Halbzeit auf der Grünen Woche – noch schnell Landurlaub, Einkaufen und Freizeitmöglichkeiten auf dem Lande entdecken
Berlin/Schönwalde-Glien – Der Agrarmarketing Verband pro agro, Bündler landtouristischer Angebote und Herausgeber diverser Publikationen zu den Themen Land- und Naturtourismus in Brandenburg, Einkaufen beim Bauern in Brandenburg, Pferdeland Brandenburg, informiert auf der Grünen Woche über die vielfältigen Möglichkeiten der Freizeit-, Ausflugs- und Urlaubsgestaltung im Land.
„Nach der ersten Hälfte der Grünen Wochen können wir schonmal feststellen, daß das Interesse der Besucher an Brandenburg nach wie vor sehr groß ist und unsere Anlaufstellen in der Halle, der eigene Stand und das Brandenburger Kochstudio sehr gut angenommen werden“ erklärt Dennis Kummer, Fachbereichsleiter Land und Naturtourismus beim Verband pro agro und führt fort: „Angebote des ländlichen Raumes für Tagesausflüge und Gastronomie werden gezielt nachgefragt. Insbesondere das Interesse an den Hofläden, am Einkaufen im Grünen, und Wochenendreisen für Familien sowie erholungssuchende Paare ist im Vergleich zum Vorjahr nochmals gestiegen.“
Was gibt es zu entdecken?
Das Land schmecken Im Brandenburger Kochstudio, verraten an jedem Messetag Köche aus den Brandenburger Regionen ihre Lieblingsrezepte, lassen die Gäste probieren und laden so zu einem Besuch ihrer Häuser und Regionen ein. Passend dazu gibt es, am pro agro Stand gegenüber, das aktuelle Rezeptbuch zu den im Kochstudio kreierten Köstlichkeiten samt einladender Kurzbeschreibung der im Studio köchelnden Gasthäuser.
Das Land entdecken Am Stand 113 in der Brandenburghalle sind ferner die Kataloge „LANDURLAUB BRANDENBURG – Ferien, Freizeit und Einkaufen auf dem Lande – 2025“ und „Pferdeland Brandenburg – 2025“ erhältlich und bieten mit Berichten, Geschichten und konkreten Angebote jede Menge Möglichkeiten für die Planung zukünftiger Ausflüge oder Urlaube. Alle die gern einen Urlaub oder Kurzaufenthalt planen können sich am Stand 113 umfassend beraten lassen. Ein Großteil der vorgestellten Angebote ist auch unter landurlaub-brandenburg.de und pferdeland-brandenburg.de gleich buchbar.
Und auch in der am Stand erhältlichen neuen Broschüre zum pro-agro-Marketingpreis 2025 findet man neben den landtouristischen Preisträgern mit den anderen Wettbewerbseinreichungen jede Menge interessante und bisweilen außergewöhnliche Tourismusangebote im ländlichen Brandenburg. So stellt am Stand 162 das Seenland Oder-Spree als Sieger des pro agro Marketingpreises 2025 in der Kategorie Landtourismus auch seinen Preisträger „Birdwatching im Seenland Oder-Spree“ vor.
Vom Land ernähren In der an diesem Stand ebenfalls erhältlichen Broschüre „BRANDENBURGER HOFLÄDEN – EINKAUF IM GRÜNEN“ finden sich 670 Adressen aus allen Brandenburger Landkreisen für den Einkauf regionaler Produkte. So lassen sich Ausflug und Einkauf auf schöne Weise kombinieren.
Hintergrundinfo zum Verband pro agro: pro agro ist der Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin. Seit 1992 gilt sein Engagement den Branchen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Dem Verband gehören über 400 Unternehmen, Vereine, Verbände aus dem Bereich des Land-und Naturtourismus, unter anderem Landgasthöfe und Pferdehöfe sowie aus der Agrar- und Ernährungswirtschaft, einschließlich der Direktvermarktung an. Der Verband pro agro vertritt das Gesamtinteresse aller Akteure des ländlichen Raumes der Region Brandenburg-Berlin. Mehr Informationen unter proagro.de
Großeinsatz für mehr Regionalität – pro agro auf der Grünen Woche
Berlin/Schönwalde-Glien – Touristische Angebote, Kochstudio und Stärkung der Vermarktung regionaler Produkte. Der Verband pro agro, vertritt über 400 Mitglieder der lebensmittelproduzierenden Land- und Ernährungswirtschaft sowie des Natur- und Landtourismus und nutzt als Agrarmarketingverband die Grüne Woche um mit vielfältigen Aktionen regionale Produkte auf den Teller oder ins Handelsregal und somit an Frau und Mann zu bringen.
Traditionell ist der Eröffnungstag der Grünen Woche in der Brandenburghalle 21a auch „pro agro – Tag“. Gleich am 17. Januar stehen die Gewinner des pro agro – Marketingspreises 2025 sowie des EDEKA Regionalpreises 2025 auf der Hauptbühne und erhalten ihre Auszeichnungen durch Ministerin Hanka Mittelstädt, pro agro-Vorstandsvorsitzende Dorothee Berger und Geschäftsführer Kai Rückewold. Doch das stellt nur den Auftakt für die weiteren Vernetzungs- und Vermarktungsaktivitäten für die Branchen an den 10 Messetagen dar.
Gespräche anbahnen und im Gespräch bleiben – für mehr regionale Marktanteile
Kenntnis voneinander, die Gelegenheit zum persönlichen Gespräch und das Wissen um die jeweiligen Möglichkeiten sind Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Produzenten, dem Handel und weiteren Absatzpartnern. Eine zentrale Aufgabe des Verbandes pro agro während der Grünen Woche ist es daher, Hersteller regionaler Lebensmittel mit Entscheidern und Einkäufern des Lebensmittelhandels und der Gastronomie zusammenzubringen. So sind für den gesamten Zeitraum der Messe Rundgänge mit Fachpublikum organisiert. Für größere Gruppen am frühen Morgen vor Messebeginn und mit kleineren Delegationen auch im Laufe der Messetage. Über 700 Vertreter von Handel, Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung und Direktvermarktung haben sich auf Einladung des Verbandes pro agro hierfür angemeldet und nutzen die Möglichkeit auf der Grünen Woche in kompakter Form die Brandenburger Produzenten mit ihren Produkten, an einem Ort versammelt, besser kennenzulernen. Für beide Seiten eine effiziente Form der Kontaktaufnahme und ein echter Mehrwert. „Allein die Veranstaltungen mit EDEKA (22.01.) und REWE (23.01.) werden über 450 Einzelhändler des Berliner und Brandenburger Lebensmittelhandels in die Brandenburg-Halle bringen. Zwei exklusive Stunden vor offiziellem Messebeginn stehen dann Ausstellern und Entscheidern miteinander zur Verfügung, um bestehende Partnerschaften zu intensivieren oder zukünftige anzubahnen „Auf der Grünen Woche bietet sich vor allem eines – die Chance, in kompakter Form und im persönlichen Austausch Geschäfte fürs kommende Jahr anzubahnen.“ erklärt pro agro-Geschäftsführer Kai Rückewold und fügt hinzu: „Unsere jüngst erhobenes Branchenbarometer hat wieder bestätigt, daß über den Lebensmitteleinzelhandel (52%) und die Direktvermarktung (25%) der größte Umsatzanteil bei den Erzeugern erwirtschaftet wird. Die Ausrichtung unserer Aktivitäten auf der Grünen Woche zielt genau auf diese Konstellation und trägt der Bedeutung dieser Vermarktungswege für Erzeuger und Verbraucher Rechnung. Auf der Grünen Woche haben wir die Möglichkeit in kurzer Folge und an einem Ort diese wichtige Aufgabe konzentriert anzugehen.“
Branchengespräche – Bürokratie und Kaufzurückhaltung sind das Thema Traditionell ist die Grüne Woche auch Plattform für Gespräche des Verbandes mit Branchenvertretern des Ernährungshandwerks. So bildet der Unternehmerstammtisch am Montag (20.01.) wieder den Jahresauftakt einer ganzen Reihe der etablierten Branchenzusammenkünfte, bei denen es um den Austausch über die aktuelle Lage und Ideen zu gemeinsamen Vermarktungsaktivitäten geht aber auch über politische und bürokratische Rahmenbedingungen gesprochen wird, die den Ausbau regionaler Marktanteile derzeit fördern oder behindern. Am Mittwoch (22.01.) wird es eine Gesprächsrunde mit dem Brandenburger Fleischerhandwerk geben, bei dem es neben der aktuellen Thematik zur Auswirkung der Maul- und Klauenseuche auf das Handwerk auch um die Dauerthemen der zeit- und kostenintensiven Bürokratie, welche gerade den kleinen, mittelständischen Verarbeitern im Vergleich zu größeren, industriellen Schlachtern enorm viel Aufwand und Kosten abverlangen und so ein handfestes Wettbewerbshindernis darstellen.
Brandenburger Kochstudio Traditioneller Besuchermagnet der Grünen Woche ist auch das Brandenburger Kochstudio, das an jedem Messetag zu kulinarischen Reisen durch das Land Brandenburg einlädt. Spitzenköche aus den Regionen Brandenburgs wirbeln durch die offene Showküche, verraten Lieblingsrezepte mit regionalen Zutaten und werben für Ausflüge in die Region ihrer Gasthäuser. Das Booklet „Rezepte aus der Märkischen Küche“ stellt die Kreationen aller mitwirkenden Brandenburger Köche sowie deren Häuser vor.
Landtourismus und Veranstaltungen Am pro agro – Infostand erhalten die Messebesucher umfangreiche Informationen zu Landtourismus, Einkaufsmöglichkeiten bei Direktvermarktern, Hofläden und zu natur- und landtouristischen Angeboten. Experten des Verbandes stehen auch für ganz persönliche Fragen und Einkaufs- und Ausflugstipps zur Verfügung. Und auch erste Fragen zur Brandenburger Landpartie 2025 und dem Brandenburger Dorf- und Erntefest 2025 werden beantwortet.
Hintergrundinfo zum Verband pro agro: pro agro ist der Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin. Seit 1992 gilt sein Engagement den Branchen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Dem Verband gehören Unternehmen, Vereine, Verbände aus dem Bereich des Land-und Naturtourismus, unter anderem Landgasthöfe und Pferdehöfe sowie aus der Agrar- und Ernährungswirtschaft, einschließlich der Direktvermarktung an. Der Verband pro agro vertritt das Gesamtinteresse aller Akteure des ländlichen Raumes der Region Brandenburg-Berlin. Mehr Informationen unter proagro.de
Presseeinladung – Bekanntgabe der pro agro-Marketingpreisgewinner
Potsdam – Am 17. Januar geben Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt und pro agro Geschäftsführer Kai Rückewold auf der Grünen Woche in Berlin die Gewinner des pro agro-Marketingpreises 2025 in den drei Kategorien Direktvermarktung, Ernährungswirtschaft und Land- und Naturtourismus sowie den Edeka-Regionalpreis 2025 bekannt. Aus über 40 Bewerbungen hat eine Fachjury Anfang Dezember 2024 die 3 Gewinner pro Kategorie bestimmt.
Unter gruenewoche-brandenburg-halle.de wird über einen verlinkten Live-Stream das Bühnengeschehen der Brandenburghalle übertragen, sodaß auch auf diesem Wege der Preisverleihung beigewohnt werden kann. (Direktlink: https://vimeo.com/mlukbrandenburg)
Unter dem Motto „Neues aus Brandenburg“ erreichten den Verband insgesamt 41 Bewerbungen aus den Kategorien Direktvermarktung (22), Ernährungswirtschaft (10) sowie Land- und Naturtourismus (9).
Teil der Veranstaltung ist auch die Bekanntgabe des Gewinners des EDEKA-Regionalpreises 2025 ausgewählt durch die EDEKA aus den Teilnehmern der Kategorien Direktvermarktung und Ernährungswirtschaft.
Der Verband pro agro engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Angeboten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus.
Gespaltenes Bild bei Zukunftsaussichten: Unternehmen der Ernährungswirtschaft Brandenburg gehen mit Realismus in das neue Jahr
pro agro – Branchenbarometer zum Jahreswechsel 2024/2025 erhebt bereits im vierten Jahr wirtschaftliches Meinungsbild der landwirtschaftlichen Direktvermarkter, des Ernährungshandwerks und Lebensmittelhersteller aus der Hauptstadtregion
Schönwalde-Glien – Wie steht es um die wirtschaftliche Stimmung in den Betrieben der Brandenburger Ernährungswirtschaft? Das nicht repräsentative pro agro – Branchenbarometer Ernährungswirtschaft Brandenburg/Berlin rief zur Jahreswende Aussagen zur aktuellen wirtschaftlichen Lage, Prognosen und wichtigen Herausforderungen innerhalb der Branche ab. Immerhin 46 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden Unternehmer beurteilten das Geschäftsjahr 2024 als deutlich besser bis gleich gut, 53 Prozent gaben an ein schlechteres Geschäftsjahr abzuschließen. Die Prognosen für 2025 sind ähnlich gemischt: der überwiegende Teil sieht Stagnation (42 Prozent), rund 33 Prozent sehen weitere Verschlechterungen der Geschäftsaussichten. In einer Sonderabfrage wurden auch Erwartungen an die Wirtschaftspolitik in Bund und Land abgefragt.
Dass die konjunkturelle Gesamtwetterlage in Deutschland auch die Ernährungswirtschaft nicht verschont hat, ist keine Überraschung. Kein Thema wurde in den Medien häufiger diskutiert als der Preisanstieg bei Lebensmitteln als Folge der Inflation. Von höheren Preisen des Handels profitieren die Erzeuger allerdings kaum. Ursache für die zurückhaltende Marktprognose der Branche ist – und das konstant seit Beginn der Erhebungen – die negative Schere zwischen stark steigenden Kosten und nur moderat durchsetzbaren Preiserhöhungen. So sagen 79 Prozent der Teilnehmender, dass zu erlösende Preise bei Handelspartnern oder beim Verbraucher direkt um über 10 bis über 20 Prozent steigen müssten, um nachhaltige wirtschaftliche Zukunftsaussichten zu entwickeln.
Aus Sicht des Geschäftsführers des Verbandes pro agro, Kai Rückewold, wird hier das Dilemma sichtbar: „Auf der einen Seite machen den Verbrauchern gestiegene Lebensmittelpreise zu schaffen, auf der anderen Seite fehlt den regionalen Erzeugern der nötige Umsatz bei besseren Margen. Da die Umfrage erneut bestätigt, dass über den Lebensmitteleinzelhandel (52%) und die Direktvermarktung (25%) der größte Umsatzanteil bei den Erzeugern erwirtschaftet wird, erscheint es umso wichtiger, die Bedeutung der regional erzeugten Lebensmittel in den Kern-Käufergruppen weiter zu verankern. Regionale Marken haben die besten Entwicklungsoptionen.“ Pro agro vertritt die Interessen von über 400 landwirtschaftlichen Direktvermarktern und Unternehmen der Ernährungswirtschaft.
Zu den positiven Fakten des Branchenbarometers 2024: Trotz der angespannten Situation müssen und wollen die Unternehmen weiter investieren. 73 Prozent planen für dieses Jahr Ausgaben für Anlagen und Maschinen (88%) und in Gebäude (50%) ein. Aber auch Investments in Digitalisierung (48%) und alternative Energieversorgung (50%) stehen hoch im Kurs. 13 Unternehmen haben Investitionshöhen zwischen einer bis 25 Mio. Euro geplant. Auch Neueinstellungen stehen bei knapp der Hälfte der Unternehmen auf dem „Zettel“, allerdings auf geringem Niveau.
Wie könnte die Wirtschaftspolitik Unternehmen unterstützen, um wieder zu wachsen? Mehr Netto vom Brutto für Arbeitnehmer als wichtige Idee.
Eine überragende Herausforderung der Branche liegt in der Höhe der Personalkosten. Um die Attraktivität vieler Tätigkeiten im Segment Mindestlohn zu verbessern, sprechen sich 66 Prozent der Unternehmer für die Erhöhung des steuerlichen Grundfreibetrages auf beispielsweise 20.000 Euro aus. Das könnte zu mehr Attraktivität der Angebote und zu spürbarer Entlastung der Lohnspirale führen. Weiterhin drückt der Schuh bei den zu hohen Energiepreisen im europäischen Vergleich: Auch hier sehen über zwei Drittel der Befragten direkten Handlungsbedarf für die Senkung der Energiepreise. Die größte Herausforderung wird in gesetzlichen Vorschriften/bürokratischen Auflagen gesehen, d.h. Verwaltungsaufwand, Kontrolldruck und ein Gefühl der Überregulierung durch stetig zunehmende Dokumentations- und Nachweispflichten. 61 Prozent würden sich wünschen, viele Regelungen und Nachweispflichten erst ab einer bestimmten Unternehmensgröße erfüllen zu müssen. Die Befragten nannten beispielhaft folgende Themen in denen eine Entlastung z.B. durch Abschaffung oder Bündelung in zentralen Plattformen wesentlich wäre: Mehrfacherhebung statistischer Daten, Verwaltungsaufwand durch minutengenaue Arbeitszeiterfassung, Meldungen an Sozialversicherungsträger, Datenschutz oder Nachweise zur Verpackungsverordnung.
Interessant auch die Rückmeldungen zum „Investitionsstau in Deutschland“ und die damit verbunden Frage zur Lockerung der Schuldenbremse. Sind die Unternehmer auf Ebene des Bundes nur zu 51 Prozent für eine Veränderung der Schuldenbremse, so sieht es für das Land Brandenburg ganz anders aus. Hier sehen 85 Prozent der Umfrageteilnehmer in der Lockerung der Schuldenbremse für die Finanzierung von Zukunftsinvestitionen einen richtigen Weg.
Abschließend wurde nach geeigneten Dialogformaten mit der Politik gefragt. Die eindeutige Präferenz liegt dabei in regelmäßigen Dialogrunden auf Landesebene (62%) und eine Bündelung der Interessen durch ein aktive Verbandsarbeit (52%). 39 Prozent der Unternehmer würden auch auf Bundesebene Dialogrunden zwischen der Branche und politischen Entscheidern als wichtige Plattform sehen.
Hintergrundinfo zum pro agro Branchenbarometer: Rund 550 Unternehmen wurden an der Online-Befragung beteiligt. Zum Jahreswechsel 2024/2025 haben sich 77 Unternehmen aktiv beteiligt. 52 Prozent der teilnehmenden Betriebe haben einen Jahresumsatz bis zu einer Million Euro. Bis 10 Millionen Umsatz setzten 21 Prozent der Unternehmen um, weitere 26 Prozent verteilen sich auf Umsatzgrößen von bis zu 25 Millionen Euro bzw. bis zu über 75 Millionen Euro. Rund 40 Prozent der Unternehmen beschäftigen weniger als 6 Mitarbeiter, 29 Prozent haben über 50 Beschäftigte, davon 21 Prozent über 100 Mitarbeiter. Das Branchenbarometer hat keinen Anspruch auf wissenschaftliche Repräsentativität aber es zeichnet dennoch ein belastbares Bild einer wesentlichen Säule der Brandenburger Ernährungswirtschaft. 79 Prozent der Umfrageergebnisse kommen direkt von pro agro – Mitgliedern.
Die nachfolgenden Grafiken finden Sie in verschiedenen Formaten unter diesem Link
Vorstand des Brandenburger Agrarmarketingverbands pro agro neu formiert – Dorothee Berger neue Vorstandsvorsitzende
Schönwalde-Glien – In einer heutigen, außerplanmäßigen Vorstandssitzung des Vorstandes des Brandenburger Agrarmarketingverbandes pro agro wurde der Vorstand neu formiert. Die mittelständische Unternehmerin Dorothee Berger, Geschäftsführerin des über die Landesgrenzen hinweg bekannten Produzenten Brandenburger Sanddornprodukte, der „Christine Berger GmbH & Co KG“, wird Nachfolgerin der in die neue Potsdamer Landesregierung gewechselten bisherigen Vorsitzenden Hanka Mittelstädt
Dorothee Berger zum Amtsantritt: „Wir werden die erfolgreiche Arbeit der bisherigen Vorsitzenden für die Vermarktung regionaler Produkte und landtouristischer Angebote in der Region Brandenburg-Berlin weiter fortführen. Unser Verband vertritt einen wesentlichen Teil der Brandenburger Wirtschaft, wir sind der Brandenburger Scholle in besonderem Maße verbunden und geben unserem Land auf diese Weise auch ein Gesicht. Auch zukünftig werden wir die Herausforderungen der Zeit annehmen, Ansprechpartner, Multiplikator und Motivator sein und mit Entschlossenheit und Unternehmergeist für einen lebenswerten ländlichen Raum in Brandenburg arbeiten.“
Der bisherige 1. stellvertretende Vorsitzende Heiko Terno, Geschäftsführer des AWO Reha-Gut Kemlitz gGmbH übernimmt auch im neu formierten Vorstand die Aufgaben des 1. stellvertretenden Vorsitzenden. Neuer 2. stellvertretender Vorsitzender und somit Nachfolger der neuen Vorstandsvorsitzenden auf diesem Posten ist Florian Schulze, Geschäftsführer der „Hoher Fläming eG Rädigke-Niemegk“.
Der Verband pro agro engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Angeboten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus.
Eine Zusammenarbeit, die nur positive Spuren hinterlässt
Hanka Mittelstädt legt mit sofortiger Wirkung das Vorstandsmandat beim Verband pro agro e.V. nieder.
Schönwalde-Glien. Vorstand und Geschäftsführung von pro agro e.V. haben nach der öffentlichen Benennung von Hanka Mittelstädt als Kandidatin für das zukünftige Ministeramt im Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz ihrem Wunsch entsprochen, sie mit sofortiger Wirkung von allen Aufgaben als amtierende Vorstandsvorsitzende des Verbandes zu entbinden. Alle mit diesem Ehrenamt verbundenen Funktionen werden von ihr nicht mehr wahrgenommen.
„Mit Hanka Mittelstädt verlieren wir eine fachlich souveräne und menschlich überaus geschätzte Vorstandsvorsitzende. In den acht Jahren der gemeinsamen Führungsaufgabe an der Verbandsspitze konnte sich pro agro als erste Anlaufstelle für direktvermarktende Landwirte, die Ernährungswirtschaft und den Landtourismus zunehmend profilieren. Gerade auch in den Corona-Jahren haben wir Krisenfestigkeit und Gestaltungskraft bewiesen.“ verabschiedet Kai Rückewold, Geschäftsführer des Verbandes, die bisherige Vorstandsvorsitzende in ihre neue Aufgabe als Mitglied der zukünftigen Regierung des Landes Brandenburg.
Bis zur regulär geplanten Neuwahl des pro agro – Vorstandes im Herbst 2025 werden nun die stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Dorothee Berger und Heiko Terno, die Aufgaben des Vorstandsvorsitzes übernehmen. „Der Vorstand und das gesamte Team von pro agro wünschen Hanka Mittelstädt viel Erfolg, Energie und Freude in ihrem zukünftigen Aufgabenfeld. Die Zusammenarbeit hat nur positive Spuren hinterlassen.“ würdigte Kai Rückewold im Namen des Vorstands, der Mitarbeiter und aller Mitglieder die erfolgreiche Zusammenarbeit.
Der Verband pro agro engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Angeboten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus.
Handwerklich hergestellte, saisonale und frische Lebensmittel aus der Heimatregion finden bei den Verbrauchern nach wie vor großen Anklang. „Eigentlich“, muss man an dieser Stelle hinzufügen, da politische und wirtschaftliche Krisen wie derzeit nicht der geeignete Nährboden für Kauflaune und erhöhten Konsum sind. Angesichts dieser Gemengelage tut die Politik gut daran, die notwendigen Rahmenbedingen zu schaffen, damit die Branche nicht unter die Räder kommt. Auch die Unternehmerschaft selbst ist natürlich angehalten, die Herausforderungen anzunehmen und initiativ zu werden. Der vom Verband pro agro gemeinsam mit dem Forum ländlicher Raum – Netzwerk Brandenburg veranstaltete sowie vom Landwirtschaftsministerium unterstützte Tag der Direktvermarktung und des Ernährungshandwerks bot den 65 Teilnehmenden wieder reichlich Stoff für Ideen, wie eine schwierige Lage zu überwinden ist. In diesem Sinne hatte sich der von pro agro-Bereichsleiterin Kristin Mäurer moderierte inhaltliche Mix aus Grundsatzfragen, Praxiserfahrungen und Handlungsempfehlungen auch diesmal bestens bewährt.
In ihrer Begrüßungsrede wies die Unternehmerin und stellvertretende pro agro-Vorsitzende Dorothee Berger mit Nachdruck auf die wichtige Funktion der Brandenburger Ernährungswirtschaft als Grundversorger der Bevölkerung und als Wirtschaftsfaktor für das Land hin. Gleichzeitig appellierte sie eindringlich an die noch zu bildende Landesregierung, das Thema Entbürokratisierung anzugehen, Regional-Kampagnen weiter zu fördern und für eine bessere Verzahnung von Landwirtschafts- und Wirtschaftsministerium zu sorgen, „um Regionalität zu einer Selbstverständlichkeit werden zu lassen“. Es bestehe nämlich die Gefahr, „dass uns die wirtschaftlichen Strukturen im ländlichen Raum abhandenkommen und die oft beschworene Resilienz so nicht zu garantieren ist“.
Nachdem die Wünsche an die Politik klar benannt worden waren, ging es um die Wissensvermittlung für die in der Tagung versammelte Unternehmerschaft und um den Erfahrungsaustausch über den Einsatz geeigneter Vermarktungsinstrumente untereinander. So wurden auch diesmal etliche Best Practice-Beispiele präsentiert – wie immer aus berufenem Munde, meistens von handelnden Personen aus Brandenburg und nicht ohne Blick über den regionalen Tellerrand. Hier die Beispiele:
Günter Mainka, Geschäftsführer der Brandenburger Eventlocation MQ-Ranch und erfahrener Keynote Speaker. Als dem Unternehmer während der Corona-Krise die Aufträge wegbrachen, stand er vor der existenziellen Frage: Was tun? Die Antwort gab er sich gleich selbst: „Fall auf oder du bist weg!“. Auf seiner MQ-Ranch heckte er die Produktidee „Lieblingsmist“ aus. Das sind die pelletierten Hinterlassenschaften seiner und benachbarter Pferde, die er als Düngerprodukt für Gartenfreunde und -profis erfolgreich vermarktet. Weitere Informationen finden Sie hier und hier.
