergisch ist, haben Vater und Bruder so lange in der privaten Küche herumexperimentiert, bis sie die Rezeptur für ein Extrakt ohne Nebenwirkungen gefunden haben. Des Rätsels Lösung war letztlich einfach: Durch Verzicht auf künstliche Zusätze wie Geschmacksverstärker, Aromen und andere Zutaten war es ihnen gelungen, dem Familienmitglied Linderung zu verschaffen.

Bitte recht freundlich: James Phillips und sein Sohn Sören präsentieren ihr Vanille-Sortiment während der Grünen Woche 2024 in der Brandenburghalle.

Das war die Geburtsstunde des Unternehmens zur Herstellung von Vanilleprodukten. Vater James und Sören, der gerade sein BWL-Studium abgeschlossen hatte, gründeten die Firma „Havelicious“, einer begrifflichen Mixtur aus „Havelland“ (Sitz der Firma) und dem englischen Wort „delicious“ (lecker, köstlich). Die beiden familiären Gesellschafter des Zwei-Mann-Betriebs ohne weitere Mitarbeiter, fungieren dabei als „Mädchen für alles“: Verwaltungskram erledigen, Rohware besorgen, Produktion bewerkstelligen und vieles mehr. Jedenfalls jetzt noch, praktisch in der Startphase. Von der Idee bis zum Produktionsstart hatte es allerdings noch fast zwei Jahre gedauert. Es begann mit einem Teilumbau des Familien-Wohnhauses, um dort Räume unterzubringen wie eine gewerbliche Küche oder ein Lager (dafür muss zur Zeit noch Sörens Kinderzimmer herhalten) und dergleichen. Hinzu kam der Papierkrieg mit den Behörden zwecks Bio-Zertifizierung.

Vor allem die Suche nach geeigneten Lieferanten erwies sich als äußerst zeitraubend. Die beiden Männer haben praktisch den ganzen Erdball abgeklappert – per Internet und Telefon natürlich, nicht physisch.

„Die meisten Anbieter kamen nicht in Frage, weil sie Groß- und Zwischenhändler waren“, erzählt James Phillips. „Wir wollten unsere Rohware aber direkt von landwirtschaftlichen Erzeugern beziehen. Außerdem waren die Bio-Zertifikate häufig äußerst suspekt.“ Schließlich führten die umfangreichen Recherchen zu einer landwirtschaftlichen Genossenschaft in Madagaskar, der rund 500 Bauern angeschlossen sind. „Das ist eine sehr vertrauenswürdige und zuverlässige Organisation, die über viele internationale Kontakte und Partnerschaften verfügt und unsere Ansprüche voll und ganz erfüllt“, sagt er. Gerade im Februar 2024 habe man sich auf der Biofach in Nürnberg getroffen; dort sei die Genossenschaft Aussteller gewesen.

Fermentierte Schoten: Exakt gestapelt für den Export in alle Welt.

Derzeit bezieht Havelicious rund eine Tonne Vanille-Rohware (hauptsächlich Schoten und Pulver) von seinem Lieferanten. In zwei bis drei Jahren wird nach Einschätzung von James Phillips die Menge von fünf Tonnen erreicht. Das ist bei Berücksichtigung der ziemlich kleinen Gebinde der fertigen Produkte eine ganze Menge. „Wir bekommen in Kürze die nächsten 400 kg Pulver geliefert, die wir in 15gr-Gläser abfüllen. Das sind über 26.000 Gläser“, rechnet er vor.

Zur Vanille-Produktpalette gehören neben Pulver auch Schoten, Extrakt, Paste, Zucker und Sirup. Vermarktet wird das Sortiment auf unterschiedlichen Wegen. Dazu zählt z.B. der Verkauf auf Wochenmärkten, was gewissermaßen als authentischer Live-Test für die Kundenresonanz betrachtet wird.

Außerdem hat das Unternehmen einen eigenen Online-Shop und ist zusätzlich auf digitalen Plattformen wie amazon und Etsy präsent. Was den stationären Lebensmittelhandel angeht, ist noch einige Aufbauarbeit zu leisten. Doch immerhin sind die Produkte seit zwei Monaten in den Regalen von Denns-Biofachmarkt zu finden – nicht bundesweit, aber in Berlin/Brandenburg. Bei den Handels-„Dickschiffen“ Edeka und Rewe Fuß zu fassen, ist keine leichte Übung. Wenigstens einen Fuß in der Tür, um im Bild im bleiben, hat Havelicious jetzt bei Edeka.

So ist es gelungen, ab Eröffnung des neuen E-Centers in Nauen (Mitte August, wir berichteten darüber) beim regionalen Sortiment dabei zu sein. Inhaber Christian Dorfmann hat Newcomer James Phillips eingeladen, die Vanille-Produkte im Rahmen des so genannten Hofladen-Konzepts auf separater Fläche anzubieten und zeitweise auch persönlich vor Ort vorzustellen. „Das ist natürlich ein Traum, in diesem Rahmen direkt mit Kunden ins Gespräch zu kommen“, freut er sich. Und hofft natürlich auf gute Abverkaufszahlen, denn das könnte für die Listungschancen bei Edeka förderlich sein. Vor diesem Hintergrund forciert das Inhaber-Duo derzeit den Markenauftritt der Produkte.

Verarbeitete Schoten: Neuer Markenauftritt für den Verkauf im Lebensmitteleinzelhandel.

Auf dem Etikett werden beispielswiese die Text-Informationen wegen der besseren Lesbarkeit größer geschrieben sowie der Produktname hervorgehoben und das Logo kleiner dargestellt. Außerdem befinden sich Regalständer in der Entwicklung, deren Material sowie Form- und Farbgebung sehr aufmerksamkeitsstark sind. „Wir wollen aus einem Nischenprodukt ein hochwertiges Markenprodukt in verschiedenen Variationen und Anwendungen machen“, fasst James Phillips zusammen.

Marktschwärmerei Deutschland: Nach Durststrecke wieder in der Erfolgsspur

Private Atmosphäre: Abholen der Ware in einer Marktschwärmerei.

Zehn Jahre in Deutschland, ein kleines Firmenjubiläum also. Das ist doch schon mal was! Das 2011 in Frankreich gegründete und 2014 in Berlin eingeführte Vermarktungs-Netzwerk hat sich in der letzten Dekade hierzulande etabliert, hat in externen Krisen (Pandemie, Krieg, Inflation) Federn lassen müssen und befindet sich heute wieder auf der Erfolgsspur. Trotz Kosten- und Umsatzkrise in der jüngsten Vergangenheit hat sich gezeigt, dass die Kombination aus Onlineshop und Bauernmarkt ein robustes Geschäftsmodell ist und das Prinzip, Verbraucher und Erzeuger regionaler Lebensmittel zusammenzubringen, weiter auf nachhaltiges Interesse stößt. Felix Virmani (Foto © Franziska Evers), Geschäftsleiter Deutschland, bringt uns auf den neuesten Stand.

Gegenwärtig arbeitet man in der Hauptstadtregion mit 362 landwirtschaftlichen Erzeugern („Partnern“) zusammen, die monatlich insgesamt rund 1.200 Kunden („Mitglieder“) beliefern. In Berlin und Brandenburg gibt es 33 Abholpunkte („Schwärmereien“/„Gastgeber“), wo die bestellte Ware bereitliegt und sich Kunde wie Erzeuger persönlich treffen und austauschen. Die Zahlen mögen niedriger sein als vor der Krise, was aber nicht heißt, dass das Netzwerk-Konzept ein Auslaufmodell ist. Im Gegenteil, wie Felix Virmani, sagt: „Wir haben zwar momentan etwas weniger, aber nach wie vor außerordentlich treue Kunden, deren Warenkörbe immer gut gefüllt sind. Um wieder zu alter Stärke zu gelangen, bedarf es üppiger Marketing-Budgets, über die der kleine Direktvermarkter nur selten verfügt. Da braucht es Geduld und einen langen Atem.“

Natürlich ist das Kaufverhalten der Verbraucher derzeit immer noch von Vorsicht geprägt, aber das Image regionaler Produkte ist weiter ungebrochen positiv: Vertrauen und Verlässlichkeit, kurze Wege und emotionale Bindung an die Region sind immer noch Werte, die bei den Kunden hoch geschätzt sind, selbst wenn man dafür etwas tiefer ins Portemonnaie greifen muss. Eine Bestätigung sieht Felix Virmani darin, dass „selbst die großen Handelsketten in ihrer Kundenansprache bekräftigen, wie wichtig ihnen Regionalität ist“. Abgesehen von hoher Qualität der Produkte, die praktisch Standard sein muss, „liegt unsere Stärke auch darin, dass wir eine

direkte Beziehung zu den Lebensmitteln herstellen und durch den Kaufakt gleichzeitig die Menschen, die hinter den Produkten stehen, sowie das Gewerbe in der Nachbarschaft unterstützen“.

Obwohl die Marktschwärmer ein anderes Geschäftsmodell als der klassische Lebensmitteleinzelhandel praktizieren, dient der LEH gewissermaßen als „Referenz im Angebot frischer Ware bzw. in der Frage regional/nichtregional“. Das bezieht sich nicht nur auf das Sortiment, sondern auch auf die Preistransparenz. So testet Marktschwärmer aktuell eine Produktkategorie, mit der die „guten Preise“ auf der Plattform noch sichtbarer werden sollen. Die Kunden können auf diese Weise feststellen, dass bei den Marktschwärmern im Vergleich zum LEH keineswegs Mondpreise aufgerufen werden. Das ändert nichts daran, dass die Partner, also die landwirtschaftlichen Erzeuger von Lebensmitteln, die Preise für ihre Produkte nach wie vor selbst festlegen.

In diesem Punkt, wie in vielen anderen auch, hat sich das Geschäftsmodell in den vergangenen zehn Jahren nicht verändert. Im Unterschied zu früher hat man jedoch 2023 ein neues Strukturelement eingeführt, das die Erfahrungen und Bedürfnisse vor Ort bei grundsätzlichen Entscheidungen mit einbezieht. Das heißt konkret, dass bei den monatlichen Meetings in der Berliner Zentrale jeweils zwei Personen aus der Gastgeber-Ebene mit von der Partie sind, wenn etwa Marketing- oder Budgetfragen diskutiert werden. Das ist nicht nur gut für’s gegenseitige Vertrauen, sondern berücksichtigt auch stärker die lokalen oder regionalen Bedingungen.

Zum Basissortiment einer jeden Marktschwärmerei gehören Obst und Gemüse, Fleisch, Milch, Eier und Brot. „Es ist unser Anspruch, dass diese Warengruppen flächendeckend zur Verfügung stehen“, sagt Felix Virmani, fügt aber hinzu, dass „es hin und wieder Lücken im Warenkorb gibt, die wir beheben wollen“. Genannt werden in diesem Zusammenhang vor allem Brot und Obst. Das gelte insbesondere für den Raum Berlin/Brandenburg, wo noch ein gewisses Potenzial bestehe.

Zu guter Letzt die Frage: Gibt es einen Jubiläums-Event? Ja, und zwar eine große Verkostungsaktion in über 30 Schwärmereien in ganz Deutschland. Das ist ein Kooperationsprojekt mit der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, dem Bundesverband der Regionalbewegung und anderen. Für die Hauptstadtregion ist auch pro agro als Partner mit im Boot. Wann und wo das Ereignis stattfinden wird, kann man ab Mitte August auf der Website „Tag der Regionen“ einsehen.

Cluster Ernährungswirtschaft Brandenburg: Impulsgeber und Vermittler

Clustermanager Dr. Detmar Leitow (Mitte, Foto WFBB)…

Als Teil der Wirtschaftsförderung Land Brandenburg (WFBB) fungiert das für die Ernährungswirtschaft zuständige Cluster als Netzwerk und Plattform für die Branche der Hauptstadtregion: Menschen zusammenbringen, Projekte initiieren, innovative Kooperationen entlang der Wertschöpfungskette schaffen, Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft herstellen. Ziel der Aktivitäten ist es, die heimischen Erzeuger und Verarbeiter von Lebensmitteln zu unterstützen und im Wettbewerb zu stärken sowie die Zusammenarbeit aller Clusteraktiven zu fördern und nachhaltig zu etablieren.  „Wir verstehen uns als Impulsgeber, Initiator und Moderator gleichermaßen“, beschreibt Clustermanager Dr. Detmar Leitow sein vielseitiges Arbeitsfeld, das er gemeinsam mit seiner Kollegin Janina Löbel verantwortet.

In einem weiter gefassten Sinne versteht sich das Clustermanagement auch als Begleiter und Verbinder der Wirtschaft und Wissenschaft. „Je nach Themenbereich strecken wir unsere Fühler in der eigenen Branche oder an den Nahtstellen zu anderen Wirtschaftsbereichen aus, wo ein nützliches Erfahrungspotenzial besteht“, erklärt der Clustermanager.

… und Projektmanagerin Janina Löbel (links, Foto WFBB/Enters) im Gespräch mit Akteuren aus dem Cluster.

Die Ernährungswirtschaft ist im Bereich der Produktentwicklung und -weiterentwicklung kreativ und innovativ unterwegs. Bei branchenübergreifenden Themen wie Digitalisierung, der bioökonomischen Verwertung von Rest- und Nebenströmen oder der Logistik ist sie jedoch vor allem Anwendungsbranche und damit auf Anstöße anderer Wirtschaftszweige angewiesen. Mit Hilfe des Clustermanagements und geeigneter Kooperationen können innovative und vor allem zielführende, praxisorientierte Lösungen für die Branche gefunden werden. Da wird dann geschaut, wo die entsprechenden Experten sitzen – in der eigenen Branche, in der Wissenschaft oder in sonstigen relevanten Einrichtungen. Durch umfassende Vernetzung mit Experten aller Art kann das Clustermanagement dazu beitragen, dass auch Detailfragen beantwortet werden.

So gesehen hat die Tätigkeit des Clusters viel von einer Vermittlungsagentur, in deren Netzwerk sich die „Gewerke“ befinden, die vor der Vermarktungsstufe operieren: Produktentwicklung, Lebensmitteltechnologie, Lebensmittelrecht und vieles mehr. Bei Fragen der Vermarktung wiederum kooperiert man partnerschaftlich mit dem Marketingverband pro agro, der nicht nur wichtige Kontakte und Zugang zum regionalen Handel hat, sondern auch über eine Fülle von Kommunikationsinstrumenten verfügt. Für Fragen rund um Personal und Arbeitsrecht kann das Clustermanagement z.B. auf die Wirtschaftsvereinigung der Ernährungsindustrie Berlin-Brandenburg (WVEB) verweisen (siehe auch unser Interview im pro agro-Newsletter 06/2024).

Wirtschaftsminister Jörg Steinbach und Clustersprecherin Dorothee Berger umrahmen die Gewinner des Brandenburger Innovationspreises 2024 von Havelmi (Foto MWAE/Maltry).

Über die Vermittlungstätigkeit hinaus (Detmar Leitow bezeichnet sich und Janina Löbel als „Scouts“) besteht eine wesentliche Aufgabe des Clusters darin, Denkanstöße und Impulse zu geben. Das geschieht vornehmlich durch Branchenveranstaltungen, die für die Teilnehmer nicht nur der Informationsaufnahme, sondern auch der Vernetzung durch persönlichen Austausch dienen. Da wäre etwa der „Food Talk Innovative Ideen für die Ernährungswirtschaft“ (am 4. September 2024) oder das Format „Praxis trifft Forschung“ zu nennen; nicht zu vergessen die jährliche „Cross-Cluster-Konferenz“, in deren Rahmen das Wirtschaftsministerium den Brandenburger Innovationspreis vergibt.

Das Cluster Ernährungswirtschaft trägt zwar die Herkunft „Brandenburg“ in seinem Namen, arbeitet aber auch mit Partnern in Berlin zusammen – seien es Lebensmittel- und andere Unternehmen oder Universitäten und vergleichbare Institutionen. Detmar Leitow: „Generell verstehen wir uns zwar als Vermittler. Manchmal sind wir aber auch schlicht Übersetzer – wenn Wissenschaftssprache auf Wirtschaftssprache trifft. Da heißt es hin und wieder dicke Bretter bohren“, schmunzelt er.

Regionalität bei Penny Ost

Hingucker: Präsentation der regionalen Eigenmarke für Obst und Gemüse in der Handzettelwerbung.

„Penny ist der Discounter mitten im Leben der Menschen“, sagt die REWE Group über ihre Tochtergesellschaft. Sie sei ein moderner Nahversorger, der die Nachbarschaft in den Mittelpunkt seiner Aktivitäten und Kommunikation stellt. Diesen Nachbarschaftsgedanken lebt Penny konsequent in seinen rund 2.150 Filialen in ganz Deutschland. Darunter natürlich auch in seinen exakt 476 Standorten der Region Ost, also in Berlin und den fünf Bundesländern Ostdeutschlands. Wie bei REWE, der Vollsortiments-Schwester, werden auch hier Regionalität und Lokalität im Warenangebot großgeschrieben. Was das für Berlin und Brandenburg heißt, erzählte uns Bernd Kinzig (Foto), der Leiter des regionalen Einkaufs Penny Ost.

Wenn auch die Konzernzentrale in Köln prinzipiell die Hoheit über das Warenangebot ihrer Märkte hat, also die Einkäufer in der Domstadt entscheiden, was in die Regale kommt und was nicht, „können wir uns bei der Auswahl unserer regionalen Lieferanten innerhalb gewisser Leitplanken recht frei bewegen“, erklärt Bernd Kinzig. „Je nach Kategorie, also beispielsweise Fleisch oder Obst und Gemüse, haben wir eine Vermittlerfunktion zwischen Lieferant und nationalem Einkauf.“ In Klartext: Wenn auch die regionale Listungskompetenz bei den Einkäufern vor Ort liegt (sie kennen Lieferanten und Produkte), wird jeder Vorschlag im Einzelfall mit den nationalen Kollegen diskutiert, abgestimmt und dann über die Listung des Produkts entschieden. „Das ist ein ständiger Prozess.“

Übrigens sitzen die für Ostdeutschland zuständigen Niederlassungen von Penny und REWE in Teltow quasi Tür an Tür, also im selben Gebäude, arbeiten aber unabhängig voneinander. Bernd Kinzig und sein Team entscheiden mit Blick auf die Penny-Märkte (Performance, Handzettelwerbung, Aktionen etc.) also unabhängig von REWE. „Wir brauchen keine Rücksprachen und sind recht autark“, sagt er. Was natürlich nicht heißt, dass man auf den gelegentlichen Erfahrungsaustauch grundsätzlich verzichtet.

Zur Klarstellung: Wenn Penny Ost von gelisteten regionalen Produkten spricht, dann handelt es sich um solche, die aus dem gesamten Verbreitungsgebiet stammen bzw. dorthin distribuiert werden. Mit anderen Worten: Regionale Produkte in den Filialen von Berlin/Brandenburg kommen nicht nur aus heimischen Gefilden, sondern auch aus anderen Bundesländern Ostdeutschlands. Und umgekehrt. In diesem Zusammenhang weist Bernd Kinzig darauf hin, dass derzeit ca. 1.300 Artikel aus der Region Ost in den Penny-Ost-Filialen distribuiert sind; 500 davon haben den Status einer festen Listung. 130 dieser Artikel sind aus den Bundesländern Berlin/Brandenburg. 

Fingerzeig: Einkäufer Bernd Kinzig markiert die Gebiete, für die er zuständig ist – Penny Ost und Penny Süd.

Die restlichen 800 sind so genannte „in/out-Artikel“ – nicht gelistete Werbeartikel, die über einen Zeitraum von 52 Wochen mit Handzetteln beworben werden.

Dazu Bernd Kinzig: „Das sind Produkte, die zeitlich befristet nur für bestimmte Aktionen im Sortiment zu finden sind. Was im Übrigen eine gute Testmöglichkeit ist. Deshalb ist dieses Verfahren für uns sehr wertvoll. Das kann dazu führen, dass je nach Kundenresonanz in Abstimmung mit den nationalen Kollegen daraus ein fester Listungsartikel für die Region wird oder die Artikel in regelmäßigen Abständen wiederholt bei Aktionen eingesetzt werden.“

Sichtbarkeit: Aufmerksamkeitsstarke Platzierung regionaler Produkte.

Abgesehen von Sonderplatzierungen und Aktionsware sind gelistete Artikel in die jeweiligen Warengruppenregale integriert. Damit das für den Kunden sichtbar wird, arbeitet Penny mit regionalen Einsteckern bzw. Auslobungen im Rahmen der Preisauszeichnung. Dort fällt sofort der Schriftzug „Regional“ samt Nennung des jeweiligen Herkunftslandes ins Auge. Anders bei Obst und Gemüse: Hier sind die Produkte mit dem Schriftzug „Marktliebe“, der regionalen Eigenmarke, gekennzeichnet.

Insgesamt weist Bernd Kinzig mit Nachdruck darauf hin, dass Penny-Ost für die Zusammenarbeit mit weiteren Lieferanten aus der Region offen ist. Das gilt grundsätzlich für alle Sortimente, wobei man sein Auge vor allem auf Frische-Bereiche und Getränke geworfen hat. Und: „Wir legen Wert auf partnerschaftliche und nachhaltige Zusammenarbeit“, sagt Bernd Kinzig und

betont: „Wir reden auf Augenhöhe miteinander und wollen voneinander lernen.“

Davon können sich Erzeuger und Verarbeiter von Produkten aus Berlin/Brandenburg schon in Kürze selbst ein Bild machen, nämlich am 13. August 2024 beim pro agro-Stammtisch der Ernährungswirtschaft bei Penny-Ost in Teltow. Das sei eine „hervorragende Gelegenheit, mit vorhandenen und potenziellen Partnern zusammenzukommen und Strategien für die Zusammenarbeit zu entwerfen“, heißt es in Teltow. Für Penny jedenfalls ist dieses Informations- und Austauschformat absolutes Neuland: „Wir machen das zum ersten Mal in der Region Ost“, gesteht Bernd Kinzig.

pro agro-Branchenbarometer – Trend-Umfrage Jahresmitte 2024

Liebe Unternehmen der Land- und Ernährungswirtschaft in Brandenburg,

wir müssen uns als Branche nach außen deutlich sichtbar machen, um immer wieder Wahrnehmung zu schaffen.

Ein guter Weg ist die Kommunikation von belastbaren Daten, Fakten und Einschätzungen von Ihnen als Unternehmer – in anonymisierter Form als Online-Befragung.

Ergänzend zu den bereits gewohnten Abfragen zur wirtschaftlichen Situation (Jahresmitte), greifen wir mit der Sonderabfrage Personal/KI/Landtagswahl wichtige aktuelle Themen auf.

Machen Sie mit und nehmen Sie sich kurz Zeit! Nur mit Hilfe Ihrer Angaben kann sich der Verband pro agro gegenüber Ansprechpartnern aus Politik, Medien und Vermarktung für Ihre Anliegen wirklich stark machen.

Herzlichen Dank dass Sie  – bis 30.08.2024 – ca. 7 Minuten Ihrer Zeit investieren und teilnehmen.

Hier geht es zur Online-Umfrage „Trend-Umfrage zur Jahresmitte bei Land- und Ernährungswirtschaft in Brandenburg“

https://umbuzoo.de/q/proagro-BranchenbarometerMitte2024/de


Haben Sie vielen Dank für Ihre Mitwirkung!

Die Ergebnisse werden wir ab Anfang September öffentlichkeitswirksam per Presseinformation, in unserem pro agro Newsletter Ernährungswirtschaft etc. kommunizieren.

Seien Sie herzlich gegrüßt!

PFERDELAND BRANDENBURG freut sich auf seine Sommergäste

Am vergangenen Sonnabend stand nicht das Schiffshebewerk, sondern ein historisches Treidelschiff im Mittelpunkt des Geschehens in Niederfinow bei Eberswalde. Das erste Treidelfest lockte viele Gäste an den Finowkanal und bot ein faszinierendes Spektakel. Und auch sonst, steht in Brandenburg vieles im Zeichen von Pferd, Muli und Esel.

Das Handwerk des Treidelns war in Brandenburg vor allem wirtschaftlich bedeutend. Vor motorisierten Schiffen war das Treideln, das Ziehen von Lastkähnen, eine Haupttransportmethode. Brandenburg, ein Land, das mit vielen Flüssen und Kanälen durchzogen ist, war auf diese Art des Transports angewiesen.

Mit der „Concordia“, einem Nachbau eines 300 Jahre alten Kaffenkahns, konnte man das historische Treideln am vergangenen Samstag hautnah erleben. Diese Kähne transportierten Baumaterialien wie Ziegel, Holz und Kohle, die für den Aufbau und die Industrialisierung der Region wichtig waren. Treideln ermöglichte den Transport dieser Güter über lange Strecken, was über Landwege schwieriger und teurer gewesen wäre.

Die „Concordia“ wurde zum Treidelfest am 6. Juli von einem Muli gezogen. Entlang der knapp drei Kilometer langen Strecke zwischen der Lieper Schleuse und dem Anleger Atomill verfolgten viele Menschen das Geschehen vom Ufer aus. Gut zu beobachten war, dass das Muli stromaufwärts naturgemäß deutlich mehr Kraft beim Ziehen des Kahns benötigte als stromabwärts. Und so wechselte Achim Rensch von der Reit- und Fahrtouristik Lychen stromaufwärts und stromabwärts zwischen Wallach und Stute, wobei ein 100 Meter langes Tau den Kahn mit dem ziehenden Muli verband.

Das Pferdeland Brandenburg unterstützte die Veranstaltung mit einem eigenen Stand und spannenden Mitmach-Aktionen für Kinder. Projektleiterin Josephine Holz sprach mit den vielen kleinen Gästen, die begeistert von ihren Pferde-Erlebnissen erzählten und Reiterferien als die schönsten Ferien bezeichneten. Alle waren sich einig: Dieses Erlebnis sollte jedes Jahr stattfinden. Und das wird es sicher auch, so Jan Mönikes, der Geschäftsführer der SHW Tourismus- und Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Niederfinow mbH. Wer nicht so lange warten möchte, kann am 10. August zum großen Jubiläumsfest, zum „Tag der Industriekultur“ kommen, um die Schiffshebewerke aus nächster Nähe zu erleben. Unter dem Motto „Faszination. Technik. Erleben.“ werden historische und aktuelle Schiffe, Besichtigungen, Vorträge und Shows das 90-jährige Jubiläum des Schiffshebewerks und das 110-jährige Bestehen des Oder-Havel-Kanals gebührend gefeiert. Selbstverständlich sind auch für alle Pferdefreunde die Liebenthaler, eine Brandenburger Wildpferderasse, an diesem Tag vor Ort erlebbar.

Und auch in den nächsten Wochen bleibt Brandenburg für viele Pferdeliebhaber eine lohnende Adresse. Am letzten Sonnabend vor den Ferien, am 13. Juli kann man im Heideblicker Ortsteil Weißack einen Ausritt auf Islandpferden durch die Lausitzer Natur unternehmen und
für die letzten Wochen der Ferienzeit gibt es noch einige freie Plätze für Reiterferien, die perfekt für alle sind, die reiten lernen möchten und die Schönheit der Region auf dem Rücken eines Pferdes erleben wollen. Zudem startet nach der erfolgreichen Premiere im Vorjahr die zweite Auflage der Veranstaltungsreihe „Pferdeorte erleben“ vom 8. September bis 8. Oktober, bei der man zu Pferd verschiedene Events besuchen und die vielfältigen Angebote rund um das Pferdeland Brandenburg entdecken kann. Ob Reitkurse, Ausritte oder spannende Vorführungen – für jeden Pferdefan ist etwas dabei. Alle Informationen, ob Urlaub mit dem Pferd oder eine Veranstaltung rund ums Pferd finden Sie auf der Website www.pferdeland-brandenburg.de

Die Illustrationen dieser PI erhalten Sie hier für die Dauer dreier Tage in höherer Auflösung. Die Bilder sind zum Abdruck frei. Fotografin Mirjana Rehling

Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.

 Informationen zum Verband unter: www.proagro.de

WVEB als Kompetenzzentrum und Netzwerk

Haus der Wirtschaft in Berlin: Sitz der WVEB und anderer Wirtschaftsverbände (Foto: UVB).

Die Wirtschaftsvereinigung der Ernährungsindustrie in Berlin-Brandenburg (WVEB) repräsentiert einen freiwilligen und solidarischen Zusammenschluss von Unternehmen einer der größten Branchen in der Hauptstadtregion. Die Mitglieder des Verbandes erwirtschaften mit rund 23.000 Beschäftigten mehr als sechs Milliarden Euro Umsatz pro Jahr und vernetzen zahlreiche Industriezweige – von Brauereien bis Süßwarenhersteller. Wir sprachen mit den beiden Geschäftsführern Nils Schuster und Klaus Jeske über Aufgaben und Ziele der WVEB, über die Herausforderungen des Wirtschaftens in schwierigen Zeiten und die notwendige Optimierung der politischen Rahmenbedingungen aus unternehmerischer Sicht.

Was zählt zu den grundlegenden Aufgaben der WVEB?

Schuster: Der Verband ist für seine Mitglieder das Kompetenzzentrum und Netzwerk bei der Gestaltung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen. Wir setzen uns ein für eine starke regionale Ernährungsindustrie, damit sich die Unternehmen im globalen Wettbewerb dauerhaft behaupten können. Die WVEB ihrerseits ist Mitglied des Spitzenverbandes der regionalen Wirtschaft, der Vereinigung der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB). Das stärkt noch einmal unsere Stimme für wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen.

Jeske: Wir stehen für die Soziale Marktwirtschaft mit einer Politik, die Wettbewerb, Freiheit und Verantwortung stärkt. Leider geht von den aktuellen Rahmenbedingungen derzeit kein Rückenwind für Wachstum und Beschäftigung aus. Wir hoffen, dass es hier bald eine Trendwende gibt.

Klaus Jeske: Bei den Verwaltungen dauert Vieles zu lange (Foto: Annette Koroll).

Welche Marktgegebenheiten sowie Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen fordern aktuell die Ernährungswirtschaft in Berlin/Brandenburg?

Schuster: Teure Rohstoffe und hohe Energiekosten sind derzeit die größte Belastung für die Lebensmittelproduzenten. Die Lieferketten sind nach der Corona-Krise inzwischen überwiegend intakt. Unsere Unternehmen haben Beschaffungswege stärker diversifiziert und konnten damit ihre Wertschöpfungsketten resilienter aufstellen. Im Zeitalter multipler Krisen überlegen die Verbraucher sehr genau, was sie sich noch leisten wollen. In den vergangenen Wochen hat sich der private Konsum wieder etwas erholt. Offensichtlich kommen die hohen Tarifabschlüsse allmählich im System an.

Jeske: Ein weiteres großes Thema ist der Fachkräftemangel. Einige unserer Mitglieder kooperieren mit Schulen oder Oberstufenzentren. Wir als WVEB fördern diese Bindung an die Schulen, indem wir mit den Initiativen „Partner Schule Wirtschaft Berlin-Brandenburg“ und „netzwerk zukunft“ im Land Brandenburg eng zusammenarbeiten und den Firmen zeigen, welche Möglichkeiten unser Netzwerk in diesem Bereich bietet.

Schuster: Eine Herausforderung wird auch das neue EU-Lieferkettengesetz sein. Wir wissen, dass viele unserer Betriebe langjährige und solide Geschäftsbeziehungen ins Ausland haben und diese sehr pflegen. Damit diese Partnerschaften nicht gefährdet werden, muss die Umsetzung der EU-Richtline so schlank wie möglich geschehen, um die Unternehmen nicht zu überfordern.

Welche Rahmenbedingungen benötigt die regionale Ernährungswirtschaft, um sich im Wettbewerb behaupten zu können?

Jeske: Ganz oben stehen für uns die drei Wahlen, zu der Brandenburg in diesem Jahr aufgerufen ist. Mit Blick auf die Landtagswahl hat sich unser Dachverband UVB klar positioniert: Unsere Branche braucht genügend Gewerbeflächen, schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren und einen Investitionsturbo für die wirtschaftsrelevante Infrastruktur – von Glasfaser bis Energiespeicher. Die Region Berlin-Brandenburg ist ein attraktiver Standort, von der breit gefächerten Wissenschaftslandschaft kann die Ernährungsindustrie profitieren. Aber bei den Verwaltungen dauert Vieles zu lange. Dass es auch schneller gehen kann, hat das Projekt Tesla ja bewiesen.

Schuster: Mit großer Sorge beobachten wir, dass das Wohnungsangebot in Berlin und im Umland, etwa in Potsdam, immer knapper wird. Finden Arbeitnehmer hier keine Wohnungen für sich und ihre Familien, führt das, neben der demografischen Entwicklung, zu einer weiteren Verschärfung des Fachkräftemangels. Hier müssen Berlin und Brandenburg gegensteuern.

Nils Schuster: Neues Lieferkettengesetz als Herausforderung (Foto: Annette Koroll).

Welchen besonderen Herausforderungen müssen sich die Unternehmen jetzt und in Zukunft stellen?