Marcel Schallmea/Jan Kutzbach, Drehnower Hofkäserei. Im Zuge seiner Professionalisierung hat Marcel Schallmea auf Almen in den Tiroler Bergen das traditionelle Handwerk der Käserei gelernt. Den Rohstoff liefern ihm die Ziegen und Rinder (Tiroler Grauvieh) auf dem familieneigenen Hof im Spreewald. Deshalb nennt er seine Verkaufsstellen (Hofladen und Verkaufswagen) „Spreewald-Alm“. Schallmea ist der Käser, Kutzbach der Vermarkter. Zum Produktportfolio gehören Quark und Joghurt sowie Käse in etlichen Variationen. Weitere Informationen finden Sie hier.
Christian Behrendt, Kanow-Mühle Sagritz. Die historische Wassermühle liegt im Spreewald und zählt zu den ältesten Unternehmen in Brandenburg. Seit jeher handelt es sich um eine Mahl- und Ölmühle. Zum Ölsortiment gehören 25 Öle, darunter das Leinöl als Hauptprodukt. Die Öle sind nicht gefiltert, sondern naturtrüb und kaltgepresst. Großer Wert wird auf Regionalität und Transparenz gelegt. Im Hofladen können Besucher einen Blick auf die Produktion werfen. Aktuell wird mit LEADER-Mitteln Geld investiert, um den Hofladen zu vergrößern sowie die Abfüll-, Verpackungs- und Versandbereiche auf dem Anwesen auszubauen. Weitere Informationen finden Sie hier.
Deborah Muschick, Ökodorf Brodowin. Der größte Demeter-Betrieb Deutschlands realisiert zusammen mit den Partnern Märkisches Landbrot und Lobetaler Bio-Molkerei ein vom Bund gefördertes Projekt zur Stärkung von Bio-Wertschöpfungsketten in der Region Berlin-Brandenburg. Es soll eine Plattform geschaffen werden, mit deren Hilfe regionale Bio-Betriebe ihre Vertriebsstrukturen erweitern können. Langfristig geht es auch darum, den Anteil ökologisch bewirtschafteter Flächen in der Region zu erhöhen. Weitere Informationen finden Siehier.
Dr. Christian Mai, Werderaner Tannenhof. Der Juniorchef berichtete über Ideen und Maßnahmen, die das Saisongeschäft ganzjährig am Laufen halten. Rückläufiger Absatz von Weihnachtsbäumen, steigende Kosten und damit sinkendes Betriebsergebnis machten solche Überlegungen nötig. Außerdem will man das Personal ganzjährig binden. Die Tanne soll rund ums Jahr erlebbar gemacht werden.
Abgesehen davon, dass die beiden Firmenstandorte in Werder und Thüringen als ganzjährige Erlebnishöfe weiterentwickelt werden, wird das Produktsortiment Zug um Zug ausgebaut. Weitere Informationen finden Sie hier.
Patrick Scheuermann/Christian Lambeck, Emmas Kaufhalle. In Teschendorf/Oberhavel ist ein vollautomatisierter 24/7-Einkaufsort für die Nahversorgung im ländlichen Brandenburg entstanden. Es handelt sich um ein deutschlandweit einmaliges Konzept, das auch von älteren Menschen gut angenommen wird. Die Indoor-Variante hat Platz für sechs bis 14 Systemschränke bzw. 300 bis 700 Artikel. Ein weiteres, frei stehendes Automaten-Kaufhaus in Container-Form ist für 2025 in der Region Oberhavel geplant. Weitere Informationen finden Sie hier.
Kleine Markthalle 50, Claudia Hollm. Die „Marktfrau“, wie sie sich selber nennt, hat in der Prignitz eine Kombination aus lebendigem Treffpunkt und Kaufort für lokale Produkte geschaffen. Dies sei jederzeit ein übertragbares Konzept für kleinere Kommunen in Brandenburg, sagt sie. Gestartet war sie im Sommer 2023 in Putlitz, heute hat sie sich in einer Location in Wittenberge und Stepenitz niedergelassen. Weitere Informationen finden Sie hier.
Fleischerhandwerk in Bayern, Lars Bubnick. „Wie machen wir unser Handwerk sichtbarer?“. Auf diese Frage hat der Verbandsgeschäftsführer eine Vielzahl von Antworten, die sich alle auf einen Nenner bringen lassen: Gegen den Strich bürsten und Aufmerksamkeit schaffen. Oder wie er sagt: „Staub abklopfen und machen – moderne Kommunikation statt Ideen totzureden“. Wichtig zu wissen: „Sichtbarkeit kostet Geld, Zeit und Geduld.“ Einen Eindruck davon, was gemeint ist, vermittelt der Blick auf die Website des Verbandes, siehe hier.
24.10.2024 | Branchennews
Glina Destillerie: Whisky-Brenner aus Leidenschaft
Von Haus aus ist er Obstbauer und gelernter Gärtnermeister, hat auf dem landwirtschaftlichen Familienbetrieb in Glindow (Werder a. d. Havel) Obst und Gemüse angebaut und Obstweine gekeltert. Bis er in seinen Sturm- und Drang-Jahren, Anfang der neunziger Jahre, bei einem Besuch in Süddeutschland das Handwerk des Destillierens kennenlernte und sich spontan in die Obstbrennerei verguckte. „Seitdem ist das Brennfieber in mir“, sagt Michael Schultz (Foto). Und tatsächlich fackelte er nicht lange, absolvierte in Göppingen und Esslingen eine Aus- und Weiterbildung zum Destillateur und machte seine Leidenschaft zum Kern des familiären Geschäfts. Heute produziert und vermarktet der „Master Distiller“ und Edelbrand-Sommelier neben dem Obstwein auch Brände, Liköre und Gin. Und vor allem Whisky, von dem hier die Rede sein soll.
„Ich bin schon längere Zeit Whisky-Liebhaber und habe mich damals natürlich gefragt, ob sich aus unserer Gerste überhaupt ein guter Whisky destillieren lässt. Nach den ersten Versuchen habe ich festgestellt, dass sich unser regionales Produkt gegenüber dem internationalen Wettbewerb nicht verstecken muss“, erzählt Schultz. Warum das so ist, liegt in erster Linie an zwei Faktoren:Boden und Gerste. In Brandenburg gibt es nämlich sehr leichte Böden, wodurch „das Getreide, das wir anbauen, ein bisschen fruchtiger und lieblicher Ist“. Die Erträge seien zwar deutlich geringer als in anderen Landstrichen, aber von hoher Qualität – und damit gut für die Produktion von Whisky.
Michael Schultz ist ein Mann der Tat und legte sofort los. Doch bevor er sich ins unternehmerische Risiko stürzte, drückte er noch mal die Schulbank und eignete sich das theoretische Rüstzeug an. Dann, als die Büffelei erfolgreich überstanden und das notwendige Destillateurs-Zertifikat erreicht war, ging’s an die eigenverantwortliche Praxis. Da er anfangs nicht über die notwendigen Apparaturen, wohl aber über die natürlichen Ressourcen (eben: eigener Boden und selbst angebaute Gerste) verfügte, produzierte er die Maische erst mal auf dem heimischen Hof und karrte sie nach Süddeutschland, um dort „seinen“ Whisky zu brennen. Das erweiterte sein Fertigungs-Know how, optimierte seine Produktionsroutine und – am wichtigsten – gab ihm die Gewissheit, dass sein Produkt höchsten Qualitätsansprüchen genügt. Im Jahre 2004 war es dann so weit: Die erste eigene Brennerei wurde auf dem Hof in Glindow in Betrieb genommen.
„Wenn man sich für die Whisky-Brennerei entscheidet, dauert es Jahre, bis man ein marktfähiges Erzeugnis hat“, beschreibt Schulz seine Arbeit. Damit spricht er nicht allein die Zeit seiner Lehr- und Wanderjahre an, sondern meint vor allem den Produktionsprozess selbst – vom Gersten- und Roggenanbau bis zur Whiskyreife. Das nimmt Jahre in Anspruch, so dass jeder neue Produktions-Zyklus praktisch eine Investition in die Zukunft ist. Zur Erklärung muss man einen Blick auf den Einsatz der Holzfässer werfen: Viele davon stammen aus heimischer Manufaktur, nämlich von der Böttchermeisterei Messerschmidt aus dem brandenburgischen Neu Zittau; hinzu kommen gebrauchte Fässer ausgesuchter Weingüter aus Bordeaux und Burgund sowie Portwein- und Sherryfässer aus Portugal bzw. Spanien.
Warum neue und gebrauchte Fässer? Das ist keine Kostenfrage, sondern letztere dienen dazu, das Whisky-Destillat über die mehrjährige Reifezeit mit den entsprechenden Aromen zu durchsetzen. Das führt zu geschmacklicher Differenziertheit und zur Steigerung der Qualität. Mit den neuen Fässern aus Brandenburg wiederum wird derselbe Zweck verbunden: In diesen reifen bis zu mehreren Jahren die Schultz’schen Obstweine, bis die Zeit reif ist für die Befüllung mit Whisky, der dort seinerseits wieder mehrere Jahre liegt. Der gesamte Reifungsprozess vom Obstwein bis Whisky braucht auf diese Weise fünf bis zehn Jahre – ein Zeitraum, in dem man keinen Cent verdient. „Das ist das Problem, wenn man beginnt, Whisky zu destillieren. Doch ist man im Rhythmus drin, dann funktioniert es“, sagt Schultz.
Je nach Wetter- und Kostenlage (z.B. Energiepreise) werden in Glindow ca. 300 Fässer Whisky im Jahr produziert. Gemessen am gesamten Umsatz liegt dieser mit rund 40 Prozent an der Spitze des Sortiments, gefolgt von Gin (ca. 25 Prozent), Obstbränden und Likören (je ca.10 Prozent). Den Rest machen Obstweine aus. Vermarktet werden die Produkte hauptsächlich über den regionalen Lebensmitteleinzelhandel (Rewe, Edeka, Kaufland) sowie über die Gastronomie, Feinkostgeschäfte und online. Eine große Auswahl bietet auch der eigene Hofladen. Die vom LEH geforderten Mengen kann die Glina Destillerie jederzeit liefern, da die Produkte nicht zur Massenware zählen und deshalb nicht unter die Kategorie „Schnelldreher“ fallen.
„Wir sind praktisch eine Farm-Destillerie, steuern also sämtliche Prozesse selbst. Bei uns liegt alles in einer Hand; das hat für uns den Wert und die Bedeutung eines Alleinstellungsmerkmals“, hebt Michael Schultz hervor. Objektiv gibt es jedenfalls ein markentechnisches Alleinstellungsmerkmal: die Whisky-Flasche. Dort sind nämlich die Konturen seiner Hand verewigt, gewissermaßen als Griff-Relief, begleitet von dem Etiketten-Text: „Meine Hand für mein Produkt – verewigt in dieser Flasche“. Das liest sich und fühlt sich an wie ein Qualitätsversprechen: „Hand drauf!“.
24.10.2024 | Branchennews
Unternehmenskooperation auf Vertriebsebene
Neben der Brandenburger Landesregierung hat sich auch der Bund (präzise: das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, BMEL) das Thema „Regionale Wertschöpfungsketten“ auf die Fahnen geschrieben. Konkret geht es hier allerdings um die „Förderungdes Aufbaus von Bio-Wertschöpfungsketten“, deren Details in einer Richtlinie festgehalten und deren Maßnahmen im Bundesprogramm Ökologischer Landbau“ (BÖL) formuliert sind. Das Programm träft den Namen „Wertschöpfungsnetzwerk Berlin-Brandenburg“ (WertNet BB); zur Zielgruppe gehören bio-zertifizierte Erzeuger und (handwerkliche) Verarbeiter – übrigens auch in Mecklenburg-Vorpommern. Das am 1. August gestartete Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren. Was es damit auf sich hat, erfuhren wir von Deborah Muschick, die als Wertschöpfungskettenmanagerin von Ökodorf Brodowin die Maßnahmen koordiniert.
Die drei Koordinationspartner des WertNet BB – Ökodorf Brodowin (als Projektleitung), Märkisches Landbrot und Lobetaler Bio-Molkerei – haben es sich zur Aufgabe gemacht, regionalen Bio-Kleinbetrieben eine Vermarktungs- und Vertriebsplattform zu bieten, einen Marktzugang in der Region zu ermöglichen und gemeinsame Synergieeffekte zu schaffen und zu verstärken. Ziel ist, den Absatz der Betriebe deutlich zu beleben, das Angebot an Bio-Lebensmitteln generell zu erhöhen und auf diese Weise dafür zu sorgen, dass der Bioanteil von landwirtschaftlich genutzten Flächen in der Region zunimmt.
Aus Sicht von Deborah Muschick bringen die drei Koordinationspartner gute Voraussetzungen und bereits bestehende Synergien zwischen den Unternehmen mit, um diese Aufgaben zu erfüllen:
Ökodorf Brodowin ist als Demeter-Betrieb selbst Erzeuger und Verarbeiter von regionalen Lebensmitteln, die er direkt vermarktet (Hofladen, Lieferservice). Synergieeffekte: Das Unternehmen ist Lieferant für Getreide und vermarktet Schnittbrot sowie Joghurt über seinen Großhandel.
Märkisches Landbrot bezieht als ökologische Bäckerei In Berlin das Getreide von Brandenburger Höfen; die GmbH hat 350 B2B-Kunden in Berlin und Umgebung. Synergieeffekte: Der Betrieb ist Kunde der Landwirtschaft sowie Lieferant für den Großhandel und den Hofladen des Ökodorfs Brodowin.
Lobetaler Bio-Molkerei mit inklusiver Landwirtschaft vermarktet seine Produkte über den LEH und Außer-Haus-Verpflegung. Synergie: Produkte werden u.a. über den Großhandel vermarktet.
„Unser Großhandel soll kleineren Betrieben dabei helfen, den Weg in die Regale des Lebensmittelhandels zu schaffen“, ergänzt Deborah Muschick. „Dabei stellen wir nicht nur die Logistik zur Verfügung, sondern sind gleichzeitig auch Türöffner für den Handel.“ Über das Modell der Vermarktungs- und Vertriebskooperation hinaus sollen noch weitere partnerschaftliche Modelle – etwa bei der Erzeugung oder Verarbeitung von Lebensmitteln – erprobt und ausgebaut werden. Zur Zielgruppe gehört in erster Linie der inhabergeführte Handel, also Rewe- und Edeka-Kaufleute sowie der Biofachhandel, deren Betreiber selbstständig über regionale Zusatzsortimente entscheiden können. „Das schließt nicht aus, dass Inhaber kleinerer Biohöfe und -manufakturen ihrerseits bei Händlern vorstellig werden, um sich und ihre Produkte persönlich zu präsentieren“, betont die Vernetzungsmanagerin.
Da die drei Gründungsunternehmen des Netzwerks selbst Erzeuger und/oder Verarbeiter von Lebensmitteln sind, beherrschen sie die Klaviatur der Handelsansprache und kennen sich aus in der taktischen Führung von Listungsgesprächen. Wer also Teil des Wertschöpfungsnetzwerks ist, profitiert nicht nur von den logistischen Kapazitäten, sondern auch von den praktischen Erfahrungen der Kooperations-Gemeinschaft. Oder wie Deborah Muschick sagt: „Wir schlagen die Brücke von der Produktion zum Handel!“. Im Rahmen des Projektes werden regelmäßig „Stammtische“ stattfinden, die dem Austausch und der Weiterbildung dienen. Nächster Termin: 13. Februar 2025. Interessierte Unternehmen sind herzlich eingeladen, sich unabhängig davon schon jetzt direkt an das Vernetzungs-Team zu wenden (Kontakt siehe unten).
23.10.2024 | Branchennews
DigiOekoRegio-Netzwerktreffen der Modellregion 1 Nord-West Brandenburg
Am 15. Oktober 2024 fand das 1. Netzwerktreffen der Modellregion I (Nord-West Brandenburg) in den Räumen des Landesbauernverbandes Brandenburg (Geschäftsstelle Kreisbauernverband OPR) in Kyritz statt.
Das Netzwerktreffen wurde im Rahmen des von der BÖL geförderten Projektes DigiOekoRegio durchgeführt, welches zum Ziel hat eine digitale Infrastruktur zur logistischen Optimierung einer ökologischen regionalen Fleischproduktion zu entwickeln. Über die ersten Ergebnisse zum aktuellen Stand des Projektes informierten jeweils die Verbundpartner LBV e.V., pro agro e.V, IFTA AG und FFG.
Mit den teilnehmenden Akteuren der Wertschöpfungskette Rindfleisch aus dem nordwestlichen Brandenburg wurden die Ergebnisse und Herausforderungen zur regionalen Produktion diskutiert und Anregungen zur Umsetzung der digitalen Plattform aufgegriffen.
Einen Einblick in Unterstützungsangebote von Verbänden gaben Math Mönnich und Sebastian Woskowski von Bioland und informierten über die Anforderungen an eine ökologische Wirtschaftsweise bzw. der Umstellung von Betrieben auf diese.
Der anschließende Beitrag von Hannes-Peter Dietrich zur Beauftragung von Lohnunternehmen für die Verarbeitung lieferte den Anwesenden wertvolle Hinweise und Anregung zu weiterer Diskussion. Das Thema regionale Fleischproduktion löst bei allen Akteuren der Rindfleischproduktionskette großes Interesse aus.
Die Möglichkeiten zur praktischen Umsetzung einer geschlossenen Wertschöpfungskette Rindfleisch sind regional jedoch sehr unterschiedlich, was auch die ersten DigiÖkoRegio-Projektergebnisse zeigen. Es gibt deutlichen Handlungsbedarf, der je nach vorhandener Struktur in der Region abweichend sein kann.
Das Interesse der Akteure an DigiÖkoRegio ist vorhanden und lässt auch bei zukünftigen Vernetzungstreffen ergänzend in den weiteren Modellregionen II und III (Brandenburg Ost bzw. Süd) eine rege Beteiligung erwarten.
Wir halten Sie dazu gerne auf dem Laufenden und freuen uns auf Ihre Kontaktanfrage und Teilnahme!
Ausführliche Informationen zum Projekt und aktuelle Informationen finden Sie auf der Internetseite des Projektes https://www.digioekoregio.de/.
20.10.2024 | Pressemeldung
Überwältigender Zuspruch für regionale Produkte auf dem Brandenburger Schlachtefest 2024 – über 12.000 Besucher
Schönwalde-Glien – Das Brandenburger Schlachtefest beendete an diesem Sonntag seine 26. Ausgabe. Veranstalter und regionale Produzenten zeigen sich sehr zufrieden und haben einen Wunsch.
Das Wetter war auch in diesem Jahr auf der Seite der 53 regionalen Produzenten und sorgte, neben dem überzeugenden, regionalen Angebot selbst, dafür, daß sich gut 12.000 Freunde regionaler, Brandenburger Produkte an diesem Wochenende auf den Weg nach Paaren im Glien machten, um gemeinsam die diesjährige Ausgabe des Brandenburger Schlachtefestes zu feiern.
Kristin Mäurer, Fachbereichsleiterin Agrar- und Ernährungswirtschaft,des veranstaltenden Verbandes pro agro dazu: „Wenn die Besucher des Festes das Angebot annehmen, sich wohlfühlen und verweilen und wenn die teilnehmenden Produzenten zufrieden sind, dann sind es auch wir als Veranstalter. Die Gespräche mit Produzenten und Gästen auf dem Schlachtefest lassen zusammenfassen, daß wir mit den Ergebnissen des 26. Brandenburger Schlachtefestes sehr zufrieden sein können. Der Zuspruch für das regionale Angebot war überwältigend. Wir wünschen uns nun, daß die Besucher des Festes diesen Schwung auch für ihren Alltag mitnehmen und ebenso beim gewöhnlichen Einkauf bewußter nach regionalen Alternativen im Regal und an der Theke Ausschau halten.“
Vielleicht nicht die Regel, aber auch ein schönes Lob für Produzenten und Veranstalter: Am Sonntag meldete sich ein Pärchen aus Bayern am Infostand des Verbandes pro agro und berichtete, daß man nachdem zufälligen Besuch des Brandenburger Schlachtefestes 2023, dieses Jahr extra Urlaub nahm und aus Bayern anreiste, um die 2024er Ausgabe an beiden Tagen besuchen zu können und auch für 2025 sei der Besuch schon fest eingeplant (18. und 19. Oktober 2025).
Sehr zufrieden zeigte sich auch Egbert Baehr, Inhaber und Geschäftsführer der Fleischerei Baehr aus Herzberg/Elster. Schon seit Jahren Teilnehmer des Schlachtefestes freute er sich auch in diesem Jahr über Stammpublikum und viele neue Kunden. „Sei es beim Imbiss oder seien es die Mitnahmeprodukte an unserer Theke, unsere Kunden schätzen unsere handwerkliche Qualität und das klassische Sortiment, wie man es von einem Fleischer unserer Region auch erwarten darf. Der Zuspruch war enorm und wir sind mit dem Verlauf des Wochenendes mehr als zufrieden.“
In zwei Hallen und im Freigelände boten regionale Produzenten aus ganz Brandenburg Fleisch, Wurst sowie weitere Genuß- und Lebensmittel zum Mitnehmen und zum Verzehr vor Ort an. Dazu gab es ganz druckfrisch auch den neuen Katalog „Landurlaub in Brandenburg 2025 – Ferien, Freizeit und Einkaufen auf dem Lande“, der auf dem Schlachtefest seine Premiere feierte und ab sofort auch an allen bekannten Auslagestellen im Lande erhältlich beim Verband pro agro bestellbar oder als PDF und Flipbook online abrufbar ist. (www.landurlaub-brandenburg.de)
Der Brandenburger Jagdverband informierte über heimische Wildtiere und stellte seine neue App wild.shop vor, die Jäger und Kunden schnell und direkt zusammenführt. Der brandenburgische Landesimkerverband warb für regionalen Honig, informierte über die Arbeit der Imker in Brandenburg und beriet Interessierte, die gern selbst mit dem Imkern beginnen möchten.
Wesentlich für das Brandenburger Schlachtefest – und im Grunde auch für alle anderen Veranstaltungen pro agros – ist, daß man vor Ort tatsächlich den Produzenten, den Gesichtern hinter den Produkten gegenübersteht, die Produkte aus der Anonymität geholt werden und die Besucher auf diese Weise Informationen aus erster Hand bekommen. Bei der traditionellen Hausschlachtung wurden ältere Besucher an ihre Kindheit erinnert und dem jüngeren Publikum altes Wissen neu vermittelt. Seit vielen Jahren Bestandteil des Brandenburger Schlachtefestes gehört diese Form der Wissensvermittlung zu einem der beliebtesten Publikumsmagneten.
„Regional einkaufen – Heimat stärken“ hieß es in der Unterzeile der Begrüßungstafel zum Brandenburger Schlachtefest. Was darunter zu verstehen ist, erläutert Kai Rückewold, Geschäftsführer des Verbandes pro agro „Die Tradition der Schlachtefeste gibt uns Hinweis auf etwas früher Selbstverständliches; etwas, das wir in den letzten Jahren leider ein wenig aus den Augen verloren haben; die Versorgung einer Region aus sich selbst heraus. Regionales Bewußtsein bei unseren alltäglichen Einkäufen ist Grundvoraussetzung für die Lebensfähigkeit unserer Regionen; Arbeitsplätze, Steuereinnahmen, Versorgungssicherheit. Regionale Unternehmen sind es auch, die in den Gemeinden Kultur- und Sportvereine unterstützen und auch auf diese Weise für die Attraktivität des ländlichen Raumes sorgen. Es geht bei unseren alltäglichen Einkäufen also auch und vor allem um den Erhalt der Attraktivität unserer Regionen. Bewußte Entscheidung im Kleinen für eine große Wirkung im Ganzen. Und so war auch unser diesjähriges Schlachtefest eben mehr als nur Fleisch, Tradition und Party“
Der Verband pro agro engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Angeboten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus.
Diese Veranstaltung wurde gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) und das Brandenburger Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK).
17.10.2024 | Pressemeldung
Potentiale, Wege, Möglichkeiten! 17.10.2024 – Tag der Direktvermarktung und des Ernährungshandwerks
Am Seddiner See – Zur Stunde tagen über 70 Direktvermarkter, Unternehmen des Lebensmittelhandwerks und Vertreter der Regionalvermarktung in Brandenburgs Landkreisen über die Entwicklung der Branche. Es geht um den Austausch von Praxiserfahrungen und zeitgemäßen Angebotsentwicklungen, die Sichtbarkeit am Markt, und Forderungen für bessere Rahmenbedingungen an Politik und Verwaltung
Handwerklich hergestellte, saisonale und frische Produkte aus der Heimatregion finden bei Kunden, Gästen und Besuchern des Landes großes Interesse – bestätigen Umfragen und eigene Erhebungen des Verbandes pro agro. Aber: Bei anhaltenden Krisen und Kaufzurückhaltung muss die wirtschaftliche Entwicklung von Betrieben der Direktvermarktung und des Ernährungshandwerks in Brandenburgs gestärkt und der Stellenwert der Direktvermarktung als wichtiger Kommunikations– und Vermarktungsweg innherhalb der Branche in seiner Bedeutung herausgehoben werden. Hierrüber beraten heute über 70 Unternehmen der Direktvermarktung und des Ernährungshandwerks in der Heimvolkshochschule Neuseddin.
Bei den Themen der heutigen Tagung (Programm anbei) geht es am Vormittag um Sichtbarkeit und Kundenansprache „Fall auf oder Du bist weg! Wie man es schafft sich in einem bewegten Marktumfeld abzuheben und zu behaupten“, Praxiserfahrungen aus der Direktvermarktung in Brandenburg mit aktuellen Beispielen zu Vermarktungswegen, Investitionen in die Angebotsentwicklung und Zusammenarbeit in der Region sowie Einschätzungen der aktuellen Branchenentwicklung von: Drehnower Hofkäserei (SPN), Kanow-Mühle Sagritz (LDS), Ökodorf Brodowin (BAR), Werderaner Tannenhof (PM) Am Nachmittag dann um Vermarktungs- bzw. Verkaufsstellenkonzepte im ländlichen Raum sowie, über den Tellerrand geschaut, um Erfahrungen und Lösungen des bayrischen Fleischerhandwerks in Sachen moderner Kommunikation.