Jeske: Digitalisierung, Klima und Nachhaltigkeit sind für unsere Mitglieder wichtige Themen. In Sachen Nachhaltigkeit gibt es zwei Push-Faktoren: Einerseits verlangen die Verbraucher von den Unternehmen gute, innovative Produkte, die umweltschonend hergestellt werden. Und andererseits wollen die Betriebe durch mehr Nachhaltigkeit effizienter werden, indem sie etwa Abwärme besser nutzen, Reststoffe weiter verwerten, ressourcenschonende Produktionsverfahren weiterentwickeln, Prozesse digitalisieren und energieeffizienter arbeiten. Eine umfassende Transformation braucht aber Zeit – schon wegen der Umstellung auf neue Technologien. Hier ist noch Entwicklungsarbeit nötig.

Schuster: In der Ernährungsbranche sind zudem Vertrieb und Logistik immer ein Thema, unabhängig vom Konjunkturzyklus. Im Bereich umweltfreundliche Verpackungen und Prozessinnovationen gibt es große Fortschritte und neue Technologien. Last but not least spielen bei unseren Mitgliedern Qualitäts- und Arbeitssicherheit eine große Rolle. Entsprechend streng und umfangreich sind die rechtlichen Vorgaben. Kontrollmechanismen wie Audits und Zertifizierungsmethoden sorgen zusätzlich für mehr Sicherheit.

Was ist Ihnen bzw. dem Verband darüber hinaus wichtig?

Jeske: Die Öffentlichkeit muss verstehen, dass die Industrie die größten Herausforderungen seit Jahrzehnten bewältigen muss. Unsicherheit, Standortbedingungen, Marktentwicklung – unsere Mitgliedsbetriebe befinden sich in einer Bewährungsprobe. Das hat noch nicht jeder in Politik und Gesellschaft verstanden.

Schuster: Das diskutieren wir intensiv in unseren Gremien. In den Unternehmen gibt es einen hohen Informationsbedarf. Das gilt auch für den Bereich Sozialpolitik, hier stimmen wir uns mit der bundesweit aktiven Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss eng ab. Besonders hervorheben will ich die Einbindung der WVEB in die Industry Innovators Group der UVB. Hier tauschen sich Unternehmen im digitalen Wandel aus – über die Zusammenarbeit mit Start-ups, über Künstliche Intelligenz oder über Cybersecurity.

Agargenossenschaft Neuzelle: Geschlossene Kreisläufe als Qualitätsmerkmal

„Wir sind ein Mehrfamilienbetrieb im Südosten Brandenburgs“, heißt es auf der Website des landwirtschaftlichen Betriebes. Das klingt ein bisschen nach Understatement, wenn man weiß, was sich hinter dieser Selbstbeschreibung verbirgt: ein mit modernster Technologie ausgestattetes und über 18 Gemeinden bzw. 13 Standorte „verstreutes“ Unternehmen, das sich in der Hand von über 60 Familien, sprich: aktiven Genossenschaftsmitgliedern befindet. Rechnet man die angestellten Mitarbeiter hinzu, summiert sich die Gesamtzahl der Beschäftigten auf 150; und die 5.000 Hektar landwirtschaftlicher Fläche verteilen sich „wie ein großer Flickenteppich von einem zum anderen Zipfel“ auf ca. 50 Kilometer, so Frank Matheus (Foto), Vorstandvorsitzender der Genossenschaft und damit Chef des multifunktionalen Unternehmens.

Die 1991 gegründete Genossenschaft beackert heute rund 3.500 Hektar Land, das sind etwa 70 Prozent ihrer Gesamtfläche. Die verbleibenden 30 Prozent sind stillgelegt, schwer zu bewirtschaften oder dienen als Rinderweide. Mit Ausnahme der Kartoffeln, die vermarktet werden, sind die angebauten Feldfrüchte (darunter Silomais, Getreide, Luzerne, Lupine oder Sonnenblumen) hauptsächlich den Futtertrögen der Tiere vorbehalten. Nicht umsonst lautet der Firmen-Slogan „Alles aus einer Hand“, wobei hier mehr als nur die praktisch autarke Futterproduktion für die über 2.500 Rinder (darunter 800 Milchkühe) und 2.400 Mastschweine (plus 1.000 Ferkel) gemeint ist: Auch die Verarbeitung zu verkaufsfähigen Produkten geschieht in Eigenregie.

Mit einer Ausnahme: Die rund 8,5 Millionen Liter Milch, die die Kühe praktisch als „Gegenleistung“ für gute Haltung und gehaltreiches Futter abgeben, gehen komplett nach Leppersdorf zu Sachsenmilch und werden dort zu allerlei Mopro-Spezialitäten veredelt. „Wir generieren damit zu wenig Absatz, das rechnet sich für uns nicht“, erklärt Frank Matheus (Foto). Was sich im Unterschied dazu rechnet, ist der Verkauf von Wurst- und Fleischwaren aus eigener Produktion. Dazu betreibt die Genossenschaft einen eigenen Schlachthof mit 16 bis 18 Mitarbeitern, wo im Schnitt 70 Schweine und fünf Rinder pro Woche geschlachtet, zerlegt und zu Wurst (40 Sorten), Schinken, Fleischsalaten und Frischfleisch verarbeitet werden.

Nicht zu vergessen: die Kartoffeln. Sie werden teils direkt an Endverbraucher verkauft oder zu unterschiedlichen Salaten verarbeitet, und zwar ganz im Sinne der regionalen Wertschöpfung, also unter Einsatz von Kunella-Mayonnaise oder Spreewälder Gewürzgurken und anderen heimischen Zutaten. Dabei handelt es sich um eine Spezialität in einem weit gefassten Sinn. Dazu der Genossenschafts-Chef: „Wir ernten rund ein Drittel weniger Kartoffeln als die Kollegen in den großen Anbaugebieten Deutschlands. Außerdem wässern wir unsere Kartoffeln nicht, so dass sie langsamer wachsen und dadurch mehr Geschmack haben. Das macht unseren Kartoffelsalat teurer als den von anderen Herstellern. Und trotzdem wollen die Verbraucher unser Produkt. Vor Weihnachten 2023 haben wir zwei Tonnen pro Woche produziert.“ Dieses Konzept bewährt sich übrigens nicht nur in harter Währung, sondern brachte auch einen geldwerten Vorteil, on top sozusagen: den pro agro-Marketingpreis 2024 in der Kategorie Direktvermarktung.

Vertrieben werden die Produkte hauptsächlich in Brandenburg – sei es in der eigenen Landfleischerei oder dem so genannten Bauernmarkt in Neuzelle, wo unter dem Label „Neuzeller Bauernfleiß“ Fleisch- und Wurstwaren (nebst Imbiss), Kartoffeln und Gemüse sowie sonstige regionale Produkte angeboten werden. Neben zwei weiteren stationären Geschäften in Guben und Eisenhüttenstadt ist zusätzlich ein Verkaufswagen im Einsatz, der die Standorte Eisenhüttenstadt, Cottbus und Müllrose zu festen Wochenmärkten abfährt.

Darüber hinaus zählt die Genossenschaft Großverbraucher wie Gastronomie, Krankenhäuser, Altenheime, Kitas und vergleichbare Institutionen zu ihren Abnehmern. Hier kommt die Großhandelstochter Früchtequelle ins Spiel, die zum Beispiel Kartoffeln in abgepackter Form an Obst- und Gemüsehändler, Raiffeisenmärkte und andere Wiederverkäufer liefert. Zum Portfolio gehört hier auch geschälte Ware für Großküchen in Berlin – immerhin 500 bis 600 Tonnen pro Jahr.

Zu guter Letzt ist man im klassischen Lebensmitteleinzelhandel vertreten, wenn auch (noch) nicht flächendeckend, jedenfalls mit Blick auf Verbreitungsgebiet und Handelspartner. Konkret: Derzeit stehen vor allem selbstständige Kaufleute der EDEKA (einschließlich „nah & gut“) sowie deren filialisierte „Marktkauf“-Großflächen auf der Kundenliste – und auch nicht in der gesamten Hauptstadtregion, sondern lediglich in Brandburg bis vor die Tore Berlins. Und warum nicht bei REWE? „Gelistet werden ist nicht leicht“, sagt Frank Matheus und fügt hinzu: „Da muss man dicke Bretter bohren. Wir wollen erst mal das Geschäft mit EDEKA ausbauen, was aber nicht heißt, dass wir nicht offen für andere Handelsunternehmen sind.“

Verbraucherkampagne startet ab Juli durch

Digitaler Auftritt: Screenshot der Website mit vielen Informationen (Foto: pro agro)

Mit Beginn der Ukrainekrise und den inflationsbedingten Preisentwicklungen bei Lebensmitteln auf breiter Front wirkt sich die Kaufzurückhaltung auch auf kleine und mittelständische Unternehmen der Ernährungswirtschaft in Brandenburg aus. Dessen ungeachtet zeigen Konsumentenstudien aus der Hauptstadtregion die hohe Identifikation mit regionalen Produkten und deren Herstellern. Und da versierte Marketingexperten gerne den Rat geben, antizyklisch zu werben, gilt strategisch der Leitsatz: In der Krise ist nach der Krise. Die Chance, in diesen Zeiten die Einstellungen und nicht zuletzt mittelfristig das Kaufverhalten zu beeinflussen, hatte bereits die Brandenburger Unternehmer-Initiative Ernährungswirtschaft erkannt und mit Kampagnen in den Jahren 2022 und 2023 flankiert.

Im ersten Quartal 2024 hat das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz Brandenburg (MLUK) den Agrarmarketingverband pro agro e.V. mit der konzeptionellen Betreuung und operativen Begleitung einer Fortsetzung der Verbraucherkommunikation im laufenden Jahr beauftragt. „Bis Dezember 2024 stehen 500.000 Euro aus dem Landeshaushalt zur Verfügung, um die positiven Wirkungen regionaler Partnerschaften vom Hof bis ins Regal für unsere Gesellschaft zu verdeutlichen. Es ist uns wichtig, den Dialog mit Verbrauchern kontinuierlich zu gestalten. Denn von einer positiven Haltung zu regionalen Lebensmitteln bis zum Einkauf ist es oft ein weiter Weg“, begründet Minister Axel Vogel die Notwendigkeit für eine nachhaltige Kommunikationskampagne.

In Szene gesetzt: Filmaufnahmen in einem REWE-Supermarkt (Foto: pro agro/Lorelai Wimmer).

Der Verband pro agro wird für den gesamten Zeitraum die Kampagnenführung verantworten. Die Schwerpunkte von Juli bis Dezember werden in einem ausgewogenen Mix von Social-Media- und klassischen Medien-Aktivitäten (TV-, Radio- oder Kinowerbung) liegen. In einem Auswahlverfahren unter vier Agenturen wurde der Auftrag für den Social-Media Part an die Agentur bernd GmbH aus dem Berliner Westhafen vergeben. Das junge Team überzeugte vor allen Dingen durch die Kernidee zur Entwicklung interessanter Inhalte für die Webseite, Facebook, Instagram, youtube und Google.

Mit einem „Tiny-House auf Rädern“ werden die Social-Media-Spezialisten Regionen in Brandenburg besuchen und Geschichten von Unternehmen, Verbrauchern, Landschaft, Luft und Liebe zu Brandenburg produzieren. Dass bei den Rundreisen durch Brandenburg auch Lebensmittelerzeuger und -hersteller zu Wort kommen, ist selbstverständlich. Insgesamt stehen drei Touren auf dem Programm. Ab Juni beginnt die Reise in die Uckermark, in den Barnim und zu Supermärkten in Brandenburg und Berlin. EDEKA und REWE haben hier volle Kooperationsbereitschaft zugesagt.

Die Geschichte mit dem Tiny-House wird in unterschiedlichen Formaten aufbereitet, publiziert und beworben. „Mit der Grundidee einer medialen Reise durch Brandenburg gehen wir mit der Agentur neue Wege. Interessante Botschaften für Verbraucherinnen und Verbraucher zu verbreiten, bedeutet in diesem Fall auch sehr viel inhaltliche Vorbereitung und die engagierte Mitarbeit vieler „Botschafter“ unserer regionalen Identität. Wir haben das Ziel, Kopf und Herz der Berliner und Brandenburger zu erreichen. Dazu gehören auch das kleine Schmunzeln und Überraschungseffekte“, lässt sich pro agro-Geschäftsführer Kai Rückewold vorab bereits ein wenig in die Karten schauen.

Vor der Kamera: Unternehmer Gunnar Hemme im Tiny-House auf Rädern (Foto: pro agro/Lorelai Wimmer).

In Abstimmung mit dem Ministerium wird der Verband die Flankierung der Social-Media-Kampagne durch garantiert reichweitenstarke Medien einplanen. Zeitliche Schwerpunkte dafür werden im September/Oktober und im Dezember liegen. Hier werden Werbespots bei BB-Radio, Werbebudgets für Kinowerbung und hunderte von Plakaten in hochfrequentierten U-Bahnhöfen und in S-Bahnen im öffentlichen Raum für Aufmerksamkeit sorgen. Emotionale Botschafter sind die wesentlichen Produktbereiche des Landes wie Brot, Obst und Gemüse, Milch und Molkereiprodukte oder Fleisch-und Wurstwaren.

Zentraler Kommunikationsanker ist die neue Webseite deine-wahl-regional.de. Da positive Emotionalität in der werblichen Kommunikation kurz und knapp erzeugt werden muss, kommt der neuen Webseite für die Kampagne die Aufgabe zu, komplexere Inhalte für interessierte Menschen aufzubereiten. Von einer stark visuell geprägten Homepage wird es möglich sein, Daten und Fakten zur Ernährungswirtschaft in Brandenburg, die Stationen von Lieferketten, wie zum Beispiel von der Aussaat in den Brotkorb, und nützliche Tipps zum Besuch von Veranstaltungen geben. Zentrales Element sind auch hier die Geschichten vom Tiny-House auf Rädern – ein Bereich, der stetig mit neuen multimedialen Inhalten befüllt wird. Zur Entspannung zwischendurch sind kleinere Gewinnspiele vorgesehen. Die Webseite ist seit dem 1. Juli online. Das Social-Media-Marketing startet im Juli, die Budgetschwerpunkte werden aber erst nach den Sommerferien ausgespielt.

Erschwernisse beim Obstanbau

Foto: Sylvia Schießer

Die deutschen Verbraucher haben sich daran gewöhnt, in den Supermärkten jeden Tag so viel frisches Obst vorzufinden, dass „sich die Balken biegen“. Das betrifft nicht nur die Menge, sondern auch die Vielfalt des Angebots. Und das, obwohl in Deutschland produziertes Obst nicht ausreicht, um die Nachfrage komplett abzudecken: Laut Bundesanstalt für Landwirtshaft und Ernährung (BLE) lag der Selbstversorgungsgrad im Wirtschaftsjahr 2022/23 gerade mal bei 22,7 Prozent. Das heißt, fast die vierfache Menge musste importiert werden. Zur Verbesserung dieses Missverhältnisses wird das Land Brandenburg nur wenig beitragen können. Nach unserer Analyse des Gemüseanbaus in Brandenburg (siehe hier) werfen wir diesmal einen Blick auf die Obstproduktion.

Zunächst die wichtigsten Strukturdaten: Die Experten unterscheiden bei den Obstarten zwischen Baumobst (Äpfel, Birnen, Süß- und Sauerkirschen, Pflaumen/Zwetschgen, Mirabellen/Renekloden u.a.), Strauchbeerenobst und Erdbeeren.

Baumobst. Nach Informationen des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg nahm der Anbau 2022 eine Fläche von insgesamt 1.380 Hektar ein. Das waren 165 Hektar weniger als bei der letzten Erhebung im Jahre 2017. Die Zahl der Betriebe ist mit 116 allerdings gleichgeblieben. Der ökologische Anbau gewinnt mit einem Umfang von 32 Prozent auch beim Baumobst weiter an Bedeutung. Hier wurde die Anbaufläche in den vergangenen fünf Jahren um 80 auf 447 Hektar vergrößert.

Die dominierende Frucht in dieser Kategorie ist der Apfel – mit 59 Prozent bzw. 818 Hektar der zur Baumobsterzeugung genutzten Fläche steht er gleichzeitig an der Spitze des gesamten Obstanbaus in Brandenburg. Die Ernte fiel 2023 mit 18.173 Tonnen spürbar geringer aus als im Vorjahr (26.599 Tonnen). Knapp drei Viertel werden als Tafelobst vermarktet und der Rest als Wirtschaftsäpfel verarbeitet (zum großen Teil vermostet). Trotz weniger Frostphasen im Frühling war nach Aussagen der Brandenburger Obstbauern die wesentliche Ursache für das mäßige Ernteergebnis eine Trockenheitsphase zwischen Mai und Juli; hinzu kamen Schädlingsbefall und lokale Unwetter.

Foto: Stefan Fröhlich

Auffälliges Strukturmerkmal bei Baumobst ist, dass 60 Prozent der Betriebe den Anbau dominieren“, ergänzt Dr. Klaus Henschel, Präsident des Gartenbauverbandes Berlin-Brandenburg. „Im Unterschied zum Gemüseanbau, wo es nur kleine oder große Betriebe gibt, verteilen sich die Größenordnungen hier recht gleichmäßig.“

Mit 240 Hektar Anbaufläche sind Süßkirschen die zweitwichtigste Obstart, mussten aber einen Flächenverlust von 37 Prozent hinnehmen. Den dritten Platz belegten Pflaumen einschl. Zwetschgen mit 121 Hektar. Die Ernteergebnisse dieser Obstarten (wie auch der Birnen, Sauerkirchen und Mirabellen) gingen im Jahr 2023 ebenfalls zurück.

Strauchbeerenobst. Hier ist die Anbaufläche 2023 gegenüber dem Vorjahr leicht auf insgesamt 1.106 Hektar gestiegen. 50 Betriebe waren in diesem Segment tätig, darunter 22 Anbauer, die rund 60 Prozent der Strauchbeerenfläche nach den Prinzipien des ökologischen Landbaus bewirtschaftet. Die Kulturheidelbeere, Brandenburgs wichtigste Frucht in dieser Kategorie, wurde auf 419 Hektar Fläche angebaut gefolgt von Sanddorn (296 Hektar) und Aroniabeeren (knapp 200 Hektar)

Erdbeeren. Die amtlichen Zahlen für das Jahr 2023 sehen folgendermaßen aus: Die gesamte Anbaufläche betrug 231 Hektar, davon gut 191 Hektar im Freiland und knapp 40 Hektar geschützt (also in Gewächshäusern, begehbaren Folientunneln etc.). Die geschützte Anbaupraxis wird auf lange Sicht wegen der sich häufenden Klimakapriolen zunehmen – auch bei anderen Obstarten. Extremwetterereignisse wie Hagel oder Starkregen sowie Spätfröste und lange Hitzeperioden machen vor allem der besonders empfindlichen Erdbeere im Freiland zu schaffen.

Dazu Dr. Henschel: „In diesem Jahr war Obst insgesamt besonders betroffen. Wir mussten streckenweise Ernteausfälle bis zu 100 Prozent beklagen. In Brandenburg haben wir Schäden zwischen elf und 14 Millionen Euro erfasst.“ Was kann man da machen? „Wir haben der Politik gesagt, dass wir Entschädigung brauchen, damit die Betriebe weiter existieren können. Denn die Kosten laufen ja weiter bis zur nächsten Ernte.“ Ergebnis: „Wir werden eine Hilfe bekommen, ich war persönlich beim Ministerpräsidenten“, sagt der Verbandsmanager.

Vermarktet wird das Obst hauptsächlich über „die großen Vier“ des Handels: Edeka, Rewe, Aldi und Lidl. Das bewerkstelligen die großen Betriebe in der Regel über ihre Absatzorganisationen. Zusätzlich bieten sie vor allem während der Spargel- und Erdbeersaison ihre Ware in den allseits bekannten Verkaufsständen an, die für eine begrenzte Zeit in strategisch günstigen Lagen aufgebaut werden. Im laufenden Jahr ist allerdings zu beobachten, dass so mancher Standort mangels Verkaufspersonals geschlossen ist.

Foto: Sylvia Schießer

Hinzu kommt der Absatz über die Direktvermarktung auf Wochenmärkten sowie den lokalen Fachhandel – nicht zu vergessen die Weiterverarbeitungsbetriebe wie Mopro-Produzenten oder das Backgewerbe.

„Die Obsternte selbst ist nach wie vor mit viel Handarbeit verbunden“, erzählt Dr. Henschel. Bei Erdbeeren würden z. B. 60 Prozent der Kosten allein auf die Löhne der Erntekräfte entfallen. „Ich gehe davon aus, dass es keine kurzfristigen Lösungen für den Einsatz von Maschinen gibt, die praktikabel und wirtschaftlich sinnvoll sind. Es wird sich in den nächsten Jahren nichts daran ändern, dass das Obst für den Frischmarkt hauptsächlich per Hand geerntet wird“, lautet seine Prognose.

Was seiner Meinung nach aber Schritt für Schritt kommen wird, ist die Entwicklung zu mehr geschütztem Anbau. Allein bei Erdbeeren habe sich dieses Verfahren seit 2017 mehr als verdreifacht. Dabei sieht er aber schon jetzt folgendes Problem auf die Branche zukommen: „Bei allen Investitionen in den Obstanbau wie Hagelschutznetze, Photovoltaik-Paneele und vergleichbaren Maßnahmen erheben ökobewegte Menschen und Vereinigungen wegen einer Verschandelung der Landschaft sofort die Stimmen. Wir halten jedoch argumentativ dagegen und sagen: Wer künftig trotz der Wetterkapriolen und verstärktem Schädlingsdruck weiter heimisches Saisonobst essen will, muss diesen Anblick in Kauf nehmen.“

Soweit der vom Branchenexperten Dr. Klaus Henschel kommentierte Überblick. Zusätzlich habe wir Statements von zwei Obstbauern eingeholt, die uns einen kurzen Einblick in die Arbeit und Probleme vor Ort geben:

Patrick Ruffert, MEV Märkische Erzeuger- und Vermarktungsorganisation GmbH / Altlandsberg:

„Die an unsere Erzeugerorganisation angeschlossenen Betriebe – z.B. die BB Brandenburger Obst GmbH oder der Biohof Schöneiche – produzieren Obst und Gemüse auf einer Gesamtanbaufläche von über 1.500 Hektar, davon 1.100 Hektar Obst. Jährlich werden ca. 30.000 Tonnen Obst dem Lebensmitteleinzelhandel, dem Großhandel und der Verarbeitungsindustrie (für Säfte oder Apfelmus) zur Verfügung gestellt. Seit geraumer Zeit arbeiten wir unter erschwerten Rahmenbedingungen, vor allem die hohen Energie- und Personalkosten machen uns zu schaffen. Wenn dann, wie in diesem Jahr, auch noch Wetterkapriolen zuschlagen, fallen uns diese Bedingungen schmerzhaft auf die Füße, weil das Geld für wichtige Investitionen fehlt. Um uns für die Zukunft zu wappnen, müssen wir Abläufe an allen Stellen optimieren, Flächen weiter intensivieren, in Witterungsschutz investieren und viel mehr mechanisieren – nicht nur wegen der hohen Arbeitskosten, sondern auch wegen des steigenden Arbeitskräftemangels. Insgesamt müssen unsere angebauten Produkte wieder mehr wertgeschätzt werden!

Lutz Kleinert, Obstgut Marquardt / Potsdam: „Auf dem Obstgut produzieren wir Erdbeeren, Süßkirschen, Pflaumen, Äpfel, Sauerkirschen und Pfirsiche – Erdbeeren, Pflaumen und Äpfel sind dabei unsere wichtigsten Kulturen. Wir sind Direktvermarkter, das heißt unsere Kunden können das Obst auf unserem Hof selbst ernten oder in unseren Hofladen kaufen. Die Äpfel veredeln wir zudem zu eigenen Säften. Das Wissen darum, wie Lebensmittel produziert werden, warum auch EU-Subventionen benötigt werden und kein Geschenk sind, ist nicht mehr allgegenwärtig. Es braucht deshalb bei Groß und Klein wieder mehr Nähe zu den Produkten. Außerdem wünschen wir uns weniger Bürokratie, denn vor allem der Aufwand und die Kosten für Genehmigungen und Zertifizierungen sind enorm. Wir möchten auch in Zukunft Obst im Freilandanbau produzieren – in einer Qualität und zu einem Preis, die unsere Kunden überzeugt. Hierfür werden wir auf Kulturen setzen, die für uns handhabbar sind und zu unseren klimatischen Bedingungen passen.“

Das PFERDELAND BRANDENBURG zu Gast beim Treidelfest an den Schiffshebewerken Niederfinow

Am 6. Juli verwandelt sich Niederfinow nahe Eberswalde in ein lebendiges Geschichtsbuch. Anlässlich des 90. Geburtstages des Schiffshebewerkes wartet vor Ort ein ganz besonderes Event: Das erste Treidelfest lädt dazu ein, die Geschichte der Binnenschifffahrt hautnah zu erleben. Von 10:00 bis 17:00 Uhr können Besucher in die vormaschinelle Ära eintauchen, als Pferde und Maultiere eine zentrale Rolle im Transportwesen spielten.

Der Verband pro agro präsentiert das PFERDELAND BRANDENBURG. Weitere Partner aus dem Pferdebereich wie beispielsweise die Reit- und Fahrtouristik Lychen, Ronny Weigang und seine Shettys unterstützen das Projekt. Mit zahlreichen Aktivitäten wird für die Begeisterung rund ums Pferd gesorgt. Eine Bastelstraße und vielfältige Kinderangebote sollen die jüngsten Gäste in den Bann ziehen und das Interesse am Pferd wecken. Dafür wird zu Angeboten rund um Reiterferien, Urlaub mit Pferden oder Freizeitaktivitäten bzw. Veranstaltungen rund ums Pferd informiert. Projektleiterin Josephine Holz freut sich besonders auf die Teilnahme: „Wir bringen die Magie der Pferde direkt zu den Kindern! Mit unserer Bastelstraße und den vielfältigen Aktivitäten bieten wir einen unvergesslichen Tag voller Spaß und Kreativität.“

Die Tradition des Treidelns hautnah

Das Highlight des Festes ist das historische Schiff „Concordia“, das symbolisch von kräftigen Mulis entlang des Finowkanals getreidelt wird. Diese lebendigen Darstellungen bieten eine seltene Gelegenheit, die Technik und das Können, das für diese Art der Schifffahrt notwendig war, aus nächster Nähe zu beobachten. Die Treidelvorführungen finden zwischen 11:00 und 16:00 Uhr statt.

Neben den Schau-Treidelungen gibt es Fahrten mit historischen Schiffen, Kutschfahrten und die Führungen zu den Liebenthaler Wildpferden, die seit 2022 an den Schiffshebewerken leben. Für das leibliche Wohl sowie für die musikalische Untermalung ist an diesem Tag gesorgt.

Ein Fest für die ganze Familie

Das Treidelfest in Niederfinow ist mehr als nur eine historische Rekonstruktion; es ist ein Fest, das Alt und Jung zusammenbringt, um gemeinsam zu lernen, zu feiern und die Faszination der Technik und Geschichte zu erleben. Es verspricht ein Tag voller Spaß, Lernen und Staunen zu werden – ein perfekter Ausflug für die ganze Familie.

Die Teilnahme am Treidelfest ist kostenfrei, lediglich der Eintritt auf die Schiffshebewerke sowie Führungen und Schifffahrten sind kostenpflichtig. Kostenpflichtige Parkplätze stehen direkt am Hebewerk zur Verfügung (Tagespauschale 3€).

Das Treidelfest bietet eine einzigartige Gelegenheit, in die faszinierende Welt der Binnenschifffahrt einzutauchen und ein Stück lebendige Geschichte direkt am malerischen Finowkanal zu erleben. Wir laden Sie herzlich ein, Teil dieses besonderen Tages zu sein und mit uns die Traditionen und das kulturelle Erbe von Niederfinow zu feiern.  Die Veranstalter und Partner freuen sich auf die Besucher am 6. Juli, um gemeinsam Geschichte lebendig zu halten!

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie unter: https://treidelfest.info

Bildmaterial zur Presse-Info erhalten Sie für bis zum 30. Juni unter diesem Link. Die Bilder sind zum Abdruck frei.

Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.

Reitferien in Brandenburg: Jetzt noch freie Plätze für Reitferienkinder im Sommer sichern!

Das Pferdeland Brandenburg lädt Kinder auch in diesem Jahr wieder zu unvergesslichen Reitferien in die Region ein. Zahlreiche Pferdehöfe vor Ort bieten vielfältige Programme für Reitferienkinder an, bei denen Reitausbildung, Abenteuer und Naturerlebnisse im Vordergrund stehen.

Ob Anfänger oder Fortgeschrittene – auf den oft familiengeführten Höfen Brandenburgs finden Pferdefans aller Altersklassen das passende Angebot.

Josephine Holz

Josephine Holz, Projektleiterin des Pferdelandes Brandenburg beim Verband pro agro, betont die Einzigartigkeit der Reitferien in der Region: „Brandenburg ist bekannt für seine weiten Landschaften und die Freiheit des Reitens. Unsere Reitferienhöfe bieten Kindern die Möglichkeit, ihre Ferien inmitten der Natur zu verbringen, das Reiten zu erlernen oder ihre Fähigkeiten weiter auszubauen und gleichzeitig Freundschaften zu schließen. Wir freuen uns, auch in diesem Sommer wieder viele junge Pferdefreunde bei uns begrüßen zu dürfen.“

© Saskia Uppenkamp

Die Reitferienprogramme umfassen neben täglichen Reitstunden auch spannende Freizeitaktivitäten wie Pferdepflege, Geländeritte, Reiterspiele, Pferde-Putz-Wettbewerbe, Schatzsuchen mit dem Pferd und abseits der Reiterei und den Pferden auch noch abwechslungsreiches Programm wie Lagerfeuer, Diskoabende, Stockbrotgrillen, Baden usw. Zudem sorgen erfahrene Reitlehrer und Betreuer dafür, dass die Kinder in einer sicheren und fördernden Umgebung ihre Ferien genießen können. So zum Beispiel der Reiterhof Dossow, gelegen bei Wittstock/Dosse, wo Haflinger, Ponys und Pferde darauf warten gemeinsam mit den Kindern das herrliche Reitgelände und die Natur zu entdecken. Besonders bemerkenswert ist, dass der Hof von Frau Barbara Gamon Kinder auch tageweise aufnimmt. Wer lieber zuhause schläft, kann die Reiterferientage von 9 – 18 Uhr besuchen und erlebt im gleichen Umfang, was Frau Barbara Gamon, ihre Familie und ihr Team den Kindern beibringen können.

© Saskia Uppenkamp

Ähnlich ist es bei der English-Isi-Riding-School von Nadja Hennig. Neben professionellem Reitunterricht auf Islandpferden steht hier auch Englischlernen auf dem Programm. Oft kommt Englisch im Unterricht zu kurz, doch im deutschen Sprachgebrauch sind englische Begriffe schon fast zur Normalität geworden. Nadja Hennig und ihr Team schaffen in den Sommerferien eine angenehme Atmosphäre, um Englisch für das nächste Schuljahr besser zu beherrschen.

Das Kinderland Schorfheide bietet zu verschiedenen Mottos Reitferien an. Die Programme umfassen spannende Aktivitäten wie Reiten, Waldexpeditionen und kreative Workshops, die den Kindern unvergessliche Ferienerlebnisse bescheren.

© Saskia Uppenkamp

„Unsere Höfe bieten eine tolle Kombination aus professioneller Reitausbildung und herzlicher Gastfreundschaft. Durch die liebevolle Betreuung und die naturnahe Umgebung können die Kinder spielerisch lernen und ihre Ferien in vollen Zügen genießen.“, resümiert Josephine Holz. „Wir möchten allen interessierten Kindern und ihren Eltern ans Herz legen, sich zeitnah anzumelden, um sich noch einen der begehrten Plätze zu sichern.“

Weitere Informationen zu den genannten Reitferienangeboten und weitere Anbieter finden Sie auf der Website des Pferdelandes Brandenburg unter www.pferdeland-brandenburg.de/pferdehoefe.

Die Illustrationen dieser PI erhalten Sie hier für die Dauer einer Woche in höherer Auflösung. Die Bilder sind zum Abdruck frei.

Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.

Warenbörse steht für mehr Regionalität in Handel, Ernährung und Gemeinschaftsverpflegung

Gemeinsame Pressemitteilung der Landwirtschaftsministerien bzw. Agrarmarketinggesellschaften der Länder Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen

Am Mittwoch (12.06.) startete in Schkeuditz die inzwischen 5. Mitteldeutsche Warenbörse. Aktuell präsentieren 130 Unternehmen der Lebensmittelwirtschaft verschiedensten Vertreterinnen und Vertretern aus den Bereichen Lebensmitteleinzel- und Großhandel, Gemeinschaftsverpflegung, Sozial- und Gesundheitswesen sowie Hotellerie und Gastronomie ihre regional erzeugten Produkte sowie Produktneuheiten im Rahmen dieses kompakten und effizienten Eintagesformats. Beteiligt waren die Länder Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg.