Dorothee Berger, stellvertretende Vorsitzende des Agrarmarktingverbandes pro agro verwies in Ihrer Begrüßungsrede auf die an sich gute Ausgangslage für Direktvermarkter und Ernährungshandwerker in Brandenburg. „Ich glaube fest an die Zukunft der Direktvermarktung, denn wir bieten etwas, das sehr gut in die heutige Zeit paßt. Wir bieten die gewünschten kurzen Wege, wir bieten die transparente Produktion, wir sind in unseren Regionen präsent und engagiert, wir sind für unsere Kunden jederzeit erreichbar und können jederzeit auf Fragen und Hinweise unserer Kunden kurzfristig reagieren. Wir kennen einander, wir kennen das Land und wir kennen unsere Kunden und unsere Kunden kennen uns. Wir verbinden dadurch Tradition und Moderne “ und adressierte an die noch zu bildende Landesregierung die Wünsche der Branche bezüglich Entbürokratisierung, Förderung von Regional-Kampagnen und eine zukünftig bessere Verzahnung von Landwirtschaft- und Wirtschaftsministerium, „um Regionalität zu einer Selbstverständlichkeit werden zu lassen.“ und ergänzt. „Es besteht tatsächlich die Gefahr, daß uns die wirtschaftlichen Strukturen im ländlichen Raum abhandenkommen und die in letzter Zeit als Schlagwort oft beschworene Resilienz so nicht zu garantieren ist.“
Kai Rückewold, Geschäftsführer des Verbandes kommentierte dazu im Vorfeld der Tagung. „Die Bekenntnisse zur Regionalität aus den einzelnen Ministerien, freuen uns zu hören. Viel wichtiger ist aber, daß diesen Bekenntnissen auch politische Weichenstellungen folgen. Mal ein konkretes Beispiel: Für einen mittleren Zucht- und Schlachtbetrieb stellen Auflagen- und Kontrollmechanismen, die augenscheinlich mit Blick auf Großunternehmen entwickelt worden sind, ein ernsthaftes, betriebswirtschaftliches Problem dar. Er muß für die gesetzlich vorgeschriebene und in der Gebührenordnung bepreiste Fleischbeschau einen Mindermengenzuschlag zahlen. Hier und für viele andere Fälle müssen Landwirtschafts-, Wirtschafts-, Verbraucherschutz- und Finanzministerium an einen Tisch und Rahmenbedingungen schaffen, die erkennen lassen, daß die Sorgen und Nöte der heimischen Kleinunternehmen und des heimischen Mittelstandes wirklich verstanden wurden und man diesen begegnen möchte.“
Der Verband pro agro engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Angeboten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus.
Das Forum ländlicher Raum – Netzwerk Brandenburg unterstützt seit 2008 die Aktivitäten der Lokalen Aktionsgruppen im LEADER-Prozess. Träger des Forums ist die Heimvolkshochschule am Seddiner See e.V. LEADER steht für die Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft und ist ein Förderinstrument der Europäischen Union zur Stärkung und Weiterentwicklung der ländlichen Räume.
Dorothee Berger, li. (Christine Berger GmbH), Florian Schulze. re (Hoher Fläming eG) und Kai Rückewold, mi (GF pro agro) im AusstauschDorothee Berger – EröffnungFall auf oder Du bist weg! Vom Hersteller zur Marke – Vortrag Günther Mainka, MQ Ranch
Brandenburger Schlachtefest 2024 – Mehr als Tradition und Fleisch!
Schönwalde-Glien – Am 19. Oktober öffnet das 26. Brandenburger Schlachtefest seine Pforten. „Regional einkaufen – Heimat stärken“ heißt es in der Unterzeile der Begrüßungstafel zum Brandenburger Schlachtefest und gibt Hinweis darauf, daß es um mehr als nur eine Party auf dem Lande geht.
Das Brandenburger Schlachtefest steht in der Tradition der winterlichen Vorratshaltung auf dem Lande, der zelebrierten Gemeinschaft und des Teilens unter Nachbarn. Und doch muß man den Bogen nicht allzu arg spannen, um die Intention dieser Traditionen ins Heute zu übertragen.
Die Entscheidung für die regionale Alternative im Regal ist wichtig für die Lebensfähigkeit unserer Regionen. Diese moderne Form der Gemeinschaft bedeutet Arbeitsplätze, Steuereinnahmen und Versorgungssicherheit. Regionale Unternehmen sind es auch, die in den Gemeinden Kultur- und Sportvereine unterstützen und auch auf diese Weise für die Attraktivität des ländlichen Raumes sorgen – das besagte Teilen unter Nachbarn. Das alles unterstützt man, wenn man regional einkauft bzw. setzt es aufs Spiel, wenn man es nicht tut. Es geht bei unseren alltäglichen Einkäufen also auch und vor allem um den Erhalt der Attraktivität der ländlichen Räume. Bewußte Entscheidung im Kleinen für eine große Wirkung im Ganzen. Und so ist das Brandenburger Schlachtefest eben mehr als nur Fleisch, Tradition und Party. Es ist ein Schaufenster regionaler Unternehmen und ein Aufruf zur bewußten Entscheidung für die Region.
In diesem Jahr freuen sich über 50 Austeller auf die Besucher und Freunde regionaler Angebote. Und natürlich gibt es neben den Gesichtern hinter den Produkten, der Vorführung einer traditionellen Hausschlachtung an beiden Tagen und der Präsentation moderner Cuts für Schwein und Rind im Kochstudio auch jede Menge Musik und Unterhaltung. So heizt am Sonnabend unter anderem Wolfgang Lippert auf der Schlachtefest Bühne dem Publikum ein und am Sonntag Petra Zieger. Kleine Gäste können an beiden Tagen beim Mittelalterböttcher Heino Glantzselbst böttchern, sich schminken lassen oder an einer Wissensrallye teilnehmen. Für Groß und Klein gibt es am Sonnabend einen Backworkshop der Bäckerei Vollkern aus Temnitztal und am Sonntag können unter Anleitung der Lederzauberin KASAMI aus Nuthe Urstromtal Armbänder gezaubert werden.
Ganz druckfrisch wird auch der neue Katalog „Landurlaub in Brandenburg 2025 – Ferien, Freizeit und Einkaufen auf dem Lande“ vorgestellt, der ab sofort auch an allen bekannten Auslagestellen im Lande erhältlich oder beim Verband pro agro bestellbar ist.
Der Brandenburger Jagdverband, der Brandenburgische Imkerverband und der Verband pro agro bieten darüber hinaus Informationen rund um Wild, Honig und Bienen, Landurlaub, Ausflugszielen und den Stellenwert von Regionalität für den Erhalt der unternehmerischen Strukturen im ländlichen Brandenburg und deren Bedeutung dafür, auch zukünftig gern und gut in Brandenburg leben zu können.
Die Veranstalter erwarten, wie gewohnt, 10-12.000 Besucher am Festwochenende.
Bilder zum Brandenburger Schlachtefest (Bilder aus dem Vorjahr) sind hier herunterladbar und können verwendet werden.
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Der Verband pro agro engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Angeboten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus.
Diese Veranstaltung wird gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) und das Brandenburger Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK).
Landurlaub Brandenburg 2025: Der neue Jahreskatalog ist ab sofort erhältlich
Paaren im Glien – Pünktlich zur Vorbereitung auf die kommenden Reisesaison präsentiert der Verband pro agro den Katalog „Landurlaub Brandenburg 2025“ beim traditionellen Brandenburger Schlachtefest, das am kommenden Wochenende, in Paaren im Glien (Havelland) stattfindet.
Auch in diesem Jahr lädt der Katalog dazu ein, Brandenburg auf eine neue Weise zu erleben – ob bei einem romantischen Aufenthalt auf dem Land, einer Radtour entlang von Seen und Flüssen oder einer entspannenden Zeit in einem der zahlreichen Ferienobjekte, die jetzt auch online buchbar sind.
Titelblatt des neuen Kataloges
Der Katalog bietet eine Fülle von Anregungen und Informationen rund um Urlaub und Freizeit im ländlichen Brandenburg und lädt dazu ein, die vielfältigen Möglichkeiten unseres Landes zu entdecken. Schafe gucken, Mühlenmagie erleben oder den „wahren Roten Adler“ kennenlernen – beim Schmökern im Jahreskatalog für 2025 finden Leserinnen und Leser garantiert auch Anregungen für Auszeit, Ausflüge und den eigenen Urlaub auf dem Lande.
Nicht zuletzt durch die Vielzahl an buchbaren Unterkünften in den unterschiedlichen Reiseregionen Brandenburgs reiht sich das Magazin in die beliebte Kollektion der Vorgängerausgaben ein. Mit einer Mischung aus informativen Artikeln und inspirierenden Geschichten gewährt der Katalog Einblicke in die landtouristischen Highlights Brandenburgs.
Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf den medienübergreifenden Verknüpfungen: Durch integrierte QR-Codes können Leserinnen und Leser vertiefende Informationen zu den einzelnen Themenbereichen direkt auf der Website landurlaub-brandenburg.de abrufen. Ebenso ist es dadurch möglich, eventuelle Aktualisierungen, die sich im Jahresverlauf gegebenenfalls ergeben haben, auch über das sonst statische Medium eines gedruckten Kataloges zu erhalten.
Die Struktur des Katalogs orientiert sich an den Rubriken der Website, was die Handhabung und Suche nach Informationen zusätzlich erleichtert. Dennis Kummer, Fachbereichsleiter Land- und Naturtourismus bei pro agro, erklärt: „Mit den QR-Codes im Katalog können die Leser ganz einfach per Scan mehr über die vorgestellten Anbieter und Attraktionen erfahren. Die zusätzlichen Informationen sind recht aufwändig aufbereitet und stehen jederzeit in aktueller Form zur Verfügung, um Auszeiten im Land zu planen.“
Zusätzlich wird die digitale Präsenz des Katalogs über die sozialen Kanäle von pro agro ergänzt: Auf Instagram und Facebook können Interessierte im Kanal „Landpartie“ tagesaktuelle Updates und inspirierende Inhalte rund um das Thema Landurlaub in Brandenburg verfolgen.
vor der Bockwindmühle Vehlefanz
Neben der Print- und Online-Version steht der Katalog „Landurlaub Brandenburg 2025“ wie gewohnt kostenlos in Tourist-Informationen und anderen Ausflugszielen zur Verfügung.
Mit nur wenigen Klicks lässt sich der Katalog auch nach Hause bestellen oder als Flipbook online durchblättern. Die Bestellung für die kostenfreie Zusendung von Katalogen und Broschüren zur Aus-flugsplanung ist über landurlaub-brandenburg.de möglich.
Das Flipbookdes Katalogs bietet die direkte Verlinkung auf alle vorgestellten Anbieter ebenfalls via landurlaub-brandenburg.de
Der Verband pro agro engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Angeboten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus.
Presseeinladung: Brandenburger Schlachtefest – Regionalität als Wirtschaftsfaktor
Paaren im Glien – Am 19. Oktober startet das 26. Brandenburger Schlachtefest.
Regionale Produzenten, nicht nur der fleischverarbeitenden Zunft, präsentieren sich am kommenden Wochenende zum 26. Mal im Rahmen des Brandenburger Schlachtefestes.
Zur offiziellen Eröffnung möchten wir Sie auf diesem Wege herzlich einladen
Eröffnung „Brandenburger Schlachtefest“ am 19. Oktober 2024, 11.00 Uhr im MAFZ Paaren im Glien, Brandenburghalle Gartenstr. 1-3, 14621 Schönwalde-Glien, OT Paaren im Glien (Veranstaltungsbeginn 10.00 Uhr)
Zum Thema der regionalen Wertschöpfung in Brandenburg, ihre Möglichkeiten aber auch aktuelle Hemmnisse für Regionalität stehen Ihnen die Aussteller des regionalen Fleischerhandwerks, weitere Direktvermarkter, die Akteure der Schauschlachtung sowie der Geschäftsführer des Verbandes pro agro e.V., Kai Rückewold, zur Verfügung.
Wie alle Veranstaltungen und Veranstaltungsbeteiligungen des Verbandes pro agro hat auch das Brandenburger Schlachtefest zum Ziel, Bekanntheit und Wertschätzung des regionalen Lebensmittelhandwerks zu steigern und das Bewußtsein für die Bedeutung regionaler Wirtschaftskreisläufe für den Erhalt lebenswerter Strukturen im ländlichen Raum zu schärfen.
Der Verband pro agro engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Angeboten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus.
Presseeinladung: Potentiale, Wege, Möglichkeiten! 17.10.2024 – Tag der Direktvermarktung und des Ernährungshandwerks
Am Seddiner See – Am 17. Oktober findet in der Heimvolks-hochschule am Seddiner See in diesem Jahr zum 17. Male der Tag der Direktvermarktung und des Ernährungs-handwerks statt – umgesetzt vom Agrarmarketingverband pro agro und dem Forum ländlicher Raum – Netzwerk Brandenburg.
Die Fachtagung widmet sich aktuellen Fragestellungen der Branche – zeigt Wege, Möglichkeiten, Lösungen und Best-Practice-Beispiele. In einem nach wie vor bewegten Marktumfeld soll die Direktvermarktung als wichtiger Kommunikations– und Vermarktungsweg innerhalb der Branche herausgehoben werden und aufzeigen, welche wesentliche Rolle direktvermarktende Unternehmen und Unternehmen des Lebensmittelhandwerks für unsere Lebensmittelkultur, Lebensmittelqualität, für die Grundversorgung und für die Strukturen im ländlichen Raum besitzen.
65 angemeldete Teilnehmer aus Unternehmen der Direktvermarktung und des Ernährungshandwerks im Land Brandenburg sowie Vertreter der regionalen Wirtschaftsförderung, der ländlichen Entwicklung und Gäste aus Politik und Vermarktung widmen sich auf dieser Tagung den aktuellen Fragestellungen der Branche.
17. Oktober 2024
ab 9:15 Uhr Zeit für Gespräche und Interviews
Tagungsbeginn 10:00 Uhr
Heimvolkshochschule am Seddiner See
Seeweg 2, 14554 Seddiner See
Themen, Ablauf und Referenten können sie dem detaillierten Programm anbei entnehmen. à
Der Verband pro agro engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Angeboten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus.
Ausrichter der zentralen Eröffnungs-veranstaltung der 30. Brandenburger Landpartie für 2025 gesucht
Schönwalde-Glien – Betrieb für die Zentrale Eröffnungsveranstaltung der 30. Brandenburger Landpartie am Sonnabend, den 14. Juni 2025, gesucht.
Die Brandenburger Landpartie bietet als publikumsstärkste Veranstaltung im ländlichen Raum Brandenburgs jedes Jahr rund 150 Landwirten, Forst- und Fischereiunternehmen, Gärtnereien und ländliche Kultureinrichtungen mit landwirtschaftlichen Bezügen die Gelegenheit sich öffentlichkeitswirksam zu präsentieren sowie durch Information und Aufklärung bei der Zielgruppe der Endverbraucher das Bewußtsein für Regionalität zu stärken.
Dem nun gesuchten Ausrichter der zentralen Eröffnungsfeier der Brandenburger Landpartie, bieten sich als „Erstem unter Gleichen“ darüber hinaus noch einige Möglichkeiten mehr, kommunikativ in Erscheinung zu treten. Er bildet mit der Gesamtveranstaltung eine werbliche Einheit und ist von der Bekanntgabe auf der „Grünen Woche“ bis zum Veranstaltungswochenende stets in Verbindung mit dem Thema präsent. 2025 feiert die Brandenburger Landpartie zudem ihr 30. Jubiläum, was der zentralen Eröffnungsfeier eine zusätzliche Bedeutung gibt.
pro agro – Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin e.V. schreibt gemeinsam mit dem LBV Brandenburg e.V. und dem BLV e.V. die Ausrichtung der Zentralen Eröffnungsveranstaltung zur 30. Brandenburger Landpartie am 14. Juni 2025 aus.
Interessierte Unternehmen wenden sich für Rat und Auskunft zu Anforderungen und Unterstützung bitte an Holger Brantsch (Landesbauernverband Brandenburg e.V.), Tel.: 03328 319 204 oder brantsch@lbv-brandenburg.de oder bei Dennis Kummer (pro agro e.V.): 033230 / 2077-36, kummer@proagro.de.
pro agro-Branchenbarometer: Die Lage bleibt angespannt!
Brandenburgs Lebensmittelerzeuger und -produzenten zeichnen weiter ein düsteres Bild ihrer Lage, wenn auch das Urteil über die Geschäftsaussichten für den Rest des laufenden Jahres um Nuancen freundlicher ausfällt als im Januar 2024 für das gesamte Jahr. Das ändert nichts daran, dass die Stimmung generell weiter pessimistisch ist. Kein Wunder, dass die Appelle der Unternehmen an die Politik nichts an Dringlichkeit verloren haben – auch und gerade im Vorfeld der anstehenden Landtagswahlen in Brandenburg (22. September 2024). Nachfolgend berichten wir über die wichtigsten Ergebnisse der pro agro-Onlinebefragung vom Juli-August 2024, die vor kurzem veröffentlicht worden sind.
Die jüngst erhobenen Daten für die Geschäftsaussichten im zweiten Halbjahr 2024 zeigen, dass die Stimmung in den Unternehmen der Ernährungswirtschaft nach wie vor miserabel ist. Mag sein, dass die positiven Erwartungen mit 25 Prozent leicht gestiegen sind und die Zahl der negativen Prognosen mit 32 Prozent im Vergleich zum Beginn des Jahres abgenommen haben (vgl. Ausgabe 01-02/2024 des Newsletters). Doch Zuversicht sieht anders aus. Denn 43 Prozent der Befragten geben jetzt zu Protokoll, dass sie ihre Meinung nicht geändert haben, also mehrheitlich negativ in die Zukunft blicken.
Als Hauptgründe für diese Lagebeurteilung werden die anhaltend hohen Kostenbelastungen bei Löhnen/Gehältern sowie Rohstoff- und Energiepreisen genannt; das sagt deutlich über die Hälfte aller Befragten. Von einem Drittel der Befragten werden weiter zurückgehende Absatzmengen beklagt. Nach positiven Tendenzen für die Erzeugerpreise befragt, glauben 49 Prozent, dass keine Veränderungen zu erwarten sind, 39 Prozent hoffen auf einen leichten Anstieg.
Dazu pro agro-Geschäftsführer Kai Rückewold: „Es gibt nach wie vor mehr Verlierer als Gewinner in der Inflationskrise, selbst wenn einige Unternehmen bei den Absatzmengen wieder ein kleines Plus vermerken. Für die Mehrheit der Unternehmen ist die Lage aber unverändert: Die Kosten sind hoch, Absatz und zu erzielende Preise stagnieren. Es wird also von der Substanz gelebt oder gespart, wo es nur geht. Das Hauptaugenmerk muss daher auf Absatzförderung liegen, um das Marktgewicht für regionale Produkte zu stützen.“
Angesichts der bevorstehenden Landtagswahlen in Brandenburg hat pro agro die Lebensmittelproduzenten exklusiv befragt, was sie von den politischen Entscheidern nach dem 22. September erwarten. Hier ein Auszug aus dem „Wunschzettel“:
Reduzierung der bürokratischen Lasten (49 Prozent)
Offensive der Landesregierungen in Berlin/Brandenburg zur Stärkung des Selbstversorgungsgrades (45 Prozent)
Bessere Förderangebote für Investitionen ohne KMU-Barrieren (44 Prozent)
Weitere finanzielle Unterstützung der Verbraucherkampagne für regionale Produkte (43 Prozent).
Ein weiteres aufschlussreiches Ergebnis der Befragung ist, dass die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) bei den Lebensmittel-Produzenten noch nicht in der Breite angekommen ist. 70 Prozent der Unternehmen haben bisher keine Berührungspunkte; 30 Prozent berichten zwar von ersten Anwendungen, allerdings hauptsächlich nur bei Textverarbeitung, Korrespondenz und Werbung. In Prozessen der Produktion, des Vertriebs oder der Personalplanung kommt KI indessen kaum vor (alle Werte unter 20 Prozent). Verankert ist das Thema überwiegend bei den Inhabern und in der Geschäftsleitung; bei den Nichtanwender fehlen Ideen für die praktische Anwendung oder das Wissen über die Vorteile von KI.
Zu den wirtschaftlichen Sorgen zählt bei 44 Prozent der Unternehmen nach wie vor der Arbeitskräftemangel. Hauptsorge ist nach wie vor die Stabilisierung der Personaldecke in den Bereichen Hilfskräfte und Fachpersonal in der Produktion (je 59 Prozent). Allerdings geben auch 37 Prozent der Unternehmen Engpässe beim Verkaufspersonal an. Und was tun die Unternehmen, um Personal zu gewinnen? 56 Prozent sagen, dass neue Mitarbeiter über bereits vorhandene Mitarbeiter geworben werden. 50 Prozent wählen Stellenangebotsoffensiven als wichtigen Punkt aus. Dabei nennen 79 Prozent der Unternehmen Social-Media als Hauptrekrutierungsplattform, gefolgt von der eigenen Unternehmenswebseite (68 Prozent). Im öffentlichen Raum werden Plakate/Aushänge (36 Prozent) und Zeitungen (29 Prozent) genutzt.
Viele Unternehmen glauben, dass ein starker Hebel bei einer Verbesserung der Angebote zur beruflichen Integration durch die Arbeitsagentur liegen könnte. Jeweils 28 Prozent wünschen sich mehr überbetriebliche Schulungs- und Fortbildungsinitiativen der Branche und eine Landeskampagne zur Imageförderung von Arbeitsplätzen in der Land- und Ernährungswirtschaft.
Informationen zum pro agro Branchenbarometer
Rund 550 Unternehmen wurden an der Online-Befragung beteiligt, 111 Unternehmen haben mitgemacht: davon sind über 50 Prozent als GbR, GmbH, OHG oder KG organisiert, der andere Teil besteht aus KMUs und Einzelunternehmen. Das Branchenbarometer hat keinen Anspruch auf wissenschaftliche Repräsentativität. Über 60 Prozent der Umfrageergebnisse kommen direkt von pro agro–Mitgliedern.
Hinweis: Die Grafiken zur Umfrage können Sie hier herunterladen:
Weinanbau in Brandenburg: Gewerbe mit Zukunft – aber keine Massenkultur
Im Einsatz: Matthias Jahnke bei der aktuellen Weinlese.
Weinanbau in Brandenburg? Klingt für unsere Breitengrade ein bisschen exotisch. Ist es aber nicht, wenn man vom Vergleich mit den traditionellen Anbaugebieten Deutschlands und deren Produktionsmengen absieht. „Klein, aber oho“, das kommt der Wirklichkeit schon näher – jedenfalls in Sachen Qualität. Und nicht nur das. Richtig spannend kann nämlich die Entwicklung in Zukunft werden, wie uns Matthias Jahnke erzählt: „Durch den Klimawandel entwickelt sich unsere Region allmählich zu einem ernstzunehmenden Weinbauland“, prognostiziert der Vorsitzende der Fachgruppe Weinbau im Gartenbauverband Berlin-Brandenburg. Limitierende Faktoren sieht er weniger im Wetter, vielleicht in den Böden und jedenfalls in den gesetzlichen Vorschriften. Nach unserer Analyse des Obst- und Gemüseanbaus in Brandenburg (siehe hierund hierwerfen wir diesmal einen Blick auf die Weinproduktion.
Zu den Fakten: Derzeit gibt es in Brandenburg rund 50 Weinbau-Betriebe, die zum Teil in Vereinen bzw. Arbeitsgemeinschaften oder Genossenschaften organisiert sind. „Allein wären sie nicht überlebensfähig“, erklärt Jahnke, Mitinhaber des Weinguts Patke in Pillgram/Jacobsdorf (Oder-Spree). „Das darf man nicht mit den großen Weinbaugebieten in Deutschland vergleichen. Dort hat ein normaler Winzerbetrieb schon allein so große Rebflächen wie Brandenburg insgesamt. Die Rede ist hier von 45 Hektar Rebfläche (bundesweit 108.000 Hektar) mit einer durchschnittlich produzierten Menge von insgesamt 1.600 Hektoliter bzw. 90 Hektoliter pro Hektar Anbaufläche und Jahr.
Die 90 Hektoliter pro Hektar kommen nicht von ungefähr. Das ist nämlich das Maximum, was ein Winzerbetrieb derzeit pro Jahr produzieren darf. So steht es jedenfalls in der „Verordnung zur Durchführung des Weinrechts im Land Brandenburg“. Das hängt zusammen mit der politisch gewollten Agrarstruktur in der Region und natürlich mit der gewünschten Weinqualität. Dessen ungeachtet fallen die Erträge in Menge und Qualität von Jahr zu Jahr unterschiedlich aus – schon allein wegen der Wetterkapriolen. Für das Jahr 2023 stellt sich das folgendermaßen dar: Die produzierte Weinmenge lag im Schnitt zwischen 60 und 90 Hektoliter pro Hektar, wobei die Traubenqualität infolge des günstigen Wetters sehr gut war.
Früchte der Arbeit: Sehr gute Trauben- und Mostqualität.
Wie die Mengen-Resultate im laufenden Jahr aussehen werden, kann man heute, mitten in der Weinlese, noch nicht verlässlich sagen. Da muss nur ein Hagelschlag kommen, der alle Prognosen zunichte macht. „Eine einigermaßen sichere Aussage über Mengen und Qualitäten lässt sich frühestens ab Anfang Oktober machen“, so Jahnke. „Wir erwarten aber eine sehr gute Trauben- und Mostqualität, da wir in unseren Breitengraden eine relativ hohe Sonnenstunden-Zahl haben und unsere Weine durch die vergleichsweise kühlen Nächte eine gute und stabile Säure aufweisen.“
Eine Vorreiterrolle in Deutschland spielen die Brandenburger Winzer bei der Bepflanzung mit pilzwiderstandsfähigen Rebstöcken: Auf mehr als der Hälfte der Weinanbauflächen werden die „Piwi“-Sorten eingesetzt, was gut für die Umwelt und die Portemonnaies der Winzer ist. Und das sind die Vorteile: rund 70 Prozent weniger Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, geringere Bodenverdichtung durch weniger Schlepper-Fahrten, weniger Dieselverbrauch und weniger Personalaufwand. Dies alles führt zu einer spürbaren Verringerung der gesellschaftlichen und persönlichen Kosten.
Vermarktet werden die Weine hauptsächlich in Brandenburg und Berlin, und zwar im Wege der Direktvermarktung, das heißt insbesondere über Hofläden an heimische Kunden oder Touristen und an regionale Gastronomen. Wieso nicht über den Lebensmitteleinzelhandel? „Hier haben wir keine guten Erfahrungen gemacht“, sagt der Winzer und Branchenvertreter und begründet kurz und knapp: „Der Preisdruck ist zu hoch, und die nationalen wie internationalen Weinbaubetriebe sind zu mächtig.“
Blitzblank: Tanks in der Kelterei.
Da die meisten heimischen Winzer die Kosten für Werbung und andere individuelle Marketing-Maßnahmen scheuen, sieht sich der Verband in der Pflicht, Vermarktungs-Plattformen zu schaffen, wo die Brandenburger Weine gezielt in Szene gesetzt werden können. So hat die Wein-Fachgruppe im Gartenbauverband für das kommende Jahr verschiedene verkaufsfördernde Aktivitäten geplant. Dazu zählt etwa eine Jahrgangspräsentation von Weinen in Potsdam und Cottbus sowie Ende August der im ganzen Land stattfindende „Tag des offenen Weinguts“ (ähnlich der alljährlichen „Brandenburger Landpartie“ von pro agro), wo die Winzer Gelegenheit haben, ihre Weingüter und Produkte im unmittelbaren Austausch mit den Kunden zu präsentieren. Über die konkrete Umsetzung befinde man sich mit pro agro bereits im Gespräch, heißt es.
Unabhängig von den Verkaufsförderungsmaßnahmen, die dem Absatz Brandenburger Weine einen positiven Schub verleihen können, beurteilt Jahnke die natürlichen Bedingungen für das heimische Weingewerbe positiv. Nicht nur, dass hier im deutschen Vergleich momentan die besten klimatischen Voraussetzungen herrschen, was im Übrigen „kein Hirngespinst“ von ihm sei, sondern Winzer anderer Regionen jederzeit bestätigen würden. Mehr noch: Durch den Klimawandel werde sich Brandenburg „allmählich zu einem ernstzunehmenden Weinbauland“ entwickeln. Das werde indessen nicht den Charakter einer „Massenkultur“ wie in den großen Weinbaugebieten erreichen. Drei Gründe sprechen seiner Meinung nach dagegen: „Erstens kann man das wegen der gesetzlichen Gegebenheiten nicht erwarten; zweitens sind die Lagen mit guten Böden für den Weinbau hierzulande eher begrenzt; und drittens ist der Weinbau ein äußerst investitionslastiges Gewerbe.“
Was heißt das – „investitionslastiges Gewerbe“? Das beginnt mit dem Kauf, dem Anbau und der Pflege der Pflanzen, gefolgt von der Ernte, der Verarbeitung zu Wein, der Abfüllung in Flaschen, der Etikettierung und schließlich dem Vertrieb. Die komplette Wertschöpfungskette befindet sich also praktisch im Betrieb – und damit auch die Kosten. Der Winzer bringt das auf eine kurze Formel: „In den ersten drei Jahren ist nur Arbeit und kein Ertrag.“ Diese Tatsache wiederum nimmt Matthias Jahnke zum Anlass für folgenden Appell: „Wir wünschen uns von der Politik, dass sie unserer Branche und Arbeit mehr Aufmerksamkeit schenkt; und wir hoffen, dass die Brandenburger Verbraucher die heimischen Produkte stärker wertschätzen.“
19.09.2024 | Branchennews
Bäckerei Bubner: Nah am Kunden – mit Herz und Verstand
Gutes Marketing: Monika und Thomas Bubner vor „ihrem“ Roggenfeld.
Handwerkliche Tradition und moderne Marketingmethoden: Diese Kombination hat Bäckermeister Thomas Bubner aus dem ländlichen Doberlug-Kirchhain zum nachhaltigen Geschäftsmodell entwickelt. Das 1897 von seinem Ur-Großvater gegründete Unternehmen – damals ein landwirtschaftlicher Betrieb mit angeschlossener Bäckerei – repräsentiert heute 23 Filialen, die in einem Radius von maximal 50 km um die Firmenzentrale im Herzen des Elbe-Elster-Kreises angesiedelt sind. Rund 340 Mitarbeiter halten das Geschäft in Schwung. Seinem Vater war eine solche Entwicklung nicht möglich, da die Betriebsgröße zu DDR-Zeiten auf höchstens zwei Filialen begrenzt war. „Wer sich nicht daran hielt, dem drohte die Enteignung“, erzählt Thomas Bubner, der 1987 in den elterlichen Betrieb einstieg, schon bald darauf die Wende erlebte und das Unternehmen in der freien Marktwirtschaft zur Blüte brachte.
Bubners Unternehmensstrategie und Marktbearbeitung werden bestimmt durch das Vertriebsgebiet. „Wir leben und arbeiten in einer sehr ländlich geprägten Region, das heißt unser Geschäft beruht kaum auf Laufkundschaft, sondern konzentriert sich auf die Stammkundschaft. Da Stammkunden Abwechslung im Angebot wollen, müssen wir uns immer wieder interessant machen“, sagt er. Zu diesem Zweck hat er eigens eine Mitarbeiterin eingestellt, die für Marketing und interne Kommunikation zuständig ist. Gemeinsam mit ihr entwickelt er innovative Sortimentsideen und Aktionen, die der Kundenbindung dienen und damit letztlich für den geschäftlichen Erfolg unabdingbar sind.
Gute Teamarbeit: Voraussetzung für den Erfolg.
Beim Stichwort Marketing nennt der in der vierten Generation tätige Firmenchef vielfältige Aktionen und Produkte, die zum einen saisonal bedingt sind (z.B. Früchte für Kuchen und Torten) oder sich an kirchlichen und weltlichen Ereignissen orientieren (z.B. Ostern oder Valentinstag). Mag man solche Aktivitäten noch als „business as usual“ ansehen, so haben andere Events schon eher außergewöhnlichen Charakter wie Specials zum Internationalen Kindertag oder eine Eis-Aktion am letzten Schultag und vieles mehr. Innovative Produktideen wie der „Sommersnack des Jahres“ (Brotwrap mit Grillgemüse) oder zeitlich limitierte Angebote wie der Apfel-Zipfel kommen der Maxime entgegen, sich selbst interessant und die Kunden neugierig zu machen und dadurch für Frequenz zu sorgen.
Bei so viel Action und wechselnden Produktangeboten ist es wichtig, seine Mitarbeiter zu motivieren, mitzunehmen und auf dem Laufenden zu halten. Das ist Aufgabe der internen Kommunikation. „Wir sind zwar nur ein regionales, aber weit verzweigtes Unternehmen. Unser Verkaufspersonal in den Filialen muss wissen, worum es geht, unsere Philosophie mittragen und unsere wechselnden Angebote erklären können. Damit zeigen wir, dass wir nah am Kunden sind. Das ist für uns viel Arbeit, aber notwendig fürs Geschäft“, betont der Bäckermeister.
Sein Geschäftsmodell versteht Bubner gewissermaßen als Rundum-Versorger: Neben einem umfangreichen und vielfältigen Sortiment, das zum Einkaufen einlädt, sieht er seine Filialen zusätzlich als Kommunikations- und Treffpunkt der Menschen, wo man sich niederlassen, etwas verzehren und sich unterhalten kann. „Wir wollen nicht nur gute Ware und kompetente Beratung anbieten, sondern auch Gastlichkeit leben“, sagt er. So ist rund die Hälfte der Standorte als Cafés eingerichtet, wo man in einer Wohlfühl-Atmosphäre verweilen kann. Die kleineren Filialen sind eher mit Sitzecken und/oder Stehtischen für den Verzehr zwischendurch ausgestattet.
Guter Standort: Bubner-Vorkassenfiliale bei Edeka in Finsterwalde.
„Gerade hier auf dem Land müssen wir dem Kunden viele Gründe bieten, zu uns zu kommen: zum Einkaufen, Frühstücken, Mittagessen und nachmittags zum Kaffeetrinken. Hat man ihn nämlich im Laden, dann wird er gewöhnlich zum Konsumenten“, so Bubner. Beides zusammen – Filialkonzept und Marketingmaßnahmen – fördert also Kundenfrequenz und -reichweite. Das gilt auch für seine acht Verkaufsstellen in den Vorkassenzonen einiger Supermärkte: Edeka, Rewe, Netto und Penny. Vermarktet werden die Produkte nicht nur in den eigenen Filialen, sondern auch partiell über den Online-Shop. Hinzu kommen einige Großverbraucher wie Krankenhäuser, Altenheime und gastronomische Betriebe.
Eine „besondere Herzensangelegenheit“ ist dem Unternehmer das Thema Regionalität. Das betrifft nicht nur Lieferanten und Rohstoffe sowie Verarbeitung und Vermarktung, sondern auch die „Handvoll Produkte, die wir in Bio-Qualität herstellen.“ Er ist also der Verfechter einer (möglichst) lückenlosen regionalen Wertschöpfungskette. Aushängeschild ist die seit neun Jahren bestehende Kooperation mit einem landwirtschaftlichen Betrieb in der Nähe der Backstube, der in Bubners Auftrag eine bestimmte Roggensorte anbaut, die im Spreewald gemahlen und bei ihm verarbeitet wird. Und selbstverständlich von einer wirksamen Marketingmaßnahme begleitet wird: Schildern an strategischen Punkten „seines“ Roggenfeldes, die auf die exklusive Zusammenarbeit hinweisen.
19.09.2024 | Branchennews
Branchenkooperation auf Produktebene: Regionale Wertschöpfung, breiter aufgestellt
Linkes Bild: Phillip Kliem (Fleischerei Lehmann, links) und Steffen Papendorf (Neumarkt Fleischerei, rechts) erfreuen sich am Gewusel der Fläminger Duroc-Schweine; Rechtes Bild: Bernhardt von der Marwitz (Gut Friedersdorf, links) Isabella Krause (KIWERTa, Mitte) und Jan Heinemann (WDM, rechts) präsentieren die Kichererbse.
Regionale Wertschöpfungsketten schaffen und ausbauen – diese Devise ist in Brandenburg keine leere Floskel, sondern gelebte Praxis. Das gilt insbesondere für die Akteure der heimischen Ernährungswirtschaft – egal ob Erzeuger, Verarbeiter oder Konsumenten von Lebensmitteln. Und immer mit dabei die Politik, die dieses Verhalten nicht nur gutheißt, sondern auch aktiv fördert. Das steht nämlich schwarz auf weiß im Koalitionsvertrag von 2019, dem „Pflichtenheft“ der Brandenburger Landesregierung, und wird vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) Zug um Zug umgesetzt. Mehr noch: Die Lebensmittelproduzenten selbst beziehen immer mehr Kollegenbetriebe und damit „seitliche“ Glieder der regionalen Wertschöpfungskette in die Prozessoptimierung sowie Produktentwicklung und -vermarktung mit ein. Wir zeigen Ihnen drei Beispiele einer erfolgreichen Kooperation auf Produktebene.
Das Bestreben, ein zu 100 Prozent natürliches Eis herzustellen, treibt die Eismanufaktur jeden Tag aufs Neue an. Die Zufriedenheit der Kunden bestätigt diese Mission. Die hauseigenen Rezepturen hat die Eismanufaktur über die Jahre verfeinert, um heute sagen zu können: „Unser Eis am Stiel schmeckt nach dem, was drin ist.“ Das Unternehmen verarbeitet echte Früchte, Milch und Joghurt aus der Region Brandenburg und verwendet ausschließlich Fairtrade Zucker.
„Besonders die Zusammenarbeit mit Benjamin Meise, Inhaber und Geschäftsführer der Fürstenwalder Agrarprodukte GmbH, ist für uns eine ganz besondere Verbindung und Vernetzung mit der Region. Die Qualität seiner Milch- und Joghurt-Produkte hat uns und unsere Kunden in der Weiterverarbeitung absolut überzeugt“, so Jörg Ellmer, Inhaber von California Pops. Die Fürstenwalder Agrarprodukte bestätigen dies ihrerseits mit einem Verkauf des Eis am Stiel auf ihrem eigenen Hof. Für die künftige Zusammenarbeit gibt es, so Ellmer, schon neue Ideenansätze.
Der bio-vegane Brandenburger Kichererbsen-Topf im Glas ist ein Ergebnis des vom Land Brandenburg geförderten Projekts KIWERTa. Im Rahmen von KIWERTa wird gemeinschaftlich versucht, in der Region eine nachhaltige Wertschöpfungskette rund um die Kichererbse zu entwickeln, die von der Erzeugung über die Verarbeitung bis zum Handel und der Gastronomie reicht. Projektnehmerin ist die Regionalwert AG Berlin-Brandenburg. Gut Friedersdorf baut die biozertifizierten Kichererbsen an und WDM („Wünsch Dir Mahl“) sorgt für die Weiterverarbeitung sowie den Vertrieb in der Region.
Um im Anbauspektrum neben klassischem Getreide, Körnermais oder Sonnenblume den Betrieb in Zeiten des Klimawandels zukunftsfähiger zu gestalten, experimentiert Gut Friedersdorf bereits seit 2021 mit Kichererbsen. Die regional angebauten Hülsenfrüchte sind die Hauptzutat des Eintopfs. Die Kichererbsen überzeugen, so WDM, durch ihren milden, nussigen Geschmack und ihre zarte Textur. Sie werden in einem ausgewogenen Mix aus frischem, saisonalem Gemüse wie saftigen Möhren und sonnengereiften Tomaten verarbeitet.
„Vom Futter bis zur Wurst – alles aus der Region Fläming“. So lautet das Motto der Neumarkt Fleischerei in Jüterbog „Im Herzen der Mark Brandenburg, auf den Feldern im Übergang vom Niederen zum Hohen Fläming, liegen unsere Weidelandschaften und Anbauflächen. Die Basis guten, ehrlichen Fleischgeschmacks erzeugen wir seit 1990 mit naturnaher, artgerechter Tierhaltung, eigener Futtermittelherstellung und Verarbeitung in handwerklicher Fleischertradition.“, so Geschäftsführer Steffen Papendorf. Als Tochtergesellschaft profitiert die Neumarkt Fleischerei im großen Umfang vom Anschluss an die Jüterboger Agrargenossenschaft, die die Futtermittelproduktion und die Aufzucht der Tiere (Fleckvieh-Kühe, Fläminger Duroc-Schweine) übernimmt.
Andere Fleischerbetriebe wurden nie als Konkurrenten, sondern stets als Chance für die Kooperation betrachtet. Durch den Strukturwandel bzw. die immer weniger werdenden Handwerksbetriebe bewährt sich die langfristig praktizierte Kooperation und wird auch die Zukunft bestimmen. Insbesondere in Zusammenarbeit mit der Fleischerei Lehmann aus Trebbin oder mit der Hoffleischerei Kaplick in Alt Bork im Fläming werden die Tiere der Neumarkt Fleischerei geschlachtet. Zur Verarbeitung und Verpackung geht das Fleisch zurück nach Jüterbog.
17.09.2024
Nationale Pferdetourismuskonferenz in Hoppegarten – Nachhaltigkeit, gesellschaftliche Akzeptanz und Krisenbewältigung im Fokus
Am 12. und 13. September fand in Hoppegarten die diesjährige nationale Pferdetourismuskonferenz statt. Insgesamt 55 engagierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen Regionen Deutschlands berieten und diskutierten über zentrale Themen wie Nachhaltigkeit, gesellschaftliche Akzeptanz, Krisenbewältigung in den eigenen Betrieben sowie die bestmögliche Vermarktung ihrer Angebote.
Erfolgreiche Neuauflage nach vierjähriger Pause
Initiiert wurde die Konferenz von der Bundesarbeitsgemeinschaft Deutschland zu Pferd e.V. und organisiert vom Brandenburger Agrarmarketingverband pro agro e.V.. Das beim Verband angesiedelte „Pferdeland Brandenburg“ wählte als Austragungsort die traditionelle Rennbahn in Hoppegarten, ein Leuchtturm der Pferdeerlebnisorte in Brandenburg. Die Veranstaltung bot den Teilnehmern nicht nur die Möglichkeit zum fachlichen Austausch, sondern auch ein inspirierendes Netzwerkumfeld.
Einhelliges Lob für das Konzept und die Atmosphäre der Neuauflage der Konferenz nach vierjähriger Pause kam von den Anwesenden. „Es war wirklich ein inspirierendes und nettes Umfeld, es fiel leicht, mit den anderen ins Gespräch zu kommen“, so Frau Nicole Schwarz, Geschäftsführerin des Landesverbandes Pferdesport Berlin-Brandenburg. „Sie boten das passende Umfeld für intensiven Austausch“, ergänzt Herr Dr. Puffert, der das Kinderland in der Schorfheide leitet.
Neben den Initiativen der Anbieter braucht es auch mehr Unterstützung aus Verwaltung und Vermarktung in den Regionen
Die Konferenz war geprägt von praxisnahen Vorträgen und lebhaften Diskussionen, die das Bewusstsein für die aktuellen Herausforderungen im Pferdetourismus schärften. Die Themen Nachhaltigkeit und Krisenresilienz rückten dabei besonders in den Fokus, ebenso wie die Frage, wie Betriebe ihre Angebote zukünftig zielgerichteter vermarkten können. Hier wünschte man sich auch von Seiten der Verwaltung sowie der Regional- und Tourismusvermarkter vor Ort mehr Gespür und Bewußtsein für die Angebote des Pferdetourismus als Wirtschaftsfaktor in den Regionen.
Die Veranstalter zeigten sich erfreut über das rege Interesse und die positiven Rückmeldungen. Ziel der Konferenz war es, den Teilnehmern nicht nur neue Impulse mit auf den Weg zu geben, sondern auch das Gefühl zu stärken, Teil einer solidarischen und zukunftsorientierten Branche zu sein.
Die nächste nationale Pferdetourismuskonferenz ist bereits in Planung – der Austausch und das Networking rund um Pferdethemen bleiben also auch zukünftig ein fester Bestandteil der Branche.
Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.
Presseeinladung – Tourismusexperten aus dem gesamten Bundesgebiet treffen sich in Brandenburg zum Erfahrungsaustausch rund um das Thema Pferdetourismus
Am 12. und 13. September 2024 findet auf der traditionsreichen Rennbahn Hoppegarten die Nationale Pferdetourismuskonferenz 2024 statt.
Auf Initiative der Bundesarbeitsgemeinschaft Deutschland zu Pferd, bei der der Verband pro agro e.V. als Gründungsmitglied aktiv mitwirkt, findet die Neuauflage der Konferenz nach einer vierjährigen Pause in Brandenburg statt. Der Verband pro agro hat hierfür die Planung, Organisation und Durchführung der Veranstaltung übernommen.
Thema: Nachhaltigkeit in der Pferde(tourismus)branche
An diesem Tag dreht sich alles um den nachhaltigen Pferdetourismus! Unsere Gastredner bieten exklusive Einblicke in innovative, zukunftsorientierte Pferdebetriebe und zeigen Wege auf, wie die gesellschaftliche Akzeptanz des Pferdes gestärkt werden kann. Ferner gibt es einen exklusiven Blick hinter die Kulissen der weltberühmten Rennbahn Hoppegarten!
Freitag, 13.09.2024, 9.00 bis 14.30 Uhr
Thema: Vermarktung der eigenen Angebote
Heute geht es um die Vermarktung im Pferdetourismus. Von den Grundlagen des Social Media Marketings bis hin zu rechtlichen Aspekten zeigen die Experten, wie aus einmaligen Hofbesuchern treue Stammgäste werden können. Praxisnahe Einblicke von zertifizierten Gästeführern und erfahrenen Hofbesitzern runden das Programm ab.
Ablauf und Referenten können Sie der Programmübersicht (PDF) entnehmen. Wir würden uns freuen, Sie in Hoppegarten begrüßen zu dürfen. Für unsere bessere Planung bitten wir Sie, uns bis Mittwoch, den 11.09., über Ihre Teilnahme zu informieren (pferdeland (at) proagro.de).
Über eine Berichterstattung zur 7. Nationalen Pferdetourismuskonferenz würden wir uns sehr freuen.
Der Verband pro agro engagiert sich seit 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Angeboten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus.
Branchenbarometer Ernährungswirtschaft Brandenburg: Lage weiter angespannt, Erwartungen an Politik eindeutig, KI noch kein Thema
Halbjahresumfrage 2024 von pro agro zeigt realistisches Bild der Stimmung in den Unternehmen
Schönwalde-Glien – 111 Unternehmen haben sich im Juli und August an der Befragung für das pro agro-Branchenbarometer zur Jahresmitte beteiligt. Neben den obligatorischen Fragekomplexen zur allgemeinen wirtschaftlichen Lage kamen Sonderfragen zum Dauerthema Personalmangel, zur Nutzung von Künstlicher Intelligenz und zum Blick auf die Landtagswahlen hinzu.
Aktuelle wirtschaftliche Situation der Branche
Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmer geben an, dass sich seit Beginn des Jahres ihre Prognose zu den Geschäftsaussichten im Vergleich zum Vorjahr verändert hat. Bedenklich dabei: 51 Prozent davon beurteilen die Aussichten schlechter als noch in ihrer Prognose zu Jahresbeginn und 12 Prozent deutlich schlechter. Bei der Lagebeurteilung werden als Hauptgründe, die auch für das 2. Halbjahr prognostizierten, anhaltend hohen Kostenbelastungen in den Bereichen Löhne/Gehälter, Energie und Rohstoffpreise von deutlich über der Hälfte der Befragten benannt. Von einem Drittel der Befragten werden auch noch weiter zurückgehende Absatzmengen beklagt. Nach positiven Tendenzen für die Erzeugerpreise gefragt, glauben 49 Prozent, dass keine Veränderungen zu erwarten sind, 39 Prozent hoffen auf leichte Anstieg.
Kai Rückewold, Geschäftsführer des Verbandes pro agro: „Es gibt nach wie vor mehr Verlierer als Gewinner in der Inflationskrise. Es gibt Unternehmen, die bei Absatzmengen wieder ein wenig Plus vermerken. Für die Mehrheit der Unternehmen bleibt es unverändert: Die Kosten sind hoch, Absatz und zu erzielende Preise stagnieren – es wird von der Substanz gelebt oder gespart, wo es nur geht. Das Hauptaugenmerk muss daher auf Absatzförderung liegen, um das Marktgewicht für regionale Produkte zu stützen.“
Vor der Landtagswahl in Brandenburg
Was wünschen sich Unternehmen von den politischen Entscheidern nach der Landtagswahl in Brandenburg am 22. September? Vier Themen liegen bei knapp 50 Prozent der Befragten nahezu gleichauf:
Reduzierung von bürokratischen Lasten (49%)
Offensive der Landesregierungen in Brandenburg/Berlin zur Stärkung des Selbstversorgunggrades (45%)
Bessere Förderangebote für Investitionen ohne KMU-Barrieren (44%)
Weitere finanzielle Unterstützung bei Verbraucherkampagne für regionale Produkte (43%)
Nur 14 Prozent der Unternehmen haben keinerlei Erwartungen mehr an die Politik.
Innovations-Hoffnung Künstliche Intelligenz (KI)?
In der Ernährungswirtschaft sind KI-Anwendungen noch nicht in der Breite angekommen. 70 Prozent der befragten Unternehmen haben bisher keine Berührungspunkte, 30 Prozent berichten von ersten Anwendungen. Überraschend allerdings, dass bei diesen Unternehmen KI kaum in Prozessen der Produktion, des Vertriebs oder Personalplanung vorkommt (alle Werte unter 20 Prozent). Hauptanwendungsbereiche sind Textbearbeitung, Korrespondenz und Werbung. Verankert ist das Thema überwiegend bei den Inhabern und in der Geschäftsleitung: bei den Nichtanwendern fehlen Ideen für die praktische Anwendung oder fehlendes Wissen zu Vorteilen.
Dauerthema Personalbeschaffung
Aufgrund der wirtschaftlichen Sorgen ist der Arbeitskräftemangel nach wie vor akut, aber nur 44 Prozent der Unternehmen beklagen aktuellen Arbeitskräftemangel. Hauptsorge ist nach wie vor die Stabilisierung der Personaldecke in den Bereichen Hilfskräfte und Fachpersonal in der Produktion (jeweils 59%). Allerdings geben auch 37 Prozent der Unternehmen Engpässe bei Verkaufspersonal an. Und was tun die Unternehmen, um Personal zu gewinnen? 56 % gaben an, dass neue Mitarbeiter über bereits bestehende Mitarbeiter geworben werden. 50 % wählten Stellenangebotsoffensiven als wichtigen Punkt aus. Dabei gaben 79 Prozent der Unternehmen Social-Media als Hauptrekrutierungsplattform an, gefolgt von der eigenen Unternehmenswebseite (68%). Im öffentlichen Raum werden Plakate/Aushänge (36%) und Zeitungen (29%) genutzt.
Viele Unternehmen glauben, dass ein starker Hebel bei einer Verbesserung der Angebote zur beruflichen Integration durch die Arbeitsagentur liegen könnte. Jeweils 28 Prozent wünschen sich mehr überbetriebliche Schulungs- und Fortbildungsinitiativen der Branche und eine Landeskampagne zur Imageförderung vom Arbeitsplatz „Land- und Ernährungswirtschaft“.
Hintergrundinfo zum pro agro Branchenbarometer:
Rund 550 Unternehmen wurden an der Online-Befragung beteiligt, 111 Unternehmen haben mitgemacht: davon sind über 50 Prozent als GbR, GmbH, OHG oder KG organisiert, der andere Teil besteht aus KMUs und Einzelunternehmen. Das Branchenbarometer hat keinen Anspruch auf wissenschaftliche Repräsentativität. Über 60 Prozent der Umfrageergebnisse kommen direkt von pro agro – Mitgliedern.
Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.
Brandenburg von seiner schönsten Seite: „Pferdeorte erleben“ vom 8. September bis 8. Oktober 2024
Paaren-Glien – In diesem Herbst präsentiert Brandenburg wieder seine einzigartige Veranstaltungsreihe unter dem Motto „Brandenburger Pferdeorte erleben“. Vom 8. September bis zum 8. Oktober 2024 haben Pferdeliebhaber, Familien und Kulturinteressierte die Gelegenheit, die vielfältigen Facetten rund ums Pferd in der Region zu entdecken.
Die Veranstaltungsreihe „Brandenburger Pferdeorte erleben“ bietet über einen Monat hinweg zahlreiche Events an verschiedenen Orten in Brandenburg. Die Highlights umfassen:
Pferdefeste und Reitturniere Aufregende Reitturniere und traditionelle Pferdefeste, bei denen die besten Reiter und Pferde aus der Region ihr Können unter Beweis stellen, beispielsweise das Potzlower Fahrturnier auf dem Pferdehof Ruhnau am 21./22.9.2024.
Führungen und Besichtigungen Auf Historischen Gestüten und modernen Reitanlagen können Interessierte mehr über die Geschichte und die Entwicklung des Pferdesports in Brandenburg erfahren; so zum Beispiel auch auf den Neustädter Hengstparaden am 14./21./28.9.2024.
Familienfreundliche Veranstaltungen Eine Vielzahl von familienfreundlichen Aktivitäten, darunter Ponyreiten für Kinder, sowie interaktive Programme, die die Bedeutung des Pferdes in der Region verdeutlichen. Wie wäre es hier mit einem Kinder-Camp auf dem Hofvon Maximiliane Tischer in Heideblick zum Weltkindertag am 20.09.2024?