Nach Einschätzung der teilnehmenden Länder haben regionale und bio-regionale Produkte in Handel und Gemeinschaftsverpflegung über Jahre an Bedeutung gewonnen. Nun ist es gemeinsame Aufgabe, mit geeigneten Maßnahmen und Aktionen in diesen Segmenten wieder Wachstum zu erzeugen. Regionale Produkte stehen für mehr Nachhaltigkeit. Schließlich werden Einkommen in der Landwirtschaft gestärkt und generieren Steuereinnahmen in der Region. Außerdem entfallen Transporte und Bio-Produktion schont darüber hinaus Klima und Umwelt. Gleichzeitig steht Regionalität angesichts der Erfahrungen mit der Corona-Krise und den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs für das immer bedeutendere Anliegen, Landwirtschaft und Ernährung resilienter aufzustellen. Dies schließt gerade jetzt ein stärker regionales Denken und Handeln mit ein.

Sachsens Landwirtschaftsminister Wolfram Günther erklärte: „Nachhaltige, regionale Lebensmittel sind für viele Menschen ein Top-Thema. Mehr regionale Lebensmittel zu verwenden, heißt das regionale Ernährungsgewerbe zu stärken. Kurze Wege vom Acker auf den Teller sparen Transporte und schützen das Klima. Und wenn Lebensmittel auch noch „bio“ sind, ist das ein Beitrag zu Umwelt- und Artenschutz. Diesen Mehrfachnutzen wollen wir auch durch die Mitteldeutsche Warenbörse in die Breite tragen. Denn hier vernetzen sich Lebensmittelwirtschaft, Handel sowie Gemeinschafts- und Außer-Haus-Verpflegung.“

Torsten Weil, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, betont: „Wir wollen regionale Wertschöpfungsketten in der Thüringer Land- und Ernährungswirtschaft stärken. Die Gemeinschaftsverpflegung bietet große Potenziale als Abnehmerin regional produzierter und verarbeiteter Lebensmittel. Für effiziente regionale Lieferketten ist eine enge Kooperation von Produzenten, Verarbeitern und Vermarktern notwendig. In Thüringen fördern wir bereits den Aufbau solcher Wertschöpfungspartnerschaften und stehen im engen Austausch mit regionalen Produzenten. Die Mitteldeutsche Warenbörse ist hierfür eine optimale Vernetzungsplattform.“  

Der Geschäftsführer von pro agro – Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin e.V., Kai Rückewold: „In einer Zeit der Verunsicherung der Verbraucher durch gestiegene Lebensmittelpreise und Inflation sollten wir alle Kanäle zur Kommunikation nutzen. Regionale Lebensmittel sind so viel mehr als gute Qualität und guter Geschmack. Lebensmittel aus der Region stärken die Strukturen der Herkunftsregionen, sichern oder schaffen sogar Arbeitsplätze und machen den ländlichen Raum vital. Mit intelligenter Verbraucherkommunikation in den Regionen schaffen wir in Brandenburg seit Jahren Aufmerksamkeit, die auch dem Handel hilft, mehr Regionalität ins Regal zu bringen und forcieren dies seit drei Jahren zusätzlich durch eine eigens auf das Thema der Steigerung des regionalen Marktanteils im Lebensmitteleinzelhandel abzielende Kampagne.“

Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.

Die Vertreter der 13 teilnehmenden Brandenburger Unternehmen an der 5. Mitteldeutschen Warenbörse


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Erfolgreiche 29. Brandenburger Landpartie – Dank an 75.000 Interessierte und die Gastgeber

Paaren-Glien – Bei bestem Wetter fanden rund 75.000 Gäste den Weg ins ländliche Brandenburg, um sich über Landwirtschaft, regionale Wirtschaftskreisläufe und regionale Angebote zu informieren. Organisatoren und Gastgeber zeigen sich sehr zufrieden.

(c) pro agro /NAZARIY KRYVOSHEYEV

„Von Leuten, die man nicht kennt, nimmt man nichts!“ haben uns schon unsere Großeltern gelehrt. Also wurde vor gut 30 Jahren die Brandenburger Landpartie geboren, um hier Abhilfe zu schaffen und Möglichkeit zu geben, einander bekannt zu machen und vertrauensvoll zum regionalen Produkt zu greifen.

Die Brandenburger Landpartie setzt hierbei auch einen Fokus auf die landwirtschaftliche Urproduktion, der Stufe also, vor dem verkaufsfertigen Produkt und zeigt, daß diese Betriebe im Land sehr oft Familienbetriebe sind, die seit mehreren Generationen Landwirtschaft betreiben und, regional verwurzelt, oft den vitalen Teil des Lebens im ländlichen Raum ausmachen. Dies gilt sowohl für die Landwirte als Arbeitgeber in der Region als auch für deren Arbeiter und Angestellte aus der Region.

„Landwirtschaft in Brandenburg bedeutet eben auch Boden- und Landschaftspflege, um die Grundlage des eigenen Wirtschaftens zu erhalten“ erläutert Dennis Kummer, Fachbereichsleiter Landtourismus und beim Verband pro agro für die Landpartie zuständig. „Die Brandenburger Landpartie zeigt auch, wie Brandenburgs Landwirtschaft innovative Wege beschreitet, mit denen man auf die veränderten Gegebenheiten nicht nur des Klimas, sondern auch des Marktes reagiert.“ und er ergänzt mit einem wichtigen Punkt „Die Brandenburger Landpartie zeigt, daß Landwirtschaft nicht nur Wirtschaft, sondern regionaler Ankerpunkt ist und möchte auch auf diese Weise regionale Verbundenheit fördern.“

Rund 75.000 Gäste – und somit etwas mehr als im Vorjahr – nutzten in diesem Jahr wieder die Gelegenheit, auf der größten landesweiten Veranstaltung Brandenburgs die Landwirte der Region zu entdecken und die Gesichter hinter den Produkten besser kennenzulernen. Daß die Brandenburger Landpartie funktioniert und Wirkung zu entfalten im Stande ist, belegen auch die Aussagen der Gastgeber.


Eva Mehlhorn, vom Erstteilnehmer „Lucky Horse Ranch“ in Dahlewitz-Hoppegarten (MOL) schon früh am Sonnabend hierzu:

(c) pro agro /NAZARIY KRYVOSHEYEV

„Wir sind positiv überrascht, wir hätten gar nicht mit so viel Andrang gerechnet. Schon die ersten Gäste freuten sich, uns entdeckt zu haben. Wir sind wirklich zufrieden.“

Daß die Brandenburger Landpartie nicht nur gut für ein Wochenende ist, zeigt die Einschätzung von langjährigen Teilnehmern, wie sie auch vom Chef der „Hoffleischerei Ingo Kaplick“ im Linther Ortsteil Alt-Bork (PM) vorgenommen wurde. Ingo Kapplick erklärt Motivation und Ergebnis seiner Teilnahmen:

„Wir nehmen teil, um die Dorfgemeinschaft zu stärken, um den Kunden nahezubringen WAS wir machen, WIE wir es machen und WO wir es machen. Die Brandenburger Landpartie hat in der Entwicklung für sehr hohen Zuspruch gesorgt, wir haben über die Landpartie von Jahr zu Jahr mehr Kundschaft bekommen und die Gäste kommen immer wieder gern auf unseren Hof“

Ähnlich äußerte sich auch Sabine Mühlbauer von „A. Dohrn & A. Timm“, dem Getränkeproduzenten aus dem Großbeerener Ortsteil Diedersdorf (TF). Bereits im zweiten Jahr der Teilnahme war man nun auch Ausrichter der kreislichen Eröffnung der Landpartie. Man nutzt auch hier die Brandenburger Landpartie, um zu zeigen, was im Unternehmen eigentlich produziert wird und woher die Rohstoffe kommen.

„Wir möchten uns der Nachbarschaft zeigen, damit man weiß, wer wir sind. Wir finden die Vernetzung in der Region sehr sinnvoll und freuen uns als Verarbeiter landwirtschaftlicher Produkte unserer regionalen Partner ein Teil der regionalen Lieferkette zu sein.“

Auch die Darstellung des ländlichen Brandenburgs als angenehmen Arbeits- und Lebensort ist Grund für die Teilnahme. So meint Patrick Schulz vom „Gartenbau Schulz“ im Zehdenicker Ortsteil Bergsdorf (OHV):

„Der Grund an der Brandenburger Landpartie teilzunehmen ist höhere Bekanntheit zu erlangen und den Menschen das Handwerk näher zu bringen sowie zu zeigen, daß man auf dem Land gut arbeiten kann, daß nicht alles in den Städten abläuft.“

Detlef May, Geschäftsführer der Lehr- und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung in Groß Kreutz (PM), bringt Wesen und Ziel der Brandenburger Landpartie für sein Institut wie folgt auf den Punkt:

„Auf unserem Hof und in gemeinsamer Präsentation mit vielen unserer Partnereinrichtungen, wollen wir zeigen wie Landwirtschaft, moderne Landwirtschaft funktioniert und auf diesem Wege auch junge Menschen als potenziellen Nachwuchs begeistern. Wir wollen transparent sein und für Öffentlichkeitsarbeit stehen – wer, wenn nicht wir Betriebe und Praxispartner selbst, kann das. Ich wünsche mir, dass wir in unserer Gesellschaft offen miteinander umgehen. Allzu oft bewegen wir uns nur noch in unseren eigenen Blasen. Unsere Aufklärungsarbeit als Praxispartner mit wissenschaftlichem Hintergrund soll hierzu einen Beitrag leisten.“

Die Organisatoren von pro agro, vom Bauernverband Brandenburg und von den Brandenburger Landfrauen danken allen Besuchern der Brandenburger Landpartie für ihr Interesse und den Gastgebern für Ihr Engagement diesen wichtigen Wirtschaftsfaktor Brandenburgs an diesem Wochenende zu präsentieren.

(c) pro agro /NAZARIY KRYVOSHEYEV

Die Brandenburger Landpartie wird in Zusammenarbeit von pro agro e.V., dem Landesbauernverband Brandenburg sowie dem Brandenburger Landfrauenverband organisiert. Ermöglicht wird die Initiative durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg.

Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.

Die Illustrationen dieser Information erhalten Sie hier für die Dauer einer Woche in höherer Auflösung

Presseeinladung zur Eröffnung der Mitteldeutschen Warenbörse

Mit der höflichen Bitte um Beachtung , die Presseeinladung des Sächsischen Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) zur Mitteldeutschen Warenbörse am 12. Juni in Schkeuditz mit dem Anhang dieser Information.

Die  Mitteldeutsche Warenbörse  wird in einem Turnus von 2 jahren durchgeführt. Sie ist eine gemeinsame Veranstaltung der Agrarmarketingorganisationen bzw. der zuständigen Ministerien der Bundesländer Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Brandenburg. Brandenburg beteiligte sich erstmals 2022 an der Mitteldeutschen Warenbörse.

Am 8./9. Juni ist Brandenburger Landpartie – Am Wochenende startet das größte, landesweite Fest Brandenburgs!

Paaren-Glien – Das ländliche Brandenburg hat sich fein gemacht und erwartet seine Gäste mit „Landwirtschaft pur“, „Genusshandwerkern“ und jeder Menge Infos zu Regionalität und kurzen Wegen.  Die zentrale Eröffnungsveranstaltung findet ab 10 Uhr in der Agrargenossenschaft Unterspreewald e.G. in Dürrenhofe, einem Ortsteil der Gemeinde Märkische Heide statt.

Gut 140 Gastgeber stehen in den Startlöchern, um Brandenburgern, Berlinern aber auch Urlaubsgästen von nah und fern, das ländliche Brandenburg als Standort für Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion zu präsentieren.

Über die im Lebensmitteleinzelhandel, den Tourismusinformationen oder auf Veranstaltungen im Land verteilten Hefte zur 29. Brandenburger Landpartie konnten seit Anfang Mai bereits die Routen und Ausflugsziele zusammengestellt werden. Jederzeit ist eine Planung auch ohne Broschüre unter www.brandenburger-landpartie.de möglich. Hier sind auch aktuelle Änderungen nach Druckunterlagenschluß aufgeführt. Es wird ganz grundsätzlich empfohlen, vor Fahrtantritt online zu überprüfen, ob sich bezüglich der ausgewählten Stationen Änderungen ergeben haben. Alle den Organisatoren der Brandenburger Landpartie gemeldeten Änderungen werden hier direkt und übersichtlich aufgelistet: https://www.brandenburger-landpartie.de/ausflugstipps/brandenburger-landpartie/

Die Organisatoren von pro agro, vom Bauernverband Brandenburg und von den Brandenburger Landfrauen wünschen allen Besuchern der Brandenburger Landpartie ein erkenntnis- und erlebnisreiches Wochenende in der reichhaltigen und vielfältigen Speisestube vor der Haustür! Und: Immer schön regional bleiben!

Die Brandenburger Landpartie wird in Zusammenarbeit von pro agro e.V., dem Landesbauernverband Brandenburg sowie dem Brandenburger Landfrauenverband organisiert. Ermöglicht wird die Initiative durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg.

Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.

Am 8./9. Juni ist Landpartie – Wer die Wahl hat, hat die Qual, oder auch nicht!

Paaren-Glien – Im ganzen Land öffnen am 8. und 9. Juni 140 landwirtschaftliche Unternehmen und Produzenten Hof und Tor und laden zum Kennenlernen ein. Die zentrale Eröffnungsveranstaltung findet ab 10 Uhr in der Agrargenossenschaft Unterspreewald e.G. in Dürrenhofe, einem Ortsteil der Gemeinde Märkische Heide statt.

Wie funktioniert Landwirtschaft? Welche landwirtschaftlichen Produkte werden in Brandenburg überhaupt hergestellt? Wie und wo bekomme ich regionale Produkte? Und: Ist mein Anteil regionaler Produkte im Warenkorb schon so hoch, wie ich es gerne hätte oder geht da noch mehr?

Hinweise zu Antworten auf diese und andere Fragen findet man auf der Brandenburger Landpartie am Wochenende des 8. und 9. Juni in ganz Brandenburg, dem Wochenende der Kommunal- und Europawahlen.

Apropos Wahlen! Nicht nur mit den Kreuzen auf den vielen Wahlzetteln bestimmt man über die Zukunft der Region. Auch die Zusammensetzung des eigenen Warenkorbs für die alltägliche Lebensmittelversorgung hat ein enormes Gewicht für die Entwicklung des Wirtschaftens und Lebens im ländlichen Raum.

Also raus aufs Land und vor oder nach dem Wählen Wirtschafts- und Entwicklungspolitik in die eigene Hand nehmen!

Die Brandenburger Landpartie wird in Zusammenarbeit von pro agro e.V., dem Landesbauernverband Brandenburg sowie dem Brandenburger Landfrauenverband organisiert. Ermöglicht wird die Initiative durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg.

Gastgeber der Brandenburger Landpartie und mehr unter:

www.brandenburger-landpartie.de

Ausgewählte Tipps aus allen Bereichen des ländlichen Wirtschaftens für die einzelnen Himmelsrichtungen unseres Landes in der Anlage.

Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.

Am 8./9. Juni ist Landpartie –Der Boden unter den Füßen

Paaren-Glien – Am 8. Juni startet die 29. Ausgabe der Brandenburger Landpartie mit der zentrale Eröffnungsveranstaltung ab 10 Uhr in der Agrargenossenschaft Unterspreewald e.G. in Dürrenhofe, einem Ortsteil der Gemeinde Märkische Heide im Landkreis Dahme-Spreewald. Zeit für ein paar Gedanken zur Grundlage.

Am Anfang steht der Boden

„Wir pflegen, was wir lieben“ lautet das diesjährige Motto für die Aktivitäten, des Argarmarketingverbandes pro agro, Mitorganisator der Brandenburger Landpartie. Und natürlich gilt das auch für die Grundlage aller landwirtschaftlichen Aktivitäten; für den Boden, auf dem Landwirtschaft geschieht.  Das Thema Boden als eines der wichtigsten Arbeitsmittel der Land- und Forstwirtschaft ist das Schwerpunktthema der diesjährigen Landpartie.

Brandenburgs Charakterboden – Die Braunerde

Die berühmte „Streusandbüchse“ hat hier ihren Ursprung. Braunerde sowie ihre Variationen und Übergangsböden bilden einen Großteil der Brandenburger Böden. Auf der Podsol-Braunerde des Beelitzer Sanders in der Zauche findet z.B. Spargel beste Voraussetzungen zum Gedeihen. Nebenan, im Teltow, mag das Teltower Rübchen die Braunerde als Charakterboden, um in dieser alten Kulturlandschaft den besten Geschmack zu entwickeln.

Bodenbearbeitung

Im Grunde ist das Erste, was bei einer Besiedelung von Land geschieht, Landwirtschaft; Ackerbau und Viehzucht. Tatsächlich dürfte also Landwirtschaft das älteste Gewerbe der Welt sein.

Um den von Haus aus eher ertragsschwachen Brandenburger Boden etwas aufzuwerten, produzieren Brandenburgs Landwirte Humus und bringen diesen aus. So wird die Bodenfruchtbarkeit und letztendlich auch die Qualität der Ernteprodukte gesteigert. Der Humusgehalt der Böden wird durch Ausbringen von Stroh, Mist und Gülle, Gründüngung und Kompost gesteigert und sorgt dann für eine gewisse Zeit auch für den Duft der als typisch empfundenen Landluft. Auch der Anbau von so bezeichneten Zwischenfrüchten, die nicht geerntet, sondern in den Boden eingearbeitet werden erhöhen den Humusgehalt der landwirtschaftlichen Nutzflächen. Der so gewonnene Humus versorgt die Pflanzen nicht nur besser mit den nötigen Nährstoffen, er speichert auch Wasser und kühlt so auch im Sommer den Boden. Die gespeicherte Wassermenge kann das zwanzigfache des Humusgewichts erreichen.

Mehr zum Schwerpunktthema „Boden“ der diesjährigen Landpartie, warum das Thema gerade für Brandenburg von besonderer Bedeutung ist und was, wann, wie darauf wächst erfahren Sie beim Landwirt Ihrer Wahl zur Brandenburger Landpartie am 8. und 9. Juni 2024 im ganzen Land Brandenburg sowie vorab im Heft zur Brandenburger Landpartie.

Hier einige Empfehlungen:

Podsol-Braunerde (Spargel):

  • Syringhof im Beelitzer Ortsteil Zauchwitz
  • Spargelhof Elsholz im Beelitzer Ortsteil Elsholz

Braunerde (Teltower Rübchen):

  • Teltower Rübchen Spezialitäten in Teltow

Kippen-Regosol (Wein):

  • Senftenberger Weinfreunde e.V. in Senftenberg

Böden im Garten:

  • Rosenhof Flemming im Uckerlander Ortsteil Karlstein
  • Kräutergärtnerei Helenion in Grünow bei Prenzlau
  • Gartenbau Schulz im Zehdenicker Ortsteil Bergsdorf

Die Brandenburger Landpartie wird in Zusammenarbeit von pro agro e.V., dem Landesbauernverband Brandenburg sowie dem Brandenburger Landfrauenverband organisiert. Ermöglicht wird die Initiative durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg.

Gastgeber der Brandenburger Landpartie und mehr unter:

www.brandenburger-landpartie.de

Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.

Am 8./9. Juni ist Landpartie – noch 30 Tage bis zur größten Landwirtschaftsschau Brandenburgs

Paaren-Glien – In 30 Tagen startet die 29. Ausgabe der Brandenburger Landpartie. Rund 150 Gastgeber unterschiedlicher Couleur begrüßen an diesem Wochenende Interessierte von nah und fern; öffnen Hof, Feld und Stall und zeigen wie Landwirtschaft in Brandenburg funktioniert.

Ziel der Brandenburger Landpartie

Verbraucher und Erzeuger sollen einander auf der Brandenburger Landpartie kennenlernen. Die Brandenburger Landpartie soll Wissen vermitteln und auf diese Weise Vorurteile abbauen. Auch das Brandenburger Landleben soll in seiner Vielfalt und der ihm eigenen Schönheit gezeigt werden. Die Gastgeber informieren über grüne Berufe und zeigen, daß Landwirt ein moderner Beruf für Technikinteressierte ist.   Sie möchte zur Erkenntnis gelangen lassen, daß die bewusste Entscheidung für ein regionales Produkt einen Mehrwert für die gesamte Region darstellt und daß der Endverbraucher durch sein Kaufverhalten seine Umgebung, das Umland und somit die Zukunft der Region mitgestaltet.

Die Gastgeber

Als Gastgeber begrüßen ihre Gäste Landwirtschaftsunternehmen aller Produktionsrichtungen, Forstwirtschaftsbetriebe, Fischereibetriebe, Pferdehöfe, Obst- und Gartenbauunternehmen sowie Landwirtschaftliche Schulungs- und Erlebniseinrichtungen. Auch Direktvermarkter und Verarbeiter landwirtschaftlicher Produkte als Partner der Landwirtschaftsunternehmen stellen sich vor.

Was, wann, wo? – Die Broschüre zur Brandenburger Landpartie

Informationen zu Gastgebern und Angeboten der Brandenburger Landpartie ist online bestell- und lesbar unter brandenburger-landpartie.de.

Zudem ist die Broschüre in den Touristeninformationen des Landes, in ausgewählten Hofläden sowie im Lebensmitteleinzelhandel der Länder Berlin und Brandenburg (REWE und EDEKA) erhältlich.

Zentrale Eröffnung

Die zentrale Eröffnungsveranstaltung der 29. Brandenburger Landpartie findet am 8. Juni 2024 ab 10 Uhr in der Agrargenossenschaft Unterspreewald e.G. in Dürrenhofe, einem Ortsteil der Gemeinde Märkische Heide im Landkreis Dahme-Spreewald, statt.

Die Brandenburger Landpartie wird in Zusammenarbeit von pro agro e.V., dem Landesbauernverband Brandenburg sowie dem Brandenburger Landfrauenverband organisiert. Ermöglicht wird die Initiative durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg.

30 Tage vor der Landpartie, 30 Fakten zu Landpartie und Landwirtschaft in Brandenburg

Daten und Zahlen

  • Die erste Brandenburger Landpartie wurde im Jahre 1994 auf Initiative des Brandenburger Landwirtschaftsministeriums begangen. 2025 feiern wir die 30. Ausgabe.
    • In Brandenburg kann bei weit über 600 Hofläden und Direktvermarktern regional eingekauft werden.
    • Es gibt in Brandenburg etwa 5.400 landwirtschaftliche Betriebe aller Rechtsformen, davon 3.500 Betriebe mit Tierhaltung.
    • Brandenburgs Landwirtschaft ist Arbeitgeber für 37.700 Beschäftigte, darunter 14.500 Vollbeschäftigte und 14.900 Saisonarbeitskräfte. In Brandenburg gibt es 14 Grüne Berufe. (agraraktiv-brandenburg.de)

    Was und wo?

    • 1,28 Mio Hektar Brandenburgs sind landwirtschaftliche Nutzfläche – d.h. rund 44% der gesamten Landesfläche.
    • 1,04 Mio Hektar in Brandenburg sind Waldflächen, d.h. rund 35% der gesamten Landesfläche. Die waldigste Region Brandenburgs ist der Landkreis Oder-Spree
    • Ein Viertel der landwirtschaftlichen Nutzfläche Brandenburgs ist Grünland. Das meiste leckere Gras (Grünland) für unsere Tiere findet man im Landkreis Oberhavel.
    • Auf insgesamt 217.410 Hektar, das sind 16,6 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche wird Ökolandbau betrieben. Spitzenreiter im Ökolandbau ist der Landkreis Dahme-Spree
    • In Brandenburg gibt es 448.300 Rinder. Die Prignitz hat den größten Rinderbestand.
    • 591.100 Schweine werden in Brandenburg gehalten. Den größten Schweinebestand findet man in Oberspreewald-Lausitz
    • 4,6 Millionen Legehennen gibt es in Brandenburg Die meisten Legehennen gackern in Ostprignitz-Ruppin.
    • Außerdem leben 75.000 Schafe in Brandenburg. Die meisten Schafe grasen im Landkreis Teltow-Fläming
    • Roggen und Winterweizen sind die bestimmenden Getreidearten Brandenburgs. In Potsdam-Mittelmark wächst am meisten Roggen, die größten Anbauflächen des Winterweizens befinden sich in der Uckermark.
    • Beim Mais ist Silomais die bedeutendste Fruchtart. Die meisten Maisfelder gibt es in der Prignitz. Die weitflächigste gelbe Rapsblüte erstrahlt im Frühling in der  Uckermark
    • Die meisten Kartoffeln werden im Teltow-Fläming angebaut. In der Uckermark gibt es die meisten Zuckerrüben
    • Die meisten Futtererbsen und Ackerbohnen werden in Elbe-Elster angebaut.
    • Lupine, die wertvolle, vielseitig verwendbare Hülsenfrucht, wächst vor allem in Oder-Spree
    • Die meisten Äpfel wachsen in den Obstplantagen von Potsdam Mittelmark
    • Brandenburg hat die größte Anbaufläche für Sonnenblumen innerhalb der Bundesrepublik. Brandenburgs bekannteste Blume und Lieferantin der wertvollen Ölsaat wächst am meisten in Märkisch Oderland

    Am Rande und doch von zentraler Bedeutung

    • 5 ha pro Tag gehen durch Versiegelung für Siedlung, Industrie und Verkehr der Brandenburger Landwirtschaft verloren – 5 ha können gut 140 Menschen ernähren.
    • Brandenburg hat 30% weniger Niederschlag als der Bundesdurchschnitt Karger Boden und wenig Niederschlag bedeuten für Brandenburg in der Getreideernte einen rund 20% geringeren Ertrag als im Bundesdurchschnitt

    Landwirtschaft im Wandel: derzeitige Anbauflächen landwirtschaftlicher Produkte

    • Zuckerrüben auf 6,8 Tsd. ha, 60% weniger als im Nachwendejahr
    • Kartoffeln auf 10.5 Tsd. ha, 71% weniger als im Nachwendejahr
    • Hülsenfrüchte auf 22,5 Tsd. ha, 424% mehr als im Nachwendejahr
    • Raps auf 86,9 Tsd. ha, 57% mehr als im Nachwendejahr
    • Silomais auf 196,3 Tsd. ha, 55% mehr als im Nachwendejahr
    • Getreide auf 505 Tsd. ha, 45% mehr als im Nachwendejahr

    Dieser Bedarf in Brandenburg-Berlin könnte durch Brandenburger Produkte gedeckt werden

    • 65% der benötigten Rohmilch, 67% des Bedarfs an Eiern
    • 36% beim Schweinefleisch, 59 % des Rindfleischs, 88 % des Geflügels

    Dennoch ist der Anteil regionaler Produkte in den genannten Segmenten tatsächlich geringer. Wir importieren mehr, als wir müssten. Auch daraus ergibt sich:

    • Der wichtigste Partner der Landwirtschaft und der lebensmittelerzeugenden Betriebe in Brandenburg ist und bleibt der Verbraucher.

    Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brand

    Brandenburg als europäische Vorbild


    Paaren-Glien/Rom/Neustadt-Dosse – Pferdeland Brandenburg als europäisches Best-Practice-Beispiel auf internationaler Pferdetourismuskonferenz in Rom.

    „International Meeting of Equestrian Tourism“ – 3. und 4. Mai 2024
    Vom 3. bis 4. Mai treffen sich in Rom europäische Akteure des Pferdetourismus aber auch aus Kanada, den USA und China, um sich über die Vermarktung des Pferdetourismus auszutauschen. Themen der Tagung sind Projekte zur Vermarktung/Vernetzung im Pferdebereich, Projekte zu Infrastrukturmaßnahmen im Pferdetourismus, Vorstellung neu entstandener Netzwerkgruppen und weitere Themen rund um den Tourismus hoch zu Ross oder auf dem Kutschbock. In Vorbereitung dieser Tagung wurde das „Pferdeland Brandenburg“, welches als Projekt beim Brandenburger Agrarmarketing Verband pro agro angesiedelt ist, durch die Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V. – ein Mitglied der Internationalen Vereinigung für Pferdetourismus (Fédération Internationale de Tourisme Equestre) gebeten, sich als Best-Practice-Beispiel für die Vernetzungsarbeit in einer Region vorzustellen. Dafür hat sich der Verband mit dem „Pferdeland Brandenburg“ einem Bewerbungsverfahren auf internationaler Ebene gestellt und konnte sich gegen die Projekte aus anderen Ländern erfolgreich durchsetzen.


    Die Projektleiterin des „Pferdeland Brandenburg“ Josephine Holz zeigt sich hierüber sehr erfreut und erklärt „Natürlich empfinde ich es als Ehre für das Projekt und unsere Arbeit, auf dieser Internationalen Tagung hier in Rom das „Pferdeland Brandenburg“ vorstellen zu dürfen, noch viel mehr – gerade vor dem Hintergrund des aufwändigen Bewerbungsverfahrens im Vorfeld dieser Konferenz – ist es aber auch eine Würdigung der bisher geleisteten Arbeit und eine Bestätigung, daß wir wohl vieles sehr richtig gemacht haben“


    Wer hier in der Heimat das „Pferdeland Brandenburg“ und seine Projekte noch nicht kennt, kann sich darüber gleich an diesem Wochenende beim Fohlenfrühling 2024 am 4. Mai im Landesgestüt Neustadt/Dosse informieren. Außerdem kann man dort Fohlen streicheln, Reitvorführungen bestaunen, an Kremserfahrten und Führungen teilnehmen, auf Ponys reiten oder an einem Steckenpferdrennen teilnehmen. Darüber hinaus warten eine Fohlentaufe mit Gewinnspiel, ein Kunsthandwerkermarkt sowie Leckereien aus der Region auf die pferdeliebenden Besucher.

    Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin. Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.proagro.de

    Der Mai beginnt, richtig was los im Land!

    Paaren-Glien/Mildenberg/Neustadt-Dosse, Mit dem Wonnemonat Mai beginnt nun nicht nur gefühlt der richtige Frühling; auch das Veranstaltungsangebot im ländlichen Raum legt einen Zahn zu. pro agro unterstüzt an diesem Wochenende gleich mehrere Veranstaltungen im Land.

    Der Verband pro agro, als einer der Kümmerer im Land für mehr Regionalität im Regal und die Bewerbung des Brandenburger Landtourismus, nutzt in der ersten Maiwoche gleich drei Gelegenheiten, den Brandenburgern, Berlinern und Gästen das Land unter diesen zwei Gesichtspunkten etwas näher zu bringen.

    Die Brandenburgische Landwirtschaftsausstellung BraLa – 2.-5. Mai im MAFZ in Paaren im Glien

    So organisiert der Verband pro agro im Rahmen der diesjährigen BraLa vom 2. bis 5. Mai wieder einen Regionalmarkt, auf dem man nicht nur Hunger und Durst regional stillen kann, sondern der auch Informationen zu den Themen Landtourismus, Einkaufen beim Bauern und Pferdetourismus bereithält sowie ganz druckfrisch auch die neue Broschüre mit den Gastgebern der diesjährigen Landpartie am 8. und 9. Juni. Und auch für den anstehenden Muttertag am 12. Mai dürfte das eine oder andere Präsent zum Mitnehmen dabei sein.

    Das 18. Märkisches Dampfspektakel– 4. und 5. Mai im Ziegeleipark Mildenberg

    Parallel findet im Ziegeleipark Mildenberg das 18. Märkische Dampfspektakel am 4. und 5. Mai statt.  Der Verband pro agro ist Partner der Veranstaltung und bewirbt auch hier einem eigenen Stand Hofläden und touristische Angebote sowie die Landpartie.

    Der Fohlenfrühling 2024 – 4. Mai im Landesgestüt Neustadt Dosse

    Der dritte Anlaufpunkt im Lande für Interessierte rund um die Angebote im ländlichen Raum ist der Fohlenfrühling in Neustadt/Dosse. Auch hier unterstützt der Verband die Veranstaltung als Partner und bewirbt an seinem Stand nicht nur das Pferdeland Brandenburg, sondern auch die weitern Angebote des ländlichen Raums sowie die Landpartie.

    Und 850 Jahre Stadtrecht Jüterbog – Regionalmarkt und mehr, noch bis zum 5. Mai

    Und allen, die im südlichen Brandenburg aktiv werden wollen, sei an dieser Stelle die Festwoche zum 850-jährigen Stadtrecht in Jüterbog empfohlen. Im Kulturquartier Mönchenkloster gibt es am 1. und 2. Mai einen Regional- und Künstlermarkt, auf dem Mitglieder des Verbands pro agro und weitere Anbieter der Region sich und ihre regionalen Produkte präsentieren. Und auch der Rest der Woche bietet einen spannenden Mix aus Geschichte, Unterhaltung und Kultur. Begleitet wird die Festwoche mit einem Lichtspektakel, welches jeden Abend die wunderschönen Stadttore sowie das Kulturquartier Jüterbogs erstrahlen lässt.

    Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin. Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.proagro.de

    Doppel-Interview mit LBV Brandenburg und pro agro

    Denny Tumlirsch, Landesbauernverband Brandenburg (links), Kai Rückewold, pro agro (rechts)

    Definitorisch sind Land- und Ernährungswirtschaft getrennte Wirtschaftsbereiche: Primärwirtschaft oder Urproduktion auf der einen Seite, verarbeitendes Gewerbe auf der anderen. Doch in der ökonomischen Praxis sind sie eng miteinander verflochten – ohne Landwirtschaft keine Ernährungswirtschaft. Beide Bereiche haben folglich in der aktuellen Situation mit je spezifischen, aber auch gemeinsamen Problemen zu kämpfen. Unter der Fragestellung „Land- und Ernährungswirtschaft in den östlichen Bundesländern – Haben Politik und Gesellschaft noch Realitätsbezug zum ländlichen Raum?“ haben wir Gespräche mit der Erzeuger- und der Verarbeiterebene geführt. Gemäß der Logik der Wertschöpfungskette steht das Interview mit dem Brandenburger Landesbauernverband (LBV) bzw. seinem Geschäftsführer Denny Tumlirsch am Anfang, gefolgt von Fragen an Kai Rückewold, Geschäftsführer des Agrarmarketingverbandes pro agro.

    Herr Tumlirsch, was haben die bundesweiten Bauernproteste den Betrieben in Brandenburg substanziell gebracht?

    Zunächst müssen wir unterscheiden zwischen der Bundes- und Landesebene. Auf Bundesebene konnten wir erreichen, dass mehr als 50 Prozent der ursprünglich geplanten Steuererhöhungen nicht gekommen sind. Das ist vor allem dem massiven Protest auf der Straße, aber auch den vielen Gesprächen im Hintergrund zu verdanken. Weiterhin arbeitet die Bundes- und sogar EU-Ebene an dem Thema Entbürokratisierung. Hier ist auch die Verbindung zur Landesebene: Wir haben die Ausgleichszulage über 2025 hinaus sichern können, nachdem Ministerpräsident Dietmar Woidke ein Machtwort gesprochen hat. Darüber hinaus werden Ackerrandstreifen nun dauerhaft gefördert. Im Rahmen der Entbürokratisierung haben wir der Landesregierung 55 Punkte vorgelegt, an denen wir sehr konstruktiv arbeiten. Die Proteste waren der Auftakt, jetzt läuft die politische Arbeit.

    Mit welchen Hauptschwierigkeiten kämpfen die Landwirte in Brandenburg und den östlichen Bundesländern? Was sind die drei existenziell wichtigsten Kernthemen?

    Die Landwirtschaft wird immer komplexer, so dass eine Begrenzung auf drei Kernthemen schwierig ist. An erster Stelle steht sicher die betriebswirtschaftliche Situation der Betriebe: volatile Märkte, steigende Kosten. Das klassische Unternehmerrisiko also. Allerdings haben Landwirtschaftsbetriebe aufgrund der sehr hohen Regulierungsdichte nicht dieselbe Freiheit wie in vielen anderen Branchen. Dazu kommt die zunehmende Unwägbarkeit infolge des Klimawandels. Betriebe haben keine ausreichenden Möglichkeiten, so frei Anpassungen vorzunehmen, wie sie wollen oder können. Hier braucht es vor allem Hilfe zur Selbsthilfe und nicht weitere Einschränkungen und Beschränkungen wichtiger Instrumente. Dabei denke ich z. B. an die dauerhaft schwelende Diskussion um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Die Reduktion der einkommenswirksamen Komponente in der Agrarförderung potenziert das Problem nur weiter. Förderung muss wieder stärker die Stärkung der Betriebe im Blick haben.

    Haben Sie den Eindruck, dass Politik die Bedeutung der Land- und Ernährungswirtschaft für den ländlichen Raum wirklich versteht?

    In Deutschland ist sehr vieles selbstverständlich geworden: bei der Politik, in der Verwaltung und bei den Verbrauchern. Es ging allen schlicht zu gut. Die Proteste haben gezeigt, dass in Teilen riesige Lücken klaffen. Wir sehen einzelne wirklich bemühte Personen, die sich für einen Interessensausgleich der Zielkonflikte einsetzen. Leider sehen viele Verantwortliche die Landwirtschaft nicht als Partner und sozialen Anker im ländlichen Raum, die Ernährungswirtschaft als wertschöpfenden Veredler im ländlichen Raum. In anderen Ländern ist die eigene Versorgung als Teil der Daseinsvorsorge staatliche Aufgabe, und auch die Wertschätzung für Lebensmittel ist deutlich höher.

    Mit dem Neuen Brandenburger Weg vor einigen Jahren und dem aktuellen Weißbuch des LBV hat der LBV immer wieder konkrete Vorschläge gemacht, wie die Zukunftsfähigkeit von Wertschöpfungsketten vom „Hof ins Regal“ angegangen werden kann. Gibt es aus Ihrer Sicht Fortschritte?

    Der Neue Brandenburger Weg kam in einer Zeit, als es der Bevölkerung gut ging: geringe Inflation, billige Energie, faktischer Überfluss. Das Papier ist heute wie vor vier Jahren noch richtig, kam aber vielleicht zu einem ungünstigen Zeitpunkt, weil viele Verantwortliche dachten, dass es schon weitergehen wird. Allerdings sehen wir jetzt, dass die Betriebe immer mehr in Bedrängnis geraten. Daher haben wir in diesem Jahr das Weißbuch entworfen, wo wir ganz konkrete Umsetzungsziele benennen, die wir als wichtig identifiziert haben. Wir gehen davon aus, dass das Land einen großen Teil der 55 Punkte zur Entbürokratisierung schnell umsetzt. Ansonsten werden wir infolge der Wahl im September 2024 den Koalitionsverhandlern im Bereich Landwirtschaft das Weißbuch aktiv zukommen lassen, damit so viele Ansätze wie möglich in den nächsten Koalitionsvertrag Eingang finden.

    Wie beurteilen Sie die Bemühungen von Unternehmen der Ernährungswirtschaft und pro agro mit Werbekampagnen den Absatz regionaler Markenprodukte zu fördern?

    Es ist wichtig, dass sich die Ernährungswirtschaft Gehör verschafft. Als Folgeglied unserer gemeinsamen Wertschöpfungskette hängt auch das Ergebnis der Landwirtschaft am Erfolg der Ernährungswirtschaft. Darüber hinaus haben regionale Lieferbeziehungen den Vorteil, dass die Partner meist auf Augenhöhe verhandeln und nicht mit der dritten oder vierten Ebene eines hunderte Kilometer entfernten Unternehmens sprechen müssen, die selbst nichts entscheiden können.

    Wie sehen Sie die Entwicklung der Landwirtschaft Brandenburgs in den kommenden fünf Jahren?

    Vieles hat die Branche selbst nicht in der Hand. Kriege, Pandemien und Inflation sind Beispiele dafür. Weiterhin wird das Wahlergebnis im September einige Auswirkungen haben. Wichtig sind stabile Verhältnisse, und nach einer Legislatur meine ich, dass Dreier-Koalitionen schwierig sind. Unabhängig von diesen externen Faktoren bin ich guter Dinge, da ich viele Betriebe kenne und noch mehr vermute, die sich stetig weiterentwickeln, um die Herausforderungen von morgen und übermorgen zu meistern. Die Brandenburger Landwirtschaft befindet sich seit 1990 in einer steten Entwicklung. Wichtig wird sein, den hohen Grad der Professionalisierung zu erhalten und nicht zu einer Verwässerung mit der bloßen Landschaftspflege zu kommen. Wir als LBV versuchen unseren Beitrag dazu zu leisten.

    Im Vorfeld der BRALA 2024 kommt die gute Fee bei Ihnen vorbei und will Ihnen drei Wünsche erfüllen…Was wünschen Sie sich für die Land- und Ernährungswirtschaft in Brandenburg?

    1. Produktion muss sich lohnen. Die wirtschaftliche Stabilität ist in den Betrieben auf Dauer gesichert und die Langfristperspektive macht auch jungen Menschen Mut, Verantwortung zu übernehmen und ins Risiko als Unternehmer zu gehen, Anpassungen an den Klimawandel werden gefördert.

    2. Grundlegendes Vertrauen von Politik, Verwaltung und Bevölkerung in die Fähigkeiten der Fachleute, dass neben der Ertragsoptimierung auch die nachhaltige Produktion bzw. Verarbeitung ein wesentliches Ziel ist.

    3. Die Umsetzung des Weißbuchs zum Zukunftsplan Landwirtschaft.

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    Herr Rückewold, die Stärkung regionaler Lebensmittelproduktion war in einer kurzen Phase der Corona-Pandemie eines der „heißen“ Themen. Viele Beobachter des Marktes sind heute ernüchtert. Was sind aus Ihrer Sicht die Gründe?

    In der Corona-Pandemie lag für viele Menschen der Fokus auf dem Thema Ernährung. Restaurantbesuche, Reisen oder andere Freizeitaktivitäten waren eingeschränkt. Das Essen zu Haus war wichtig, und die Regale waren hin und wieder weniger gefüllt. Das führte zu einem stärkeren medialen Push für regionale Lieferketten durch die Medien und zu einer dankbaren Aufnahme durch Konsumenten. Ob im Supermarkt, auf dem Markt oder im Hofladen – da war echtes Interesse und eine Wertschätzung. Billig, billig stand nicht unbedingt an erster Stelle.

    Die Bauernproteste können auch Ihren Verband, der sich um die Stärkung der heimischen Ernährungswirtschaft bemüht, nicht kalt gelassen haben. Wie beurteilen Sie die Erfolge der Bauernproteste, was bleibt aus Ihrer Sicht als Zukunftsperspektive übrig?

    Es ist dem Berufsstand für einige Wochen erneut gelungen, in das Zentrum der Wahrnehmung zu rücken. Bereits 2019 hatten die Bauernproteste ja unter der Merkel-Regierung bewirkt, dass eine Zukunftskommission und die Borchert-Initiative entstanden sind. Ich hoffe, dass die Landwirtschaft wirkliche Angebote aus der Politik erhält. Meine Befürchtung bleibt jedoch, dass der Land- und Ernährungswirtschaft mittelfristig nicht ausreichend Aufmerksamkeit geschenkt wird. Andere Konzern-Industrien scheinen wichtiger zu sein. Es darf nicht sein, dass nur dann, wenn die Traktoren rollen, eine Sensibilisierung für die systemrelevante Wertschöpfungskette regionaler Lebensmittelerzeugung in den Parlamenten entsteht.

    Mit einer Unternehmer-Initiative der Ernährungswirtschaft „Regionale Lebensmittel einkaufen – jetzt erst recht!“ wurde in Brandenburg versucht, dem inflationsbedingten „Run“ auf Billigprodukte entgegenzuwirken. Haben die Bemühungen etwas gebracht? Wie ist die Lage der Ernährungswirtschaft im Mai 2024 zu beurteilen?

    Es ist ein bemerkenswerter Einschnitt gewesen, dass Unternehmen gemeinsam auf die Notlage öffentlichkeitswirksam reagiert haben. Das hat auch innerhalb der Branche zu mehr Solidarität geführt. Die Lage 2024 ist nach wie vor bedrohlich, denn Kostensteigerungen bei Personal, Energie, Verpackung oder Logistik werden nicht durch den Handel kompensiert. Die Verbraucher wollen aktuell an Lebensmitteln sparen, um sich Mieten, gestiegene Energiekosten, Reisen oder den Kauf anderer Konsumgüter leisten zu können. Schade ist es, dass der Handel bei Eigenmarken so zugeschlagen hat – billig ist mehr in Mode als je zuvor. Das Land Brandenburg hat sich in einem Landtagsbeschluss dafür ausgesprochen, weiterhin Konsumenten über die Vorteile einer regionalen Lebensmittelproduktion kommunikativ anzusprechen. Wir bereiten aktuell eine breit angelegte Kampagne vor.

    Wie sehen Sie die Entwicklung der Brandenburger Ernährungswirtschaft für die kommenden Jahre?

    Ich bin Optimist und glaube an die Kraft mittelständischer Unternehmerinnen und Unternehmer. Allerdings habe ich in den letzten 20 Jahren selten eine so schlechte Stimmung wahrgenommen. Zu befürchten ist eine weiterhin zunehmende Konzentration. Inhabergeführte Unternehmen und die letzten Ost-Marken werden weiter um das Überleben kämpfen müssen.

    Im Vorfeld der BRALA 2024 kommt die gute Fee bei Ihnen vorbei und will Ihnen drei Wünsche erfüllen…Was wünschen Sie sich für die Land- und Ernährungswirtschaft in Brandenburg?

    Als erstes würde ich mir wünschen, dass sie der Gesellschaft wieder mehr Realitätssinn und Richtung einhaucht. Aus meiner Sicht geht beispielsweise die Diskussion um Ernährungsstrategien, weniger Fleisch und Veganismus an einer Mehrheit der Menschen vorbei. Dennoch bewirkt sie Marktverunsicherungen in starkem Maß. Zudem wünsche ich mir eine fairere Lieferkette, so dass vom Ladenendpreis bei Verarbeitern und Erzeugern mehr übrigbleibt. Und zuletzt wünsche ich für uns alle die Rückbesinnung auf gutes Essen in und aus der Region.

    Kontakt LBV

    Landesbauernverband Brandenburg e.V.

    Denny Tumlirsch, Geschäftsführer

    Dorfstraße 1, 14513 Teltow/Ruhlsdorf

    Telefon: 03328/319201

    E-Mail: tumlirsch@lbv-brandenburg.de

    www.lbv-brandenburg.de

    Kontakt pro agro

    pro agro e.V.

    Kai Rückewold, Geschäftsführer

    Gartenstraße 1-3, 14621 Schönwalde/Glien

    Telefon: 033230/2077-0

    E-Mail: rueckewold@proagro.de

    www.proagro.de

    Gemüseanbau: Selbstversorgung auf dem Prüfstand

    Der Verzehr von Gemüse legt die Basis für eine gesunde Ernährung. Darauf weist nicht nur die Medizin mit groß angelegten Studien und Abhandlungen hin. Auch die Politik ermuntert mit verbrauchernahen Publikationen, Veranstaltungen oder Kommunikationskampagnen die Bevölkerung, diese Erkenntnis ernst zu nehmen und in der täglichen Praxis umzusetzen. (Manchmal kommt sie sogar mit erhobenem Zeigefinger daher). Alle Welt redet jedenfalls über die gesundheitlichen Aspekte von Gemüse. In Zeiten, in denen der Kauf regionaler Produkte aufwändig propagiert und die Stärkung der regionalen Wertschöpfungsketten plakativ gefördert wird, stellt sich also die Frage, wie es um die heimischen Gemüseerzeugung bestellt ist. Wir sind der Frage für Brandenburg nachgegangen.

    Ende Februar 2024 lagen die Zahlen des Vorjahres frisch auf dem Tisch: Nach einer Mitteilung des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg war die Anbaufläche für Freilandgemüse von 2022 auf 2023 um 360 Hektar auf 6.100 Hektar zurückgegangen. Trotzdem fiel die gesamte Erntemenge mit 98.000 Tonnen um 8 Prozent höher als 2022 aus. Umgekehrt sah die Entwicklung indessen beim Gemüseanbau in Gewächshäusern aus: Die geschützten Flächen legten im gleichen Zeitraum zwar um fünf auf 58 Hektar zu, aber die Erntemenge – im Wesentlichen Tomaten und Gurken – stürzte um 4.400 Tonnen auf nur 10.800 Tonnen ab. Bio machte mit knapp 580 Hektar rund neun Prozent der Gemüsefreilandfläche aus. Die Gesamterntemenge ging hier um 30 Prozent auf 5.700 Tonnen zurück.

    Ein Blick auf die Haupt-Gemüsearten, die in unserer Region angebaut und vermarktet werden, zeigt dieses Bild: Die dominierende Kultur ist der Spargel (3.500 Hektar – im Ertrag stehend, 22.200 Tonnen), gefolgt von Einlegegurken (470 Hektar, 34.800 Tonnen) und Möhren (360 Hektar, 21.700 Tonnen). Unabhängig vom Ranking stellten Speisekürbisse 2023 mit 7.400 Tonnen einen Ernterekord auf: Das waren über 70 Prozent mehr als im Vorjahr, obwohl die Anbaufläche um 30 Hektar zurückgegangen war. Soweit die blanken Zahlen, was die Hauptkulturen betrifft.

    Foto: Volkmar Heinz

    „Generell haben wir in Brandenburg einen sehr breit gefächerten Anbau“, erläutert Dr. Klaus Henschel (Foto), Präsident des Gartenbauverbands Berlin-Brandenburg, und spricht damit die Flächenstruktur bzw. -verteilung des Gemüses an: Die Flächen werden dominiert von einigen wenigen Kulturen, die von insgesamt 4.430 Hektar (Spargel) bis zu 16 Hektar (Hülsenfrüchte bzw. Bohnen) runtergehen. „Das ist fast gar nichts“, sagt er zu den Bohnen.

    Die große Spannweite spiegelt sich in den Betriebsgrößen wider: Von den 175 Brandenburger Gemüseanbauern, so der Verbandspräsident, verfügen 37 über weniger als einen Hektar Fläche; mehr als die Hälfte aller Betriebe hat ein bis zwei Hektar, während 20 Betriebe mit jeweils über 50 Hektar insgesamt 5.300 Hektar bewirtschaften.

    Das sind mehr als 80 Prozent der gesamten Anbaufläche. „Wir haben also nicht nur eine sehr breite Streuung der Betriebsgrößen“, analysiert er. „Auffällig ist außerdem, dass wir in Brandenburg entweder kleine oder große Betriebe haben, es fehlt die Mitte“.

    Diese außergewöhnliche Branchenstruktur hat in der wirtschaftlichen Praxis einen folgenschweren Effekt: Die Großen können ihre Listungsgespräche mit dem Lebensmittelhandel auf Augenhöhe führen, das heißt sie können ein großes Rad in Sachen Liefermengen, Logistik und Preisgestaltung drehen; da die Kleinen hier nicht mithalten können, sprich: nicht konkurrenzfähig sind, fühlen sie sich der „Marktmacht“ des Handels ausgeliefert. Als Absatzalternative bleibt ihnen nur die aufwändige (arbeitsintensive) Direktvermarktung über Hofläden, Wochenmärkte und andere (Nischen-) Kanäle. Steigende Kosten (Personal, Energie, Bürokratie und vieles mehr) tun ein Übriges, dass immer mehr kleinere Betriebe aufgeben.

    „Heute gibt es in Brandenburg nur noch drei Betriebe, die Salatgurken anbauen“, betont der Verbandspräsident. Generell werde sich die Brandenburger Bevölkerung zunehmend mit Produkten aus dem Ausland versorgen müssen. Das seien alarmierende Entwicklungen, zumal sich die Politik des Landes das Thema „Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten“ auf die Fahnen geschrieben habe. Überdies erwartet er, dass im Gemüseanbau verstärkt Maschinen eingesetzt werden, um die Arbeitskosten einigermaßen aufzufangen. „Ein Bio-Betrieb mit Freilandgemüse setzt in diesem Jahr erstmals einen Roboter ein, der sieben Tage in der Woche rund um die Uhr Unkraut bekämpft, um die Arbeitskosten in Schach zu halten “, erzählt er.

    Heute schon sei auch der Einsatz von Spargel-Erntemaschinen vorstellbar, die über‘s Feld rollen, den Spargel erkennen und ernten und ihn fein säuberlich in Kisten stapeln. „Das ist technisch durchaus möglich, aber für Kleinbetriebe nicht bezahlbar. Selbst Großbetriebe schütteln solche Investitionen nicht aus dem Ärmel. Doch bei weiter steigenden Lohnkosten ist diese Form der Automatisierung durchaus denkbar, dann aber eher für Betriebe ab 20 Hektar Fläche und nicht für kleine Einheiten“, sagt er.

    Soweit der vom Branchenexperten Dr. Klaus Henschel kommentierte Überblick. Zusätzlich habe wir Statements von zwei Gemüsebauern eingeholt, die uns einen Einblick in die Arbeit und Probleme vor Ort geben:

    Rixmanns Hof, Linum

    Sabine Schwalm und Georg Rixmann bauen in ihrem Familienbetrieb auf gut 15 Hektar Obst und Gemüse an. Aus eigenem Anbau gibt es 2024 über 120 Kürbissorten, 28 Sorten Tomaten, 17 Sorten Möhren, 9 Sorten Bete. Statement von Georg Rixmann:

    „Als kleiner Betrieb muss man seine Nische finden, unsere ist Sortenvielfalt – Sorten, die man im Angebot des Lebensmitteleinzelhandels nicht finden kann. Wir vermarkten direkt, das heißt wir verkaufen die Produkte auf unserem Hof und liefern sie zusätzlich an ausgewählte Restaurants und Kantinen in Berlin und Brandenburg. In Brandenburg haben wir keinen richtigen Erzeugerverband, der Vermarktung und Vertrieb für uns kleinere Betriebe bündelt. Es fehlt uns zudem massiv an Nachwuchs und Bildung für und über unsere Branche. Das Wichtigste ist jedoch, dass die Überregulierung und die bisweilen absurde Bürokratie entschärft wird. Alles in allem sitze ich mit dem Gesamtpaket an Bürokratie zwei Tage in der Woche nur im Büro.“

    Gurkenhof Frehn, Steinreich

    Der familiengeführte Betrieb baut auf rund 820 Hektar Fläche eine große Gemüseauswahl an. Zu den wichtigsten Produkten zählen Schäl- und Einlegegurken sowie Weiß- und Rotkohl. Statement von Heinz-Peter Frehn: „Gemüse-Anbau ist sehr personalintensiv. Pro Hektar und Jahr investieren wir rund 3.000 Arbeitsstunden. Das liegt zum Beispiel daran, dass wir mindestens 25 Mal an derselben Stelle die nachgewachsenen Gurken ernten müssen. Für unsere Bio-Zwiebeln setzen wir deshalb neuerdings auf sogenannte „Farmdruide“, also Roboter, die KI-gestützt Aussaat und Harken übernehmen. Anders als in den letzten 20 Jahren ist jetzt und perspektivisch wegen der bescheidenen Böden in Brandenburg das Thema Wasserversorgung für den Gemüseanbau wesentlich. Unser bürokratischer Aufwand für einen Antrag auf Brunnenbohrung ist immens. Die statistischen Anforderungen z.B. zur Erhebung von Flächendaten ebenso. Zur Bewältigung dieser unproduktiven Arbeit musste ich eigens jemanden einstellen. Mit Blick auf die Bekanntheit und Wertschätzung unserer Arbeit wünsche ich mir außerdem, dass auf Gemüse-Konserven bzw. Eigenmarken des Handels offen deklariert wird, wer das Produkt wo hergestellt hat. Meist findet man dort nur den Hinweis „Produziert für…“.

    Regionalität bei Edeka in Berlin/Brandenburg

    Sonderplatzierung: Marktplatz für regionale Produkte.

    Dass die EDEKA Minden-Hannover, die größte Regionalgesellschaft im EDEKA-Verbund, ein großes Herz für qualitativ hochwertige Lebensmittel hat, gehört gewissermaßen zur DNA der EDEKAner. Da befindet sie sich ganz im Einklang mit der zentralen und allgegenwärtigen Losung „Wir lieben Lebensmittel“. Das besondere Augenmerk gilt dabei den regionalen Produkten bzw. den verlässlichen und nachhaltigen Beziehungen zu Erzeugern und Verarbeitern vor Ort. Diesen Anspruch in Berlin und Brandenburg (sowie Sachsen-Anhalt) umzusetzen, ist Aufgabe von Regionaleinkäufer Marcus Reh. Seine Tätigkeit versteht er – ganz im Sinne eines einheitlichen und partnerschaftlichen Konzepts – folglich nicht allein als Warenbeschaffer, sondern auch als Berater kleiner und mittelständischer Lieferanten. Und das auf Augenhöhe.

    In Berlin und Brandenburg gibt es 377 EDEKA-Märkte, die insgesamt über 5.000 regionale Artikel von gut 500 Lieferanten führen. Dazu gehören Obst und Gemüse, Eier, Milchprodukte sowie Wurst- und Käsespezialitäten – jeweils konventionell oder bio und alles quasi von nebenan, sei es vom landwirtschaftlichen Erzeuger oder vom Verarbeiter der Lebensmittel. Und was heißt bei EDEKA „regional“? Dazu Marcus Reh: „Die Ware kommt aus Berlin/Brandenburg, und die Wertschöpfung – von der Erzeugung über die Verarbeitung bis zur Vermarktung – muss hier gewährleistet sein.“  Unter diese Definition fällt beispielsweise auch der hierzulande geröstete und verkaufte Kaffee, obwohl der Rohstoff eben nicht aus der Region stammt.

    Was das Geschäft mit regionalen Produkten angeht, sieht er inzwischen wieder ein bisschen Licht am Horizont. Deren Absatz ist bekanntlich im Zuge der krisenhaften Entwicklungen zurückgegangen; die Verbraucher waren nicht mehr bereit, die dadurch verursachten höheren Preise zu bezahlen und schalteten seinerzeit auf Spar-Modus um. Auch Bio-Produkte blieben nicht davon verschont. Inzwischen sehen die Perspektiven, so Reh, allerdings etwas besser aus, wenn auch der Absatz nur in kleinen Schritten wächst. Immerhin: „Ich bin sicher, dass es mit den Umsätzen regionaler Produkte wieder voran geht“, bekräftigt er.

    Marcus Reh: Regionaler Einkäufer und Berater.

    Hat es ein regionales Produkt von der Listung über den Ordersatz zu guter Letzt in den Laden geschafft, dann absolviert es mehrere Platzierungsstufen. „Bei kleineren Lieferanten macht es in der Anfangsphase natürlich Sinn, deren Produkte separat herauszustellen“, erklärt Reh. „Das schafft höhere Aufmerksamkeit. Wenn das Produkt dann mehr oder weniger eingeführt ist, sich also im Bewusstsein unserer Kunden etabliert hat, kann es in den entsprechenden Sortimentsregalen platziert werden.“ Auch hier lassen sich mit Hilfe von Regalstoppern zusätzliche Kaufanreize schaffen. Dann funktioniert der Abverkauf „richtig gut“, wie er sagt, was ja auch im Interesse der Supermarkt-Betreiber liegt.

    Um die Regionalitätsstrategie der EDEKA mit Leben zu füllen, das heißt den Kontakt und Austausch mit Berliner und Brandenburger Lieferanten zu vertiefen und zu verstetigen, sind für das laufende Jahr u.a. folgende Aktivitäten geplant:

    Digitale Unternehmersprechstunden: Dabei handelt es sich um ein während der Coronazeit eingeführtes Videotelefonat, als persönliche Begegnungen schwierig oder unmöglich waren. Dieses für den Lieferanten zeitsparende Format wird von pro agro organisiert und moderiert. Marcus Reh führt drei Tage lang relativ eng getaktet individuelle Videogespräche mit einzelnen Lieferanten. Das ermöglicht einen intensiven Austausch und baut Berührungsängste der Lieferanten ab. Die nächste „Runde“ findet Anfang Juni statt.

    EDEKA-Warenbörsen: Fünf- bis sechs Mal im Jahr treffen sich auf Einladung des Händlers in wechselnden Locations regionale Lieferanten und Kaufleute. Neben dem persönlichen Austausch gibt diese Veranstaltung der EDEKA Gelegenheit, über Zahlen, Konzepte und Aktivitäten zu informieren. Die Lieferanten wiederum können im Rahmen einer kleinen angeschlossenen Messe ihre Produkte präsentieren. In der Regel nehmen insgesamt rund 300 bis 400 Personen daran teil.

    Großbaustelle: Christian Dorfmann (r.) präsentiert seinen Zukunftsmarkt.

    EDEKA-Stammtisch: Auf der von pro agro organisierten Informations- und Austauschveranstaltung treffen sich regionale Lieferanten sowie Vertriebs- und Einkaufsentscheider der EDEKA Minden-Hannover. Inhaltlich wird hier über relevante Handelsthemen bzw -konzepte berichtet und diskutiert. Das jüngste Treffen fand kürzlich (16. April) in Nauen statt, wo der Kaufmann Christian Dorfmann seinen noch im Bau befindlichen EDEKA-Zukunftsmarkt und sein Konzept der intensiven Zusammenarbeit mit regionalen Lieferanten vorstellte. Der Zukunftsmarkt wird im Spätsommer 2024 die Tore öffnen (wir hatten darüber im pro agro-Newsletter 11/2023 berichtet).

    Hans-Ulrich Schlender: Starker Verfechter von Regionalität.

    Kurzum: Die EDEKA ist mit dem Thema Regionalität fest verwurzelt. Ein Garant dafür ist zeit seines Händlerlebens auch Hans-Ulrich Schlender gewesen. Der Geschäftsführer und Vertriebschef der Region, der jetzt in den Ruhestand geht, hatte stets ein Auge darauf, dass die Märkte in seinem Verantwortungsbereich ihre Sortimente um regionale Produkte bereichern. In seinen 46 Berufsjahren – erst bei Reichelt, dann bei EDEKA – sei er stets „ein starker Verfechter von Regionalität“ gewesen und habe die heimischen Lieferanten gefördert, so Marcus Reh. Und: „Wir werden auch künftig die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit ihnen unterstützen. Das hat der Vorstand der Regionalgesellschaft Minden-Hannover erst Anfang des Jahres wieder bekräftigt.“


    Drehnower Hofkäserei: Immer auf Achse

    Stilechter Auftritt: Marcel Schallmea (rechts) und sein Kompagnon Jan Kutzbach.

    Marcel Schallmea hat seine naturnahe, kreative Leidenschaft vor fünf Jahren zum Haupterwerb gemacht. Schon seit 2012 übt der gelernte Landwirtschaftsmeister das Käsehandwerk aus – erst privat für den Eigenbedarf, dann geschäftsmäßig im Nebenerwerb und schließlich ab 2019 hauptberuflich als Hersteller und Direktvermarkter verschiedener Käsesorten. Den Rohstoff liefern ihm seine Tiere auf dem familieneigenen Hof im Spreewald: 50 Rinder (davon 20 Milchkühe) und ebenso viele Ziegen (davon 29 Milchziegen). Was die Tierhaltung angeht, ist der 70 Hektar große Bio-Betrieb praktisch Selbstversorger: „Wir haben großzügig ausgelegte Weideflächen und bauen Ackergras sowie Getreide an. Außer Mineralfutter kaufen wir nichts dazu“, betont er.

    Wer bei ihm Käse kaufen will, muss die so genannte „Spreewald-Alm“ ansteuern. Diesen optisch wie inhaltlich auffälligen Schriftzug tragen nämlich der Hofladen und der mobile Verkaufsstand. Da fragt sich, was hinter der auf den ersten Blick schräg anmutenden Idee steckt, eine Brandenburger Region begrifflich mit den Hochgebirgsweiden der Alpen zu verbinden. Die Antwort: Im Zuge seiner Professionalisierung als Käseproduzent hat Marcel Schallmea (Foto) mehrere Sommer jeweils drei Monate in den Tiroler Bergen auf Hoch- und Mittelalmen verbracht und dort bei natürlichen, also durchaus fordernden Bedingungen, das traditionelle Handwerk gelernt, unter fachkundlicher Leitung selbstverständlich.

    „Spreewalder Alm“ steht also nicht nur für eine schöne und lehrreiche Erinnerung des Käse-Profis, sondern gleichermaßen für den erholsamen und ereignisreichen Sehnsuchtsort des einen oder anderen Verbrauchers, der seinen Urlaub in den Bergen verbracht hat. Dieses touristische (und verkaufsfördernde) Element beobachtet er gelegentlich auf seinem landwirtschaftlichen Betrieb, wenn Touristen ihre Fahrradtour unterbrechen, um ein paar Fotos von seinen Rindern zu machen – dem Tiroler Grauvieh mit den großen, ausdrucksstarken Augen, die auf den Brandenburger Weiden eher selten zu sehen sind. „Als ich zur Weiterbildung in den Bergen war, habe ich mich ein bisschen in die Rasse verguckt“, erzählt er augenzwinkernd.

    Plakative Aufmachung: Der mobile Verkaufswagen.

    Zur Unterstreichung des touristischen Effekts legt er seinen Tieren in den Sommermonaten Sommerglocken an – ein bisschen Marketing-Show muss halt sein. Doch bei aller Begeisterung für die Attraktivität und den sanftmütigen Charakter seiner Tiere ist er doch Unternehmer genug, um gleich ihre geschäftlichen Vorzüge zu preisen, die da lauten: besondere Eignung für die Doppelnutzung (Milch und Fleisch), überdurchschnittliche Milchleistung, gut zu verkäsende Milch. In Zahlen: Pro Jahr verarbeitet er rund 150.000 Liter, die ihm seine Kühe liefern, weit mehr als die ca. 20.000 Liter seiner Ziegen. Das liegt nicht allein an der geringeren Nachfrage nach Ziegenkäse. „Hier handelt es sich streng genommen um Saisonware, da die Ziegen nur von Ende April bis Ende November gemolken werden“, so die Erklärung.

    Da Marcel Schallmea seine Ware ganzjährig anbietet, muss das Sortiment stets à jour sein, das heißt in Menge und Vielfalt stimmen. Denn die Verkaufsaktivitäten beschränken sich keineswegs auf Hofladen und vier Wochenmärkte. Neuerdings wird auch ein Verkaufsautomat („Food Box“ in Blankenfelde) mit ausgewählten Produkten beschickt. Hinzu kommen die Grüne Woche, die BraLa und eine große Zahl weiterer regionaler Ereignisse, wo die „Spreewald Alm“ in Gestalt des Verkaufswagens präsent ist. Hier eine kleine Auswahl des Käseangebots:

    Aus Kuhmilch: Quark, Joghurt, Frischkäse mit unterschiedlichen Kräutern, Weichkäse nach Feta-Art, Schnittkäse mit unterschiedlichen Kräutern, Grillkäse.