Workshops und Seminare Spannende Workshops zu verschiedenen Aspekten der Pferdehaltung und -pflege. Experten teilen ihr Wissen über die richtige Pflege und das Training von Pferden. Mit dabei sind u.a. ein Hufpflegeseminar, eines zum Stressabbau oder auch spezielle Reitkurse.
„Brandenburger Pferdeorte erleben“ ist die perfekte Gelegenheit, die tief verwurzelte Beziehung zwischen Brandenburg und dem Pferd hautnah zu erleben. Das Land, mit seiner Tradition im Pferdesport lädt ein, die faszinierende Vielfalt und das kulturelle Erbe rund um diese edlen Tiere auf eine ganz besondere Weise zu entdecken. Eine Chance Brandenburg aus einer neuen Perspektive zu erleben und sich von der Faszination der Pferde mitreißen zu lassen!
Die Illustrationen finden Sie in höherer Auflösung für die Dauer von 7 Tagen nach Versand dieser PI unter diesem Link
Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.
7. Norddeutscher Ernährungsgipfel: „Zurück in die Zukunft… oder wie aus Herausforderung neue Perspektive wird
“Verlässliche Rahmenbedingungen sind das A und O für die Branche
Rostock/Paaren-Glien, Die Herausforderungen der Ernährungswirtschaft in Norddeutschland bleiben groß. Während die Branche in den letzten Jahren durch Pandemie, Inflation und geopolitische Krisen erheblich unter Druck geraten ist, steht sie weiterhin vor der Aufgabe, sich permanent an neue Gegebenheiten anpassen zu müssen. Unter dem Motto „Zurück in die Zukunft…oder wie aus Herausforderung neue Perspektive wird“ treffen sich am Donnerstag, dem 5. September 2024, ca. 200 Experten aus Norddeutschland in Warnemünde zum 7. Norddeutschen Ernährungsgipfel (NEG). Das Ziel der diesjährigen Veranstaltung besteht insbesondere darin, den Dialog zwischen Wirtschaft, Politik und Landwirtschaft zu intensivieren, um Lösungen für die drängendsten Probleme der Branche (z. B. Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten oder die Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen)zu finden.Organisiert wird die Veranstaltung von der Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommerne.V. (AMV), und dem Brandenburger Agrarmarketingverband pro agro.
Die norddeutsche Ernährungswirtschaft kämpft weiterhin mit gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten, einem anhaltenden Fachkräftemangel und einem unsicheren Konsumklima. Gleichzeitig sind die Anforderungen an die Branche, etwa durch strengere Umwelt- und Tierwohlauflagen, gestiegen. Die Unternehmen sehen sich gezwungen, ihre Produktionsprozesse nachhaltiger zu gestalten, was jedoch mit erheblichen Investitionen verbunden ist.
Die aktuellen Umfrageergebnisse des AMV zur Situation der Ernährungsbranche in Mecklenburg-Vorpommern zeigen die drängenden Probleme der Branche:
• Kosten und Preisgestaltung: Nur 13,25 % der Unternehmen können gestiegene Produktionskosten vollständig weitergeben. Fast 45 % der Unternehmen schaffen dies nur teilweise, was zu erheblichem finanziellem Druck führt.
• Personal und Unternehmensstruktur: Die Zahl der Unternehmen, die Personal abbauen oder umstrukturieren, hat sich von 14,58 % im Vorjahr auf 34,94 % erhöht. Auch Betriebsaufgaben und Unternehmensverkäufe stehen für 20,48 % der Unternehmen zur Diskussion.
• Kooperationen und Digitalisierung: 68,67 % der Unternehmen suchen verstärkt nach neuen Absatzmöglichkeiten und Vermarktungspartnern. 50,60 % setzen auf Digitalisierung und Energieeffizienz als zentrale Elemente ihrer Strategie.
Weiterhin berichten 60 % der Unternehmen von einer Verschlechterung ihrer wirtschaftlichen Lage im Vergleich zum Vorjahr. Nur 30 % konnten ihre Umsätze steigern und fast 50 % der Betriebe haben Schwierigkeiten, die gestiegenen Kosten an den Handel weiterzugeben.
„Die Krisen der vergangenen Jahre als auch die aktuellen Konflikte haben gezeigt, wie wichtig die regionale Lebensmittelproduktion für die Versorgung der Bevölkerung ist. Es ist daher essentiell, dass die Politik endlich handelt und verlässliche Rahmenbedingungen schafft, die unsere regionale Produktion nachhaltig sichern“, erklärt Tobias Blömer, Vorsitzender des AMV. „Hierzu zählen vor allem der Bürokratieabbau, die Unterstützung der regionalen Absatzförderung und Wertschöpfungsketten, die Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen z. B. durch einen Schutz vor zollfreien Billigprodukten mit schlechteren Standards oder die Deckelung der staatlichen Abgaben“, so Blömer weiter.
Im Land Brandenburg fordern im aktuellen pro agro-Branchenbarometer knapp die Hälfte der Unternehmen kontinuierliche Landesoffensiven für regionale Lebensmittel und die Stärkung von Selbstversorgungsgraden:
„Nach langwierigen, intensiven Gesprächen ist es uns im Land Brandenburg im Jahr 2024 endlich gelungen, die Ministerien für Wirtschaft und Landwirtschaft gemeinsam an einen Tisch zu holen. Im Ergebnis konnten wir erreichen, dass eine breite Informationskampagne für den Kauf regionaler Lebensmittel finanziert wird. Das löst zwar nicht die strukturellen Herausforderungen, kann aber beim Absatz helfen. Und am Ende ist das entscheidend: Verbraucher müssen unsere regionalen Produkte bevorzugt in den Einkaufskorb legen,“ ergänzt Hanka Mittelstädt, Vorstandsvorsitzende von pro agro und SPD-Landtagskandidatin für die anstehende Landtagswahl am 22. September, die Aussagen des AMV.
Weitere Ergebnisse des pro agro-Branchenbarometers zum Halbjahr 2024:
Etwas mehr als die Hälfte der Unternehmer (53 %) geben an, dass sich seit Beginn des Jahres ihre Geschäftsaussichten verändert haben. Bedenklich dabei ist das: 51 % die Aussichten schlechter und 12 % als deutlich schlechter beurteilen.
Aufgrund der wirtschaftlichen Sorgen ist der Arbeitskräftemangel nach wie vor akut, aber nur 44 % der Unternehmen beklagen aktuellen Arbeitskräftemangel. Hauptsorge ist nach wie vor die Stabilisierung der Personaldecke in den Bereichen Hilfskräfte und Fachpersonal in der Produktion (jeweils 59%).
In der Ernährungswirtschaft sind KI-Anwendungen noch nicht in der Breite angekommen. 70 Prozent der befragten Unternehmen haben bisher keine Berührungspunkte.
Der diesjährige Gipfel widmet sich weiterhin den Themen des Generationenwandels, der Digitalisierung und Automatisierung sowie den neuen Anforderungen an Nachhaltigkeit und Finanzierung in der Ernährungswirtschaft. Wichtig ist hierbei die konkrete Umsetzung der Ideen in den betrieblichen Alltag.
Die Veranstaltung wird von insgesamt 28 Sponsoren und Partnern sowie 15 Produzenten und von den Marketingnetzwerken aus den anderen norddeutschen Bundesländern unterstützt. Premiumsponsor ist die Lienig Wildfruchtverarbeitung GmbH aus Zossen. Der Ernährungsgipfel wird zusätzlich von einer Fachausstellung begleitet.
Aktuelle Zahlen zum Ernährungsgewerbe in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern nimmt die Ernährungswirtschaft traditionell einen großen Stellenwert ein. Sie zeichnet sich durch eine große Zahl leistungsfähiger mittelständischer Unternehmen sowie ein qualitativ hochwertiges und vielfältiges Produktsortiment aus. Derzeit sind in den 88 Betrieben mit mehr als 50 Mitarbeiter über 14.400 Mitarbeiter beschäftigt. Die Branche erwirtschaftete dabei einen Jahresumsatz von rund 4,5 Mrd. Euro.
Der Anteil der Ernährungsindustrie am Gesamtumsatz des verarbeitenden Gewerbes beträgt ca. 33 Prozent. Nimmt man noch die Umsätze der Futtermittel- und Getränkeindustrie hinzu, würde der Umsatzanteil auf 36,8 % steigen. Die Ernährungswirtschaft ist damit innerhalb des verarbeitenden Gewerbes sowohl gemessen an der Zahl der Beschäftigten als auch nach dem Umsatz der größte Industriezweig in Mecklenburg-Vorpommern.
Doch nicht nur mittelständische Traditionsunternehmen prägen das Bild Mecklenburg-Vorpommerns, sondern ebenso die enorme Vielzahl an Klein- und Kleinstunternehmen, welche statistisch nicht erfasst werden.
Aktuelle Zahlen zum Ernährungsgewerbe in Brandenburg
Der Verbrauchermarkt in der Region Brandenburg-Berlin mit 6 Mio. Verbrauchern bietet ein großes Potenzial für den Aufbau von Wertschöpfungsketten aus dem ländlichen Raum (Landwirtschaft, Direktvermarktung, Ernährungswirtschaft, Handel und Gastronomie) zu den Verbraucherzentren mit Berlin an der Spitze. Die Ernährungswirtschaft gehört zu den wesentlichen Wirtschaftszweigen. Für das Land Brandenburg ist die Branche mit 164 Betrieben, einem Jahresumsatz von 4,38 Mrd. € sowie 12.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten (in Betrieben ab 20 Mitarbeiter) eine herausragende regionalwirtschaftliche Größe.
Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. (AMV)
Der AMV ist seit fast 25 Jahren das größte Netzwerk der Agrar- und Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern – der umsatzstärksten Branche innerhalb des verarbeitenden Gewerbes im Bundesland. Unter seinem Dach vereint er sowohl konventionell als auch ökologisch arbeitende Betriebe aus Industrie und Handwerk. Derzeit umfasst er 154 Netzwerkpartner – 87 Produzenten der Agrar- und Ernährungswirtschaft, 44 Fördermitglieder sowie 23 Kooperationspartner.
pro agro – Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg/Berlin e.V.
Der Verband pro agro als größtes Branchennetzwerk in Brandenburg/Berlin engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Angeboten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus – von Uckermark bis Lausitz, von Ernährungswirtschaft bis Direktvermarktung, konventionell und biologisch wirtschaftend. Derzeit gehören zum Verband 408 Mitglieder, 18 Förderer sowie rund 50 weitere Kooperationspartner. Die Mitglieder des pro agro e.V. generieren in Summe einen Jahresumsatz von ca. 2 Milliarden Euro.
Presseeinladung – 7. Norddeutscher Ernährungsgipfel: „Zurück in die Zukunft … oder wie aus Herausforderung neue Perspektive wird“
Zeit: Donnerstag, 5. September, ab 10 Uhr
Ort: Yachthafenresidenz Hohe Düne in Rostock-Warnemünde
Am 5. September 2024 findet in der Yachthafenresidenz Hohe Düne der 7. Norddeutsche Ernährungsgipfel (NEG) statt. Organisiert wird der Gipfel von den Agrarmarketingverbänden der Länder Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Etwa 200 Vertreter der Ernährungswirtschaft aus Norddeutschland werden vor Ort erwartet.
Die Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. (AMV) veranstaltet zum siebenten Mal den Norddeutschen Ernährungsgipfel zusammen mit seinem Partner pro agro – Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin e.V. Der Ernährungsgipfel hat sich zur größten und wichtigsten Kommunikationsplattform für den Austausch der Branche im Norden etabliert.
Eröffnet wird die Veranstaltung von Tobias Blömer, dem Vorsitzenden des AMV und Hanka Mittelstädt, der Vorsitzenden von pro agro sowie einem Grußwort von Minister Dr. Till Backhaus – Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern.
Der AMV lädt Sie herzlich dazu ein, am Norddeutschen Ernährungsgipfel teilzunehmen. Das Programm finden Sie im Anhang. Gerne vermitteln wir auch Gespräche mit den Unternehmern, Referenten sowie den Vorsitzenden der Verbände. Lassen Sie uns gerne im Vorhinein wissen, mit wem Sie ein Interview führen möchten.
Ein Start-up, wie es im Buche steht: Als der US-Amerikaner und Pilot vor vielen Jahren nach Berlin kam und bei einer namhaften Fluggesellschaft anheuerte, hätte er sich nicht träumen lassen, dass er Jahre später, nach seiner Frühverrentung, hier ein Lebensmittel-Unternehmen gründet. Typisch Amerikaner, möchte man sagen – kurz entschlossen, zupackend und unbeirrt. Fast zwei Jahre hat es gedauert, bis die Geschäftsidee reif für den Markt war, bis James Phillips die Produktion starten konnte. Als Firmenzentrale und Produktionsstätte dient ihm sein Privathaus, wo er gemeinsam mit Sohn Sören in einer separat eingerichteten gewerblichen Küche ein exotisches Rohprodukt in mehreren Aggregatzuständen und für unterschiedliche Verwendungszwecke verarbeitet. So wird mit viel Handarbeit die Vanille aus Madagaskar in Falkensee zu einem Markenprodukt veredelt.
Hinter der Geschäftsidee stand ein ganz praktischer Grund: Als sich herausstellte, dass die Tochter – ein Fan von selbst fabriziertem Vanille-Gebäck – gegen bestimmte Zutaten in den von ihr verwendeten Vanilleextrakten allergisch ist, haben Vater und Bruder so lange in der privaten Küche herumexperimentiert, bis sie die Rezeptur für ein Extrakt ohne Nebenwirkungen gefunden haben. Des Rätsels Lösung war letztlich einfach: Durch Verzicht auf künstliche Zusätze wie Geschmacksverstärker, Aromen und andere Zutaten war es ihnen gelungen, dem Familienmitglied Linderung zu verschaffen.
Bitte recht freundlich: James Phillips und sein Sohn Sören präsentieren ihr Vanille-Sortiment während der Grünen Woche 2024 in der Brandenburghalle.
Das war die Geburtsstunde des Unternehmens zur Herstellung von Vanilleprodukten. Vater James und Sören, der gerade sein BWL-Studium abgeschlossen hatte, gründeten die Firma „Havelicious“, einer begrifflichen Mixtur aus „Havelland“ (Sitz der Firma) und dem englischen Wort „delicious“ (lecker, köstlich). Die beiden familiären Gesellschafter des Zwei-Mann-Betriebs ohne weitere Mitarbeiter, fungieren dabei als „Mädchen für alles“: Verwaltungskram erledigen, Rohware besorgen, Produktion bewerkstelligen und vieles mehr. Jedenfalls jetzt noch, praktisch in der Startphase. Von der Idee bis zum Produktionsstart hatte es allerdings noch fast zwei Jahre gedauert. Es begann mit einem Teilumbau des Familien-Wohnhauses, um dort Räume unterzubringen wie eine gewerbliche Küche oder ein Lager (dafür muss zur Zeit noch Sörens Kinderzimmer herhalten) und dergleichen. Hinzu kam der Papierkrieg mit den Behörden zwecks Bio-Zertifizierung.
Vor allem die Suche nach geeigneten Lieferanten erwies sich als äußerst zeitraubend. Die beiden Männer haben praktisch den ganzen Erdball abgeklappert – per Internet und Telefon natürlich, nicht physisch.
„Die meisten Anbieter kamen nicht in Frage, weil sie Groß- und Zwischenhändler waren“, erzählt James Phillips. „Wir wollten unsere Rohware aber direkt von landwirtschaftlichen Erzeugern beziehen. Außerdem waren die Bio-Zertifikate häufig äußerst suspekt.“ Schließlich führten die umfangreichen Recherchen zu einer landwirtschaftlichen Genossenschaft in Madagaskar, der rund 500 Bauern angeschlossen sind. „Das ist eine sehr vertrauenswürdige und zuverlässige Organisation, die über viele internationale Kontakte und Partnerschaften verfügt und unsere Ansprüche voll und ganz erfüllt“, sagt er. Gerade im Februar 2024 habe man sich auf der Biofach in Nürnberg getroffen; dort sei die Genossenschaft Aussteller gewesen.
Fermentierte Schoten: Exakt gestapelt für den Export in alle Welt.
Derzeit bezieht Havelicious rund eine Tonne Vanille-Rohware (hauptsächlich Schoten und Pulver) von seinem Lieferanten. In zwei bis drei Jahren wird nach Einschätzung von James Phillips die Menge von fünf Tonnen erreicht. Das ist bei Berücksichtigung der ziemlich kleinen Gebinde der fertigen Produkte eine ganze Menge. „Wir bekommen in Kürze die nächsten 400 kg Pulver geliefert, die wir in 15gr-Gläser abfüllen. Das sind über 26.000 Gläser“, rechnet er vor.
Zur Vanille-Produktpalette gehören neben Pulver auch Schoten, Extrakt, Paste, Zucker und Sirup. Vermarktet wird das Sortiment auf unterschiedlichen Wegen. Dazu zählt z.B. der Verkauf auf Wochenmärkten, was gewissermaßen als authentischer Live-Test für die Kundenresonanz betrachtet wird.
Außerdem hat das Unternehmen einen eigenen Online-Shop und ist zusätzlich auf digitalen Plattformen wie amazon und Etsy präsent. Was den stationären Lebensmittelhandel angeht, ist noch einige Aufbauarbeit zu leisten. Doch immerhin sind die Produkte seit zwei Monaten in den Regalen von Denns-Biofachmarkt zu finden – nicht bundesweit, aber in Berlin/Brandenburg. Bei den Handels-„Dickschiffen“ Edeka und Rewe Fuß zu fassen, ist keine leichte Übung. Wenigstens einen Fuß in der Tür, um im Bild im bleiben, hat Havelicious jetzt bei Edeka.
So ist es gelungen, ab Eröffnung des neuen E-Centers in Nauen (Mitte August, wir berichteten darüber) beim regionalen Sortiment dabei zu sein. Inhaber Christian Dorfmann hat Newcomer James Phillips eingeladen, die Vanille-Produkte im Rahmen des so genannten Hofladen-Konzepts auf separater Fläche anzubieten und zeitweise auch persönlich vor Ort vorzustellen. „Das ist natürlich ein Traum, in diesem Rahmen direkt mit Kunden ins Gespräch zu kommen“, freut er sich. Und hofft natürlich auf gute Abverkaufszahlen, denn das könnte für die Listungschancen bei Edeka förderlich sein. Vor diesem Hintergrund forciert das Inhaber-Duo derzeit den Markenauftritt der Produkte.
Verarbeitete Schoten: Neuer Markenauftritt für den Verkauf im Lebensmitteleinzelhandel.
Auf dem Etikett werden beispielswiese die Text-Informationen wegen der besseren Lesbarkeit größer geschrieben sowie der Produktname hervorgehoben und das Logo kleiner dargestellt. Außerdem befinden sich Regalständer in der Entwicklung, deren Material sowie Form- und Farbgebung sehr aufmerksamkeitsstark sind. „Wir wollen aus einem Nischenprodukt ein hochwertiges Markenprodukt in verschiedenen Variationen und Anwendungen machen“, fasst James Phillips zusammen.
25.07.2024 | Branchennews
Marktschwärmerei Deutschland: Nach Durststrecke wieder in der Erfolgsspur
Private Atmosphäre: Abholen der Ware in einer Marktschwärmerei.
Gegenwärtig arbeitet man in der Hauptstadtregion mit 362 landwirtschaftlichen Erzeugern („Partnern“) zusammen, die monatlich insgesamt rund 1.200 Kunden („Mitglieder“) beliefern. In Berlin und Brandenburg gibt es 33 Abholpunkte („Schwärmereien“/„Gastgeber“), wo die bestellte Ware bereitliegt und sich Kunde wie Erzeuger persönlich treffen und austauschen. Die Zahlen mögen niedriger sein als vor der Krise, was aber nicht heißt, dass das Netzwerk-Konzept ein Auslaufmodell ist. Im Gegenteil, wie Felix Virmani, sagt: „Wir haben zwar momentan etwas weniger, aber nach wie vor außerordentlich treue Kunden, deren Warenkörbe immer gut gefüllt sind. Um wieder zu alter Stärke zu gelangen, bedarf es üppiger Marketing-Budgets, über die der kleine Direktvermarkter nur selten verfügt. Da braucht es Geduld und einen langen Atem.“
Natürlich ist das Kaufverhalten der Verbraucher derzeit immer noch von Vorsicht geprägt, aber das Image regionaler Produkte ist weiter ungebrochen positiv: Vertrauen und Verlässlichkeit, kurze Wege und emotionale Bindung an die Region sind immer noch Werte, die bei den Kunden hoch geschätzt sind, selbst wenn man dafür etwas tiefer ins Portemonnaie greifen muss. Eine Bestätigung sieht Felix Virmani darin, dass „selbst die großen Handelsketten in ihrer Kundenansprache bekräftigen, wie wichtig ihnen Regionalität ist“. Abgesehen von hoher Qualität der Produkte, die praktisch Standard sein muss, „liegt unsere Stärke auch darin, dass wir eine
direkte Beziehung zu den Lebensmitteln herstellen und durch den Kaufakt gleichzeitig die Menschen, die hinter den Produkten stehen, sowie das Gewerbe in der Nachbarschaft unterstützen“.
Obwohl die Marktschwärmer ein anderes Geschäftsmodell als der klassische Lebensmitteleinzelhandel praktizieren, dient der LEH gewissermaßen als „Referenz im Angebot frischer Ware bzw. in der Frage regional/nichtregional“. Das bezieht sich nicht nur auf das Sortiment, sondern auch auf die Preistransparenz. So testet Marktschwärmer aktuell eine Produktkategorie, mit der die „guten Preise“ auf der Plattform noch sichtbarer werden sollen. Die Kunden können auf diese Weise feststellen, dass bei den Marktschwärmern im Vergleich zum LEH keineswegs Mondpreise aufgerufen werden. Das ändert nichts daran, dass die Partner, also die landwirtschaftlichen Erzeuger von Lebensmitteln, die Preise für ihre Produkte nach wie vor selbst festlegen.
In diesem Punkt, wie in vielen anderen auch, hat sich das Geschäftsmodell in den vergangenen zehn Jahren nicht verändert. Im Unterschied zu früher hat man jedoch 2023 ein neues Strukturelement eingeführt, das die Erfahrungen und Bedürfnisse vor Ort bei grundsätzlichen Entscheidungen mit einbezieht. Das heißt konkret, dass bei den monatlichen Meetings in der Berliner Zentrale jeweils zwei Personen aus der Gastgeber-Ebene mit von der Partie sind, wenn etwa Marketing- oder Budgetfragen diskutiert werden. Das ist nicht nur gut für’s gegenseitige Vertrauen, sondern berücksichtigt auch stärker die lokalen oder regionalen Bedingungen.
Zum Basissortiment einer jeden Marktschwärmerei gehören Obst und Gemüse, Fleisch, Milch, Eier und Brot. „Es ist unser Anspruch, dass diese Warengruppen flächendeckend zur Verfügung stehen“, sagt Felix Virmani, fügt aber hinzu, dass „es hin und wieder Lücken im Warenkorb gibt, die wir beheben wollen“. Genannt werden in diesem Zusammenhang vor allem Brot und Obst. Das gelte insbesondere für den Raum Berlin/Brandenburg, wo noch ein gewisses Potenzial bestehe.
Zu guter Letzt die Frage: Gibt es einen Jubiläums-Event? Ja, und zwar eine große Verkostungsaktion in über 30 Schwärmereien in ganz Deutschland. Das ist ein Kooperationsprojekt mit der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, dem Bundesverband der Regionalbewegung und anderen. Für die Hauptstadtregion ist auch pro agro als Partner mit im Boot. Wann und wo das Ereignis stattfinden wird, kann man ab Mitte August auf der Website „Tag der Regionen“ einsehen.
25.07.2024 | Branchennews
Cluster Ernährungswirtschaft Brandenburg: Impulsgeber und Vermittler
Clustermanager Dr. Detmar Leitow (Mitte, Foto WFBB)…
Als Teil der Wirtschaftsförderung Land Brandenburg (WFBB) fungiert das für die Ernährungswirtschaft zuständige Cluster als Netzwerk und Plattform für die Branche der Hauptstadtregion: Menschen zusammenbringen, Projekte initiieren, innovative Kooperationen entlang der Wertschöpfungskette schaffen, Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft herstellen. Ziel der Aktivitäten ist es, die heimischen Erzeuger und Verarbeiter von Lebensmitteln zu unterstützen und im Wettbewerb zu stärken sowie die Zusammenarbeit aller Clusteraktiven zu fördern und nachhaltig zu etablieren. „Wir verstehen uns als Impulsgeber, Initiator und Moderator gleichermaßen“, beschreibt Clustermanager Dr. Detmar Leitow sein vielseitiges Arbeitsfeld, das er gemeinsam mit seiner Kollegin Janina Löbel verantwortet.
In einem weiter gefassten Sinne versteht sich das Clustermanagement auch als Begleiter und Verbinder der Wirtschaft und Wissenschaft. „Je nach Themenbereich strecken wir unsere Fühler in der eigenen Branche oder an den Nahtstellen zu anderen Wirtschaftsbereichen aus, wo ein nützliches Erfahrungspotenzial besteht“, erklärt der Clustermanager.
… und Projektmanagerin Janina Löbel (links, Foto WFBB/Enters) im Gespräch mit Akteuren aus dem Cluster.
Die Ernährungswirtschaft ist im Bereich der Produktentwicklung und -weiterentwicklung kreativ und innovativ unterwegs. Bei branchenübergreifenden Themen wie Digitalisierung, der bioökonomischen Verwertung von Rest- und Nebenströmen oder der Logistik ist sie jedoch vor allem Anwendungsbranche und damit auf Anstöße anderer Wirtschaftszweige angewiesen. Mit Hilfe des Clustermanagements und geeigneter Kooperationen können innovative und vor allem zielführende, praxisorientierte Lösungen für die Branche gefunden werden. Da wird dann geschaut, wo die entsprechenden Experten sitzen – in der eigenen Branche, in der Wissenschaft oder in sonstigen relevanten Einrichtungen. Durch umfassende Vernetzung mit Experten aller Art kann das Clustermanagement dazu beitragen, dass auch Detailfragen beantwortet werden.
So gesehen hat die Tätigkeit des Clusters viel von einer Vermittlungsagentur, in deren Netzwerk sich die „Gewerke“ befinden, die vor der Vermarktungsstufe operieren: Produktentwicklung, Lebensmitteltechnologie, Lebensmittelrecht und vieles mehr. Bei Fragen der Vermarktung wiederum kooperiert man partnerschaftlich mit dem Marketingverband pro agro, der nicht nur wichtige Kontakte und Zugang zum regionalen Handel hat, sondern auch über eine Fülle von Kommunikationsinstrumenten verfügt. Für Fragen rund um Personal und Arbeitsrecht kann das Clustermanagement z.B. auf die Wirtschaftsvereinigung der Ernährungsindustrie Berlin-Brandenburg (WVEB) verweisen (siehe auch unser Interview im pro agro-Newsletter 06/2024).