    Aus Ziegenmilch: viel Frischkäse, viel Feta-Käse und etwas Schnittkäse. Hier ist das Programm etwas kleiner, da die Ziegen nicht so viel Milch geben.

    Immer dabei sind auch Produkte von benachbarten landwirtschaftlichen Betrieben: Fleisch-  und Wurstwaren, Bio-Säfte, Leinöl, Honig und vieles mehr.

    Käse in Reih und Glied: Blick in den Hofladen.

    Da in der eigenen Käserei noch Kapazitäten frei sind, hat Marcel Schallmea ein weiteres Unternehmensstandbein aufgebaut: Lohn-Käserei für landwirtschaftliche Betriebe, die ihre Milch nicht weiterverarbeiten können oder wollen. Diese Dienstleistung beschreibt er wie folgt: „Ich fahre mit meinem Milchtank zu den Partnern und hole die Milch ab. Die Verarbeitung in unserer Käserei nimmt ca. zwei Tage in Anspruch. Die fertigen Produkte übergeben wir den Auftraggebern bei uns vor Ort. Nach etwa vier Wochen Reifung auf deren Hof können sie die Ware auf eigene Rechnung verkaufen.“

    Es gibt inzwischen mehrere Agrarbetriebe, die von dem Angebot regelmäßig, zu bestimmten Anlässen (z.B. Weihnachten) oder unregelmäßig Gebrauch machen. In jedem Fall entsteht eine win-win-Sitation für beide Seiten: Die Auftraggeber vergrößern das Warenangebot ihrer Hofläden, und die Drehnower Hofkäserei schöpft ihre Kapazitäten besser aus. Dazu Marcel Schallmea: „Interessierte Betriebe im Radius von ca. 100 km nehmen wir noch gerne an. Allerdings müssen die Partner eine Mindestmenge von 700 Litern bereitstellen: Das ist eine Kesselfüllung und ergibt zwischen 75 und 80 kg Käse.“

    Menschen.Heimat.Geschichte – neues Format geht an den Start

    Paaren-Glien/Wustrau, Sonntagspremiere für den „Brandenburg Salon“. Am 21. April 2024 wird eine neue Veranstaltungsreihe in der Zietengemeinde Wustrau (OPR) ins Leben gerufen. Von 10.00 bis 18.00 Uhr finden Gespräche rund um das Thema Brandenburg bei Kulinarik aus Brandenburg im Brandenburg-Preußen-Museum statt.


    Das Land Brandenburg ist seit Jahrhunderten von kultureller und gesellschaftlicher Vielfalt geprägt. Zuzug und Veränderungen bestimmen von Beginn an das Werden Brandenburgs und der Brandenburger. Im Mittelpunkt der Geschichte standen und stehen schon immer Menschen unterschiedlichster Couleur. Mit dem „Brandenburg Salon“ soll diese Vielfalt beleuchtet und ihr ein Forum gegeben werden. Der „Brandenburg Salon“ möchte einen Raum zum Dialog und zur Meinungsbildung eröffnen, in dem gesellschaftliche, kulturelle, politische, historische und aktuelle Themen diskutiert werden können. In den kommenden Jahren soll der „Brandenburg Salon“ als landesweit agierendes Veranstaltungsformat etabliert werden.


    Menschen. Heimat. Geschichte.
    In der Auftaktveranstaltung des „Brandenburg Salon“ stehen Lebens- und Familiengeschichten im Fokus. Fünf Brandenburger Familien geben in moderierten Podiumsgesprächen über den ganzen Tag Einblicke in ihre Geschichte, ihr Denken und ihre Arbeit. Besprochen werden jahrhundertealte Familientraditionen am Ort, Umzüge ins Ungewisse, das Durchhalten auf etablierten Wegen oder Durchstarten auf neuen, aber auch Erfahrungen mit verschiedensten Herausforderungen. Der im Havelland geborene Countertenor Jochen Kowalski wird unter dem Motto „Mein Brandenburg“ persönliche Einblicke in seine Erfahrungen und seine Gedanken zu unserem Land geben.
    Der „Brandenburg Salon“ richtet sich an alle Brandenburgerinnen und Brandenburger und an alle Menschen, die sich für das Land Brandenburg, für dessen Geschichte und Gegenwart interessieren. Im Museums- und Pfarrgarten können regionale Produkte entdeckt und verkostet werden. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

    pro agro mit im Boot
    Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Brandenburg-Preußen Museums mit dem ammian Verlag, dem Verein pro agro – Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin e.V. und dem Natur+Text Verlag. Das Landesmarketing Brandenburg begleitet das Projekt.


    Seit über 30 Jahren engagiert sich der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. sehr erfolgreich für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. „Eine wesentliche Basis für das Einfordern regionaler Angebote auf Seiten der Verbraucher ist, neben der Kenntnis um die Bedeutung regionaler Wirtschaftskreisläufe, bei denen wir gerne auch von regionalen Partnerschaften sprechen, ein identitätsstiftendes Bewußtsein für die Eigen- und Besonderheiten der Region in der wir leben“ führt Kai Rückewold, Geschäftsführer des Verbandes pro agro aus und ergänzt „Konkret also ein Bewußtsein für das, was Brandenburg und das Brandenburger Sein ausmacht. Und hierbei hilft auch das Wissen um die Geschichte des Landes und um die Geschichten seiner mal mehr, mal weniger bekannten Protagonisten. Aus diesem Grunde war und ist es dem Verband pro agro eine Freude, Partner des Brandenburg Salon zu sein. Zumal das aktuelle Jahresthema unseres Agrarmarketingverbandes „Wir pflegen, was wir lieben – Heimat. Land. Brandenburg.“ auch ganz gut mit dem Motto der neuen Veranstaltungsreihe harmoniert.“
    Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.

    Brandenburg-Preußen-Museum Wustrau

    Das implementierte Bild des Brandenburg-Preußen-Museums Wustrau in höherer Auflösung erhalten Sie für die Dauer einer Woche hier.

    2. pro agro-Branchentreff Fleischerhandwerk

    Hoher Gesprächsbedarf: Gut besuchter Branchentreff des Fleischerhandwerks.

    Da hat pro agro nicht lange gefackelt: Gerade mal vier Monate nach der ersten Informations- und Austauschveranstaltung des Brandenburger Fleischerhandwerks – sie fand im Oktober 2023 in Paaren/Glien statt – kam der Verband dem damals einhellig geäußerten Wunsch der Teilnehmer nach, ein weiteres Branchentreffen anzuberaumen. So fanden sich am 22. Februar 2024 rund 30 Unternehmerinnen und Unternehmer in Paaren/Glien ein, um ihre aktuelle Situation und die Zukunftsperspektiven zu erörtern. Die zeitnahe Fortsetzung der Gesprächsrunde ist sicherlich ein Zeichen dafür, wie drängend die Probleme sind und wie dringend der Gesprächsbedarf des Fleischerhandwerks ist.

    Zu einem Motivationsschub für alle Teilnehmer wurde der Vortrag von Geschäftsführer Lars Bubnick, der über die Verbandsarbeit im Metzgerhandwerk Bayern berichtete. Im Mittelpunkt seines engagierten und überzeugenden Auftritts stand die Beschreibung, wie sich die 1.200 Mitgliedsbetriebe auf die Zukunftsherausforderungen einstellen. „Wir haben uns entschieden, einfach zu machen, statt alles tot zu reden. Dazu gehört Vertrauen in die eigenen Ziele und ein vernünftiges Kommunikationsbudget. Das Fleischerhandwerk muss wieder sexy werden“, lautete sein Fazit, das gleichzeitig als Handlungsempfehlung für die Brandenburger Branche zu verstehen war.

    Mit dabei hatte der Verbands-Profi allerlei praktische Ideen und Anschauungsmaterial. So beschrieb er beispielsweise, dass zur Attraktivierung der Berufsfelder auf Azubi- und Schüler-Messen ein Virtual-Reality-Modul (VR) entwickelt wurde. So können Besucher am Messestand eine VR-Brille aufsetzen und virtuell Leberkäse produzieren. Ferner ziehen ungewöhnliche Merchandising-Artikel zusätzlich interessierte junge Menschen an: Ob es sich um die Base-Cap mit Logo oder das Kondom mit flotten Sprüchen auf der Verpackung handelt – an zielgruppengerechten und aufmerksamkeitsstarken Maßnahmen wird in der Kommunikation nicht gespart.

    Virtuelle Produktion: Lars Bubnick (r.) aus Bayern im Einsatz.

    „Mein Team und ich sind 365 Tage auf Sendung“, sagte der Verbands-Chef plakativ. Und: „Social-Media ist für uns Tagesgeschäft, und außerdem bin ich auf jeder politischen Veranstaltung von München bis Berlin präsent, um unsere Interessen zu vertreten.“ Diese zündende Botschaft fiel bei allen Teilnehmern auf fruchtbaren Boden und wurde umgehend in gemeinsames Handeln umgemünzt: pro agro-Geschäftsführer Kai Rückewold und Lars Bubnick werden bis zum Sommer ausloten, wie eine engere Zusammenarbeit von Brandenburg und Bayern gelingen kann.

    Vor dem Präsentationsfeuerwerk aus Bayern stand der intensive Austausch der Unternehmer des Fleischhandwerks. Allein die Impulsrunde zu Beginn des Branchentreffs nahm wegen der großen Teilnehmerzahl einige Zeit in Anspruch. Was sich in den Beiträgen schnell herauskristallisierte, waren wie Themen: teure Veterinärdienstleistungen oder explodierende Kosten bei der Entsorgung von Schlachtabfällen; die Not, Auszubildende zu finden, und die schwierigen Bedingungen für die in Ausbildung befindlichen jungen Menschen bei überbetrieblichen Modulen.

    Einig waren sich alle Teilnehmer, dass eine neue Zeit der Kooperation beginnen muss. „Früher haben wir nur auf unseren eigenen Erfolg geschaut und andere Betriebe nur als Wettbewerber verstanden. Heute müssen wir zusammenrücken und Lösungen gemeinsam suchen.“ formulierten Olaf Mahr (Meat Bringer) und weitere Betriebe unmissverständlich. Wichtig waren auch die Aussagen zu bestehenden, aber nicht ausgelasteten Lohnschlachtungskapazitäten in einigen Betrieben. Hier sollen digitale Vernetzungsangebote in Zukunft Angebot und Nachfrage besser zusammenbringen.

    Moderner Auftritt: Merchandising für das Handwerk.

    Ein klares Ziel des Branchentreffs ist das Aufzeigen von praktischen Lösungsansätzen in Betrieben. Die Praxisbeispiele sollen dann im zweiten Schritt interessierte Marktteilnehmer zu einem kooperativen Austausch führen und im besten Fall bereits vorhandenes Wissen sowie Praxiserfahrungen weiteren Betriebe verfügbar machen. Beispiele:

    • Kosten sparen durch geschlossene Energiekreisläufe im Schlacht- und Zerlegebetrieb. Kontakt: Ingo Kaplick, Hoffleischerei Kaplick, Alt Bork im Landkreis Potsdam-Mittelmark.
    • Organic Waste Converter: Schlachtabfälle im Betrieb zu Wertstoff umwandeln. Kontakt: Christian Doller, Conversion Tec & Martin Stock 360 Grad – Agrarsysteme GmbH).

    „Kein Branchentreff ohne einen Impuls für Marketing und Kommunikation“ – so lautet die Leitlinie von pro agro als Organisator. Also hatte der Verband den Marketing-Strategen und -Berater Philipp Andriopoulos eingeladen, um über wichtige Instrumente der Marktbearbeitung zu referieren. Der gebürtige Österreicher lebt in Berlin und betreut österreichische Markenunternehmen, aber auch landwirtschaftliche Erzeuger im Bereich Kommunikation. Sein Credo lautet: Transparenz ist der Treiber von Innovation und Markenversprechen. Um das zu erreichen, sind folgende Erfolgsfaktoren unerlässlich:

    • Bildung auf dem Bauernhof oder im Betrieb
    • Vertrauensbildung durch Zusammenarbeit mit Kunden
    • Veränderung der Wahrnehmung des Produktes Fleisch durch emotionale Positionierung von Qualitätsaspekten.
    Ein Klick ins Foto bringt Sie zu weiteren Stellungnahmen der Branchenvertreter.

    Wie geht es nun weiter mit dem Branchentreff Fleischerhandwerk Brandenburg? Die gemeinsame Antwort von Kai Rückewold und Kristin Mäurer (Fachbereichsleiterin Ernährungswirtschaft und Direktvermarktung) lautete: pro agro versteht sich zwar als Motivator, Organisator und Brückenbauer in Richtung Politik und Gesellschaft. Beide wiesen aber auch darauf hin, dass die Impulse und Inhalte aus den Unternehmen kommen müssen.

    Dazu gehöre auch, dass sich die Unternehmen zeitlich wie gegebenenfalls finanziell in Themen und Aktionen einbringen müssen. Der eindringliche Appell blieb nicht ohne Resonanz. Zahlreiche Unternehmer reagierten unmittelbar und sagten für die Zukunft eine konzentriertere, zeitnähere Reaktion und Zuarbeit bei entsprechenden Initiativen zu. Gewünscht wird ferner die Fortsetzung der Veranstaltungsreihe.

    Ausgefeilte Strategie für die Branche in Brandenburg

    Auf Tuchfühlung: Franziska Rutz (M.) mit „ihren“ Kaufleuten in der Brandenburghalle.

    Franziska Rutz, seit vier Jahren die Lokalitätsbeauftragte Berlin/Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern in der REWE-Vertriebsorganisation Ost, ist permanent auf Achse. Als findiger Scout hält sie Ausschau nach regionalen Lieferanten für „ihre“ Supermärkte; als versierte Gesprächspartnerin berät sie die Erzeuger und Verarbeiter von Lebensmitteln z.B. in Listungsfragen oder die Marktleiter in Vermarktungsfragen; und als geschmeidige Netzwerkerin führt sie beide Marktplayer durch Special Events zum persönlichen Kennenlernen, Kontaktpflegen und Informationsaustausch zusammen. Für unseren Bericht über die Regionalitätsstrategie machten wir sie auf der Insel Rügen ausfindig: Sie war mal wieder unterwegs, um sich vor Ort ein Bild über die Umbauarbeiten eines REWE-Marktes zu machen.

    Die REWE-Regionalitätsstrategie fußt auf dem Prinzip, dass den Kaufleuten und Filialleitern vor Ort freie Hand über die Ausgestaltung des regionalen Sortiments gelassen wird. Dieser Grundsatz gilt für sämtliche REWE-Märkte in ganz Deutschland. Wie wichtig dem Unternehmen das ist, zeigt die Tatsache, dass die Zentrale in Köln Regionalität und Lokalität in ihrer nationalen Strategieplanung für den Lebensmittelhandel seit zwei Jahren fest verankert hat. Seither wird das Thema für jede Region in den Fokus gestellt und national unterstützt. Hier kommen die jeweiligen Lokalitätsbeauftragten ins Spiel, die für die Umsetzung der Strategie vor Ort zuständig sind.

    In unserem Falle betrifft das also Franziska Rutz, die als Bindeglied zwischen Erzeugern/Verarbeitern von Lebensmitteln und den REWE-Märkten in der Region fungiert. Dass dieses Konzept auch funktioniert, belegen die Zahlen: In Brandenburg arbeitet man bereits mit ca. 130 Lieferanten zusammen, in Berlin sind es fast 100. Hauptsächlich geht es dabei um Frische wie Fleisch- und Wurstwaren, Milch, Käse, Eier oder Obst und Gemüse. „Wir haben jetzt erste Gespräche zum Thema Tannengrün für die Weihnachtssaison geführt; auch für den Blumenfachbereich sind wir offen“, ergänzt sie. Das Trockensortiment ist ebenfalls in den Regalen vertreten, etwa mit Brotaufstrichen. Und Süßwaren? „Das ist ein sehr wichtiges Thema“, erzählt sie, schränkt aber gleich ein: „Da gibt’s noch Nachholbedarf, weil nur relativ wenige Betriebe diese Artikel in ausreichender Menge produzieren.“

    Kooperative Präsentation: Franziska Rutz (REWE) und Kai Rückewold (pro agro).

    Neben den individuellen Terminen bei Lieferanten nutzt die Lokalitätsbeauftragte die Grüne Woche als „sehr gute Kontaktbörse“ – so auch in diesem Jahr, als sie wieder neue Betriebe kennengelernt hat. Hinzu kommen die Aktivitäten, die sie zusammen mit dem Verband pro agro „stemmt“, nämlich

    Landkreistouren. Hier bewegt sich Franziska Rutz gemeinsam mit Fachbereichsleiterin Kristin Mäurer auf die heimischen Lieferanten zu, da sie ihnen nicht die weiten Wege nach Teltow bzw. Paaren/Glien zumuten wollen. „Das heißt, wir treffen uns mit ihnen in einer für sie recht nahen Location. Ich erzähle ihnen dann etwas über meine Arbeit, das REWE-Lokalitätsprinzip oder die Basics für eine Listung. Sie selbst können bei dieser Gelegenheit ihr Unternehmen und die Produkte vorstellen“, beschreibt sie das Format. Im Anschluss an solche Termine sucht sie die Betriebe individuell auf, um persönlich vor Ort über eine mögliche Zusammenarbeit zu reden;

    Verbraucherkampagne. Direkt im Anschluss an die Grüne Woche wurden in Brandenburg und der Hauptstadt noch einmal die 190 REWE-Plakatwände im Rahmen der Unternehmerinitiative „Regionale Lebensmittel kaufen – jetzt erst recht!“ eingesetzt, um in diesen schwierigen Zeiten Flagge zu zeigen und den Lebensmittelhändler als wichtigen Partner der Brandenburger Lieferanten zu positionieren. „Als pro agro-Fördermitglied wollten wir den Drive der Messe nutzen und im Umfeld unserer Märkte die Kunden weiter sensibilisieren“, sagt sie. Die REWE werde die Imagekampagne weiter unterstützen. „Ich habe schon Ideen, die etwas größer angelegt sind und daher etwas mehr Zeit für die Umsetzung brauchen“;

    Auf Landkreistour: Lieferantentagung in der Lausitz.

    Bundeslandmesse. Das ist eine brandneue REWE-Aktivität zur Förderung regionaler Hersteller. Am 18. Juni 2024 werden sich rund 60 Lieferanten und ca. 1.000 Teilnehmer aus über 300 Märkten (Zahlen: Stand heute) auf dem Spargelhof Kremmen einfinden und das Thema Regionalität „direkt erlebbar bzw. greifbar und authentisch machen“, wie Franziska Rutz betont. Sie wolle die Marktleiter „rausholen aus ihrem Alltagsgeschäft“, um mit Produzenten, die bereits gelistet sind, direkt in Kontakt zu kommen – unabhängig davon, ob sie die Betriebe bereits kennen oder nicht. An der Informationsmesse werden auch REWE-Vertriebskollegen anderer Regionen teilnehmen, um sich Ideen und Anregungen für eine effiziente Kontaktpflege oder ihr Warenangebot zu holen.

    Das Format „Bundeslandmesse“ bleibt nicht auf Brandenburg beschränkt: Zwei Wochen vorher ist Franziska Rutz bereits in Mecklenburg-Vorpommern aktiv. Auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sind vergleichbare Veranstaltungen am Start, womit die REWE-Ost flächendeckend dabei ist.

    Ampere: Chancen für die nachhaltige Energiebeschaffung

    Nach den unsicheren Jahren der Energiekrise haben sich die Strom- und Gaspreise für Gewerbe, Industrie und private Haushalte auf einem planbaren Niveau stabilisiert. Die Großhandelspreise sind deutlich zurückgegangen, verharren aber auf einer vergleichbaren Höhe wie vor Beginn des Ukraine-Krieges. Die Lage hat sich also deutlich entspannt: Viele kleine und mittlere Betriebe der Brandenburger Lebensmittelwirtschaft, die sich seinerzeit wegen geschrumpfter Verfügbarkeit und gleichzeitig dramatisch gestiegener Energiepreise in ihrer Existenz bedroht sahen, können jetzt durchatmen. Allerdings sind die Unternehmen gut beraten, sich mit dem Thema Energiebeschaffung auseinanderzusetzen, um hier mögliche Chancen zu nutzen. Carsten Topp, Vertriebsleiter des Energiedienstleisters Ampere (Foto), beschreibt die aktuelle Situation.

    Die Energiepreise in Deutschland sind immer noch ein zentrales Thema, das nicht nur die Wirtschaft, sondern auch private Haushalte betrifft. Derzeit liegen die Preise für Strom im Spotmarkt bei 6,8 Cent/kWh und Terminmarkt bei 7,8 Cent/ kWh (Stand 15. März 2024).  Das entspricht einem Rückgang seit Jahresanfang um 18 Prozent. Die Preise für Gas im Spotmarkt liegen bei 2,67 Cent/kWh und im Terminmarkt bei 3,10 Cent/ kWh (ebenfalls Stand 15. März 2024). Das entspricht einer Reduzierung um 15,8 Prozent seit Beginn des Jahres 2024. Aus diesem Grunde setzen sich viele Unternehmen frühzeitig mit der Energiebeschaffung für die Folgejahre auseinander, um Planungssicherheit zu haben.

    In den Angeboten der Versorger sind zum Teil deutliche Preisunterschiede zu erkennen. Die Entwicklung der Strompreise wird nicht nur von Angebot und Nachfrage sowie den Kosten für die Herstellung beeinflusst, sondern auch von anderen Faktoren wie staatlichen Abgaben und Steuern sowie Netzentgelten. Die hohen finanziellen Aufwendungen für Diesel, Dünger, Personal und anderer Betriebsmittel setzen die Unternehmen zusätzlich unter Druck. Insbesondere in energieintensiven Branchen führt dies zu höheren Produktionskosten, was sich wiederum auf die Preise ihrer Produkte und Dienstleistungen auswirkt. Dies kann die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen.

    Neben der kaufmännischen Optimierung, die aufgrund der gefallenen Marktpreise einen enormen Hebel zur Kostensenkung darstellt, ist der effiziente Umgang mit Energie sowie ein detailliertes Energie-Monitoring und -Management weiterhin eine wichtige Stellschraube für die Gewährleistung von Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit. Vor allem kleine und mittlere Betriebe verfügen noch über große Optimierungsmöglichkeiten. So lassen sich unter anderem bei Beleuchtung, Antrieben, Pumpen, Kälteanlagen oder Druckluft noch häufig Potenziale heben. Auch softwaregestützte „Lastganganalysen“ helfen, den Stromverbrauch im Blick zu haben und gegebenenfalls zu senken (unter Lastgang versteht man den je nach Tages- oder Jahreszeit schwankenden Stromverbrauch).

    Hier lohnt es sich, Expertenrat in Form umfassender Energieberatung einzuholen oder noch nicht umgesetzte Maßnahmen zu realisieren. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert unter anderem eine Energieeffizienz-Beratung für kleine und mittlere Unternehmen und im zweiten Schritt die Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen. Auch die KfW verfügt über Förderprodukte für Energie und Umwelt.

    Fazit: Die ehemals hohen Preise an den Handelsmärkten haben sich deutlich entspannt. Hohe Risikoaufschläge und kurze Bindefristen der vergangenen zwei Jahre sind nunmehr obsolet. Dennoch lohnt es sich gerade jetzt – mehr denn je – verschiedene Angebote einzuholen, um von den gefallenen Märkten zu profitieren.

    Als Kooperationspartner von pro agro unterstützt die Ampere AG Mitgliedsunternehmen des Verbandes bei der Verhandlung und Beschaffung von Energielieferverträgen. Der Energiedienstleister betreut mehr als 50.000 Strom- und Gaskunden mit einem Gesamtvolumen von über 2.200 Gigawattstunden bundesweit. Bisher hat Ampere mehr als 400.000 Energielieferverträge erfolgreich verhandelt und für ihre Kunden Einkaufsvorteile von mehr als 430 Mio. Euro erzielt.

    Balance zwischen Modernität und Bodenständigkeit

    Über 150 Jahre hat das Unternehmen auf dem Buckel – oder sagen wir’s weniger salopp: Man schrieb das Jahr 1873, als sich im Werdener Havelland mehrere landwirtschaftliche Betriebe zusammentaten, um die Früchte ihrer Arbeit gemeinschaftlich zu ernten, zu verarbeiten und zu vermarkten. Das ist durchaus wörtlich zu nehmen, handelte es sich doch um Obstbauern, die ihre Ernte kooperativ zu Fruchtsäften veredelten und auf den heimischen Märkten verkauften. Nach einer wechselvollen Geschichte befindet sich das Unternehmen seit 1992 wieder in Familienhand, wobei die Inhaber bei allem Engagement für das Wohl und Wehe der Firma die Führung des operativen Geschäfts zwei erfahrenen Managern überlassen. Einer davon ist Stefan Schult, mit dem wir über die Unternehmensstrategie in einem wettbewerbsintensiven Umfeld sprachen.

    „In den Anfängen des Unternehmens war an Ketchup-Feinkost noch gar nicht zu denken“, erzählt Stefan Schult (Foto), der u.a. für den Vertrieb zuständig ist. „Das kam erst zu DDR-Zeiten: Wir produzieren Ketchup seit 1958, und die jetzige ikonische Werder-Facettenflasche gibt es seit den 90er Jahren.“ Neben der einzigartigen Form verfügt die Flasche über „ein weiteres Alleinstellungsmerkmal“, wie er sagt: Die Produkte werden heute ausschließlich in Glasflaschen abgefüllt. Die Kunststoff-Gebinde, die bis vor drei Jahren genutzt wurden, hat man gänzlich aus der Produktion verbannt. Und das nicht nur aus Gründen des Umweltschutzes: Glas ist inert, geht also keine Wechselwirkung mit dem Inhalt ein. Außerdem kann es unendlich oft eingeschmolzen und wiederverwendet werden. „Es ist einfach die bessere Verpackung, und die Verbraucher honorieren den Einsatz umweltschonender Materialien“, so der Manager.

    Die klassische Produktrange für den Lebensmitteleinzelhandel gliedert sich in drei Kategorien:

    • Ketchup mit elf Artikeln, deren Geschmacksrichtungen sich stark am Markt orientieren; dazu gehören auch zwei Bio-Artikel und eine zuckerfreie Variante
    • Schlemmersaucen mit elf Artikeln in unterschiedlichen Variationen: dazu zählen drei etwas exotische Innovationen, die 2023 eingeführt wurden und den etwas jüngeren Ernährungstrends folgen: Tomate/Minze, Kichererbse/Limette und Rote Bete/Feta
    • Saucen mit fünf Artikeln (von Paprika bis Veggie Bolognese).

    Insgesamt verlassen jedes Jahr rund 23 Millionen Flaschen Ketchup und Saucen das Band.

    Hinzu kommt das Getränke-Angebot, bestehend aus Fruchtweinen, Cider, Fruchtglühweinen, etc.

    Darüber hinaus gibt es noch die Eimerware für das Food Service-Sortiment, also für Großverbraucher wie Restaurants, Imbisse, Systemgastronomie, Gemeinschaftsverpflegung, Fachgroßhändler und weitere Kunden.

    Haupt-Absatzgebiet ist Ostdeutschland, wo Werder Feinkost laut Stefan Schult mit 32 Prozent Marktanteil der unangefochtene Platzhirsch ist. Man habe aber auch in den alten Bundesländern gut Fuß gefasst, „was nicht jeder Lebensmittelproduzent aus Ostdeutschland geschafft hat. Das war und ist eine Herkulesarbeit in dem wettbewerbsintensiven Markt“, ergänzt er. Die gewichtete Distribution liege bundesweit bei 50 Prozent, die Brandenburger Produkte sind also in der Hälfte aller deutschen Lebensmittelgeschäfte vertreten. „Das zeigt, dass wir einen guten Weg gegangen sind, sagt aber auch, dass wir noch Potenzial haben“. so Schult. Vor allem südlich der Mainlinie, also in Baden-Württemberg und Bayern, warte noch ein Stück Arbeit auf den Außendienst.

    Im Wettbewerbsvergleich verfügt Werder Feinkost über ein eigenständiges Profil. Konkret: Die Ketchups haben weniger Zucker und sind „puristisch tomatiger“, wie es heißt. Um dieses Merkmal gegenüber den Verbrauchern gewissermaßen zu plakatieren, hat das Unternehmen 2023 einen Markenrelaunch angeschoben. Hintergrund war die Frage, wie man die Marke noch moderner gestalten kann, um in neuen Absatzgebieten Fuß zu fassen und mit der Marktentwicklung Schritt zu halten. Mit Blick auf den Konsumenten ging es darum, ihn nicht mit einem zu starken optischen Eingriff vor den Kopf zu stoßen und andererseits die Markenwertigkeit ein Stück zu heben und in neuen Absatzregionen, wo das Unternehmen nicht so bekannt ist, als eine moderne und wertige Marke aufzutreten. „Diese Balance ist uns gut gelungen“, freut sich der Geschäftsführer. „Das haben wir durch Marktforschung geprüft.“

    Die Essenz des Relaunch liegt in einer einheitlicheren Optik, wodurch die farbige Verspieltheit etwas zurückgenommen wurde. Am Beispiel Ketchup sieht das folgendermaßen aus: Jede Sorte verfügt über eine individuelle, einheitliche Farbgebung. Dieser Signalcharakter wird nicht nur über das Bauchetikett vermittelt wird, sondern auch durch die gleiche Farbe der Flaschen-Halsschleife. Dadurch wird ein stärkerer Wiedererkennungswert erzielt; auch die Tomatigkeit der Produkte wurde optisch stärker in den Vordergrund gestellt – sozusagen „tomatig plus“ als Kernbotschaft, wie Stefan Schult sagt. Das Prinzip der optischen Orientierung wird mit dem Relaunch auch auf die Flaschen der Schlemmersaucen und der klassischen Saucen übertragen.

     „Auf diese Weise haben wir ein kompakteres Erscheinungsbild unserer gesamten Produktrange erreicht“, erklärt er und weist darauf hin, dass die Halsschleifen der Flaschen außerdem einen Hinweis auf die regionale Herkunft der Produkte geben, und zwar durch die Silhouetten von Kirche und Mühle auf der Werder-Insel (vgl. Foto mit der Original-Ansicht). Zusätzlich wird die Natürlichkeit der Produkte ausgelobt: keine Zusatz-, Konservierungs- und Farbstoffe. „Dadurch haben wir für das Branding einen Dreiklang der wichtigsten Produkt-Attribute geschaffen: tomatig, natürlich, regional“, betont er.

    Gleichzeitig hat sich das Unternehmen medial neu aufgestellt, etwa durch verstärkten Einsatz von Social Media und Promotions im Handel. Auf diese Weise lässt sich der Dialog mit den Verbrauchern intensivieren. Aus deren Resonanz sei deutlich zu hören, wie emotional sie mit der Region und ihren Produkten verbunden sind. „Wir spielen also die komplette Kommunikationsklaviatur einer modernen Marke und haben dabei stets unsere Kunden im Auge“, bilanziert Stefan Schult.

    Geänderter Termin für das Brandenburger Dorf- und Erntefest 2025!

    Schönwalde-Glien – Der Verband pro agro rief Ende Januar zur Interessenbekundung um die Ausrichtung für die 20. Ausgabe des Brandenburger Dorf- und Erntefestes auf. Nun gibt es für das Fest eine Terminänderung.

    Erste Ergebnisse des ursprünglichen Aufrufes haben gezeigt, daß der gewählte Termin am 6. September 2025 – welcher gleichzeitig auch offizieller Einschulungstermin in Brandenburg ist – die Möglichkeiten interessierter Kommunen zur Vorbereitung stark einschränkt. Das Brandenburger Dorf- und Erntefest lebt auch von der Teilnahme engagierter Bürger, sich einbringender Vereine und des Ehrenamtes. Wegen der Einschulungen würden viele Helferinnen und Helfer, so die ersten Erkenntnisse aus den Rückläufern zum Aufruf, an einem Termin am 6. September 2025 daher nicht für das Brandenburger Dorf- und Erntefestes zur Verfügung stehen können. Deshalb wird der 20. September 2025 als neuer Termin für das Brandenburger Dorf- und Erntefest 2025 festgesetzt. Da am Wochenende des 13. September 2025 der Brandenburgtag in Perleberg stattfindet, steht dieser Termin nicht zur Auswahl.

    Um die Ausrichtung des Brandenburger Dorf- und Erntefestes können sich alle Gemeinden, Städte oder Ämter des Landes Brandenburgs mit Gemeinde-, Orts- oder Amtsteilen bewerben, die über einen dörflichen Charakter verfügen und/oder landwirtschaftlich geprägt sind.

    Die offizielle Verkündung des Ausrichters 2025 ist zum Brandenburger Dorf- und Erntefest 2024 am 14. September 2024 in Drachhausen vorgesehen. Die Staffelstabübergabe erfolgt traditionell am Brandenburgtag der Grünen Woche in Berlin, begleitet von einem durch die ausrichtende Gemeinde/Region gestalteten Bühnenprogramm.

    Eine Beteiligung und Einbindung von regionalen land- und forstwirtschaftlichen Erzeugern, Verarbeitern, Handwerk, Vereinen und Kulturgruppen ist obligatorisch. Die Präsentation regionaler Wertschöpfungsketten sollte Bestandteil der Veranstaltung sein. Gemeinschaftliches Leben, Kultur und Brauchtum, wirtschaftliche Entwicklung und Initiativen, Regionalvermarkter und regionale Produkte, Handwerk sowie auch die Herausforderungen und Probleme des ländlichen Raumes sollen öffentlichkeitswirksam dargestellt werden.

    Interessenten wenden sich für weitere Informationen bitte an:

    pro agro – Verband zur Förderung des ländlichen Raumes

    in der Region Brandenburg-Berlin e.V.

    Gartenstr. 1-3

    14621 Schönwalde Glien

    Tel. 03 32 30 – 20 77 – 35

    kontakt@proagro.de

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    Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus und betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.

    Landwirtschaft in Brandenburg zeigt Gesicht – Wer? Wofür? Warum? Und wo drückt der Schuh?

    Schönwalde-Glien – Jedes Jahr zieht die Landpartie bis zu 100.000 Besucher an und schlägt so eine bedeutsame Brücke zwischen Stadt und Land. Die Schlagzeilen der letzten Wochen haben die Brandenburger Landwirtschaft recht früh im Jahr stärker in den Fokus gerückt. Landwirtschaftliche Unternehmen, die mit Brandenburgern und Berlinern über ihre Arbeit, aber auch über Sorgen und Nöte ins Gespräch kommen möchten, können sich noch bis zum 28. Februar um eine Teilnahme an der diesjährigen Brandenburger Landpartie am 8. und 9. Juni bewerben.

    Zur Teilnahme aufgerufen sind Landwirtschaftsunternehmen aller Produktionsrichtungen, Forstwirtschaftsbetriebe, Fischereibetriebe, Pferdehöfe, Obst- und Gartenbauunternehmen sowie Landwirtschaftliche Schulungs- und Erlebniseinrichtungen. In Kombination mit den genannten Betriebsarten können auch Direktvermarkter und Verarbeiter regionaler, agrarischer Produkte teilnehmen. Das Landpartieangebot sollte sich deutlich vom regulären Wochenendprogramm abheben und das Angebot muß an mindestens einem Tag des Wochenendes in der Kernzeit von 11 bis 16 Uhr vorgehalten werden.

    Die weiteren Bedingungen erhalten interessierte Betriebe mit den Bewerbungsunterlagen. Diese stehen unter www.brandenburger-landpartie.de zum Download bereit.

    Und selbstverständlich hilft es dem Verständnis von Landwirtschaft und regionalen Wirtschaftskreisläufen auch, wenn Kunden und Freunde landwirtschaftlicher Direktvermarkter und Betriebe diese auf die Möglichkeit zur Teilnahme an der Brandenburger Landpartie hinweisen.

    Die Brandenburger Landpartie wird von pro agro gemeinsam mit dem Landesbauernverband Brandenburg sowie dem Brandenburger Landfrauenverband durchgeführt und wird durch das Brandenburger Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz unterstützt.

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    Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus und betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.

    Direktlink zur Anmelde-/Infoseite der Brandenburger Landpartie 2024

    Steigende Lasten durch Kosten und Bürokratie

    Ende 2023 hat pro agro wieder die Brandenburger Lebensmittelhersteller zur aktuellen Wirtschaftslage, zu den Aussichten für 2024 und die wichtigsten Herausforderungen befragt. Um es gleich zu sagen: Die Branche blickt alles andere als optimistisch in die nahe Zukunft. Steigende Kosten, zu viel Bürokratie und fehlende Planungssicherheit sind nach Meinung der Unternehmen die größten Hemmschuhe für Wachstum und ein gedeihliches Auskommen. Hier die wichtigsten Ergebnisse.

    Zur Einordnung ist es hilfreich, einen Blick auf die jüngsten Kennziffern des Statistischen Bundesamtes zu werfen. Demnach ist das deutsche Bruttoinlandsprodukt 2023 preisbereinigt um 0,3 Prozent gesunden. Das hört sich nicht gerade dramatisch an, wird aber von den Ökonomen als Rezession eingestuft. Zum Vergleich: Im Jahr zuvor war Europas größte Volkswirtschaft noch um 1,8 Prozent gewachsen. Zahlreiche Experten erwarten auch im laufenden Jahr keine spürbare Erholung. Hinzu kommt, dass viele Konsumenten angesichts der weiter steigenden Verbraucherpreise den Rotstift ansetzen.

    Kein Wunder also, dass drei Jahre nach der ersten Barometer-Befragung Brandenburgs Branchenunternehmen nur wenig Licht am Ende des Tunnels sehen. Inflation und unsichere Konjunkturentwicklung haben das Kaufverhalten der Konsumenten nachhaltig verändert. Zwar stehen regionale Lebensmittel und deren Hersteller bei Umfragen nach wie vor hoch im Kurs, im Einkaufskorb aber landen häufig wieder verstärkt die preisgünstigeren Handels- oder Discountmarken. Für die Brandenburger Ernährungswirtschaft kann dieser Trend auf Dauer existenzgefährdend sein.

    Zu den Fakten des Branchenbarometers 2023: Das vergangene Geschäftsjahr ist für 32 Prozent der Unternehmen schlechter und für weitere 23 Prozent sogar deutlich schlechter verlaufen als 2022. 23 Prozent beurteilen die ohnehin schwierige Marktlage als gleichbleibend. Das verändert sich auch nicht bei der Prognose für 2024: Für 76 Prozent der Unternehmen ist keine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage in Sicht. Knapp zwei Drittel von diesen erwarten sogar, dass es schlechter werden wird (siehe Grafik „Pessimistische Geschäftsprognose“).

    Das wiederum erklärt, warum rund 70 Prozent der Umfrageteilnehmer keine Neueinstellungen in diesem Jahr vornehmen wollen und Investitionen über 500.000 Euro nur bei wenigen Unternehmen auf der Agenda stehen. Wenn investiert werden kann, werden Ausgaben für Maschinen und Gebäude geplant. Bereits 2023 konnten ursprünglich geplante Investitionen nur von 45 Prozent der Befragten komplett realisiert werden. Um eine nachhaltige Zukunftsperspektive zu sichern, sehen 81 Prozent eine Erlössteigerung zwischen mehr als 10 bis über 20 Prozent als notwendige Basis.

    Und welche Herausforderungen belasten die Erholung für die Branche besonders stark? Am meisten Probleme bereiten den Unternehmen die gestiegenen Rohstoff- und Beschaffungskosten (62 Prozent), dicht gefolgt von den Personalkosten (60 Prozent). An dritter bzw. vierter Stelle stehen mit jeweils 55 Prozent der Antworten die Energiekosten und die überbordende Bürokratisierung durch die Flut gesetzlicher Vorschriften (siehe Grafik „Hauptprobleme: Kosten und Bürokratie“).

    Dazu pro agro-Geschäftsführer Kai Rückewold: „Die Frustration über die Bürokratie nimmt immer stärker zu. Kleine und mittelständische Unternehmen haben oft den identischen bürokratischen Aufwand zu leisten wie Großkonzerne. Da ist ein Ungleichgewicht entstanden, das für die Branche nicht mehr tragbar ist. Wachstumsorientierte Mittelstandspolitik, darf nicht Alles und Alle über einen Kamm scheren.“. Die Sorge vor noch mehr Bürokratisierung schlägt bei der Langfristprognose bis zum Jahre 2030 noch deutlicher durch: Mit 61 Prozent ist es bei weitem der höchste Wert bei den Nennungen der größten Herausforderungen.

    Informationen zur Umfrage

    Rund 650 Unternehmen wurden zur Teilnahme an der Online-Befragung angeschrieben, davon haben 97 Unternehmen geantwortet. 46 Prozent der teilnehmenden Betriebe haben einen Jahresumsatz bis zu einer Million Euro. Bis 10 Millionen Umsatz erlösen 31 Prozent, weitere 12 Prozent bis 25 Millionen Euro und mehr (5 Prozent aller Teilnehmer erwirtschaften über 75 Millionen Euro). Beschäftigte in Vollzeit: Rund 40 Prozent der Unternehmen beschäftigen weniger als fünf Mitarbeiter, 13 Prozent haben über 100 Beschäftigte. Hinweis:

    Das Branchenbarometer hat keinen Anspruch auf Repräsentativität. Grafiken zur Umfrage können Sie unter folgender Adresse anfordern: presse@proagro.de.

    Auf Tuchfühlung in der Brandenburghalle

    Gedränge in den Gängen und an den Ständen in der Brandenburghalle.

    Rund 275.000 Besucher aus dem In- und Ausland kamen diesmal zur Grünen Woche (19. bis 28. Januar 2024) und informierten sich über die neuesten Trends in Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau. Das waren zwar nicht ganz so viele wie im Vorjahr (300.000), wozu laut Messe Berlin möglicherweise der Lokführerstreik beigetragen hat. Warum auch immer: Von dem „Schwund“ war jedenfalls in der Brandenburghalle wenig zu spüren. Hier drängte sich das wissens- und probierfreudige Publikum durch die Gänge und an den Ständen – Fachbesucher aus Handel, Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung und Direktvermarktung inbegriffen.

    Das Brandenburger Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) hat als Ausrichter der Brandenburghalle zurecht eine positive Bilanz gezogen. „Die 2023 noch spürbare Zurückhaltung nach den Coronajahren ist vorbei; Brandenburgs Agrar- und Ernährungswirtschaft will wieder durchstarten“, hieß es. Das zeigten auch die Zahlen: 250 Anbieter, darunter zumeist klein- und mittelständische Unternehmen, präsentierten an 70 Ständen ihre regionalen Spezialitäten – von Traditionsmarken bis zu Newcomer-Produkten. Erstmals gab es in der Brandenburghalle 21a auch eine Weinlounge mit dem g.g.A.-zertifizierten Brandenburger Wein „Großräschener See“.

    Das Interesse von Konsumenten und Fachpublikum galt nicht nur heimischen Produkten und kulinarischen Spezialitäten, sondern auch dem touristischen Angebot. Die Resonanz stimmte die Aussteller auf ganzer Linie zufrieden. Sie nutzten den direkten Kontakt mit den Besuchern, um ihre Produkte und Konzepte zu präsentieren. Dazu Agrarminister Axel Vogel: „Die Grüne Woche bietet zu Jahresbeginn die Chance, auf Themen, Herausforderungen und Angebote unserer Land- und Ernährungswirtschaft aufmerksam zu machen.“ Bereits während der Messe habe das Nachmessegeschäft begonnen, Online-Bestellungen und -Nachfragen würden bei den Ausstellern zunehmend eingehen. 

    „Zum Auftakt und ersten Höhepunkt des Agrarjahres haben wir auf der Internationalen Grünen Woche die Regionalität in den Mittelpunkt der Diskussionen gestellt“, hob Minister Vogel außerdem hervor und ergänzte: „Der Griff zu regionalen konventionellen und Bio-Qualitätsprodukten hilft den Landwirtinnen und Landwirten, aber insbesondere auch, Arbeitsplätze und die Existenz des Brandenburger Ernährungshandwerks zu sichern.“ 

    25. pro agro-Marketingpreis

    Traditionell stand der erste Messetag im Zeichen des pro agro-Marketingspreises 2024 und der Prämierung kreativer und innovativer Unternehmen. Die Preisverleihung nahmen Minister Vogel, die Verbandsvorsitzende Hanka Mittelstädt und Geschäftsführer Kai Rückewold vor. Am Wettbewerb hatten 60 Unternehmen und Institutionen teilgenommen – ein neuer Rekord! In den einzelnen Kategorien sahen die Zahlen so aus: Direktvermarktung 24, Ernährungswirtschaft 19 sowie Land- und Naturtourismus 17 Bewerbungen. Im Lebensmittelbereich wurden folgende Unternehmen ausgezeichnet:

    Direktvermarktung

    (1) Märkische Quarter Horse Ranch (Lieblingsmist)

    (2) Altdöberner Baumkuchen (Café Schauwerk)

    (3) Agrargenossenschaft Neuzelle (Salatproduktion – alles aus einer Hand).

    Ernährungswirtschaft

    (1) „Die Weide lebt“ (Gläserne Molkerei)

    (2) WertWeideRind (EWN Wurstspezialitäten)

    (3) Kartoffelsalat mit Leinöl & Senf (Golßener Lebensmittel)

    Als Anerkennung erhalten die genannten Preisträger ein pro agro-Marketingpaket. Überdies werden die Produktinnovationen und Vermarktungskonzepte aller 60 Wettbewerbsteilnehmer in der Broschüre Neues aus Brandenburg. Ein Land voller Ideen dargestellt. (Mit einem Klick auf die Titelseite haben Sie Zugang zur Broschüre).

    EDEKA-Regionalpreis

    Unter den Bewerbern der Kategorien Ernährungswirtschaft und Direktvermarktung wurde dieser Preis auch 2024 ausgelobt. Geschäftsführer Hans-Ulrich Schlender übergab die Auszeichnung diesmal an zwei Unternehmen, und zwar an die Gläserne Molkerei („Die Weide lebt“), wodurch die Münchehofer zusammen neben dem Marketingpreis eine weitere Branchen-Trophäe abräumen konnten. Der zweite Regionalpreis ging an die Klosterfelder Senfmühle mit ihrem Produkt „Brandenburger Senf“. Beide Gewinner erhalten eine exklusive Vermarktung über die EDEKA-Handelsgesellschaft. Weitere Informationen rund um den pro agro-Marketingpreis 2024 finden sie hier.

    Handels- und Gastronomierundgänge 

    Das im Jahre 2009 eingeführte Konzept, die Brandenburghalle als Informations- und Dialogplattform für Hersteller und Vermarkter zu nutzen, hat sich auch während der jüngsten Grünen Woche bestens bewährt. Über 600 eingeladene Vertreter von Handel, Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung und Direktvermarktung hatten das Angebot zum Austausch mit den Ausstellern während der gesamten Messe angenommen – für größere Gruppen am frühen Morgen vor Messebeginn, für kleinere Delegationen auch während des laufenden Messegeschehens. „Allein an den Rundgängen mit EDEKA (24. Januar) und REWE (25. Januar) haben über 350 Einzelkaufleute des Berliner und Brandenburger Lebensmittelhandels teilgenommen“, berichtete Kristin Mäurer, pro agro-Fachbereichsleiterin der Agrar- und Ernährungswirtschaft.

    Stammtisch der Brandenburger Ernährungswirtschaft 

    Wie früher fand auch diesmal der erste Unternehmerstammtisch des Jahres im Rahmen der Grünen Woche statt. Teilgenommen haben neben Vertretern der Ernährungswirtschaft und der Direktvermarktung auch Landwirtschaftsminister Axel Vogel. Inhaltlich ging es hauptsächlich um die Frage, wo die Unternehmen aktuell und generell der Schuh drückt und wie sich die Zusammenarbeit zwischen Politik und Wirtschaft vertiefen lässt. In Anbetracht der Bedeutung des Themas haben wir die wesentlichen Inhalte des diskursiven Austauschs in einem separaten Beitrag festgehalten (siehe Rubrik BRANCHE).

    Zwei Landesfeste

    Am Brandenburgtag (22. Januar) gab Minister Vogel den Austragungsort der zentralen Eröffnungsveranstaltung der 29. Brandenburger Landpartie (8. und 9. Juni 2024) bekannt. Ausrichter wird diesmal die Agrargenossenschaft Unterspreewald sein (um welchen Gastgeber es sich dabei handelt, sagt Ihnen das noch „frische“ Porträt im pro agro-Newsletter 11/2023). Die komplette Broschüre mit allen wichtigen Informationen, teilnehmenden Betrieben und deren Angeboten erscheint Anfang Mai. Der Staffelstab für die Austragung des 21. Brandenburger Dorf- und Erntefestes (14. September 2024) ging an die Gemeinde Drachhausen/Hochoza im Landkreis Spree-Neiße. Beide Landesfeste werden im Auftrag des Landes Brandenburg von pro agro koordiniert.

    Brandenburger Kochstudio 

    Der gut besuchte Anlaufpunkt zeigte an allen zehn Messetagen, wie vielfältig das Land Brandenburg auch in der Kulinarik ist. Abgestimmt auf die jeweilige Tagesregion des Bühnenprogramms und begleitet von dem bekannten Radio-Moderator Detlef Olle demonstrierten Köche aus Brandenburger Restaurants und Landgasthöfen ihre Fertigkeiten und stellten haustypische Gerichte mit heimischen Produkten vor.

    Weitere Informationen über den Auftritt der brandenburgischen Lebensmittelbranche auf der Grünen Woche 2024 finden Sie hier.

    „Versorgung mit Lebensmitteln ist systemrelevant!“

    Flagge zeigen: Kundgebung zur Kampagne „Regionale Lebensmittel einkaufen – jetzt erst recht!“ vor dem Potsdamer Landtag.

    Brandenburgs Land- und Ernährungswirtschaft hat seit Jahren einen schweren Stand: Corona, Kriege in der Ukraine und in Nahost, Lieferengpässe, steigende Kosten und dergleichen mehr beuteln die Branche wie selten in der jüngeren Vergangenheit. Hinzu kommen die permanente Regulierungswut der EU-Bürokraten und die sprunghaften Entscheidungen der Bundespolitik, die alles andere als verlässliche Rahmenbedingungen für das Wirtschaften setzen. Aufgrund dieser wenig ersprießlichen Gemengelage sieht es der Verband pro agro in seiner Funktion als Sprachrohr und Förderer der Branche auch als seine Aufgabe an, den Unternehmen Orientierung zu geben und Perspektiven aufzuzeigen.

    Ausgangspunkt für eine solche in die Gegenwart und Zukunft gerichtete Betrachtung sind drei Ereignisse, die alle zu Beginn des Jahre 2024 stattfanden und Aufschluss geben über die Befindlichkeit der Branchenunternehmen: die Bilanz der Grünen Woche bzw. des Geschehens in der Brandenburghalle, die Diskussion während des Stammtisches der Ernährungswirtschaft und die Kernergebnisse des Anfang Januar veröffentlichten Branchenbarometers – alles Ereignisse übrigens, über die im vorliegenden Newsletter berichtet wird.

    Wie es nach Corona mit der Grünen Woche weitergeht, konnte man anfangs nicht so richtig einschätzen. Doch jetzt, im Jahr zwei nach dem Neustart, lässt sich mit Fug und Recht von einem positiven Comeback reden. Sowohl die Aussteller- wie auch die Besucherzahlen haben optimistisch gestimmt. Konzept und Angebot in der Brandenburghalle fanden auf ganzer Linie regen Zuspruch. Das ist insoweit eine gute Botschaft. Aber: „Ob die Hallen brechend voll sind, ist nicht der entscheidende Faktor, sondern die Kontaktqualität“, gibt pro agro-Geschäftsführer Kai Rückewold (Foto) zu bedenken und konkretisiert, was er damit meint: „An manchen Tagen ist es besser, mit weniger Besuchern intensivere Gespräche führen zu können.“

    Zweifellos sind die Grüne Woche und das tägliche Vermarktungsgeschäft jenseits der Messe ein enormes Heimspiel für die Brandenburger Erzeuger und Verarbeiter von Lebensmitteln, da die regionalen Produkte direkt vor den Toren der Hauptstadt entstehen. Der Weg des Produkts von der Entstehung bis zum Berliner Markt ist also sehr kurz, was die emotionale Käuferbindung in Sachen Transparenz, Authentizität und Verbundenheit zur eigenen Region fördert. Andererseits ist die Branche direkt und unmittelbar den Entscheidungen aller politischen Ebenen ausgesetzt. Das hat sich kurz vor Beginn der Grünen Woche auf dramatische Weise gezeigt.

    Nur den massiven Protesten der Landwirtschaft ist es nämlich zu verdanken, dass die Bundespolitik zum Teil wieder zurückgerudert ist. Was aber hat’s gebracht? „Für unsere Wertschöpfungsketten ist damit noch nicht viel getan“, konstatiert Rückewold. Begründung: „Wir müssen aufpassen, dass mit Schnellschüssen nur für die Landwirtschaft nicht die mittelständische Ernährungswirtschaft noch weiter ins Straucheln gerät.“ Dahinter steht die Befürchtung, dass den Herstellern „in der Schraubklemme“ zwischen höheren Kosten und stagnierenden Erlösen die Luft ausgeht. Deshalb seine Mahnung: „Wenn wir regionale Landwirtschaft und weiterverarbeitendes Handwerk bzw. mittelständische Industrie nicht zusammen denken, wird es keine Verbesserungen geben.“

    Die Notwendigkeit eines solchen ganzheitlichen Denkens und Handelns findet seinen Ausdruck in der auch vom Brandenburger Landwirtschaftsministerium propagierten und verfolgten Strategie, die regionalen Wertschöpfungsketten zu stärken. In diesen Prozess sind praktisch alle Glieder bzw. Marktplayer der Branche einbezogen – vom landwirtschaftlichen Erzeuger über den Verarbeiter bis zum Vermarkter und Konsumenten von regionalen Lebensmitteln.

    Plakativer Einsatz: REWE mit gezielter Kundenansprache.

    Hier sieht sich der Verband als neutrale Instanz, geprägt vom Verständnis für alle Partner der Wertschöpfungskette und in der Praxis geleitet von der Vermittlung von Kontakten; und bei aller Neutralität jedoch immer mit dem offenen Herzen vor allem für die lebensmittelproduzierenden Unternehmer. „Optimistisch stimmt mich, dass einige Lebensmittelhändler viel mehr Solidarität mit der Erzeuger- und Herstellerseite bekunden als offiziell hörbar wird“, sagt Rückewold in diesem Zusammenhang. Hintergrund dieser Erfahrung: pro agro spricht in aller Regel mit den Repräsentanten vor Ort und nicht (nur) mit den Konzernzentralen.

    Auch auf Verbraucherebene setzt der Verband an, um die Absatzchancen der Brandenburger Hersteller zu optimieren. Ein erster, guter Schritt ist hier die breit aufgestellte Kampagne „Regionale Lebensmittel einkaufen – jetzt erst recht!“, die vom Agrarministerium maßgeblich unterstützt wird. Einzelne Unternehmen oder Produkte dürfen zwar nicht beworben werden, aber der kontinuierliche, kommunikative Hinweis auf Positiveffekte regionaler Wirtschaftsstrukturen verfehlt seine Wirkung nicht. Diese Kommunikationsarbeit wird fortgesetzt. Klares Ziel ist es dabei, auch den Handel stärker in solche Kampagnen einzubinden. Denn am Ende muss der Verbraucher die Produkte aus Brandenburg auch im Regal an prominenter Stelle finden.

    Ein wichtiger „Mitspieler“ bei der Unterstützung und Förderung regionaler Verarbeitungsstrukturen ist die Brandenburger Politik. „Wir werden gefragt und gehört“, betont der Verbandsgeschäftsführer. Dennoch erlebe er immer noch zu viel Abgrenzung statt Wachstums- und Wagemut. In unzähligen Aktivitäten versuche man deshalb, das Wissen um die heimische Ernährungswirtschaft und die aktuellen Herausforderungen zu verdeutlichen. Und an die Adresse der kommenden Regierung – im September wird bekanntlich ein neuer Landtag gewählt – richtet Kai Rückewold die Erwartung anzuerkennen, dass „die Versorgung mit regional hergestellten Lebensmitteln systemrelevant ist. Sie ist klimaschonend, nachhaltig und hält den ländlichen Raum lebendig. Dafür sollte es spürbare Prioritäten in allen Ministerien geben.“

    Ein Branchentreffen, das es in sich hatte

    Offenes Ohr: Minister Axel Vogel (hinten, Mitte) beim Stammtisch der Ernährungswirtschaft.

    Das nennt man gutes Timing: Gerade mal eine Woche war es her, dass die wenig ersprießlichen Ergebnisse des Branchenbarometers der Brandenburger Ernährungswirtschaft veröffentlicht worden waren, als etlichen Unternehmen sich die Gelegenheit bot, ihre Sorgen und Nöte „live“ kundzutun. Anlass war der Stammtisch der Ernährungswirtschaft, der am 22. Januar 2024 wie gewohnt während der Grünen Woche in der Brandenburghalle stattfand. Im Unterschied zur anonymisierten Erhebung des Barometers war dies die Chance, den anwesenden Landwirtschaftsminister Axel Vogel persönlich mit ihren zum Teil sehr kritischen Äußerungen zu konfrontieren und ein direktes Feedback zu erhalten – ein offener Austausch, der für Klarheit sorgte.

    Schon während der allgemeinen Vorstellungsrunde gingen die Teilnehmer zur Sache und nutzten die Gunst der Stunde, den Minister aus Unternehmersicht mit den Verwerfungen des Marktes und den zum Teil lähmenden politischen Rahmenbedingungen zu konfrontieren. Was die wirtschaftlichen Aspekte angeht, standen die Kostenprobleme (Energie, Rohstoffe, Logistik, Personal) im Vordergrund – Themen also, die schon in der Barometer-Befragung eine zentrale Rolle gespielt haben. So wies Willi Stollenwerk (Spreewald Feldmann) beispielsweise darauf hin, dass infolge der erhöhten Lkw-Maut die Transportkosten spürbar gestiegen sind; diese zusätzliche finanzielle Belastung würde voll bei den Erzeugern und Verarbeitern von Lebensmitteln hängenbleiben, da der Handel jede Beteiligung strikt ablehne.

    An die Adresse der Politik wiederum wurde hauptsächlich über bürokratische Hemmnisse geklagt, verbunden mit der dringenden Bitte an Minister Vogel, „sich für mehr Planungssicherheit stark zu machen und den Genehmigungsmarathon zu verringern“, wie Hanka Mittelstädt (Ucker-Ei) sagte. Energisch unterstützt wurde diese Forderung von Thomas Syring (Syringhof), der sogar von bürokratischer „Gängelei“ sprach, wodurch seine Freiheiten als Landwirt zunehmend eingeschränkt würden. Überspitzt brachte Christoph Lehmann (Agrar GmbH Bergsdorf) diese Tatsache auf folgenden Nenner: „Es ist schon lange kein unternehmerisches Agieren mehr möglich, sondern im Wesentlichen nur noch ein Reagieren auf behördliche Auflagen.“

    Deutlich zum Ausdruck gebracht wurde auch, dass die Regulierungswut aller politischen Ebenen (EU, Bund, Länder) nicht nur jedes unternehmerische Handeln belastet, sondern auch die nationale wie internationale Wettbewerbsfähigkeit in Mitleidenschaft zieht. „Wir brauchen gleiche Regeln für gleiche Märkte, um im Wettbewerb zu bestehen“, sagte Benjamin Meise (Fürstenwalder Agrarprodukte). Denn durch die immer höher geschraubten Standards „sägen wir im offenen Wettbewerb an dem Ast, auf dem wir sitzen“, kritisierte Malte Voigts (Spargelhof Kremmen). Oder, wie es Thomas Syring auf den Punkt brachte: „In dieser schwierigen Lage müssen alle Beteiligten lösungs- und problemorientiert arbeiten – Unternehmen wie Behörden.“

    Minister Vogel seinerseits bekannte, dass er die praktischen Probleme der Branche zwar nachvollziehen, aber nicht in jedem Falle unmittelbar zur Lösung beitragen könne. „Ich bin primär Landwirtschaftsminister des Landes Brandenburg“, sagte er, „und habe in dieser Funktion zum Beispiel keinen Einfluss auf die Entwicklung der Energiepreise“. Unabhängig davon könne und werde er die genannten Probleme in die zuständigen Entscheidergremien einbringen.

    Anders verhält es sich, so der Minister weiter, beim Thema Bürokratieabbau. Ministerpräsident Dietmar Woidke und er hätten sich am 18. Januar in einem Gespräch mit dem Landesbauernverband Brandenburg darauf geeinigt, dass die Landwirtschaft der Landesregierung konkrete Maßnahmen zur Lösung des Problems vorschlägt. „Ich werde dem Ministerpräsidenten zudem empfehlen, die Ernährungswirtschaft in die Überlegungen einzubeziehen. Denn beide Wirtschaftszweige sind untrennbar miteinander verbunden“, sagte er.

    Gleichzeitig betonte er, dass die Brandenburger Landwirtschaft „ohne Fördermittel im Grunde nicht überlebensfähig ist.“. Deshalb werde sie auch weiterhin unterstützt. In diesem Zusammenhang wies er darauf hin, dass über die Europäische Innnovationspartnerschaft für Produktivität und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft (EIP-AGRI) und die vom Land dafür neu aufgelegte Richtlinie wieder Fördermittel für innovative Projekte zur Verfügung stehen. „Im ersten Aufruf“ handelt es sich um einen Topf mit 15 Millionen Euro. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 5. April (weitere Informationen finden Sie hier).

    Überdies bekräftigte Vogel, dass sich sein Ministerium auch in Zukunft intensiv für die Belange der Ernährungswirtschaft engagieren wird. So informierte er die Teilnehmer, dass der Dienstleistungsvertrag für das Agrarmarketing, in der Praxis umgesetzt vom Verband pro agro, für weitere fünf Jahre gesichert ist. „Das ist mir wichtig zu betonen“, hob er hervor. Außerdem wird die Fortführung der Verbraucherkampagne „Regionale Lebensmittel kaufen – jetzt erst recht!“ in diesem Jahr mit bis zu 500.000 Euro unterstützt.

    Spreewald-Rabe: Ein altes Unternehmen – jung geblieben

    Das letzte Jubiläum ist gerade mal ein Jahr her. Denn 2023 feierte der Boblitzer Gemüsespezialist sein 125-jähriges Bestehen, oder besser gesagt: Die Familie Belaschk gedachte der Gründung im Jahre 1898, denn seitdem befindet sich die Firma in Familienhand. Heute wird das Unternehmen in fünfter Generation von Markus Belaschk (Foto) geführt – einerseits der Tradition verpflichtet, wozu Beständigkeit und Verlässlichkeit in Qualität und Geschmack zählen, andererseits der Zukunft zugewandt, was sich in erfolgreichen Produktinnovationen und modernsten Herstellungstechniken manifestiert. Und nicht nur das: „Wir stehen für Nachhaltigkeit, sowohl im Anbau und bei der Ernte, als auch in der Verarbeitung“, betont er.

    Früher wurde die eingesetzte Rohware, das waren hauptsächlich Gurken und Meerrettich, im eigenen landwirtschaftlichen Betrieb angebaut, geerntet, verarbeitet und vermarktet. Aus heutiger Sicht könnte man das als Vorläufer einer geschlossenen regionalen Wertschöpfungskette mit dem spezifischen Merkmal „alles aus einer Hand“ bezeichnen. Heute, wo man mit ganz anderen Mengen arbeitet, lässt sich das gar nicht mehr bewerkstelligen. Denn gegenwärtig veredelt das Unternehmen schätzungsweise 2.500 Tonnen Gemüse im Jahr: Gurken, Meerrettich, Kürbis, Paprika und mehr. „Wir beziehen die Feldfrüchte bei einigen wenigen Brandenburger Vertragsbauern, die wir alle persönlich kennen und regelmäßig aufsuchen, um sicher zu sein, dass ihre Arbeit unseren Qualitätsstandards entspricht“, berichtet Markus Belaschk. „Das ist ein Geschäft auf Augenhöhe“, betont er.

    Um die Feldfrüchte effizient zu verarbeiten und zur Marktreife zu bringen, braucht man viele helfende Hände und moderne Maschinen. Damit allein ist es aber nicht getan, denn da wartet ja noch die Befüllung der diversen Gebinde für unterschiedliche Abnehmer. Für die Privatverbraucher sind in der Regel Gläser und Flaschen in mehreren Größen im Einsatz (etwa zehn Millionen Stück), die Industrie wiederum erhält die Ware in Großdosen sowie der ambulante Handel auf Märkten oder der Lebensmitteleinzelhandel für die Frischetheken als Eimerware. Das muss alles störungsfrei gesteuert werden. Dafür sorgen die 60 fest angestellten Mitarbeiter (einschl. Verwaltung) und noch einige mehr während der Hochsaison, die von Juli bis kurz vor Weihnachten dauert. 30 bis 40 Prozent der Mitarbeiter stammen aus dem grenznahen Bereich Polens und pendeln täglich.

    Vermarktet werden die Produkte (eingelegte Gurken, Gemüse, Meerrettich, Aufstriche, Saucen etc.) vor allem in Ostdeutschland, wobei das Unternehmen die Endverbraucher über den LEH erreicht, also EDEKA und REWE als Vollsortimenter sowie Kaufland, „schwarzer“ Netto und Norma. Auch bei Bartels-Langness im Norden Deutschlands ist man gelistet; damit sollen in erster Linie die Ostsee-Touristen erreicht werden. Industriekunden bzw. Großverbraucher werden beispielsweise mit Gurkenscheiben und -würfeln als Zutaten für Feinkostsalate oder mit Meerrettich für Frischkäse und Fischprodukte beliefert. Zu den Kunden in diesem Segment zählen außerdem Gastronomen und Markthändler, die die Ware auch über den firmeneigenen Abholmarkt vor Ort erhalten.