Wirtschaftsminister Jörg Steinbach und Clustersprecherin Dorothee Berger umrahmen die Gewinner des Brandenburger Innovationspreises 2024 von Havelmi (Foto MWAE/Maltry).
Über die Vermittlungstätigkeit hinaus (Detmar Leitow bezeichnet sich und Janina Löbel als „Scouts“) besteht eine wesentliche Aufgabe des Clusters darin, Denkanstöße und Impulse zu geben. Das geschieht vornehmlich durch Branchenveranstaltungen, die für die Teilnehmer nicht nur der Informationsaufnahme, sondern auch der Vernetzung durch persönlichen Austausch dienen. Da wäre etwa der „Food Talk Innovative Ideen für die Ernährungswirtschaft“ (am 4. September 2024) oder das Format „Praxis trifft Forschung“ zu nennen; nicht zu vergessen die jährliche „Cross-Cluster-Konferenz“, in deren Rahmen das Wirtschaftsministerium den Brandenburger Innovationspreis vergibt.
Das Cluster Ernährungswirtschaft trägt zwar die Herkunft „Brandenburg“ in seinem Namen, arbeitet aber auch mit Partnern in Berlin zusammen – seien es Lebensmittel- und andere Unternehmen oder Universitäten und vergleichbare Institutionen. Detmar Leitow: „Generell verstehen wir uns zwar als Vermittler. Manchmal sind wir aber auch schlicht Übersetzer – wenn Wissenschaftssprache auf Wirtschaftssprache trifft. Da heißt es hin und wieder dicke Bretter bohren“, schmunzelt er.
25.07.2024 | Branchennews
Regionalität bei Penny Ost
Hingucker: Präsentation der regionalen Eigenmarke für Obst und Gemüse in der Handzettelwerbung.
„Penny ist der Discounter mitten im Leben der Menschen“, sagt die REWE Group über ihre Tochtergesellschaft. Sie sei ein moderner Nahversorger, der die Nachbarschaft in den Mittelpunkt seiner Aktivitäten und Kommunikation stellt. Diesen Nachbarschaftsgedanken lebt Penny konsequent in seinen rund 2.150 Filialen in ganz Deutschland. Darunter natürlich auch in seinen exakt 476 Standorten der Region Ost, also in Berlin und den fünf Bundesländern Ostdeutschlands. Wie bei REWE, der Vollsortiments-Schwester, werden auch hier Regionalität und Lokalität im Warenangebot großgeschrieben. Was das für Berlin und Brandenburg heißt, erzählte uns Bernd Kinzig (Foto), der Leiter des regionalen Einkaufs Penny Ost.
Wenn auch die Konzernzentrale in Köln prinzipiell die Hoheit über das Warenangebot ihrer Märkte hat, also die Einkäufer in der Domstadt entscheiden, was in die Regale kommt und was nicht, „können wir uns bei der Auswahl unserer regionalen Lieferanten innerhalb gewisser Leitplanken recht frei bewegen“, erklärt Bernd Kinzig. „Je nach Kategorie, also beispielsweise Fleisch oder Obst und Gemüse, haben wir eine Vermittlerfunktion zwischen Lieferant und nationalem Einkauf.“ In Klartext: Wenn auch die regionale Listungskompetenz bei den Einkäufern vor Ort liegt (sie kennen Lieferanten und Produkte), wird jeder Vorschlag im Einzelfall mit den nationalen Kollegen diskutiert, abgestimmt und dann über die Listung des Produkts entschieden. „Das ist ein ständiger Prozess.“
Übrigens sitzen die für Ostdeutschland zuständigen Niederlassungen von Penny und REWE in Teltow quasi Tür an Tür, also im selben Gebäude, arbeiten aber unabhängig voneinander. Bernd Kinzig und sein Team entscheiden mit Blick auf die Penny-Märkte (Performance, Handzettelwerbung, Aktionen etc.) also unabhängig von REWE. „Wir brauchen keine Rücksprachen und sind recht autark“, sagt er. Was natürlich nicht heißt, dass man auf den gelegentlichen Erfahrungsaustauch grundsätzlich verzichtet.
Zur Klarstellung: Wenn Penny Ost von gelisteten regionalen Produkten spricht, dann handelt es sich um solche, die aus dem gesamten Verbreitungsgebiet stammen bzw. dorthin distribuiert werden. Mit anderen Worten: Regionale Produkte in den Filialen von Berlin/Brandenburg kommen nicht nur aus heimischen Gefilden, sondern auch aus anderen Bundesländern Ostdeutschlands. Und umgekehrt. In diesem Zusammenhang weist Bernd Kinzig darauf hin, dass derzeit ca. 1.300 Artikel aus der Region Ost in den Penny-Ost-Filialen distribuiert sind; 500 davon haben den Status einer festen Listung. 130 dieser Artikel sind aus den Bundesländern Berlin/Brandenburg.
Fingerzeig: Einkäufer Bernd Kinzig markiert die Gebiete, für die er zuständig ist – Penny Ost und Penny Süd.
Die restlichen 800 sind so genannte „in/out-Artikel“ – nicht gelistete Werbeartikel, die über einen Zeitraum von 52 Wochen mit Handzetteln beworben werden.
Dazu Bernd Kinzig: „Das sind Produkte, die zeitlich befristet nur für bestimmte Aktionen im Sortiment zu finden sind. Was im Übrigen eine gute Testmöglichkeit ist. Deshalb ist dieses Verfahren für uns sehr wertvoll. Das kann dazu führen, dass je nach Kundenresonanz in Abstimmung mit den nationalen Kollegen daraus ein fester Listungsartikel für die Region wird oder die Artikel in regelmäßigen Abständen wiederholt bei Aktionen eingesetzt werden.“
Abgesehen von Sonderplatzierungen und Aktionsware sind gelistete Artikel in die jeweiligen Warengruppenregale integriert. Damit das für den Kunden sichtbar wird, arbeitet Penny mit regionalen Einsteckern bzw. Auslobungen im Rahmen der Preisauszeichnung. Dort fällt sofort der Schriftzug „Regional“ samt Nennung des jeweiligen Herkunftslandes ins Auge. Anders bei Obst und Gemüse: Hier sind die Produkte mit dem Schriftzug „Marktliebe“, der regionalen Eigenmarke, gekennzeichnet.
Insgesamt weist Bernd Kinzig mit Nachdruck darauf hin, dass Penny-Ost für die Zusammenarbeit mit weiteren Lieferanten aus der Region offen ist. Das gilt grundsätzlich für alle Sortimente, wobei man sein Auge vor allem auf Frische-Bereiche und Getränke geworfen hat. Und: „Wir legen Wert auf partnerschaftliche und nachhaltige Zusammenarbeit“, sagt Bernd Kinzig und
betont: „Wir reden auf Augenhöhe miteinander und wollen voneinander lernen.“
Davon können sich Erzeuger und Verarbeiter von Produkten aus Berlin/Brandenburg schon in Kürze selbst ein Bild machen, nämlich am 13. August 2024 beim pro agro-Stammtisch der Ernährungswirtschaft bei Penny-Ost in Teltow. Das sei eine „hervorragende Gelegenheit, mit vorhandenen und potenziellen Partnern zusammenzukommen und Strategien für die Zusammenarbeit zu entwerfen“, heißt es in Teltow. Für Penny jedenfalls ist dieses Informations- und Austauschformat absolutes Neuland: „Wir machen das zum ersten Mal in der Region Ost“, gesteht Bernd Kinzig.
22.07.2024 | Pressemeldung
pro agro-Branchenbarometer – Trend-Umfrage Jahresmitte 2024
Liebe Unternehmen der Land- und Ernährungswirtschaft in Brandenburg,
wir müssen uns als Branche nach außen deutlich sichtbar machen, um immer wieder Wahrnehmung zu schaffen.
Ein guter Weg ist die Kommunikation von belastbaren Daten, Fakten und Einschätzungen von Ihnen als Unternehmer – in anonymisierter Form als Online-Befragung.
Ergänzend zu den bereits gewohnten Abfragen zur wirtschaftlichen Situation (Jahresmitte), greifen wir mit der Sonderabfrage Personal/KI/Landtagswahl wichtige aktuelle Themen auf.
Machen Sie mit und nehmen Sie sich kurz Zeit! Nur mit Hilfe Ihrer Angaben kann sich der Verband pro agro gegenüber Ansprechpartnern aus Politik, Medien und Vermarktung für Ihre Anliegen wirklich stark machen.
Herzlichen Dank dass Sie – bis 30.08.2024 – ca. 7 Minuten Ihrer Zeit investieren und teilnehmen.
Hier geht es zur Online-Umfrage „Trend-Umfrage zur Jahresmitte bei Land- und Ernährungswirtschaft in Brandenburg“
Die Ergebnisse werden wir ab Anfang September öffentlichkeitswirksam per Presseinformation, in unserem pro agro Newsletter Ernährungswirtschaft etc. kommunizieren.
Seien Sie herzlich gegrüßt!
10.07.2024
PFERDELAND BRANDENBURG freut sich auf seine Sommergäste
Am vergangenen Sonnabend stand nicht das Schiffshebewerk, sondern ein historisches Treidelschiff im Mittelpunkt des Geschehens in Niederfinow bei Eberswalde. Das erste Treidelfest lockte viele Gäste an den Finowkanal und bot ein faszinierendes Spektakel. Und auch sonst, steht in Brandenburg vieles im Zeichen von Pferd, Muli und Esel.
Das Handwerk des Treidelns war in Brandenburg vor allem wirtschaftlich bedeutend. Vor motorisierten Schiffen war das Treideln, das Ziehen von Lastkähnen, eine Haupttransportmethode. Brandenburg, ein Land, das mit vielen Flüssen und Kanälen durchzogen ist, war auf diese Art des Transports angewiesen.
Mit der „Concordia“, einem Nachbau eines 300 Jahre alten Kaffenkahns, konnte man das historische Treideln am vergangenen Samstag hautnah erleben. Diese Kähne transportierten Baumaterialien wie Ziegel, Holz und Kohle, die für den Aufbau und die Industrialisierung der Region wichtig waren. Treideln ermöglichte den Transport dieser Güter über lange Strecken, was über Landwege schwieriger und teurer gewesen wäre.
Die „Concordia“ wurde zum Treidelfest am 6. Juli von einem Muli gezogen. Entlang der knapp drei Kilometer langen Strecke zwischen der Lieper Schleuse und dem Anleger Atomill verfolgten viele Menschen das Geschehen vom Ufer aus. Gut zu beobachten war, dass das Muli stromaufwärts naturgemäß deutlich mehr Kraft beim Ziehen des Kahns benötigte als stromabwärts. Und so wechselte Achim Rensch von der Reit- und Fahrtouristik Lychen stromaufwärts und stromabwärts zwischen Wallach und Stute, wobei ein 100 Meter langes Tau den Kahn mit dem ziehenden Muli verband.
Das Pferdeland Brandenburg unterstützte die Veranstaltung mit einem eigenen Stand und spannenden Mitmach-Aktionen für Kinder. Projektleiterin Josephine Holz sprach mit den vielen kleinen Gästen, die begeistert von ihren Pferde-Erlebnissen erzählten und Reiterferien als die schönsten Ferien bezeichneten. Alle waren sich einig: Dieses Erlebnis sollte jedes Jahr stattfinden. Und das wird es sicher auch, so JanMönikes, der Geschäftsführer der SHW Tourismus- und Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft Niederfinow mbH. Wer nicht so lange warten möchte, kann am 10. August zum großen Jubiläumsfest, zum „Tag der Industriekultur“ kommen, um die Schiffshebewerke aus nächster Nähe zu erleben. Unter dem Motto „Faszination. Technik. Erleben.“ werden historische und aktuelle Schiffe, Besichtigungen, Vorträge und Shows das 90-jährige Jubiläum des Schiffshebewerks und das 110-jährige Bestehen des Oder-Havel-Kanals gebührend gefeiert. Selbstverständlich sind auch für alle Pferdefreunde die Liebenthaler, eine Brandenburger Wildpferderasse, an diesem Tag vor Ort erlebbar.
Und auch in den nächsten Wochen bleibt Brandenburg für viele Pferdeliebhaber eine lohnende Adresse. Am letzten Sonnabend vor den Ferien, am 13. Juli kann man im Heideblicker Ortsteil Weißack einen Ausritt auf Islandpferden durch die Lausitzer Natur unternehmen und für die letzten Wochen der Ferienzeit gibt es noch einige freie Plätze für Reiterferien, die perfekt für alle sind, die reiten lernen möchten und die Schönheit der Region auf dem Rücken eines Pferdes erleben wollen. Zudem startet nach der erfolgreichen Premiere im Vorjahr die zweite Auflage der Veranstaltungsreihe „Pferdeorte erleben“ vom 8. September bis 8. Oktober, bei der man zu Pferd verschiedene Events besuchen und die vielfältigen Angebote rund um das Pferdeland Brandenburg entdecken kann. Ob Reitkurse, Ausritte oder spannende Vorführungen – für jeden Pferdefan ist etwas dabei. Alle Informationen, ob Urlaub mit dem Pferd oder eine Veranstaltung rund ums Pferd finden Sie auf der Website www.pferdeland-brandenburg.de
Die Illustrationen dieser PI erhalten Sie hier für die Dauer dreier Tage in höherer Auflösung. Die Bilder sind zum Abdruck frei. Fotografin Mirjana Rehling
Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.
Haus der Wirtschaft in Berlin: Sitz der WVEB und anderer Wirtschaftsverbände (Foto: UVB).
Die Wirtschaftsvereinigung der Ernährungsindustrie in Berlin-Brandenburg (WVEB) repräsentiert einen freiwilligen und solidarischen Zusammenschluss von Unternehmen einer der größten Branchen in der Hauptstadtregion. Die Mitglieder des Verbandes erwirtschaften mit rund 23.000 Beschäftigten mehr als sechs Milliarden Euro Umsatz pro Jahr und vernetzen zahlreiche Industriezweige – von Brauereien bis Süßwarenhersteller. Wir sprachen mit den beiden Geschäftsführern Nils Schuster und Klaus Jeske über Aufgaben und Ziele der WVEB, über die Herausforderungen des Wirtschaftens in schwierigen Zeiten und die notwendige Optimierung der politischen Rahmenbedingungen aus unternehmerischer Sicht.
Was zählt zu den grundlegenden Aufgaben der WVEB?
Schuster: Der Verband ist für seine Mitglieder das Kompetenzzentrum und Netzwerk bei der Gestaltung der Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen. Wir setzen uns ein für eine starke regionale Ernährungsindustrie, damit sich die Unternehmen im globalen Wettbewerb dauerhaft behaupten können. Die WVEB ihrerseits ist Mitglied des Spitzenverbandes der regionalen Wirtschaft, der Vereinigung der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB). Das stärkt noch einmal unsere Stimme für wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen.
Jeske: Wir stehen für die Soziale Marktwirtschaft mit einer Politik, die Wettbewerb, Freiheit und Verantwortung stärkt. Leider geht von den aktuellen Rahmenbedingungen derzeit kein Rückenwind für Wachstum und Beschäftigung aus. Wir hoffen, dass es hier bald eine Trendwende gibt.
Klaus Jeske: Bei den Verwaltungen dauert Vieles zu lange (Foto: Annette Koroll).
Welche Marktgegebenheiten sowie Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen fordern aktuell die Ernährungswirtschaft in Berlin/Brandenburg?
Schuster: Teure Rohstoffe und hohe Energiekosten sind derzeit die größte Belastung für die Lebensmittelproduzenten. Die Lieferketten sind nach der Corona-Krise inzwischen überwiegend intakt. Unsere Unternehmen haben Beschaffungswege stärker diversifiziert und konnten damit ihre Wertschöpfungsketten resilienter aufstellen. Im Zeitalter multipler Krisen überlegen die Verbraucher sehr genau, was sie sich noch leisten wollen. In den vergangenen Wochen hat sich der private Konsum wieder etwas erholt. Offensichtlich kommen die hohen Tarifabschlüsse allmählich im System an.
Jeske: Ein weiteres großes Thema ist der Fachkräftemangel. Einige unserer Mitglieder kooperieren mit Schulen oder Oberstufenzentren. Wir als WVEB fördern diese Bindung an die Schulen, indem wir mit den Initiativen „Partner Schule Wirtschaft Berlin-Brandenburg“ und „netzwerk zukunft“ im Land Brandenburg eng zusammenarbeiten und den Firmen zeigen, welche Möglichkeiten unser Netzwerk in diesem Bereich bietet.
Schuster: Eine Herausforderung wird auch das neue EU-Lieferkettengesetz sein. Wir wissen, dass viele unserer Betriebe langjährige und solide Geschäftsbeziehungen ins Ausland haben und diese sehr pflegen. Damit diese Partnerschaften nicht gefährdet werden, muss die Umsetzung der EU-Richtline so schlank wie möglich geschehen, um die Unternehmen nicht zu überfordern.
Welche Rahmenbedingungen benötigt die regionale Ernährungswirtschaft, um sich im Wettbewerb behaupten zu können?
Jeske: Ganz oben stehen für uns die drei Wahlen, zu der Brandenburg in diesem Jahr aufgerufen ist. Mit Blick auf die Landtagswahl hat sich unser Dachverband UVB klar positioniert: Unsere Branche braucht genügend Gewerbeflächen, schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren und einen Investitionsturbo für die wirtschaftsrelevante Infrastruktur – von Glasfaser bis Energiespeicher. Die Region Berlin-Brandenburg ist ein attraktiver Standort, von der breit gefächerten Wissenschaftslandschaft kann die Ernährungsindustrie profitieren. Aber bei den Verwaltungen dauert Vieles zu lange. Dass es auch schneller gehen kann, hat das Projekt Tesla ja bewiesen.
Schuster: Mit großer Sorge beobachten wir, dass das Wohnungsangebot in Berlin und im Umland, etwa in Potsdam, immer knapper wird. Finden Arbeitnehmer hier keine Wohnungen für sich und ihre Familien, führt das, neben der demografischen Entwicklung, zu einer weiteren Verschärfung des Fachkräftemangels. Hier müssen Berlin und Brandenburg gegensteuern.
Nils Schuster: Neues Lieferkettengesetz als Herausforderung (Foto: Annette Koroll).
Welchen besonderen Herausforderungen müssen sich die Unternehmen jetzt und in Zukunft stellen?
Jeske: Digitalisierung, Klima und Nachhaltigkeit sind für unsere Mitglieder wichtige Themen. In Sachen Nachhaltigkeit gibt es zwei Push-Faktoren: Einerseits verlangen die Verbraucher von den Unternehmen gute, innovative Produkte, die umweltschonend hergestellt werden. Und andererseits wollen die Betriebe durch mehr Nachhaltigkeit effizienter werden, indem sie etwa Abwärme besser nutzen, Reststoffe weiter verwerten, ressourcenschonende Produktionsverfahren weiterentwickeln, Prozesse digitalisieren und energieeffizienter arbeiten. Eine umfassende Transformation braucht aber Zeit – schon wegen der Umstellung auf neue Technologien. Hier ist noch Entwicklungsarbeit nötig.
Schuster: In der Ernährungsbranche sind zudem Vertrieb und Logistik immer ein Thema, unabhängig vom Konjunkturzyklus. Im Bereich umweltfreundliche Verpackungen und Prozessinnovationen gibt es große Fortschritte und neue Technologien. Last but not least spielen bei unseren Mitgliedern Qualitäts- und Arbeitssicherheit eine große Rolle. Entsprechend streng und umfangreich sind die rechtlichen Vorgaben. Kontrollmechanismen wie Audits und Zertifizierungsmethoden sorgen zusätzlich für mehr Sicherheit.
Was ist Ihnen bzw. dem Verband darüber hinaus wichtig?
Jeske: Die Öffentlichkeit muss verstehen, dass die Industrie die größten Herausforderungen seit Jahrzehnten bewältigen muss. Unsicherheit, Standortbedingungen, Marktentwicklung – unsere Mitgliedsbetriebe befinden sich in einer Bewährungsprobe. Das hat noch nicht jeder in Politik und Gesellschaft verstanden.
Schuster: Das diskutieren wir intensiv in unseren Gremien. In den Unternehmen gibt es einen hohen Informationsbedarf. Das gilt auch für den Bereich Sozialpolitik, hier stimmen wir uns mit der bundesweit aktiven Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss eng ab. Besonders hervorheben will ich die Einbindung der WVEB in die Industry Innovators Group der UVB. Hier tauschen sich Unternehmen im digitalen Wandel aus – über die Zusammenarbeit mit Start-ups, über Künstliche Intelligenz oder über Cybersecurity.
02.07.2024 | Branchennews
Agargenossenschaft Neuzelle: Geschlossene Kreisläufe als Qualitätsmerkmal
„Wir sind ein Mehrfamilienbetrieb im Südosten Brandenburgs“, heißt es auf der Website des landwirtschaftlichen Betriebes. Das klingt ein bisschen nach Understatement, wenn man weiß, was sich hinter dieser Selbstbeschreibung verbirgt: ein mit modernster Technologie ausgestattetes und über 18 Gemeinden bzw. 13 Standorte „verstreutes“ Unternehmen, das sich in der Hand von über 60 Familien, sprich: aktiven Genossenschaftsmitgliedern befindet. Rechnet man die angestellten Mitarbeiter hinzu, summiert sich die Gesamtzahl der Beschäftigten auf 150; und die 5.000 Hektar landwirtschaftlicher Fläche verteilen sich „wie ein großer Flickenteppich von einem zum anderen Zipfel“ auf ca. 50 Kilometer, so Frank Matheus (Foto), Vorstandvorsitzender der Genossenschaft und damit Chef des multifunktionalen Unternehmens.
Die 1991 gegründete Genossenschaft beackert heute rund 3.500 Hektar Land, das sind etwa 70 Prozent ihrer Gesamtfläche. Die verbleibenden 30 Prozent sind stillgelegt, schwer zu bewirtschaften oder dienen als Rinderweide. Mit Ausnahme der Kartoffeln, die vermarktet werden, sind die angebauten Feldfrüchte (darunter Silomais, Getreide, Luzerne, Lupine oder Sonnenblumen) hauptsächlich den Futtertrögen der Tiere vorbehalten. Nicht umsonst lautet der Firmen-Slogan „Alles aus einer Hand“, wobei hier mehr als nur die praktisch autarke Futterproduktion für die über 2.500 Rinder (darunter 800 Milchkühe) und 2.400 Mastschweine (plus 1.000Ferkel) gemeint ist: Auch die Verarbeitung zu verkaufsfähigen Produkten geschieht in Eigenregie.
Mit einer Ausnahme: Die rund 8,5 Millionen Liter Milch, die die Kühe praktisch als „Gegenleistung“ für gute Haltung und gehaltreiches Futter abgeben, gehen komplett nach Leppersdorf zu Sachsenmilch und werden dort zu allerlei Mopro-Spezialitäten veredelt. „Wir generieren damit zu wenig Absatz, das rechnet sich für uns nicht“, erklärt Frank Matheus (Foto). Was sich im Unterschied dazu rechnet, ist der Verkauf von Wurst- und Fleischwaren aus eigener Produktion. Dazu betreibt die Genossenschaft einen eigenen Schlachthof mit 16 bis 18 Mitarbeitern, wo im Schnitt 70 Schweine und fünf Rinder pro Woche geschlachtet, zerlegt und zu Wurst (40 Sorten), Schinken, Fleischsalaten und Frischfleisch verarbeitet werden.
Nicht zu vergessen: die Kartoffeln. Sie werden teils direkt an Endverbraucher verkauft oder zu unterschiedlichen Salaten verarbeitet, und zwar ganz im Sinne der regionalen Wertschöpfung, also unter Einsatz von Kunella-Mayonnaise oder Spreewälder Gewürzgurken und anderen heimischen Zutaten. Dabei handelt es sich um eine Spezialität in einem weit gefassten Sinn. Dazu der Genossenschafts-Chef: „Wir ernten rund ein Drittel weniger Kartoffeln als die Kollegen in den großen Anbaugebieten Deutschlands. Außerdem wässern wir unsere Kartoffeln nicht, so dass sie langsamer wachsen und dadurch mehr Geschmack haben. Das macht unseren Kartoffelsalat teurer als den von anderen Herstellern. Und trotzdem wollen die Verbraucher unser Produkt. Vor Weihnachten 2023 haben wir zwei Tonnen pro Woche produziert.“ Dieses Konzept bewährt sich übrigens nicht nur in harter Währung, sondern brachte auch einen geldwerten Vorteil, on top sozusagen: den pro agro-Marketingpreis 2024 in der Kategorie Direktvermarktung.
Vertrieben werden die Produkte hauptsächlich in Brandenburg – sei es in der eigenen Landfleischerei oder dem so genannten Bauernmarkt in Neuzelle, wo unter dem Label „Neuzeller Bauernfleiß“ Fleisch- und Wurstwaren (nebst Imbiss), Kartoffeln und Gemüse sowie sonstige regionale Produkte angeboten werden. Neben zwei weiteren stationären Geschäften in Guben und Eisenhüttenstadt ist zusätzlich ein Verkaufswagen im Einsatz, der die Standorte Eisenhüttenstadt, Cottbus und Müllrose zu festen Wochenmärkten abfährt.
Darüber hinaus zählt die Genossenschaft Großverbraucher wie Gastronomie, Krankenhäuser, Altenheime, Kitas und vergleichbare Institutionen zu ihren Abnehmern. Hier kommt die Großhandelstochter Früchtequelle ins Spiel, die zum Beispiel Kartoffeln in abgepackter Form an Obst- und Gemüsehändler, Raiffeisenmärkte und andere Wiederverkäufer liefert. Zum Portfolio gehört hier auch geschälte Ware für Großküchen in Berlin – immerhin 500 bis 600 Tonnen pro Jahr.