    Ohne Frage muss sich auch der „Spreewaldrabe“ unter den gegenwärtigen Bedingungen sputen, das Geschäft am Laufen zu halten. „Wir merken natürlich, dass sich die Kunden momentan eher für die preisgünstigen Produkte aus dem Ausland und weniger für die etwas teureren aus heimischer Herstellung entscheiden“, sagt Markus Belaschk und fügt hinzu: „Wir können nur an unsere Kunden appellieren, dass ihnen nachhaltige Herstellung und regionale Herkunft mehr wert sind als unbekannte Produkte aus dem Ausland.“

    Ein Wort noch zur Entstehungsgeschichte der Marke „SpreewaldRabe“: Während das Unternehmen zu DDR-Zeiten den Namen des Großvaters Kurt Belaschk trug, war es nach der Wende an der Zeit, ein neues Label mit Signalwirkung zu kreieren. „Meine Eltern haben sich entschieden, die Anfangsbuchstaben des Namens meines Vaters zu integrieren – also Ra wie Rainer und be wie Belaschk. Und dann kam die Überlegung, die Produktherkunft in das Label zu integrieren“, erzählt der jetzige Firmenchef. So also ist die Marke „SpreewaldRabe“ entstanden – eine wahrlich kluge Entscheidung, gilt doch der Rabe in der germanischen Mythologie als Symbol der Weisheit.

    Maß genommen: Der Rüttel-Fülltisch schüttelt die störrischen Gurken in die Gläser.

    Ausrichter für das Brandenburger Dorf- und Erntefest 2025 gesucht!

    Schönwalde-Glien – Der Verband pro agro ruft für die 20. Ausgabe des Brandenburger Dorf- und Erntefestes am 6. September 2025 zur Interessenbekundung auf. Die formlose und unverbindliche Interessenbekundung kann bis zum 19. April an pro agro gerichtet werden, die Frist für eine verbindliche Bewerbung endet am 28. Juni 2024.

    pro agro – der Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin e.V. ruft zur Interessenbekundung um die Ausrichtung des Brandenburger Dorf- und Erntefestes am 6. September 2025 auf.

    Um die Ausrichtung des Brandenburger Dorf- und Erntefestes können sich alle Gemeinden, Städte oder Ämter des Landes Brandenburgs mit Gemeinde-, Orts- oder Amtsteilen bewerben, die über einen dörflichen Charakter verfügen und/oder landwirtschaftlich geprägt sind.

    Die offizielle Verkündung des Ausrichters 2025 ist zum Brandenburger Dorf- und Erntefest 2024 am 14. September 2024 in Drachhausen vorgesehen. Die Staffelstabübergabe erfolgt traditionell am Brandenburgtag der Grünen Woche in Berlin, begleitet von einem durch die ausrichtende Gemeinde/Region gestalteten Bühnenprogramm.

    Eine Beteiligung und Einbindung von regionalen land- und forstwirtschaftlichen Erzeugern, Verarbeitern, Handwerk, Vereinen und Kulturgruppen ist obligatorisch. Die Präsentation regionaler Wertschöpfungsketten sollte Bestandteil der Veranstaltung sein. Gemeinschaftliches Leben, Kultur und Brauchtum, wirtschaftliche Entwicklung und Initiativen, Regionalvermarkter und regionale Produkte, Handwerk sowie auch die Herausforderungen und Probleme des ländlichen Raumes sollen öffentlichkeitswirksam dargestellt werden.

    Interessenten wenden sich für weitere Informationen bitte an:

    pro agro – Verband zur Förderung des ländlichen Raumes

    in der Region Brandenburg-Berlin e.V.

    Gartenstr. 1-3

    14621 Schönwalde Glien

    Tel. 03 32 30 – 20 77 – 35

    kontakt@proagro.de

    —-

    Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus und betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.

    pro agro – Bilanz: Grüne Woche 2024

    Fünf Fragen an Kai Rückewold, Geschäftsführer des Verbandes pro agro e.V. zu einer Grünen Woche zwischen Bauernprotesten und anhaltender Wirtschaftskrise

    Kai Rückewold

    „Für die regionale Lebensmittelversorgung steht in Brandenburg und Berlin in den kommenden Jahren einiges auf dem Spiel – vor der Wahl ist nach der Wahl.“

    Wie beurteilen Sie den Erfolg der Grünen Woche 2024 für die rund 250 Aussteller aus Brandenburg?

    Wir alle konnten nicht genau einschätzen, wie es nach Corona mit der Grünen Woche weitergeht. Im Jahr 2 nach dem Neustart sehen wir ein positives Comeback. Sowohl unsere Ausstellerzahlen wie auch die Besucherzahlen stimmen optimistisch. Ob die Hallen brechend voll sind, ist nicht der entscheidende Indikator, sondern die Kontaktqualität. Da ist es an manchen Tagen besser mit weniger Besuchern intensivere Gespräche führen zu können. Für unsere Aussteller ist es ein enormes Heimspiel – direkt vor den Toren der Hauptstadt entstehen die regionalen Produkte. Der Weg von der Grünen Woche zum Produkt aus Brandenburg ist sehr nah und das fördert die emotionale Käuferbindung in Sachen Transparenz, Authentizität und eine gesunde, charmante Verbundenheit zur eigenen Region.

    Die Bauernproteste haben in Teilen von Politik und Bevölkerung zu positiven Reaktionen geführt. Was bedeutet das aus Ihrer Sicht für die regionalen Wertschöpfungsketten in der Hauptstadtregion?

    Brandenburg und seine Fürsprecher haben in diesen aufwühlenden Wochen eine herausragende Rolle gespielt. Der Landesbauernpräsident war von der Tagesschau bis zu Markus Lanz präsent. Unsere Mitglieder wie Tobias Exner oder Sebastian Kühn wurden von den ersten Programmen häufig als Interviewgäste angefragt. Das Thema bewegt und wir werden als Brandenburger wahrgenommen. Für unsere Wertschöpfungsketten ist damit aber noch nicht viel getan. Wir müssen sogar aufpassen, dass mit Schnellschüssen nur für die Landwirtschaft nicht die mittelständische Ernährungswirtschaft noch weiter ins Straucheln gerät. Denn deutlich steigende Preise bei Rohstoffen werden den kleineren mittelständischen Verarbeitern vom Handel nicht vergütet. Das Totschlagsargument sind hier die steigenden Verbraucherpreise, die keiner möchte. Der Verbraucher nicht, der Handel nicht und, wenn es anders ginge, auch die Produzenten nicht. Allerdings werden unsere Hersteller das Dilemma nicht auf Dauer aushalten, sondern ihnen wird in der Schraubklemme zwischen höheren Kosten und stagnierenden Erlösen schlicht die Luft ausgehen. Klingt dramatisch und das ist es auch. Das Lebensmittelhandwerk in Brandenburg befindet sich in einer seiner größten Krisen und somit auch ein Großteil der Brandenburger Infrastruktur. Wenn wir regionale Landwirtschaft und weiterverarbeitendes Handwerk bzw. mittelständische Industrie nicht zusammen denken, wird es keine Verbesserungen geben.

    pro agro ist seit drei Jahrzehnten die Nahtstelle von regionalen Lebensmittelherstellern zum Lebensmitteleinzelhandel. Was hat sich auf der Grünen Woche getan – wie beurteilen Sie die Entwicklung?

    In gewisser Weise haben wir die Rolle der Schweiz inne. Neutral, mit dem Verständnis für alle Partner der Wertschöpfungskette, in der Vermittlung von Kontakten und doch immer mit dem Herzen für die lebensmittelproduzierenden Unternehmer. Optimistisch stimmt mich, dass einige Lebensmittelhändler viel mehr Solidarität bekunden, als offiziell hörbar wird. Wir sprechen in aller Regel mit den Repräsentanten vor Ort und nicht mit den Konzernchefs. Hier vor Ort will man Regionalität, ja man sieht es als Attraktivitätspotential. Erstmalig habe ich in diesem Jahr mit Penny ein sehr intensives Gespräch geführt. In dem Unternehmen beobachtet man unser Engagement für regionale Marken sehr genau. Ich habe ein gutes Gefühl, dass kontinuierliche Arbeit auch Früchte trägt.

    Was können Sie tun, um noch mehr Verbraucher für eine Kaufentscheidung pro regional erzeugte Lebensmittel aus Brandenburg zu motivieren? Haben Sie konkrete Projekte nach der Grünen Woche?

    Ein erster, guter Schritt sind unsere Regionalkampagnen „Regionale Lebensmittel einkaufen – jetzt erst recht“ die breit vom Agrarministerium unterstützt werden. Zwar dürfen wir nicht für einzelne Unternehmen oder Produkte werben, aber der kontinuierliche, kommunikative Hinweis auf Positiveffekte regionaler Wirtschaftsstrukturen verfehlt seine Wirkung nicht. Einige Unternehmen berichten uns von eindeutiger Wahrnehmung und Ansprache durch Kunden auf die Kampagnen. Diese Kommunikationsarbeit werden wir weiterführen. Klares Ziel ist es, auch den Handel noch stärker in solche Kampagnen einzubinden. Denn am Ende muss der Verbraucher die Produkte aus Brandenburg auch im Regal an prominenter Stelle finden. Ein Traum würde in Erfüllung gehen, wenn die positiven Zustimmungswerte für die heimische Land- und Ernährungswirtschaft sich auch im Einkaufskorb wiederfinden würden.

    Im September wird ein neuer Landtag in Brandenburg gewählt. Wie hat die amtierende Regierungskoalition ihre Anliegen unterstützt – was erwarten Sie von der kommenden Legislaturperiode?

    Der Koalitionsvertrag von 2019 war in der Branche mit viel Hoffnung aufgenommen worden. Die Förderung regionaler Verarbeitungsstrukturen, stand ganz oben auf der Vorhabenliste. Nach Corona-Krise und den Kriegsfolgen der Auseinandersetzungen in Europa und Nahost, müssen wir Demut zeigen. Leider erleben wir im politischen Handeln immer noch zu viel Abgrenzung statt Wachstums- und Wagemut. In unzähligen Aktionen versuchen wir in erster Linie das Wissen um unsere Branche und die aktuellen Herausforderungen zu verdeutlichen. Da ist vieles in seinen Zusammenhängen den Parlamentariern gar nicht bewusst. Wir werden gefragt und gehört. Das ist wichtig als erster Schritt. Unsere Erwartungen an die kommende Regierung sind einfach formuliert: Die Versorgung mit regional hergestellten Lebensmitteln ist systemrelevant! Sie ist klimaschonend, nachhaltig und hält den ländlichen Raum lebendig. Dafür sollte es spürbare Prioritäten in allen Ministerien geben.

    Der Verband pro agro engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Angeboten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus und betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.

    Gute Gespräche mit Verbrauchern, Handel und Politik; Sorgen bleiben und müssen ernst genommen werden – pro agro zieht Fazit zur Grünen Woche 2024.

    Berlin/Schönwalde-Glien – Das Team von pro agro trug mit seinen vielfältigen Aktivitäten vor und hinter den Kulissen maßgeblich zum Erfolg der Brandenburg-Halle bei. Ob Marketingpreise, die Organisation des Kochstudios, ob Rundgänge für 600 Absatzpartner – regionale Lebensmittel und die Wege, diese an die Verbraucher zu bringen, standen an den Messetagen bei allen Gesprächen an erster Stelle.

    „Für uns bietet die Grüne Woche vornehmlich eine gute Gelegenheit Hintergrundgespräche zu führen. So hatten unsere Branchenuntenehmen auf dem pro-agro-Unternehmerstammtisch zahlreiche, aktuelle Themen mit Minister Vogel zu besprechen. Aber auch der fachliche Austausch des Ministers mit Verantwortlichen aus der Betriebsgastronomie zur Frage wie mehr regionale Lebensmittel in die Kantinenküchen kommen können, stand auf dem Programm“ zieht Kai Rückewold, Geschäftsführer des Verbandes, Bilanz. Auf die Besucherzahlen in der Brandenburg-Halle angesprochen zeigt er sich noch zufrieden, sieht aber eher einen Besucherrückgang im Vergleich zum Vorjahr. Auch dies – unabhängig vom Bahnstreik – vielleicht ein Hinweis auf die zugespitzte Lage und die daraus wachsenden Probleme für die Nahrungsmittelbranche.

    Der Handel

    In den vergangenen Messetagen stand insbesondere die intensive Kontaktanbahnung zum Lebensmitteleinzelhandel, der Gastronomie und Großverpflegung auf dem pro agro-Programm. Bereits vor dem Öffnen der Messetore, wurden Kaufleute und Einkäufer von EDEKA, REWE vor dem eigentlichen Besucheransturm mit ausgewählten Produzenten aus Brandenburg zusammengeführt, um über die neuesten Produkte, Aktionen und Liefermöglichkeiten informiert zu werden. Seit Jahren ein wichtiger Baustein für mehr Regionalität im Warenregal des Lebensmitteleinzelhandels, auf den Speisekarten und in den Kantinen. pro agro übernimmt hier als Kenner der Branche die Funktion der Schnittstelle zwischen Produzenten und Absatzpartnern und führt beide Seiten zueinander.

    Die Produzenten

    Auch die diesjährige Grüne Woche hat gezeigt, daß es an leistungsstarken Produzenten, guten Ideen und starken Verbindungen im Land nicht mangelt. Erfreulich also auch der Zusammenhalt und die Kooperationsbereitschaft unter den Unternehmen. Seien es Rohstoffe, seien es gemeinsame Produkte oder Vermarktungsaktionen oder einfach nur fachlicher oder betriebswirtschaftlicher Austausch; die Brandenburger Produzenten haben auf der Grünen Woche gezeigt, daß man sich als Einheit versteht. Wille, Können und Konzepte sind vorhanden, einhellige Meinung aber auch, daß stetig steigende Bürokratie, Personalmangel, Kostenexplosion in verschiedenen Bereichen und die zurückhaltende Kaufbereitschaft vor dem Hintergrund anhaltender Krisen und allgemein gestiegener Lebenshaltungskosten die größten und schwerst wiegenden Herausforderungen für die Zukunft und somit für das Überleben der eigenen Unternehmen darstellen.

    Der Tourismus

    Produkt und Herkunft sind für regionale Produkte eine untrennbare Verbindung. So spielen immer auch die Regionen, aus denen regionale Produkte stammen, eine wichtige Rolle auf der Grünen Woche und geben den vorgestellten Produkten zusätzliche Identität. Auch die Tourismusbranche wartet seit Jahren mit immer wieder neuen Angeboten auf. So zum Beispiel auch die Gewinner des diesjährigen pro agro-Marketingpreises in der Kategorie „Land- und Naturtourismus“, die „SlowTrips“ aus dem Seenland Oder-Spree oder die Idee des „Ruppiner Tour’nbeutel“ aus dem Ruppiner Seenland und vieles mehr. 

    Die Verbraucher

    pro agro präsentierte den Verbrauchern an zwei Standorten in der Brandenburghalle Informationen und Angebote. Zum einen an einem Informationsstand, an dem über Land- und Naturtourismus, Pferdeurlaub und Einkaufen beim Bauern mittels verschiedener Broschüren informiert wurde, zum anderen am Kochstudio der Brandenburghalle, an dem, im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums, nicht nur einzelne Gasthäuser und deren Regionen durch die Küchenchefs beworben werden. „Es geht auch hier um die Darstellung regionaler Wirtschaftsketten – oder „Wirtschaftspartnerschaften im ländlichen Raum“, wie der Verband es auch gern formuliert. Vom Acker oder der Weide bis auf den Teller. Das Gasthaus als Teil der regionalen Infrastruktur, als Partner der Landwirtschaft und Produzenten, die den ländlichen Raum prägen.“ erklärt Dennis Kummer, Fachbereichsleiter Land- und Naturtourismus beim Verband pro agro und in dieser Funktion auch Projektleiter für das Kochstudio in der Brandenburghalle.

    Fazit:

    Der gefühlte Besucherrückgang in der Brandenburghalle hatte zwar einen Einfluß auf die Quantität der Kontakte zu Endverbrauchern für die Themen rund um ländlichen Tourismus und Einkaufen beim Bauern, nicht jedoch auf die Qualität. Im Gegenteil: Es darf festgestellt werden, daß die Menschen, die sich für die Themen interessieren, bereits deutlich informierter an den Stand treten als noch vor einigen Jahren und gezielte Angebot anfragen.

    Die vermittelnde Arbeit zwischen Produzenten und Absatzpartnern wurde auch in diesem Jahr mit großem Engagement auf Seiten aller Beteiligter fortgeführt. Bleibt zu wünschen, daß auch die Verbraucher dieses honorieren und mit ihrem bewußten Griff zum regionalen Produkt auch weiterhin und verstärkt für den Erhalt regionaler Wirtschaftsstrukturen beitragen werden.

    Große Herausforderungen für die Brandenburger Agrar- und Ernährungswirtschaft liegen aber weiterhin in den politischen Rahmenbedingungen. Diese konnten auf der Grünen Woche am Rande politischen Vertretern gegenüber thematisiert werden und stellen auch für den Verband pro agro für die weitere Arbeit einen wichtigen Punkt im Aufgabenheft dar. Der Verband pro agro möchte sich an dieser Stelle bei allen Produzenten, den teilnehmenden Absatzpartnern und den engagierten Vertretern der Politik für die vertrauensvolle Zusammenarbeit im Vorfeld und auf der Grünen Woche bedanken und verbindet damit die Hoffnung, auf diese Wiese annehmbare Lösungen für die genannten Herausforderungen gemeinsam erarbeiten zu können.

    weiterführende Links:

    www.landurlaub-brandenburg.de

    www.brandenburger-landpartie.de

    www.proagro.de

    Der Verband pro agro engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Angeboten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus.

    Landurlaub in Brandenburg beginnt auf der Grünen Woche – Herzliche Einladung an den Stand 112 in der Brandenburghalle

    Berlin/Schönwalde-Glien – Der Agrarmarketing Verband pro agro, Herausgeber diverser Publikationen zu den Themen Land- und Naturtourismus in Brandenburg, Einkaufen beim Bauern in Brandenburg, Pferdeland Brandenburg, informiert auf der Grünen Woche über die vielfältigen Möglichkeiten der Freizeit-, Ausflugs- und Urlaubsgestaltung im Land.

    „Nach dem ersten Wochenende können wir schonmal festhalten, daß das Interesse der Besucher an Brandenburg nach wie vor sehr groß ist und unsere Anlaufstellen in der Halle, der eigene Stand und das Brandenburger Kochstudio sich sehr großer Beliebtheit erfreuen“ erklärt Dennis Kummer, Fachbereichsleiter Land und Naturtourismus beim Verband pro agro und führt fort: „Ganz besonders erfreut uns hierbei, daß wir hier auf ein wirklich interessiertes und auch schon im Vorfeld bereits gut informierte Publikum treffen und die Erkenntnis, daß die von uns gewählte Form der Ansprache über Kochstudio, Standgestaltung und Publikationsangebot sehr gut funktioniert“

    Das Land schmecken

    Im Brandenburger Kochstudio, verraten an jedem Messetag Köche aus den Brandenburger Regionen ihre Lieblingsrezepte, lassen die Gäste probieren und laden so zu einem Besuch ihrer Häuser und Regionen ein.  Das 2024er Booklet „Rezepte aus der Märkischen Küche“ stellt die Kreationen aller 25 mitwirkenden Brandenburger Köche sowie deren Gasthöfe vor.


    Brandenburghalle (21a), Stand 112 – pro agro e.V.

    Das Land entdecken

    Am Stand 112 in der Brandenburghalle sind die Kataloge „LANDURLAUB BRANDENBURG – Ferien, Freizeit und Einkaufen auf dem Lande – 2024“ und „Pferdeland Brandenburg – 2024“ erhältlich und bieten mit Berichten, Geschichten und konkreten Angebote jede Menge Möglichkeiten für die Planung zukünftiger Ausflüge oder Urlaube. Ein Großteil der vorgestellten Angebote ist auch unter landurlaub-brandenburg.de gleich buchbar. Neben den klassischen Angeboten sind auch Erlebnisübernachtungen und traumhafte Landunterkünfte, wie Hanging-Tents oder Heuübernachtungen online buchbar. Die Mitarbeiter des Verbandes stehen auch für ganz persönliche Fragen und Einkaufs- und Ausflugstipps zur Verfügung. Und auch erste Fragen zur Brandenburger Landpartie und dem Brandenburger Dorf- und Erntefest werden beantwortet. Zwei Landesfeste, die am Montag, dem Brandenburgtag auch Themen auf der Bühne der Brandenburghalle sind.

    Vom Land ernähren

    In der an diesem Stand ebenfalls erhältlichen Broschüre „BRANDENBURGER HOFLÄDEN – EINKAUF IM GRÜNEN“ finden sich 670 Adressen aus allen Brandenburger Landkreisen für den Einkauf regionaler Produkte. So lassen sich Ausflug und Einkauf auf schöne Weise kombinieren

    Vom Land erzählen

    Ende des Jahres traten zwei neue Kollegen ihren Dienst bei pro agro an und stellten sich auf zwei Messen erstmals dem Publikum vor. Das Liebenthaler Pferdchen und Storch Adebar. Inzwischen haben sie es, noch vor den anderen Angestellten des Verbandes auch zum Film geschafft. Alles mit dem Ziel, Besucher von Nah und Fern auf besonders schöne Flecken unseres Landes aufmerksam zu machen. Und auch die Grüne Woche soll genutzt werden, um Partner und Besucher zu ermuntern, den beiden Tipps zu geben, wohin sie mal reisen und worüber sie berichten sollten.

    Hintergrundinfo zum Verband pro agro:

    pro agro ist der Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin. Seit 1992 gilt sein Engagement den Branchen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Dem Verband gehören über 400 Unternehmen, Vereine, Verbände aus dem Bereich des Land-und Naturtourismus, unter anderem Landgasthöfe und Pferdehöfe sowie aus der Agrar- und Ernährungswirtschaft, einschließlich der Direktvermarktung an. Der Verband pro agro vertritt das Gesamtinteresse aller Akteure des ländlichen Raumes der Region Brandenburg-Berlin. Mehr Informationen unter proagro.de

    Downloadlink Standfoto pro agro in verschiedenen größen (7 Tage aktiv)

    Link zu den Flipbooks der genannten Broschüren

    pro agro – Marketingpreisgewinner 2024 ausgezeichnet

    Paaren Glien / Berlin – Am 19. Januar zeichneten Landwirtschaftsminister Axel Vogel, pro agro Vorsitzende Hanka Mittelstädt und pro agro Geschäftsführer Kai Rückewold auf der Grünen Woche in Berlin die Gewinner des pro agro-Marketingpreises 2024 in den drei Kategorien Direktvermarktung, Ernährungswirtschaft, Land- und Naturtourismus sowie des Edeka-Regionalpreises 2024 aus. Aus insgesamt 60 Bewerbungen hat am 30. November 2023 eine Fachjury 3 Gewinner pro Kategorie bestimmt.

    Am 30. November 2023 wurden die Bewerbungen von einer Fachjury aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft, Tourismus, Lebensmitteleinzelhandel, Medien und Wissenschaft unter Leitung des Verbandes pro agro begutachtet, bewertet und die ersten drei Preisträger aller Kategorien gekürt. Zusätzlich wählte EDEKA, als einer der starken Partner für die Vermarktung regionaler Produkte im Einzelhandel Brandenburg-Berlins aus den Bewerbern der Kategorien Ernährungswirtschaft und Direktvermarktung in diesem Jahr sogar zwei Preisträger für den EDEKA-Regionalpreis 2024.

    Eine Auflistung der Gewinner und entsprechende Erläuterungen weiter unten in dieser Presseinformation, ebenso die Zusammensetzung der Jury.

    „Unsere Brandenburger Unternehmen und Branchenpartner waren im letzten Jahr besonders aktiv und haben noch mehr Energie ins Marketing ihrer Produkte und Konzepte gesteckt. Das zeigt sich an den 60! Produkt- und Vermarktungsideen, die uns für den Marketingpreis 2024 erreicht haben. Das sind fast doppelt so viele wie im Vorjahr. Insbesondere in der Direktvermarktung und im Land- und Naturtourismus verzeichneten wir mehr Bewerbungen als in den Vorjahren.“ erklärt Kai Rückewold, Geschäftsführer des Verbandes pro agro und führt fort: „Dieses Engagement wollen wir durch unseren Marketingpreis würdigen und wertschätzen. Gerade in Zeiten wie diesen ist es wichtig, positive Signale zu setzen.“

    Die Produktideen und Vermarktungskonzepte aller Wettbewerbsteilnehmer des pro agro-Marketingpreises 2024 werden in der Broschüre Neues aus Brandenburg. Ein Land voller Ideen vorgestellt. Die Broschüre gibt es nach der Preisverleihung vor Ort am pro agro-Stand sowie an der Schauvitrine zum Wettbewerb in der Brandenburghalle und als Flipbook auf den Seiten des Verbandes pro agro.

    Der pro agro-Marketingpreis, den der Verband bereits seit 2000 jedes Jahr im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin verleiht, zählt zu einer der begehrtesten Trophäen in der regionalen Ernährungs- und Tourismus-Branche. Die zentrale Botschaft lautet: Brandenburg ist Kreativität, Innovation und Unternehmertum.

    Für den pro agro-Marketingpreis gingen in der Kategorie Direktvermarktung 24, in der Kategorie Ernährungswirtschaft 19 und in der Kategorie Land- und Naturtourismus 17 Bewerbungen ein.

    Der Verband pro agro engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Angeboten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus.

    Weitere Informationen zum Marketingpreis 2024 und den Wettbewerben der Vorjahre erhalten Sie unter:

    www.proagro.de/marketingpreis/

    Das Flipbook der Broschüre Neues aus Brandenburg. Ein Land voller Ideen finden Sie unter:

    https://www.proagro.de/flipbooks/2024/proagro-marketingpreis/

    Preisträgerpro agro-Marketingpreis 2024

    Direktvermarktung

    1. Platz           Lieblingsmist

    Die MQ Ranch war ein touristischer Betrieb und existiert seit über 23 Jahren. Mit Corona stand das Unternehmen vor dem Aus. Anstatt den Betrieb aufzugeben, hat man sich im Jahr 2020 für einen neuen Weg entschieden und mit der Entwicklung eines natürlichen Düngerkonzeptes begonnen. Nach vielen Rückschlägen und Lehrgeld hatte die MQ Ranch 2021 ihr fertiges Produkt „Lieblingsmist“. Hierbei handelt es sich um eine Marke hinter der sich inzwischen verschiedene Düngerprodukte wie Rasendünger, Dünger für Beete und Pflanzen, Herbstdünger, Urban Gardening Dünger u.a. befinden. Eines der Basisprodukte des Düngers ist Pferdemist, den die eigenen Pferde täglich auf der MQ Ranch und den Pferdehöfen der Umgebung produzieren. Der Bau einer eigenen Trocknungs- und Produktionsanlage ermöglicht es, den Basisstoff zu verarbeiten und das Produkt selbst herzustellen. Inzwischen werden zusätzliche Düngersorten aus Kaffeehäutchen, Kakaoschalen und Schafwolle hergestellt. Der Dünger wird in Handarbeit in braunen Packpapiertüten verpackt, vernäht und versendet. Zur besseren Vermarktung der Produkte wurde das umfangreiche Portal www.mq-ranchshop.de gestartet und mit weiteren Produkten und Artikeln angereichert, die in Verbindung mit den Düngerprodukten stehen.

    Märkische Quarter Horse Ranch GmbH
    Pappelweg 8c
    16775 Löwenberger Land
    Geschäftsführer: Günter Mainka

    Telefon: 033088/5091 0
    g.mainka@mq-ranch.de
    lieblings-duenger.de

    2. Platz          Altdöberner Baumkuchen seit über 100 Jahren

    In der Traditionsbäckerei und -konditorei Schauwerk wird Besuchern durch eine gläserne Produktion das traditionelle Backhandwerk wieder näher gebracht und so das Bewusstsein für regionale handwerkliche Produkte gesteigert. Das Produkt mit der längsten Tradition ist der Altdöberner Baumkuchen. Hinter den Glasscheiben und bei Backkursen können Kunden sehen, wie aus frischen regionalen Zutaten die Masse des Altdöberner Traditionsbaumkuchens entsteht. Fürdas Schaubacken wird die über 100-jährige Baumkuchenmaschine mit Birkenholz angefeuert. Am warmen Feuer erfahren Interessierte schließlich mehr über die Herstellung, können selbst die Walzen per Hand drehen und den Altdöberner Baumkuchen anschließend verkosten. Im Anschluss wird der noch heiße Baumkuchen aprikotiert und nach dem Abkühlen mit hochwertiger Schokolade überzogen. Das Angebot hat sich über die Jahre erweitert. So gibt es den Altdöbener Baumkuchen mittlerweile auch in den Varianten Sanddorn und Pistazie-Nuss.

    Café Schauwerk
    Markt 2,
    03229 Altdöbern
    Inhaberin: Marie Läser

    Telefon: 035434/665960
    info@cafe-schauwerk.de
    cafe-schauwerk.de

    3. Platz           Salatproduktion – alles aus einer Hand

    Ganz nach dem Motto „Alles aus einer Hand“ entstand 2020 die Idee zur Herstellung von Salaten aus den eigenen Produkten. Als erste Salatkreation wurde der Kartoffelsalat nach typisch brandenburgischem Rezept aus 100 % eigens angebauten Kartoffeln zubereitet. Mit Erweiterung der Produktpalette kamen u.a. Fleischsalat und Rindfleischsalat hinzu. In den Salaten steckt als Hauptzutat zu 100 % das Fleisch aus der eigenen Tierhaltung. In diesen geschlossenen Kreisläufen besteht so die beste Kontrolle über Qualität und Beschaffenheit der Produkte. So kann ein höherer Veredlungsgrad bei den Produkten erreicht werden. Die Herstellung, Verarbeitung und Vermarktung in der Region, mit kurzen Transportwegen leistet gleichzeitig einen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Mittlerweile umfassen elf Sorten die Angebotspalette. Als weitere Zutaten der Salate werden u.a. Gurken und Zwiebeln aus der Spreewaldregion, sowie die regionale Kunella Mayonnaise verwendet. Damit steckt nicht weniger als 99,9 % Brandenburg in den Salaten.

    Agrargenossenschaft Neuzelle eG
    Lindenpark 1,
    15898 Neuzelle
    Geschäftsführer: Frank Matheus

    Telefon: 033652/251
    info@agrargenossenschaft-neuzelle.de
    agrargenossenschaft-neuzelle.de

    Ernährungswirtschaft

    1. Platz          „Die Weide lebt“ –  Gemeinsam für mehr Artenvielfalt

    und gleichzeitig auch einer der beiden Preisträger des EDEKA Regionalpreises

    Die heimische Artenvielfalt ist zunehmend bedroht – Zeit zu handeln! Als 100 % Bio-Molkerei liegt es der Gläserne Molkerei besonders am Herzen ein gutes Miteinander zwischen Menschen und Natur zu schaffen – doch „nur Bio“ zu sein, reicht ihnen nicht aus. Sie gehen einen Schritt weiter! Mit ihrer Initiative „Die Weide lebt!“ schützen und stärken sie die Artenvielfalt auf ihren Weiden, Wiesen und Feldern in Brandenburg nachhaltig. Ziel ist es, mindestens 20 % der Flächen auf allen Partner-Höfen zu hochwertigem Lebensraum für Artenvielfalt zu gestalten. Dazu setzt die Gläserne Molkerei mit ihren Landwirten zahlreiche Naturschutzmaßnahmen um – und so wird man gemeinsam zu wahren Lebensrettern! Insbesondere für Tier- und Pflanzenarten, die in Brandenburg häufiger vorkommen als andernorts, wie die Großtrappe oder das Braunkehlchen. „Die Weide lebt“ betont, dass der massive Artenrückgang der vergangenen Jahrzehnte schnelle Schutzmaßnahmen erfordert, die über die ökologische Bewirtschaftung hinausgehen. Die Gläserne Molkerei setzt daher ein Exempel, wie die Bio-Landwirtschaft voran gehen kann und zeigt, wie beides möglich ist: beste Bio-Produkte und ein artenreiches Ökosystem. Über einen QR-Code auf den Verpackungen gelangt der Verbraucher auf eine Website, auf welcher die Gläserne Molkerei die Maßnahmen der Partnerhöfe zum Schutz der Artenvielfalt in kleinen Videos darstellt. So weiß dieser, dass mit dem Genuss jedes Bio-Produktes die Natur geschützt wird.

    Gläserne Molkerei GmbH
    Molkereistraße 1,
    15748 Münchehofe
    Geschäftsführung: Carola Appel und Stefan Süßenguth

    Telefon: 033760/2077-0
    info@glaeserne-molkerei.de
    glaeserne-molkerei.de

    2. Platz          WertWeideRind – Artgerechtes Rindfleisch für die Hauptstadtregion

    Das Praxisprojekt „WertWeide-Rind“ – unter Förderung des BMBF – hatte es sich zur Aufgabe gemacht die praktische Umsetzung einer regionalen Lieferkette Rind „vom Hof zur Kantine“ zu erproben und zu etablieren. Dabei wurde von Beginn an, die Mitwirkung von landwirtschaftlichen Erzeugern, dem Zerlege- und Verarbeitungspartner und den Kantinen großgeschrieben. Wissenschaftlich begleitet ist so bei der EWN in Eberswalde ein Produktbereich entstanden, der bis dahin als direkter Vertriebsweg von Qualitätsrindfleisch nicht bestanden hat. Mit dem Angebot „WertWeideRind“ ist eine sehr transparente regionale Herkunfts- und Qualitätsgarantie für Kunden aus der Gemeinschaftsverpflegung und Betriebsgastronomie entstanden. Die Mutterkuh- / Weidehaltung und Mastprozesse sind allen Beziehern transparent (Basis ist das Qualitätszeichen Gesicherte Qualität aus Brandenburg) und können ohne „Vertrauensrisiko“ an die Kantinennutzer kommuniziert werden. Im Laufe des Projektes ist deutlich geworden, dass die Ganztierverwertung ein ökonomischer Schlüsselfaktor ist.