Zu guter Letzt ist man im klassischen Lebensmitteleinzelhandel vertreten, wenn auch (noch) nicht flächendeckend, jedenfalls mit Blick auf Verbreitungsgebiet und Handelspartner. Konkret: Derzeit stehen vor allem selbstständige Kaufleute der EDEKA (einschließlich „nah & gut“) sowie deren filialisierte „Marktkauf“-Großflächen auf der Kundenliste – und auch nicht in der gesamten Hauptstadtregion, sondern lediglich in Brandburg bis vor die Tore Berlins. Und warum nicht bei REWE? „Gelistet werden ist nicht leicht“, sagt Frank Matheus und fügt hinzu: „Da muss man dicke Bretter bohren. Wir wollen erst mal das Geschäft mit EDEKA ausbauen, was aber nicht heißt, dass wir nicht offen für andere Handelsunternehmen sind.“
02.07.2024 | Branchennews
Verbraucherkampagne startet ab Juli durch
Digitaler Auftritt: Screenshot der Website mit vielen Informationen (Foto: pro agro)
Mit Beginn der Ukrainekrise und den inflationsbedingten Preisentwicklungen bei Lebensmitteln auf breiter Front wirkt sich die Kaufzurückhaltung auch auf kleine und mittelständische Unternehmen der Ernährungswirtschaft in Brandenburg aus. Dessen ungeachtet zeigen Konsumentenstudien aus der Hauptstadtregion die hohe Identifikation mit regionalen Produkten und deren Herstellern. Und da versierte Marketingexperten gerne den Rat geben, antizyklisch zu werben, gilt strategisch der Leitsatz: In der Krise ist nach der Krise. Die Chance, in diesen Zeiten die Einstellungen und nicht zuletzt mittelfristig das Kaufverhalten zu beeinflussen, hatte bereits die Brandenburger Unternehmer-Initiative Ernährungswirtschaft erkannt und mit Kampagnen in den Jahren 2022 und 2023 flankiert.
Im ersten Quartal 2024 hat das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz Brandenburg (MLUK) den Agrarmarketingverband pro agro e.V. mit der konzeptionellen Betreuung und operativen Begleitung einer Fortsetzung der Verbraucherkommunikation im laufenden Jahr beauftragt. „Bis Dezember 2024 stehen 500.000 Euro aus dem Landeshaushalt zur Verfügung, um die positiven Wirkungen regionaler Partnerschaften vom Hof bis ins Regal für unsere Gesellschaft zu verdeutlichen. Es ist uns wichtig, den Dialog mit Verbrauchern kontinuierlich zu gestalten. Denn von einer positiven Haltung zu regionalen Lebensmitteln bis zum Einkauf ist es oft ein weiter Weg“, begründet Minister Axel Vogel die Notwendigkeit für eine nachhaltige Kommunikationskampagne.
In Szene gesetzt: Filmaufnahmen in einem REWE-Supermarkt (Foto: pro agro/Lorelai Wimmer).
Der Verband pro agro wird für den gesamten Zeitraum die Kampagnenführung verantworten. Die Schwerpunkte von Juli bis Dezember werden in einem ausgewogenen Mix von Social-Media- und klassischen Medien-Aktivitäten (TV-, Radio- oder Kinowerbung) liegen. In einem Auswahlverfahren unter vier Agenturen wurde der Auftrag für den Social-Media Part an die Agentur bernd GmbH aus dem Berliner Westhafen vergeben. Das junge Team überzeugte vor allen Dingen durch die Kernidee zur Entwicklung interessanter Inhalte für die Webseite, Facebook, Instagram, youtube und Google.
Mit einem „Tiny-House auf Rädern“ werden die Social-Media-Spezialisten Regionen in Brandenburg besuchen und Geschichten von Unternehmen, Verbrauchern, Landschaft, Luft und Liebe zu Brandenburg produzieren. Dass bei den Rundreisen durch Brandenburg auch Lebensmittelerzeuger und -hersteller zu Wort kommen, ist selbstverständlich. Insgesamt stehen drei Touren auf dem Programm. Ab Juni beginnt die Reise in die Uckermark, in den Barnim und zu Supermärkten in Brandenburg und Berlin. EDEKA und REWE haben hier volle Kooperationsbereitschaft zugesagt.
Die Geschichte mit dem Tiny-House wird in unterschiedlichen Formaten aufbereitet, publiziert und beworben. „Mit der Grundidee einer medialen Reise durch Brandenburg gehen wir mit der Agentur neue Wege. Interessante Botschaften für Verbraucherinnen und Verbraucher zu verbreiten, bedeutet in diesem Fall auch sehr viel inhaltliche Vorbereitung und die engagierte Mitarbeit vieler „Botschafter“ unserer regionalen Identität. Wir haben das Ziel, Kopf und Herz der Berliner und Brandenburger zu erreichen. Dazu gehören auch das kleine Schmunzeln und Überraschungseffekte“, lässt sich pro agro-Geschäftsführer Kai Rückewold vorab bereits ein wenig in die Karten schauen.
Vor der Kamera: Unternehmer Gunnar Hemme im Tiny-House auf Rädern (Foto: pro agro/Lorelai Wimmer).
In Abstimmung mit dem Ministerium wird der Verband die Flankierung der Social-Media-Kampagne durch garantiert reichweitenstarke Medien einplanen. Zeitliche Schwerpunkte dafür werden im September/Oktober und im Dezember liegen. Hier werden Werbespots bei BB-Radio, Werbebudgets für Kinowerbung und hunderte von Plakaten in hochfrequentierten U-Bahnhöfen und in S-Bahnen im öffentlichen Raum für Aufmerksamkeit sorgen. Emotionale Botschafter sind die wesentlichen Produktbereiche des Landes wie Brot, Obst und Gemüse, Milch und Molkereiprodukte oder Fleisch-und Wurstwaren.
Zentraler Kommunikationsanker ist die neue Webseitedeine-wahl-regional.de. Da positive Emotionalität in der werblichen Kommunikation kurz und knapp erzeugt werden muss, kommt der neuen Webseite für die Kampagne die Aufgabe zu, komplexere Inhalte für interessierte Menschen aufzubereiten. Von einer stark visuell geprägten Homepage wird es möglich sein, Daten und Fakten zur Ernährungswirtschaft in Brandenburg, die Stationen von Lieferketten, wie zum Beispiel von der Aussaat in den Brotkorb, und nützliche Tipps zum Besuch von Veranstaltungen geben. Zentrales Element sind auch hier die Geschichten vom Tiny-House auf Rädern – ein Bereich, der stetig mit neuen multimedialen Inhalten befüllt wird. Zur Entspannung zwischendurch sind kleinere Gewinnspiele vorgesehen. Die Webseite ist seit dem 1. Juli online. Das Social-Media-Marketing startet im Juli, die Budgetschwerpunkte werden aber erst nach den Sommerferien ausgespielt.
02.07.2024 | Branchennews
Erschwernisse beim Obstanbau
Foto: Sylvia Schießer
Die deutschen Verbraucher haben sich daran gewöhnt, in den Supermärkten jeden Tag so viel frisches Obst vorzufinden, dass „sich die Balken biegen“. Das betrifft nicht nur die Menge, sondern auch die Vielfalt des Angebots. Und das, obwohl in Deutschland produziertes Obst nicht ausreicht, um die Nachfrage komplett abzudecken: Laut Bundesanstalt für Landwirtshaft und Ernährung (BLE) lag der Selbstversorgungsgrad im Wirtschaftsjahr 2022/23 gerade mal bei 22,7 Prozent. Das heißt, fast die vierfache Menge musste importiert werden. Zur Verbesserung dieses Missverhältnisses wird das Land Brandenburg nur wenig beitragen können. Nach unserer Analyse des Gemüseanbaus in Brandenburg (siehe hier) werfen wir diesmal einen Blick auf die Obstproduktion.
Zunächst die wichtigsten Strukturdaten: Die Experten unterscheiden bei den Obstarten zwischen Baumobst (Äpfel, Birnen, Süß- und Sauerkirschen, Pflaumen/Zwetschgen, Mirabellen/Renekloden u.a.), Strauchbeerenobst und Erdbeeren.
Baumobst. Nach Informationen des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg nahm der Anbau 2022 eine Fläche von insgesamt 1.380 Hektar ein. Das waren 165 Hektar weniger als bei der letzten Erhebung im Jahre 2017. Die Zahl der Betriebe ist mit 116 allerdings gleichgeblieben. Der ökologische Anbau gewinnt mit einem Umfang von 32 Prozent auch beim Baumobst weiter an Bedeutung. Hier wurde die Anbaufläche in den vergangenen fünf Jahren um 80 auf 447 Hektar vergrößert.
Die dominierende Frucht in dieser Kategorie ist der Apfel – mit 59 Prozent bzw. 818 Hektar der zur Baumobsterzeugung genutzten Fläche steht er gleichzeitig an der Spitze des gesamten Obstanbaus in Brandenburg. Die Ernte fiel 2023 mit 18.173 Tonnen spürbar geringer aus als im Vorjahr (26.599 Tonnen). Knapp drei Viertel werden als Tafelobst vermarktet und der Rest als Wirtschaftsäpfel verarbeitet (zum großen Teil vermostet). Trotz weniger Frostphasen im Frühling war nach Aussagen der Brandenburger Obstbauern die wesentliche Ursache für das mäßige Ernteergebnis eine Trockenheitsphase zwischen Mai und Juli; hinzu kamen Schädlingsbefall und lokale Unwetter.
Foto: Stefan Fröhlich
„Auffälliges Strukturmerkmal bei Baumobst ist, dass 60 Prozent der Betriebe den Anbau dominieren“, ergänzt Dr. Klaus Henschel, Präsident des Gartenbauverbandes Berlin-Brandenburg. „Im Unterschied zum Gemüseanbau, wo es nur kleine oder große Betriebe gibt, verteilen sich die Größenordnungen hier recht gleichmäßig.“
Mit 240 Hektar Anbaufläche sind Süßkirschen die zweitwichtigste Obstart, mussten aber einen Flächenverlust von 37 Prozent hinnehmen. Den dritten Platz belegten Pflaumen einschl. Zwetschgen mit 121 Hektar. Die Ernteergebnisse dieser Obstarten (wie auch der Birnen, Sauerkirchen und Mirabellen) gingen im Jahr 2023 ebenfalls zurück.
Strauchbeerenobst. Hier ist die Anbaufläche 2023 gegenüber dem Vorjahr leicht auf insgesamt 1.106 Hektar gestiegen. 50 Betriebe waren in diesem Segment tätig, darunter 22 Anbauer, die rund 60 Prozent der Strauchbeerenfläche nach den Prinzipien des ökologischen Landbaus bewirtschaftet. Die Kulturheidelbeere, Brandenburgs wichtigste Frucht in dieser Kategorie, wurde auf 419 Hektar Fläche angebaut gefolgt von Sanddorn (296 Hektar) und Aroniabeeren (knapp 200 Hektar)
Erdbeeren. Die amtlichen Zahlen für das Jahr 2023 sehen folgendermaßen aus: Die gesamte Anbaufläche betrug 231 Hektar, davon gut 191 Hektar im Freiland und knapp 40 Hektar geschützt (also in Gewächshäusern, begehbaren Folientunneln etc.). Die geschützte Anbaupraxis wird auf lange Sicht wegen der sich häufenden Klimakapriolen zunehmen – auch bei anderen Obstarten. Extremwetterereignisse wie Hagel oder Starkregen sowie Spätfröste und lange Hitzeperioden machen vor allem der besonders empfindlichen Erdbeere im Freiland zu schaffen.
Dazu Dr. Henschel: „In diesem Jahr war Obst insgesamt besonders betroffen. Wir mussten streckenweise Ernteausfälle bis zu 100 Prozent beklagen. In Brandenburg haben wir Schäden zwischen elf und 14 Millionen Euro erfasst.“ Was kann man da machen? „Wir haben der Politik gesagt, dass wir Entschädigung brauchen, damit die Betriebe weiter existieren können. Denn die Kosten laufen ja weiter bis zur nächsten Ernte.“ Ergebnis: „Wir werden eine Hilfe bekommen, ich war persönlich beim Ministerpräsidenten“, sagt der Verbandsmanager.
Vermarktet wird das Obst hauptsächlich über „die großen Vier“ des Handels: Edeka, Rewe, Aldi und Lidl. Das bewerkstelligen die großen Betriebe in der Regel über ihre Absatzorganisationen. Zusätzlich bieten sie vor allem während der Spargel- und Erdbeersaison ihre Ware in den allseits bekannten Verkaufsständen an, die für eine begrenzte Zeit in strategisch günstigen Lagen aufgebaut werden. Im laufenden Jahr ist allerdings zu beobachten, dass so mancher Standort mangels Verkaufspersonals geschlossen ist.
Foto: Sylvia Schießer
Hinzu kommt der Absatz über die Direktvermarktung auf Wochenmärkten sowie den lokalen Fachhandel – nicht zu vergessen die Weiterverarbeitungsbetriebe wie Mopro-Produzenten oder das Backgewerbe.
„Die Obsternte selbst ist nach wie vor mit viel Handarbeit verbunden“, erzählt Dr. Henschel. Bei Erdbeeren würden z. B. 60 Prozent der Kosten allein auf die Löhne der Erntekräfte entfallen. „Ich gehe davon aus, dass es keine kurzfristigen Lösungen für den Einsatz von Maschinen gibt, die praktikabel und wirtschaftlich sinnvoll sind. Es wird sich in den nächsten Jahren nichts daran ändern, dass das Obst für den Frischmarkt hauptsächlich per Hand geerntet wird“, lautet seine Prognose.
Was seiner Meinung nach aber Schritt für Schritt kommen wird, ist die Entwicklung zu mehr geschütztem Anbau. Allein bei Erdbeeren habe sich dieses Verfahren seit 2017 mehr als verdreifacht. Dabei sieht er aber schon jetzt folgendes Problem auf die Branche zukommen: „Bei allen Investitionen in den Obstanbau wie Hagelschutznetze, Photovoltaik-Paneele und vergleichbaren Maßnahmen erheben ökobewegte Menschen und Vereinigungen wegen einer Verschandelung der Landschaft sofort die Stimmen. Wir halten jedoch argumentativ dagegen und sagen: Wer künftig trotz der Wetterkapriolen und verstärktem Schädlingsdruck weiter heimisches Saisonobst essen will, muss diesen Anblick in Kauf nehmen.“
Soweit der vom Branchenexperten Dr. Klaus Henschel kommentierte Überblick. Zusätzlich habe wir Statements von zwei Obstbauern eingeholt, die uns einen kurzen Einblick in die Arbeit und Probleme vor Ort geben:
Patrick Ruffert, MEV Märkische Erzeuger- und Vermarktungsorganisation GmbH / Altlandsberg:
„Die an unsere Erzeugerorganisation angeschlossenen Betriebe – z.B. die BB Brandenburger Obst GmbH oder der Biohof Schöneiche – produzieren Obst und Gemüse auf einer Gesamtanbaufläche von über 1.500 Hektar, davon 1.100 Hektar Obst. Jährlich werden ca. 30.000 Tonnen Obst dem Lebensmitteleinzelhandel, dem Großhandel und der Verarbeitungsindustrie (für Säfte oder Apfelmus) zur Verfügung gestellt. Seit geraumer Zeit arbeiten wir unter erschwerten Rahmenbedingungen, vor allem die hohen Energie- und Personalkosten machen uns zu schaffen. Wenn dann, wie in diesem Jahr, auch noch Wetterkapriolen zuschlagen, fallen uns diese Bedingungen schmerzhaft auf die Füße, weil das Geld für wichtige Investitionen fehlt. Um uns für die Zukunft zu wappnen, müssen wir Abläufe an allen Stellen optimieren, Flächen weiter intensivieren, in Witterungsschutz investieren und viel mehr mechanisieren – nicht nur wegen der hohen Arbeitskosten, sondern auch wegen des steigenden Arbeitskräftemangels. Insgesamt müssen unsere angebauten Produkte wieder mehr wertgeschätzt werden!“
Lutz Kleinert, Obstgut Marquardt / Potsdam: „Auf dem Obstgut produzieren wir Erdbeeren, Süßkirschen, Pflaumen, Äpfel, Sauerkirschen und Pfirsiche – Erdbeeren, Pflaumen und Äpfel sind dabei unsere wichtigsten Kulturen. Wir sind Direktvermarkter, das heißt unsere Kunden können das Obst auf unserem Hof selbst ernten oder in unseren Hofladen kaufen. Die Äpfel veredeln wir zudem zu eigenen Säften. Das Wissen darum, wie Lebensmittel produziert werden, warum auch EU-Subventionen benötigt werden und kein Geschenk sind, ist nicht mehr allgegenwärtig. Es braucht deshalb bei Groß und Klein wieder mehr Nähe zu den Produkten. Außerdem wünschen wir uns weniger Bürokratie, denn vor allem der Aufwand und die Kosten für Genehmigungen und Zertifizierungen sind enorm. Wir möchten auch in Zukunft Obst im Freilandanbau produzieren – in einer Qualität und zu einem Preis, die unsere Kunden überzeugt. Hierfür werden wir auf Kulturen setzen, die für uns handhabbar sind und zu unseren klimatischen Bedingungen passen.“
27.06.2024 | Pressemeldung
Das PFERDELAND BRANDENBURG zu Gast beim Treidelfest an den Schiffshebewerken Niederfinow
Am 6. Juli verwandelt sich Niederfinow nahe Eberswalde in ein lebendiges Geschichtsbuch. Anlässlich des 90. Geburtstages des Schiffshebewerkes wartet vor Ort ein ganz besonderes Event: Das erste Treidelfest lädt dazu ein, die Geschichte der Binnenschifffahrt hautnah zu erleben. Von 10:00 bis 17:00 Uhr können Besucher in die vormaschinelle Ära eintauchen, als Pferde und Maultiere eine zentrale Rolle im Transportwesen spielten.
Der Verband pro agro präsentiert das PFERDELAND BRANDENBURG. Weitere Partner aus dem Pferdebereich wie beispielsweise die Reit- und Fahrtouristik Lychen, Ronny Weigang und seine Shettys unterstützen das Projekt. Mit zahlreichen Aktivitäten wird für die Begeisterung rund ums Pferd gesorgt. Eine Bastelstraße und vielfältige Kinderangebote sollen die jüngsten Gäste in den Bann ziehen und das Interesse am Pferd wecken. Dafür wird zu Angeboten rund um Reiterferien, Urlaub mit Pferden oder Freizeitaktivitäten bzw. Veranstaltungen rund ums Pferd informiert. ProjektleiterinJosephine Holz freut sich besonders auf die Teilnahme: „Wir bringen die Magie der Pferde direkt zu den Kindern! Mit unserer Bastelstraße und den vielfältigen Aktivitäten bieten wir einen unvergesslichen Tag voller Spaß und Kreativität.“
Die Tradition des Treidelns hautnah
Das Highlight des Festes ist das historische Schiff „Concordia“, das symbolisch von kräftigen Mulis entlang des Finowkanals getreidelt wird. Diese lebendigen Darstellungen bieten eine seltene Gelegenheit, die Technik und das Können, das für diese Art der Schifffahrt notwendig war, aus nächster Nähe zu beobachten. Die Treidelvorführungen finden zwischen 11:00 und 16:00 Uhr statt.
Neben den Schau-Treidelungen gibt es Fahrten mit historischen Schiffen, Kutschfahrten und die Führungen zu den Liebenthaler Wildpferden, die seit 2022 an den Schiffshebewerken leben. Für das leibliche Wohl sowie für die musikalische Untermalung ist an diesem Tag gesorgt.
Ein Fest für die ganze Familie
Das Treidelfest in Niederfinow ist mehr als nur eine historische Rekonstruktion; es ist ein Fest, das Alt und Jung zusammenbringt, um gemeinsam zu lernen, zu feiern und die Faszination der Technik und Geschichte zu erleben. Es verspricht ein Tag voller Spaß, Lernen und Staunen zu werden – ein perfekter Ausflug für die ganze Familie.
Die Teilnahme am Treidelfest ist kostenfrei, lediglich der Eintritt auf die Schiffshebewerke sowie Führungen und Schifffahrten sind kostenpflichtig. Kostenpflichtige Parkplätze stehen direkt am Hebewerk zur Verfügung (Tagespauschale 3€).
Das Treidelfest bietet eine einzigartige Gelegenheit, in die faszinierende Welt der Binnenschifffahrt einzutauchen und ein Stück lebendige Geschichte direkt am malerischen Finowkanal zu erleben. Wir laden Sie herzlich ein, Teil dieses besonderen Tages zu sein und mit uns die Traditionen und das kulturelle Erbe von Niederfinow zu feiern. Die Veranstalter und Partner freuen sich auf die Besucher am 6. Juli, um gemeinsam Geschichte lebendig zu halten!
Bildmaterial zur Presse-Info erhalten Sie für bis zum 30. Juni unter diesem Link. Die Bilder sind zum Abdruck frei.
Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.
Reitferien in Brandenburg: Jetzt noch freie Plätze für Reitferienkinder im Sommer sichern!
Das Pferdeland Brandenburg lädt Kinder auch in diesem Jahr wieder zu unvergesslichen Reitferien in die Region ein. Zahlreiche Pferdehöfe vor Ort bieten vielfältige Programme für Reitferienkinder an, bei denen Reitausbildung, Abenteuer und Naturerlebnisse im Vordergrund stehen.
Ob Anfänger oder Fortgeschrittene – auf den oft familiengeführten Höfen Brandenburgs finden Pferdefans aller Altersklassen das passende Angebot.
Josephine Holz
Josephine Holz, Projektleiterin des Pferdelandes Brandenburg beim Verband pro agro, betont die Einzigartigkeit der Reitferien in der Region: „Brandenburg ist bekannt für seine weiten Landschaften und die Freiheit des Reitens. Unsere Reitferienhöfe bieten Kindern die Möglichkeit, ihre Ferien inmitten der Natur zu verbringen, das Reiten zu erlernen oder ihre Fähigkeiten weiter auszubauen und gleichzeitig Freundschaften zu schließen. Wir freuen uns, auch in diesem Sommer wieder viele junge Pferdefreunde bei uns begrüßen zu dürfen.“
Die Reitferienprogramme umfassen neben täglichen Reitstunden auch spannende Freizeitaktivitäten wie Pferdepflege, Geländeritte, Reiterspiele, Pferde-Putz-Wettbewerbe, Schatzsuchen mit dem Pferd und abseits der Reiterei und den Pferden auch noch abwechslungsreiches Programm wie Lagerfeuer, Diskoabende, Stockbrotgrillen, Baden usw. Zudem sorgen erfahrene Reitlehrer und Betreuer dafür, dass die Kinder in einer sicheren und fördernden Umgebung ihre Ferien genießen können. So zum Beispiel der Reiterhof Dossow, gelegen bei Wittstock/Dosse, wo Haflinger, Ponys und Pferde darauf warten gemeinsam mit den Kindern das herrliche Reitgelände und die Natur zu entdecken. Besonders bemerkenswert ist, dass der Hof von Frau Barbara Gamon Kinder auch tageweise aufnimmt. Wer lieber zuhause schläft, kann die Reiterferientage von 9 – 18 Uhr besuchen und erlebt im gleichen Umfang, was Frau Barbara Gamon, ihre Familie und ihr Team den Kindern beibringen können.
Ähnlich ist es bei der English-Isi-Riding-School von Nadja Hennig. Neben professionellem Reitunterricht auf Islandpferden steht hier auch Englischlernen auf dem Programm. Oft kommt Englisch im Unterricht zu kurz, doch im deutschen Sprachgebrauch sind englische Begriffe schon fast zur Normalität geworden. Nadja Hennig und ihr Team schaffen in den Sommerferien eine angenehme Atmosphäre, um Englisch für das nächste Schuljahr besser zu beherrschen.
Das Kinderland Schorfheide bietet zu verschiedenen Mottos Reitferien an. Die Programme umfassen spannende Aktivitäten wie Reiten, Waldexpeditionen und kreative Workshops, die den Kindern unvergessliche Ferienerlebnisse bescheren.
„Unsere Höfe bieten eine tolle Kombination aus professioneller Reitausbildung und herzlicher Gastfreundschaft. Durch die liebevolle Betreuung und die naturnahe Umgebung können die Kinder spielerisch lernen und ihre Ferien in vollen Zügen genießen.“, resümiert Josephine Holz. „Wir möchten allen interessierten Kindern und ihren Eltern ans Herz legen, sich zeitnah anzumelden, um sich noch einen der begehrten Plätze zu sichern.“
Weitere Informationen zu den genannten Reitferienangeboten und weitere Anbieter finden Sie auf der Website des Pferdelandes Brandenburg unter www.pferdeland-brandenburg.de/pferdehoefe.
Die Illustrationen dieser PI erhalten Sie hier für die Dauer einer Woche in höherer Auflösung. Die Bilder sind zum Abdruck frei.
Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.
Warenbörse steht für mehr Regionalität in Handel, Ernährung und Gemeinschaftsverpflegung
Gemeinsame Pressemitteilung der Landwirtschaftsministerien bzw. Agrarmarketinggesellschaften der Länder Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen
Am Mittwoch (12.06.) startete in Schkeuditz die inzwischen 5. Mitteldeutsche Warenbörse. Aktuell präsentieren 130 Unternehmen der Lebensmittelwirtschaft verschiedensten Vertreterinnen und Vertretern aus den Bereichen Lebensmitteleinzel- und Großhandel, Gemeinschaftsverpflegung, Sozial- und Gesundheitswesen sowie Hotellerie und Gastronomie ihre regional erzeugten Produkte sowie Produktneuheiten im Rahmen dieses kompakten und effizienten Eintagesformats. Beteiligt waren die Länder Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg.
Nach Einschätzung der teilnehmenden Länder haben regionale und bio-regionale Produkte in Handel und Gemeinschaftsverpflegung über Jahre an Bedeutung gewonnen. Nun ist es gemeinsame Aufgabe, mit geeigneten Maßnahmen und Aktionen in diesen Segmenten wieder Wachstum zu erzeugen. Regionale Produkte stehen für mehr Nachhaltigkeit. Schließlich werden Einkommen in der Landwirtschaft gestärkt und generieren Steuereinnahmen in der Region. Außerdem entfallen Transporte und Bio-Produktion schont darüber hinaus Klima und Umwelt. Gleichzeitig steht Regionalität angesichts der Erfahrungen mit der Corona-Krise und den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs für das immer bedeutendere Anliegen, Landwirtschaft und Ernährung resilienter aufzustellen. Dies schließt gerade jetzt ein stärker regionales Denken und Handeln mit ein.