    EWN Wurstspezialitäten GmbH & Co. KG
    Joachimsthaler Strasse 100,
    16230 Britz
    Geschäftsführer: Sebastian Kühn

    Telefon: 03334/2730
    s.kuehn@eberswalder.de
    eberswalder-direktverkauf.de
    eberswalder.de

    3. Platz          Golßener Kartoffelsalat mit Leinöl & Senf

    Der Kartoffelsalat mit Leinöl & Senf entspricht zu 100 % dem heutigen Zeitgeist. Er zeichnet sich durch die besondere Natürlichkeit, Regionalität sowie Frische aus und ist zudem umweltschonend. Der Feinkostsalat steht für eine langjährige Tradition und Qualität. Er überzeugt mit seinem Geschmack, der sich aus den drei Brandenburger Inhaltsstoffen Leinöl, Gurken und Meerrettich zusammensetzt. Durch die Stärkung der Region möchte Golßener dem Produkt ein „Wir-Gefühl“ verleihen. Golßener möchte die Regionalität fördern und die Kundenwünsche wie Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Natürlichkeit erfüllen. Besonders aktuelle und wichtige Trends sind die „Regionalität“, der „Umweltschutz“ und „Gesunde Lebensmittel“. Konsumenten sind verstärkt daran interessiert, was in dem Produkt enthalten ist und woher es kommt. Regionalität und Umweltschutz gehen Hand in Hand, denn wer regional einkauft, unterstützt nicht nur seine Heimat, sondern auch die Umwelt. Es entstehen kurze Transportwege, wodurch die CO2-Emission so gering wie möglich gehalten wird. Mit der von Golßener gewählten Verpackung auf Mono-Basis wird ebenfalls auf die Umwelt geachtet, indem überschüssiger Plastikmüll vermieden wird. Um Lebensmittelabfälle zu minimieren, gibt es den Kartoffelsalat je nach Bedarf in 500g- oder 200g-Packungen.

    Golßener Lebensmittel GmbH & Co. Produktions KG
    Am Klinkenberg 1,
    15938 Golßen
    Geschäftsführer: Rainer, Michael und Jens Kempkes

    Telefon: 030/4355820
    info@golssener.de
    golssener.de

    Land- und Naturtourismus

    1. Platz      Slow trips im Seenland – Zeit für Land und Leute

    Europäische Alltagskulturen mit touristischem Wert treffen auf spannende Persönlichkeiten, welche die Teilnehmer in ihre Welt eintauchen und hinter die Kulissen blicken lassen. Brauen und backen, Wildkräuter sammeln und verarbeiten, musizieren mit Steinen, Fossilien suchen, Glasperlen herstellen, Waldbaden, eine Orgelpfeife bauen, mit Alpakas und Eseln wandern oder persönliche Kunstwerke mit Farbe oder Kamera herstellen: bei den slow trips, von leicht unkonventionell bis komplett ausgefallen, ist für jeden das Passende dabei. Den Auftakt für die Entwicklung der slow trips bildete ein internationales Leader-Projekt mit der LAG Märkische Seen. Slow trips setzen nicht auf das Abklappern von Sehenswürdigkeiten. Ganz im Gegenteil sollen und dürfen sich slow trips -Teilnehmer Zeit für Land und Leute nehmen und den Erzählungen der Einheimischen lauschen. Man wird zur Entschleunigung eingeladen und hat die Möglichkeit, regionaltypische Produkte kennenzulernen und besondere Handwerkskunst herzustellen, um reicher an Erfahrung und mit einem besonderen Erlebnis in der Tasche wieder nach Hause zu gehen. Dabei soll sich der Gast wie ein Einheimischer auf Zeit fühlen. Nicht zuletzt sind alle slow trips umweltfreundlich konzipiert worden. Die mehr als 30 unterschiedlichen Angebote sind mit ihren Inhalten und Buchungsmöglichkeiten auf der Webseite ausführlich dargestellt.

    Seenland Oder-Spree e.V.
    Ulmenstraße 15,
    15526 Bad Saarow
    Geschäftsführerin: Ellen Rußig

    Telefon: 033631/868100
    info@seenland-os.de
    seenland-oderspree.de
    slow-trips.de

    Die neue Fährverbindung zwischen dem deutschen Aurith und dem polnischen Urad ist mit ihrer rein touristischen Ausrichtung eine Alternative zur Stadtbrücke in Frankfurt (Oder). Erstmals seit 1945 bietet sie die Möglichkeit, die Oder zwischen Frankfurt (Oder) und Coschen zu überqueren und stellt einen Meilenstein in der regionalen Tourismusentwicklung des Oderlandes dar. Auf beiden Seiten des Flusses ist der Anschluss an die jeweiligen Radwegnetze gegeben. So kann der Besucher die Grenzregion neu erleben. Ziel ist es, den grenzüberschreitenden, grünen Tourismus zu stärken, Neugierde auf das jeweils andere Land zu wecken, örtliche Unternehmen, die vom Tourismus profitieren, zu unterstützen und die Region, als lohnendes, touristisches Ziel, bekannter zu machen. Zu diesem Zweck wurde die Broschüre „Beiderseits der Oder“ inklusive der mit Beschreibungen versehenen Karte „Schlaube Oderland“ erstellt. Die ausgearbeiteten Touren sind auf verschiedenste Bedürfnisse abgestimmt und reichen von kurzen Visiten bis hin zu zehnstündigen Fahrten.

    2. Platz          Neue Oderfährverbindung Aurith-Urad

    RGV Schlaube Oderland e.V.
    Seestraße 7,
    15295 Brieskow-Finkenheerd
    Geschäftsführerin: Marta Sztelmach-Wiecek

    Telefon: 033609/728811
    info@schlaube-oderland.de
    schlaube-oderland.de

    2. Platz          Elbe Resort Alte Ölmühle Wittenberge

    Perfekte Landidylle, frische Luft, ein weiter Blick, interessante Gastronomie, handgemachte Produkte, Wellness und gleichzeitig die Möglichkeit sich sportlich zu betätigen, all das zeichnet das Elbe Resort Alte Ölmühle in Wittenberge aus. Raus aufs Land. Gewohnheiten brechen. Sich frei und unendlich fühlen. Das Elbe Resort Alte Ölmühle in Wittenberge verbindet all das, um die Wünsche aller Gäste zu erfüllen. Das 4 -Sterne – Hotel besitzt neben zwei Restaurants, einer Nachtbar und einer Sommerbar sowie einer Konzert- und Eventlokation noch weitere Annehmlichkeiten, damit jeder Gast auf seine Kosten kommen kann. So verbirgt sich hinter dem Wellnessbereich ein sehr hochwertiges Loft SPA, aus dessen Saunen und der Loft-Terrasse man direkt auf die Elbe und in die weite Natur schauen kann. Neben dem Restaurant gibt es einen Tauchturm sowie verschiedenste Arten von Freizeitaktivitäten Radverleih, eine Zipline quer über den Hotel-Innenhof, Kanuverleih, SUPs, Motor- und Tretboote, eine Bowlingbahn und ein Fitnessstudio. Ebenfalls gibt es Touren durchs Land mit dem Oldtimerbus und 15 min entfernt liegt ein Familien-Freizeitpark. Regionalität wird sehr großgeschrieben. So werden den Gästen viele Produkte aus der Prignitz mit ihren Vorteilen nähergebracht. Im neuen Hofladen haben sie die Möglichkeit, die Produkte als Mitbringsel für Zuhause zu erwerben.

    Genesis GmbH
    Elbe Resort Alte Ölmühle
    Bad Wilsnacker Str. 52,
    19322 Wittenberge
    Geschäftsführer: Jan Lange

    Telefon: 03877/56799419
    g.turban-schulz@oelmuehle.de
    elbe-resort.de

    3. Platz           Steg 17 – Tradition und Moderne in der klassischen Fischerei

    Die Fischerei Rostin zeigt Wege auf, wie sich Tradition und Moderne in der klassischen Fischerei verbinden lassen. Sie verknüpft traditionelle Fischerei, nachhaltige Bewirtschaftung des Gewässers mit moderner Küche und einem Ort der Ruhe und Bildungsangeboten. Steg 17 möchte beweisen, dass es Wege in der Fischerei gibt, die ihr Aussterben verhindert. Die Fischerei Rostin fängt mit Reusen und Stellnetzen und verarbeitet die Fische fangfrisch vor Ort ohne Transportwege. In einem alten Schiffscontainer wird in einer modernen Küche der Fisch u.a. gekocht, gebraten oder als Fischbrötchen in gehobener Qualität zubereitet und angeboten. In der Outdoorküche wird Räucherware für den direkten Verzehr vor Ort oder zur Mitnahme bereitet. Um zu zeigen, dass Fisch nicht nur Fischstäbchen sind, bietet die Fischerei Schülern der Grundschule die Möglichkeit den Fischer bei der Arbeit zu besuchen und einen Tag im grünen Klassenzimmer am See zu verbringen. Auch Erwachsene können mit dem Fischer auf den See fahren und mehr über die Arbeit erfahren. Abgerundet wird das Angebot des Steg 17 mit der Möglichkeit des Erwerbs von Angelkarten, Räucherkursen, einer Kinderangelschule, der Ausleihe von Ruderbooten oder einem Menü auf einem Spreewaldkahn. Aktuell ist der Bau eines Aquariums mit heimischen Fischen in Planung.

    Steg 17 – Fischerei Rostin
    Zühlsdorfer Chaussee 7B
    16348 Wandlitz
    Geschäftsführer: Jürgen Rostin

    Telefon: 033397/287796
    steg17@web.de
    steg17.de

    EDEKA Regionalpreis – zwei Preisträger

    bereits genannt:

    „Die Weide lebt“ –  Gemeinsam für mehr Artenvielfalt der Gläsernen Molkerei Münchehofe, siehe 1. Platz der Kategorie Ernährungswirtschaft

    sowie

    Brandenburger Senf

    Die Idee hinter dem Brandenburger Senf ist, die Regionalität der Klosterfelder Senfmühle GmbH sichtbarer zu machen, sowie das Bewusstsein für regionale Zutaten und Lebensmittel zu stärken. In Zusammenarbeit mit EDEKA sollte ein Produkt geschaffen werden, welches keine Fragen zur Herkunft offen lässt. Der Brandenburger Senf wird nicht nur in Brandenburg produziert, sondern enthält auch regionale Zutaten. In einem schonenden und langsamen Nassmahlverfahren in der Klosterfelder Senfmühle bleiben alle wertvollen Inhaltsstoffe erhalten. Zudem wird großen Wert auf die traditionelle Herstellungsweise gelegt. Die Senfsaat kommt von einem Landwirtschaftsbetrieb aus Brandenburg, mit dem die Klosterfelder Senfmühle GmbH schon viele Jahre zusammenarbeitet.

    Klosterfelder Senfmühle GmbH
    Zerpenschleuser Straße 34,
    16348 Wandlitz OT Klosterfelde
    Geschäftsführerinnen: Constance Trautmann und Stefanie Mendling

    Telefon: 03339/6574
    kontakt@klosterfelder-senfmuehle.de
    klosterfelder-senfmuehle.de

    Die Jury

    Die Jury des pro agro-Marketingpreises setzt sich zusammen aus Vertretern aus Wirtschaft, Politik, Tourismus, Wissenschaft, Handel und Verbände und Vermarktern. Für den Marketingpreis 2024 waren das:

    pro agro auf der Grünen Woche – oder wie die Wurst ins Regal kommt

    Berlin/Schönwalde-Glien – Touristische Angebote, Kochstudio und Stärkung der Vermarktung regionaler Produkte. Der Verband pro agro, vertritt über 400 Mitglieder der lebensmittelproduzierenden Land- und Ernährungswirtschaft sowie des Natur- und Landtourismus und nutzt als Agrarmarketingverband die Grüne Woche zur Verbraucheransprache und vor allem, um regionale Produkte in den Handel und somit an Frau und Mann zu bringen.

    Traditionell ist der Eröffnungstag der Grünen Woche in der Brandenburghalle 21a auch „pro agro – Tag“. Gleich am 19. Januar stehen die Gewinner des pro agro – Marketingspreises 2024 sowie des EDEKA Regionalpreises 2024 auf der Hauptbühne und erhalten ihre Auszeichnungen durch Minister Axel Vogel, pro agro-Vorstandsvorsitzende Hanka Mittelstädt und Geschäftsführer Kai Rückewold.

    Erste Schritte auf dem Weg ins Regal

    Kenntnis voneinander und das Wissen um die jeweiligen Möglichkeiten sind Voraussetzung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Produzenten und Handel. Eine zentrale Aufgabe des Verbandes pro agro während der Grünen Woche ist es daher, Hersteller regionaler Lebensmittel mit Entscheidern und Einkäufern des Lebensmittelhandels und der Gastronomie zusammenzubringen. So sind für den gesamten Zeitraum der Messe Rundgänge organisiert. Für größere Gruppen am frühen Morgen vor Messebeginn und mit kleineren Delegationen auch im Laufe der Messetage. Über 600 Vertreter von Handel, Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung und Direktvermarktung haben sich auf Einladung des Verbandes pro agro hierfür angemeldet und nutzen die Möglichkeit auf der Grünen Woche in kompakter Form die Brandenburger Produzenten mit ihren Produkten, an einem Ort versammelt, besser kennenzulernen. Für beide Seiten eine effiziente Form der Kontaktaufnahme und ein echter Mehrwert. „Allein die Veranstaltungen mit EDEKA (24.01.) und REWE (25.01.) werden über 350 Einzelkaufleute des Berliner und Brandenburger Lebensmittelhandels in die Brandenburg-Halle bringen. Zwei exklusive Stunden vor offiziellem Messebeginn stehen dann Ausstellern und Entscheidern miteinander zur Verfügung.“ berichtet Kristin Mäurer, Fachbereichsleiterin Agrar- und Ernährungswirtschaft beim Verband pro agro und für diese Aktivitäten verantwortlich. „Auf der Grünen Woche bietet sich vor allem eines – die Chance, im persönlichen Kontakt mit Verbraucherinnen und Verbrauchern aber vor allem mit Kaufleuten des Lebensmitteleinzelhandels und wichtigen Branchenpartnern zusammenzukommen“, ergänzt pro agro-Geschäftsführer Kai Rückewold und fügt hinzu: „Starke Verbindungen in Netzwerken und zwischen Menschen sind zu allen Zeiten die Grundlage von vertrauensvoller Zusammenarbeit, und in krisenreichen Zeiten wie diesen sind sie wesentlich, um gemeinsam Zukunftsperspektiven zu entwickeln. Diese Arbeit im Hintergrund ist neben aller Werbung für das Land und für seine Produkte gegenüber den Verbrauchern, die vielleicht wichtigste Aufgabe unseres Verbandes auf der Grünen Woche“

    Brandenburger Kochstudio

    Traditioneller Besuchermagnet der Grünen Woche ist auch das Brandenburger Kochstudio, das an jedem Messetag zu kulinarischen Reisen durch das Land Brandenburg einlädt. Spitzenköche aus den Regionen Brandenburgs wirbeln durch die offene Showküche, verraten Lieblingsrezepte mit regionalen Zutaten und werben für Ausflüge in die Region ihrer Gasthäuser.  Das Booklet „Rezepte aus der Märkischen Küche“ stellt die Kreationen aller 25 mitwirkenden Brandenburger Köche sowie deren Häuser vor.

    Landtourismus und Veranstaltungen

    Am pro agro – Infostand erhalten die Messebesucher umfangreiche Informationen zu Einkaufsmöglichkeiten bei Direktvermarktern, Hofläden und zu natur- und landtouristischen Angeboten. Experten des Verbandes stehen auch für ganz persönliche Fragen und Einkaufs- und Ausflugstipps zur Verfügung. Und auch erste Fragen zur Brandenburger Landpartie und dem Brandenburger Dorf- und Erntefest werden beantwortet.

    Hintergrundinfo zum Verband pro agro:

    pro agro ist der Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin. Seit 1992 gilt sein Engagement den Branchen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Dem Verband gehören Unternehmen, Vereine, Verbände aus dem Bereich des Land-und Naturtourismus, unter anderem Landgasthöfe und Pferdehöfe sowie aus der Agrar- und Ernährungswirtschaft, einschließlich der Direktvermarktung an. Der Verband pro agro vertritt das Gesamtinteresse aller Akteure des ländlichen Raumes der Region Brandenburg-Berlin. Mehr Informationen unter proagro.de

    Presseeinladung – Bekanntgabe der pro agro-Marketingpreisgewinner

    Potsdam – Am 19. Januar geben Landwirtschaftsminister Axel Vogel und pro agro Geschäftsführer Kai Rückewold auf der Grünen Woche in Berlin die Gewinner des pro agro-Marketingpreises 2024 in den drei Kategorien Direktvermarktung, Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus sowie den Edeka-Regionalpreis 2024 bekannt. Aus 60 Bewerbungen aus allen Sortimentsbereichen hat am 30. November 2023 eine Fachjury 3 Gewinner pro Kategorie bestimmt.

    Termin:           Freitag, 19. Januar 2024

    Zeit:                 13:15-14:15 Uhr

    Ort:                  Grüne Woche Berlin, Bühne Brandenburg-Halle 21a

    • Unter gruenewoche-brandenburg-halle.de wird über einen verlinkten Live-Stream das Bühnengeschehen der Brandenburghalle übertragen, sodaß auch auf diesem Wege der Preisverleihung beigewohnt werden kann.

    Unter dem Motto „Neues aus Brandenburg“ erreichten den Verband insgesamt 60 Bewerbungen aus den Kategorien Direktvermarktung (24), Ernährungswirtschaft (19) sowie Land- und Naturtourismus (17).

    Teil der Veranstaltung ist auch die Bekanntgabe des Gewinners des EDEKA-Regionalpreises 2024, ausgewählt durch die EDEKA aus den Teilnehmern der Kategorien Direktvermarktung und Ernährungswirtschaft.

    Der Verband pro agro engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Angeboten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus.

    Ernährungswirtschaft Brandenburg sieht noch kein Ende der Durststrecke – Wachstumsimpulse für 2024 nicht in Sicht

    Jährliches pro agro – Branchenbarometer erfasst die Stimmung von landwirtschaftlichen Direktvermarktern, Ernährungshandwerk und Lebensmittelherstellern aus der Hauptstadtregion

    Schönwalde-Glien. Bereits zum dritten Mal veröffentlicht pro agro e.V. – das Branchenbarometer Ernährungswirtschaft Brandenburg kurz vor der Grünen Woche. Die Lebensmittelhersteller aus Brandenburg werden zur aktuellen wirtschaftlichen Lage, Zukunftsprognosen und wichtigen Herausforderungen befragt. 78 Prozent der Befragten, die auch Aussteller in der Brandenburg Halle sind, wollen mit ihrem Auftritt für steigende Bekanntheit regionaler Produkte sorgen, nur knapp die Hälfte erwartet auch positive Effekte für den eigenen Geschäftserfolg in 2024.

    Das Wort Krise möchte eigentlich niemand mehr so richtig hören. Dennoch ist drei Jahre nach der ersten Befragung nur wenig Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Zu sehr haben Inflation und die Verunsicherung zur Wirtschaftsentwicklung bei Verbraucherinnen und Verbrauchern das Kaufverhalten verändert. Zwar stehen regionale Lebensmittel und deren Hersteller aus Brandenburg bei Umfragen nach wie vor hoch im Kurs, im Einkaufskorb aber landen häufig wieder verstärkt eher die preisgünstigeren Handels- oder Discountmarken statt der regionalen Produkte. Für die Brandenburger Ernährungswirtschaft eine bedrohliche Entwicklung! Weniger Absatz bei steigenden Kosten ist für jedes Unternehmen auf Dauer existenzgefährdend. „Oft denkt der Bürger bei den Preissteigerungen womöglich, dass es den Herstellern doch blendend gehen müsse. Von den Preiserhöhungen in den letzten 15 Monaten kommt beim Lebensmittelhersteller oder auch beim Landwirt nur ein Bruchteil an.“   mahnt Kai Rückewold, Geschäftsführer des Verbandes pro agro vor voreiligen Rückschlüssen. Pro agro vertritt die Interessen von rund 400 Unternehmen und Verbänden der Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie des Landtourismus´.

    Zu den Fakten des Branchenbarometers 2023: Das vergangene Geschäftsjahr ist für 32 Prozent der Unternehmen schlechter und für weitere 23 Prozent sogar deutlich schlechter verlaufen als 2022. 23 Prozent beurteilen die ohnehin schwierige Marktlage als gleichbleibend. Das verändert sich auch nicht bei der Prognose für 2024.  Für 76 Prozent der Unternehmen ist keine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage in Sicht. Knapp zwei Drittel von diesen erwarten sogar, dass es schlechter werden wird.

      

    Da ist es kaum verwunderlich, dass rund 70 Prozent der Umfrageteilnehmer keine Neueinstellungen in diesem Jahr vornehmen wollen und Investitionen über 500.000 Euro nur bei wenigen Unternehmen auf der Agenda stehen. Wenn investiert werden kann, werden Ausgaben für Maschinen und Gebäude geplant. Bereits 2023 konnten ursprünglich geplante Investitionen  nur von 45 Prozent der Befragten komplett realisiert werden. Um eine nachhaltige Zukunftsperspektive zu sichern, sehen 81 Prozent eine Erlössteigerung zwischen mehr als 10 bis über 20 Prozent für ihre Produkte als notwendige Basis.

    Welche Herausforderungen belasten die Erholung für die Branche besonders stark?

    Vielleicht ein wenig überraschend stehen steigende Beschaffungskosten für Rohstoffe (62% der Antworten) und gestiegene Personalkosten (60%) auf den ersten Plätzen des Rankings, allerdings dicht gefolgt von den allgemein an erster Stelle erwarteten, gestiegenen Energiekosten (55%). Mit dem identischen Prozentwert wie Energiekosten, wird die Überbürokratisierung als größte Zukunftsproblematik gesehen. „Die Frustration über die Bürokratie nimmt immer stärker zu. Klein- und mittelständische Unternehmen haben oft den identischen bürokratischen Aufwand zu leisten wie Großkonzerne. Da ist ein Ungleichgewicht entstanden, dass für die Branche nicht mehr tragbar ist. Wachstumsorientierte Mittelstandspolitik, darf nicht Alles und Alle über einen Kamm scheren.“ fordert der Geschäftsführer von pro agro praxisorientiertere Regelungen bei Vorschriften, Verordnungen und Gesetzen. Die Angst vor noch mehr Bürokratisierung schlägt bei der Langfristprognose bis zum Jahre 2030 noch deutlicher durch: Mit 61 Prozent ist es mit Abstand der höchste Wert bei den Nennungen der größten Herausforderungen.

    Hintergrundinfo zum pro agro Branchenbarometer:

    Teilnehmer: Rund 650 Unternehmen wurden an der Online-Befragung beteiligt. 97 Unternehmen haben mitgemacht.

    Umsätze: 46 Prozent der teilnehmenden Betriebe haben einen Jahresumsatz bis zu einer Million Euro. Bis 10 Millionen Umsatz setzten 31 Prozent der Umfrageteilnehmer um, weitere 12Prozent bis 25 Millionen Euro und darüber: Von allen teilnehmenden Betrieben liegen fünf Prozent bei einem Umsatz über 75 Millionen.

    Beschäftigte in Vollzeit: Rund 40 Prozent der Unternehmen beschäftigen weniger als 5 Mitarbeiter, 13 Prozent haben über 100 Beschäftigte. Das Branchenbarometer hat keinen Anspruch auf Repräsentativität. 79 Prozent der Umfrageergebnisse kommen direkt von pro agro–Mitgliedern.

    Der Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.

    Unterstützende Maßnahmen von pro agro für die Branche

    Beim Agrarmarketingverband pro agro stehen auch 2024 etliche branchenrelevante Aktivitäten auf der Agenda, um die Brandenburger Erzeuger, Verarbeiter und Vermarkter von Lebensmitteln zu unterstützen und somit die regionale Wertschöpfung zu stärken. Zu den Instrumenten zählen unter anderem Wissenstransfer, Information und Kommunikation, Branchenevents und Unternehmensumfragen sowie Aktionen in Form von Kampagnen. Hier in Stichworten eine Auswahl dessen, was sich bereits heute an konkreten Maßnahmen und Angeboten „in der Pipeline“ befindet.

    Vorstellung der Ergebnisse des pro agro-Branchenbarometers der Land- und Ernährungswirtschaft in Brandenburg 2023 zur Einschätzung der wirtschaftlichen Situation durch Brandenburgs Unternehmen (im Rahmen der Kommunikation im Vorfeld der Grünen Woche 2024); Fortführung der Befragungen zum kontinuierlichen Monitoring der Branchenentwicklung aus Unternehmenssicht (u.a. mit Trendumfrage zur Jahresmitte).

    Begleitung und Vermarktung regionaler Kooperationen von Branchenunternehmen jeder Ausrichtung (konventionell bis bio, handwerklich bis industriell etc.), aus allen Sortimentsbereichen und allen Regionen Brandenburgs, zum Beispiel

    • Fortsetzung der Koordination und Unterstützung der Aktionskampagne der Unternehmer-Initiative Lebensmittelwirtschaft Brandenburg, um „Regionale Lebensmittel einkaufen – jetzt erst recht!“ im Jahr 2024

    a) in der Mitte der gesellschaftlich/politischen Wahrnehmung zu halten und

    b) mit gezielten Aktionen am POS auch Konsumenten direkt zu erreichen und damit Verbraucherinformation und -aufklärung zu unterstützen.

    Initiierung, Entwicklung und Stärkung von regionalen Wertschöpfungsketten, insbesondere im Bereich Gemeinschaftsverpflegung (Schwerpunkt Betriebskantinen), und zwar

    • Fortsetzung des Einführungsprozesses zur Umsetzung eines zweistufigen EU-notifizierten Qualitätsprogramms für Brandenburger Erzeugnisse
    • Fortsetzung des (perspektivischen) Dialogs mit Handelsunternehmen zum Thema EU-notifiziertes Qualitätsprogramm „Gesicherte Qualität aus Brandenburg“.

    Umsetzung von Branchenfachveranstaltungen für Informationsvermittlung und Wissenstransfer zu aktuellen Branchenentwicklungen und relevanten Marktanforderungen sowie für den Erfahrungsaustausch innerhalb der Branche, unter anderem

    • 22.01.2024: pro agro-Unternehmerstammtisch Ernährungswirtschaft
    • 15.02.2024: Online-Seminar „IFS Global Markets Food erfolgreich umsetzen“
    • Ende Februar 2024: 2. Informations- und Austauschveranstaltung „Regionales Fleischerhandwerk“
    • 05.09.2024: Norddeutscher Ernährungsgipfel
    • 17.10.2024: Tag der Direktvermarktung

    Beteiligung an oder Organisation von Publikumsveranstaltungen in ganz Brandenburg als Plattformen für das Erlebbarmachen und Vermarkten von Regionalprodukten aus Brandenburg, unter anderem

    • 25.-26.05.2024: Gartenfestival Park & Schloss Branitz
    • 08./09.06.2024: Brandenburger Landpartie
    • 27.07.2024: Potsdamer Erlebnisräume in Potsdam
    • 14.09.2024: Brandenburger Dorf- und Erntefest in Drachhausen
    • 19./20.10.2024: Brandenburger Schlachtefest in Paaren-Glien.

    Verkaufsfördermaßnahmen mit einzelnen Absatzpartnern für die gezielte Kontaktanbahnung, den Kooperationsausbau mit regionalen Lieferanten aus Brandenburg sowie für den Ausbau regionaler Wertschöpfungsketten und Vermarktungsstrukturen, unter anderem

    • Regionale Tage in den Galeria Markthallen Berlin (Januar 2024)
    • Produzenteninformationstour von pro agro in Kooperation mit Rewe Ost in Brandenburgs Landkreisen (März 2024) sowie Bundeslandmesse der Rewe Ost (18.06.2024)
    • Mitteldeutsche Warenbörse in Schkeuditz (12.06.204)
    • Aufbauend auf den Ergebnissen der pro agro-Studie „Vermarktungspotenziale heben für Regionalprodukte aus Brandenburg“ (2022) plant der Verband eine Studie, um mehr Erkenntnisse zu Bekanntheit und Kaufverhalten rund um Brandenburger Lebensmittel-Marken zu erlangen.

    Dazu Kristin Mäurer, pro agro-Fachbereichsleiterin Agrar- und Ernährungswirtschaft (Foto): „Wir haben als pro agro ein vielfältiges Aktionspaket für das kommende Jahr geplant, das für alle Zielgruppen unserer Verbandsarbeit etwas zu bieten hat – vom Direktvermarkter bis zum regionalen Handelslieferanten, in Kooperation mit Partnern aus Handel, Tourismus oder Medien in der Hauptstadtregion. 2024 bleibt herausfordernd für die Absatzförderung. Umso wichtiger sind Maßnahmen, die den Bekanntheitsgrad und die Wettbewerbsfähigkeit unserer regionalen Produzenten unterstützen.“

    pro agro-Aktivitäten auf der Grünen Woche

    Vom 19. bis 28. Januar 2023 öffnet die Messe Berlin ihre Tore, um weltweite Innovationen aus Landwirtschaft und Food-Branche zu präsentieren. Die internationale Leitmesse für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau erwartet rund 300.000 Besucher aus aller Welt. Auf 118.000 qm Bruttofläche zeigen 1.400 Aussteller aus 61 Ländern ihre Angebote. Das Land Brandenburg wird wieder in Messehalle 21a dabei sein. Auf der großen Bühne präsentieren sich an den zehn Messetagen die Regionen des Landes. Mit einer Vielzahl von Aktivitäten sorgt außerdem der Verband pro agro dafür, dass die Brandenburghalle zu einer effizienten Kommunikationsplattform für Aussteller und (Fach-) Besucher wird. Die wichtigsten Aktivitäten stellen wir nachfolgend vor.

    Freitag, 19. Januar 2024: Ab 13 Uhr Verleihung „pro agro Marketingpreis – natürlich Brandenburg 2024“ in den Kategorien Ernährungswirtschaft, Direktvermarktung sowie Land- und Naturtourismus; direkt im Anschluss wird der „EDEKA Regionalpreis 2024“ verliehen.

    Montag, 22. Januar 2024 (Brandenburg-Tag):

    • Verkündung des Standorts der zentralen Eröffnungsveranstaltung zur Brandenburger Landpartie 2024
    • Staffelübergabe zwischen altem (2023 Kremmen) und neuem (2024 Drachhausen) Ausrichter des Brandenburger Dorf- und Erntefestes 2024
    • pro agro-Unternehmerstammtisch Ernährungswirtschaft (16.00 bis 17.30 Uhr, Konferenzraum Brandenburghalle) gemeinsam mit dem Brandenburger Landwirtschaftsminister Alex Vogel; Thema „Ausblick auf geplante Aktivitäten für die Branche im Jahr 2024 – seitens pro agro und dem Landwirtschaftsministerium MLUK“.

    Auf Einladung des Verbandes pro agro geführte Rundgänge mit Fachpublikum aus Handel, Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung, Direktvermarktung, Logistik der Hauptstadtregion Berlin/Brandenburg. Folgende Absatzpartner haben sich bereits verbindlich angemeldet:

    • Montag, 22. Januar: Chefs Culinar, Weihe und Keuthmann Frischegroßhandel
    • Dienstag, 23. Januar: Brandenburger Gastronomen, Kaufland, Galeria Markthallen, Norma

    • Mittwoch, 24. Januar: Edeka, Rewe (Mecklenburg und Nordbrandenburg), Netto (schwarz)
    • Donnerstag, 25. Januar: Rewe (Berlin, Brandenburg)
    • Freitag, 26. Januar: Marktschwärmer

    Durchgängige Aktivitäten: Organisation des Brandenburger Kochstudios in der Brandenburghalle – an allen zehn Messetagen zeigen Köche aus Brandenburgs Regionen ihre Interpretation von Regionalität auf der Speisekarte.

    „Auf der Grünen Woche in Berlin bietet sich vor allem eines – die Chance, im persönlichen Kontakt mit Verbraucherinnen und Verbrauchern, Kaufleuten des Lebensmitteleinzelhandels und wichtigen Branchenpartnern zusammen zu kommen“, kommentiert pro agro-Geschäftsführer Kai Rückewold (Foto) und fügt hinzu: „Starke Verbindungen in Netzwerken und zwischen Menschen sind zu allen Zeiten die Grundlage von vertrauensvoller Zusammenarbeit, und in krisenreichen Zeiten wie diesen sind sie wesentlich, um gemeinsam Zukunftsperspektiven zu entwickeln.“