Sachsens Landwirtschaftsminister Wolfram Günther erklärte: „Nachhaltige, regionale Lebensmittel sind für viele Menschen ein Top-Thema. Mehr regionale Lebensmittel zu verwenden, heißt das regionale Ernährungsgewerbe zu stärken. Kurze Wege vom Acker auf den Teller sparen Transporte und schützen das Klima. Und wenn Lebensmittel auch noch „bio“ sind, ist das ein Beitrag zu Umwelt- und Artenschutz. Diesen Mehrfachnutzen wollen wir auch durch die Mitteldeutsche Warenbörse in die Breite tragen. Denn hier vernetzen sich Lebensmittelwirtschaft, Handel sowie Gemeinschafts- und Außer-Haus-Verpflegung.“
Torsten Weil, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, betont: „Wir wollen regionale Wertschöpfungsketten in der Thüringer Land- und Ernährungswirtschaft stärken. Die Gemeinschaftsverpflegung bietet große Potenziale als Abnehmerin regional produzierter und verarbeiteter Lebensmittel. Für effiziente regionale Lieferketten ist eine enge Kooperation von Produzenten, Verarbeitern und Vermarktern notwendig. In Thüringen fördern wir bereits den Aufbau solcher Wertschöpfungspartnerschaften und stehen im engen Austausch mit regionalen Produzenten. Die Mitteldeutsche Warenbörse ist hierfür eine optimale Vernetzungsplattform.“
Der Geschäftsführer von pro agro – Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin e.V., Kai Rückewold: „In einer Zeit der Verunsicherung der Verbraucher durch gestiegene Lebensmittelpreise und Inflation sollten wir alle Kanäle zur Kommunikation nutzen. Regionale Lebensmittel sind so viel mehr als gute Qualität und guter Geschmack. Lebensmittel aus der Region stärken die Strukturen der Herkunftsregionen, sichern oder schaffen sogar Arbeitsplätze und machen den ländlichen Raum vital. Mit intelligenter Verbraucherkommunikation in den Regionen schaffen wir in Brandenburg seit Jahren Aufmerksamkeit, die auch dem Handel hilft, mehr Regionalität ins Regal zu bringen und forcieren dies seit drei Jahren zusätzlich durch eine eigens auf das Thema der Steigerung des regionalen Marktanteils im Lebensmitteleinzelhandel abzielende Kampagne.“
Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.
Die Vertreter der 13 teilnehmenden Brandenburger Unternehmen an der 5. Mitteldeutschen Warenbörse
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09.06.2024 | Pressemeldung
Erfolgreiche 29. Brandenburger Landpartie – Dank an 75.000 Interessierte und die Gastgeber
Paaren-Glien – Bei bestem Wetter fanden rund 75.000 Gäste den Weg ins ländliche Brandenburg, um sich über Landwirtschaft, regionale Wirtschaftskreisläufe und regionale Angebote zu informieren. Organisatoren und Gastgeber zeigen sich sehr zufrieden.
(c) pro agro /NAZARIY KRYVOSHEYEV
„Von Leuten, die man nicht kennt, nimmt man nichts!“ haben uns schon unsere Großeltern gelehrt. Also wurde vor gut 30 Jahren die Brandenburger Landpartie geboren, um hier Abhilfe zu schaffen und Möglichkeit zu geben, einander bekannt zu machen und vertrauensvoll zum regionalen Produkt zu greifen.
Die Brandenburger Landpartie setzt hierbei auch einen Fokus auf die landwirtschaftliche Urproduktion, der Stufe also, vor dem verkaufsfertigen Produkt und zeigt, daß diese Betriebe im Land sehr oft Familienbetriebe sind, die seit mehreren Generationen Landwirtschaft betreiben und, regional verwurzelt, oft den vitalen Teil des Lebens im ländlichen Raum ausmachen. Dies gilt sowohl für die Landwirte als Arbeitgeber in der Region als auch für deren Arbeiter und Angestellte aus der Region.
„Landwirtschaft in Brandenburg bedeutet eben auch Boden- und Landschaftspflege, um die Grundlage des eigenen Wirtschaftens zu erhalten“ erläutert Dennis Kummer, Fachbereichsleiter Landtourismus und beim Verband pro agro für die Landpartie zuständig. „Die Brandenburger Landpartie zeigt auch, wie Brandenburgs Landwirtschaft innovative Wege beschreitet, mit denen man auf die veränderten Gegebenheiten nicht nur des Klimas, sondern auch des Marktes reagiert.“ und er ergänzt mit einem wichtigen Punkt „Die Brandenburger Landpartie zeigt, daß Landwirtschaft nicht nur Wirtschaft, sondern regionaler Ankerpunkt ist und möchte auch auf diese Weise regionale Verbundenheit fördern.“
Rund 75.000 Gäste – und somit etwas mehr als im Vorjahr – nutzten in diesem Jahr wieder die Gelegenheit, auf der größten landesweiten Veranstaltung Brandenburgs die Landwirte der Region zu entdecken und die Gesichter hinter den Produkten besser kennenzulernen. Daß die Brandenburger Landpartie funktioniert und Wirkung zu entfalten im Stande ist, belegen auch die Aussagen der Gastgeber.
Eva Mehlhorn, vom Erstteilnehmer „Lucky Horse Ranch“ in Dahlewitz-Hoppegarten (MOL) schon früh am Sonnabend hierzu:
(c) pro agro /NAZARIY KRYVOSHEYEV
„Wir sind positiv überrascht, wir hätten gar nicht mit so viel Andrang gerechnet. Schon die ersten Gäste freuten sich, uns entdeckt zu haben. Wir sind wirklich zufrieden.“
Daß die Brandenburger Landpartie nicht nur gut für ein Wochenende ist, zeigt die Einschätzung von langjährigen Teilnehmern, wie sie auch vom Chef der „Hoffleischerei Ingo Kaplick“ im Linther Ortsteil Alt-Bork (PM) vorgenommen wurde. Ingo Kapplick erklärt Motivation und Ergebnis seiner Teilnahmen:
„Wir nehmen teil, um die Dorfgemeinschaft zu stärken, um den Kunden nahezubringen WAS wir machen, WIE wir es machen und WO wir es machen. Die Brandenburger Landpartie hat in der Entwicklung für sehr hohen Zuspruch gesorgt, wir haben über die Landpartie von Jahr zu Jahr mehr Kundschaft bekommen und die Gäste kommen immer wieder gern auf unseren Hof“
Ähnlich äußerte sich auch Sabine Mühlbauer von „A. Dohrn & A. Timm“, dem Getränkeproduzenten aus dem Großbeerener Ortsteil Diedersdorf (TF). Bereits im zweiten Jahr der Teilnahme war man nun auch Ausrichter der kreislichen Eröffnung der Landpartie. Man nutzt auch hier die Brandenburger Landpartie, um zu zeigen, was im Unternehmen eigentlich produziert wird und woher die Rohstoffe kommen.
„Wir möchten uns der Nachbarschaft zeigen, damit man weiß, wer wir sind. Wir finden die Vernetzung in der Region sehr sinnvoll und freuen uns als Verarbeiter landwirtschaftlicher Produkte unserer regionalen Partner ein Teil der regionalen Lieferkette zu sein.“
Auch die Darstellung des ländlichen Brandenburgs als angenehmen Arbeits- und Lebensort ist Grund für die Teilnahme. So meint Patrick Schulz vom „Gartenbau Schulz“ im Zehdenicker Ortsteil Bergsdorf (OHV):
„Der Grund an der Brandenburger Landpartie teilzunehmen ist höhere Bekanntheit zu erlangen und den Menschen das Handwerk näher zu bringen sowie zu zeigen, daß man auf dem Land gut arbeiten kann, daß nicht alles in den Städten abläuft.“
Detlef May, Geschäftsführer der Lehr- und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung in Groß Kreutz (PM), bringt Wesen und Ziel der Brandenburger Landpartie für sein Institut wie folgt auf den Punkt:
„Auf unserem Hof und in gemeinsamer Präsentation mit vielen unserer Partnereinrichtungen, wollen wir zeigen wie Landwirtschaft, moderne Landwirtschaft funktioniert und auf diesem Wege auch junge Menschen als potenziellen Nachwuchs begeistern. Wir wollen transparent sein und für Öffentlichkeitsarbeit stehen – wer, wenn nicht wir Betriebe und Praxispartner selbst, kann das. Ich wünsche mir, dass wir in unserer Gesellschaft offen miteinander umgehen. Allzu oft bewegen wir uns nur noch in unseren eigenen Blasen. Unsere Aufklärungsarbeit als Praxispartner mit wissenschaftlichem Hintergrund soll hierzu einen Beitrag leisten.“
Die Organisatoren von pro agro, vom Bauernverband Brandenburg und von den Brandenburger Landfrauen danken allen Besuchern der Brandenburger Landpartie für ihr Interesse und den Gastgebern für Ihr Engagement diesen wichtigen Wirtschaftsfaktor Brandenburgs an diesem Wochenende zu präsentieren.
(c) pro agro /NAZARIY KRYVOSHEYEV
Die Brandenburger Landpartie wird in Zusammenarbeit von pro agro e.V., dem Landesbauernverband Brandenburg sowie dem Brandenburger Landfrauenverband organisiert. Ermöglicht wird die Initiative durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg.
Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.
Die Illustrationen dieser Information erhalten Sie hier für die Dauer einer Woche in höherer Auflösung
07.06.2024 | Pressemeldung
Presseeinladung zur Eröffnung der Mitteldeutschen Warenbörse
Mit der höflichen Bitte um Beachtung , die Presseeinladung des Sächsischen Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) zur Mitteldeutschen Warenbörse am 12. Juni in Schkeuditz mit dem Anhang dieser Information.
Die Mitteldeutsche Warenbörse wird in einem Turnus von 2 jahren durchgeführt. Sie ist eine gemeinsame Veranstaltung der Agrarmarketingorganisationen bzw. der zuständigen Ministerien der Bundesländer Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Brandenburg. Brandenburg beteiligte sich erstmals 2022 an der Mitteldeutschen Warenbörse.
Am 8./9. Juni ist Brandenburger Landpartie – Am Wochenende startet das größte, landesweite Fest Brandenburgs!
Paaren-Glien – Das ländliche Brandenburg hat sich fein gemacht und erwartet seine Gäste mit „Landwirtschaft pur“, „Genusshandwerkern“ und jeder Menge Infos zu Regionalität und kurzen Wegen. Die zentrale Eröffnungsveranstaltung findet ab 10 Uhr in der Agrargenossenschaft Unterspreewald e.G. in Dürrenhofe, einem Ortsteil der Gemeinde Märkische Heide statt.
Gut 140 Gastgeber stehen in den Startlöchern, um Brandenburgern, Berlinern aber auch Urlaubsgästen von nah und fern, das ländliche Brandenburg als Standort für Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion zu präsentieren.
Über die im Lebensmitteleinzelhandel, den Tourismusinformationen oder auf Veranstaltungen im Land verteilten Hefte zur 29. Brandenburger Landpartie konnten seit Anfang Mai bereits die Routen und Ausflugsziele zusammengestellt werden. Jederzeit ist eine Planung auch ohne Broschüre unter www.brandenburger-landpartie.de möglich. Hier sind auch aktuelle Änderungen nach Druckunterlagenschluß aufgeführt. Es wird ganz grundsätzlich empfohlen, vor Fahrtantritt online zu überprüfen, ob sich bezüglich der ausgewählten Stationen Änderungen ergeben haben. Alle den Organisatoren der Brandenburger Landpartie gemeldeten Änderungen werden hier direkt und übersichtlich aufgelistet: https://www.brandenburger-landpartie.de/ausflugstipps/brandenburger-landpartie/
Die Organisatoren von pro agro, vom Bauernverband Brandenburg und von den Brandenburger Landfrauen wünschen allen Besuchern der Brandenburger Landpartie ein erkenntnis- und erlebnisreiches Wochenende in der reichhaltigen und vielfältigen Speisestube vor der Haustür! Und: Immer schön regional bleiben!
Die Brandenburger Landpartie wird in Zusammenarbeit von pro agro e.V., dem Landesbauernverband Brandenburg sowie dem Brandenburger Landfrauenverband organisiert. Ermöglicht wird die Initiative durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg.
Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.
31.05.2024 | Pressemeldung
Am 8./9. Juni ist Landpartie – Wer die Wahl hat, hat die Qual, oder auch nicht!
Paaren-Glien – Im ganzen Land öffnen am 8. und 9. Juni 140 landwirtschaftliche Unternehmen und Produzenten Hof und Tor und laden zum Kennenlernen ein. Die zentrale Eröffnungsveranstaltung findet ab 10 Uhr in der Agrargenossenschaft Unterspreewald e.G. in Dürrenhofe, einem Ortsteil der Gemeinde Märkische Heide statt.
Wie funktioniert Landwirtschaft? Welche landwirtschaftlichen Produkte werden in Brandenburg überhaupt hergestellt? Wie und wo bekomme ich regionale Produkte? Und: Ist mein Anteil regionaler Produkte im Warenkorb schon so hoch, wie ich es gerne hätte oder geht da noch mehr?
Hinweise zu Antworten auf diese und andere Fragen findet man auf der Brandenburger Landpartie am Wochenende des 8. und 9. Juni in ganz Brandenburg, dem Wochenende der Kommunal- und Europawahlen.
Apropos Wahlen! Nicht nur mit den Kreuzen auf den vielen Wahlzetteln bestimmt man über die Zukunft der Region. Auch die Zusammensetzung des eigenen Warenkorbs für die alltägliche Lebensmittelversorgung hat ein enormes Gewicht für die Entwicklung des Wirtschaftens und Lebens im ländlichen Raum.
Also raus aufs Land und vor oder nach dem Wählen Wirtschafts- und Entwicklungspolitik in die eigene Hand nehmen!
Die Brandenburger Landpartie wird in Zusammenarbeit von pro agro e.V., dem Landesbauernverband Brandenburg sowie dem Brandenburger Landfrauenverband organisiert. Ermöglicht wird die Initiative durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg.
Gastgeber der Brandenburger Landpartie und mehr unter:
Ausgewählte Tipps aus allen Bereichen des ländlichen Wirtschaftens für die einzelnen Himmelsrichtungen unseres Landes in der Anlage.
Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.
Am 8./9. Juni ist Landpartie –Der Boden unter den Füßen
Paaren-Glien – Am 8. Juni startet die 29. Ausgabe der Brandenburger Landpartie mit der zentrale Eröffnungsveranstaltungab 10 Uhrin der Agrargenossenschaft Unterspreewald e.G. in Dürrenhofe, einem Ortsteil der Gemeinde Märkische Heide im Landkreis Dahme-Spreewald. Zeit für ein paar Gedanken zur Grundlage.
Am Anfang steht der Boden
„Wir pflegen, was wir lieben“ lautet das diesjährige Motto für die Aktivitäten, des Argarmarketingverbandes pro agro, Mitorganisator der Brandenburger Landpartie. Und natürlich gilt das auch für die Grundlage aller landwirtschaftlichen Aktivitäten; für den Boden, auf dem Landwirtschaft geschieht. Das Thema Boden als eines der wichtigsten Arbeitsmittel der Land- und Forstwirtschaft ist das Schwerpunktthema der diesjährigen Landpartie.
Brandenburgs Charakterboden – Die Braunerde
Die berühmte „Streusandbüchse“ hat hier ihren Ursprung. Braunerde sowie ihre Variationen und Übergangsböden bilden einen Großteil der Brandenburger Böden. Auf der Podsol-Braunerde des Beelitzer Sanders in der Zauche findet z.B. Spargel beste Voraussetzungen zum Gedeihen. Nebenan, im Teltow, mag das Teltower Rübchen die Braunerde als Charakterboden, um in dieser alten Kulturlandschaft den besten Geschmack zu entwickeln.
Bodenbearbeitung
Im Grunde ist das Erste, was bei einer Besiedelung von Land geschieht, Landwirtschaft; Ackerbau und Viehzucht. Tatsächlich dürfte also Landwirtschaft das älteste Gewerbe der Welt sein.
Um den von Haus aus eher ertragsschwachen Brandenburger Boden etwas aufzuwerten, produzieren Brandenburgs Landwirte Humus und bringen diesen aus. So wird die Bodenfruchtbarkeit und letztendlich auch die Qualität der Ernteprodukte gesteigert. Der Humusgehalt der Böden wird durch Ausbringen von Stroh, Mist und Gülle, Gründüngung und Kompost gesteigert und sorgt dann für eine gewisse Zeit auch für den Duft der als typisch empfundenen Landluft. Auch der Anbau von so bezeichneten Zwischenfrüchten, die nicht geerntet, sondern in den Boden eingearbeitet werden erhöhen den Humusgehalt der landwirtschaftlichen Nutzflächen. Der so gewonnene Humus versorgt die Pflanzen nicht nur besser mit den nötigen Nährstoffen, er speichert auch Wasser und kühlt so auch im Sommer den Boden. Die gespeicherte Wassermenge kann das zwanzigfache des Humusgewichts erreichen.
Mehr zum Schwerpunktthema „Boden“ der diesjährigen Landpartie, warum das Thema gerade für Brandenburg von besonderer Bedeutung ist und was, wann, wie darauf wächst erfahren Sie beim Landwirt Ihrer Wahl zur Brandenburger Landpartie am 8. und 9. Juni 2024 im ganzen Land Brandenburg sowie vorab im Heft zur Brandenburger Landpartie.
Hier einige Empfehlungen:
Podsol-Braunerde (Spargel):
Syringhof im Beelitzer Ortsteil Zauchwitz
Spargelhof Elsholz im Beelitzer Ortsteil Elsholz
Braunerde (Teltower Rübchen):
Teltower Rübchen Spezialitäten in Teltow
Kippen-Regosol (Wein):
Senftenberger Weinfreunde e.V. in Senftenberg
Böden im Garten:
Rosenhof Flemming im Uckerlander Ortsteil Karlstein
Kräutergärtnerei Helenion in Grünow bei Prenzlau
Gartenbau Schulz im Zehdenicker Ortsteil Bergsdorf
Die Brandenburger Landpartie wird in Zusammenarbeit von pro agro e.V., dem Landesbauernverband Brandenburg sowie dem Brandenburger Landfrauenverband organisiert. Ermöglicht wird die Initiative durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg.
Gastgeber der Brandenburger Landpartie und mehr unter:
Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.
Am 8./9. Juni ist Landpartie – noch 30 Tage bis zur größten Landwirtschaftsschau Brandenburgs
Paaren-Glien – In 30 Tagen startet die 29. Ausgabe der Brandenburger Landpartie. Rund 150 Gastgeber unterschiedlicher Couleur begrüßen an diesem Wochenende Interessierte von nah und fern; öffnen Hof, Feld und Stall und zeigen wie Landwirtschaft in Brandenburg funktioniert.
Ziel der Brandenburger Landpartie
Verbraucher und Erzeuger sollen einander auf der Brandenburger Landpartie kennenlernen. Die Brandenburger Landpartie soll Wissen vermitteln und auf diese Weise Vorurteile abbauen. Auch das Brandenburger Landleben soll in seiner Vielfalt und der ihm eigenen Schönheit gezeigt werden. Die Gastgeber informieren über grüne Berufe und zeigen, daß Landwirt ein moderner Beruf für Technikinteressierte ist. Sie möchte zur Erkenntnis gelangen lassen, daß die bewusste Entscheidung für ein regionales Produkt einen Mehrwert für die gesamte Region darstellt und daß der Endverbraucher durch sein Kaufverhalten seine Umgebung, das Umland und somit die Zukunft der Region mitgestaltet.
Die Gastgeber
Als Gastgeber begrüßen ihre Gäste Landwirtschaftsunternehmen aller Produktionsrichtungen, Forstwirtschaftsbetriebe, Fischereibetriebe, Pferdehöfe, Obst- und Gartenbauunternehmen sowie Landwirtschaftliche Schulungs- und Erlebniseinrichtungen. Auch Direktvermarkter und Verarbeiter landwirtschaftlicher Produkte als Partner der Landwirtschaftsunternehmen stellen sich vor.
Was, wann, wo? – Die Broschüre zur Brandenburger Landpartie
Informationen zu Gastgebern und Angeboten der Brandenburger Landpartie ist online bestell- und lesbar unter brandenburger-landpartie.de.
Zudem ist die Broschüre in den Touristeninformationen des Landes, in ausgewählten Hofläden sowie im Lebensmitteleinzelhandel der Länder Berlin und Brandenburg (REWE und EDEKA) erhältlich.
Zentrale Eröffnung
Die zentrale Eröffnungsveranstaltung der 29. Brandenburger Landpartie findet am 8. Juni 2024 ab 10 Uhr in der Agrargenossenschaft Unterspreewald e.G. in Dürrenhofe, einem Ortsteil der Gemeinde Märkische Heide im Landkreis Dahme-Spreewald, statt.
Die Brandenburger Landpartie wird in Zusammenarbeit von pro agro e.V., dem Landesbauernverband Brandenburg sowie dem Brandenburger Landfrauenverband organisiert. Ermöglicht wird die Initiative durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg.
30 Tage vor der Landpartie,30 Fakten zu Landpartie und Landwirtschaft in Brandenburg
Daten und Zahlen
Die erste Brandenburger Landpartie wurde im Jahre 1994 auf Initiative des Brandenburger Landwirtschaftsministeriums begangen. 2025 feiern wir die 30. Ausgabe.
In Brandenburg kann bei weit über 600 Hofläden und Direktvermarktern regional eingekauft werden.
Es gibt in Brandenburg etwa 5.400 landwirtschaftliche Betriebe aller Rechtsformen, davon 3.500 Betriebe mit Tierhaltung.
Brandenburgs Landwirtschaft ist Arbeitgeber für 37.700 Beschäftigte, darunter 14.500 Vollbeschäftigte und 14.900 Saisonarbeitskräfte. In Brandenburg gibt es 14 Grüne Berufe. (agraraktiv-brandenburg.de)
Was und wo?
1,28 Mio Hektar Brandenburgs sind landwirtschaftliche Nutzfläche – d.h. rund 44% der gesamten Landesfläche.
1,04 Mio Hektar in Brandenburg sind Waldflächen, d.h. rund 35% der gesamten Landesfläche. Die waldigste Region Brandenburgs ist der Landkreis Oder-Spree
Ein Viertel der landwirtschaftlichen Nutzfläche Brandenburgs ist Grünland. Das meiste leckere Gras (Grünland) für unsere Tiere findet man im Landkreis Oberhavel.
Auf insgesamt 217.410 Hektar, das sind 16,6 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche wird Ökolandbau betrieben. Spitzenreiter im Ökolandbau ist der Landkreis Dahme-Spree
In Brandenburg gibt es 448.300 Rinder. Die Prignitz hat den größten Rinderbestand.
591.100 Schweine werden in Brandenburg gehalten. Den größten Schweinebestand findet man in Oberspreewald-Lausitz
4,6 Millionen Legehennen gibt es in Brandenburg Die meisten Legehennen gackern in Ostprignitz-Ruppin.
Außerdem leben 75.000 Schafe in Brandenburg. Die meisten Schafe grasen im Landkreis Teltow-Fläming
Roggen und Winterweizen sind die bestimmenden Getreidearten Brandenburgs. In Potsdam-Mittelmark wächst am meisten Roggen, die größten Anbauflächen des Winterweizens befinden sich in der Uckermark.
Beim Mais ist Silomais die bedeutendste Fruchtart. Die meisten Maisfelder gibt es in der Prignitz. Die weitflächigste gelbe Rapsblüte erstrahlt im Frühling in der Uckermark
Die meisten Kartoffeln werden im Teltow-Fläming angebaut. In der Uckermark gibt es die meisten Zuckerrüben
Die meisten Futtererbsen und Ackerbohnen werden in Elbe-Elster angebaut.
Lupine, die wertvolle, vielseitig verwendbare Hülsenfrucht, wächst vor allem in Oder-Spree
Die meisten Äpfel wachsen in den Obstplantagen von Potsdam Mittelmark
Brandenburg hat die größte Anbaufläche für Sonnenblumen innerhalb der Bundesrepublik. Brandenburgs bekannteste Blume und Lieferantin der wertvollen Ölsaat wächst am meisten in Märkisch Oderland
Am Rande und doch von zentraler Bedeutung
5 ha pro Tag gehen durch Versiegelung für Siedlung, Industrie und Verkehr der Brandenburger Landwirtschaft verloren – 5 ha können gut 140 Menschen ernähren.
Brandenburg hat 30% weniger Niederschlag als der Bundesdurchschnitt Karger Boden und wenig Niederschlag bedeuten für Brandenburg in der Getreideernte einen rund 20% geringeren Ertrag als im Bundesdurchschnitt
Landwirtschaft im Wandel: derzeitige Anbauflächen landwirtschaftlicher Produkte
Zuckerrüben auf 6,8 Tsd. ha, 60% weniger als im Nachwendejahr
Kartoffeln auf 10.5 Tsd. ha, 71% weniger als im Nachwendejahr
Hülsenfrüchte auf 22,5 Tsd. ha, 424% mehr als im Nachwendejahr
Raps auf 86,9 Tsd. ha, 57% mehr als im Nachwendejahr
Silomais auf 196,3 Tsd. ha, 55% mehr als im Nachwendejahr
Getreide auf 505 Tsd. ha, 45% mehr als im Nachwendejahr
Dieser Bedarf in Brandenburg-Berlin könnte durch Brandenburger Produkte gedeckt werden
65% der benötigten Rohmilch, 67% des Bedarfs an Eiern
36% beim Schweinefleisch, 59 % des Rindfleischs, 88 % des Geflügels
Dennoch ist der Anteil regionaler Produkte in den genannten Segmenten tatsächlich geringer. Wir importieren mehr, als wir müssten. Auch daraus ergibt sich:
Der wichtigste Partner der Landwirtschaft und der lebensmittelerzeugenden Betriebe in Brandenburg ist und bleibt der Verbraucher.
Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brand
Paaren-Glien/Rom/Neustadt-Dosse – Pferdeland Brandenburg als europäisches Best-Practice-Beispiel auf internationaler Pferdetourismuskonferenz in Rom.
„International Meeting of Equestrian Tourism“ – 3. und 4. Mai 2024 Vom 3. bis 4. Mai treffen sich in Rom europäische Akteure des Pferdetourismus aber auch aus Kanada, den USA und China, um sich über die Vermarktung des Pferdetourismus auszutauschen. Themen der Tagung sind Projekte zur Vermarktung/Vernetzung im Pferdebereich, Projekte zu Infrastrukturmaßnahmen im Pferdetourismus, Vorstellung neu entstandener Netzwerkgruppen und weitere Themen rund um den Tourismus hoch zu Ross oder auf dem Kutschbock. In Vorbereitung dieser Tagung wurde das „Pferdeland Brandenburg“, welches als Projekt beim Brandenburger Agrarmarketing Verband pro agro angesiedelt ist, durch die Deutsche Reiterliche Vereinigung e.V. – ein Mitglied der Internationalen Vereinigung für Pferdetourismus (Fédération Internationale de Tourisme Equestre) gebeten, sich als Best-Practice-Beispiel für die Vernetzungsarbeit in einer Region vorzustellen. Dafür hat sich der Verband mit dem „Pferdeland Brandenburg“ einem Bewerbungsverfahren auf internationaler Ebene gestellt und konnte sich gegen die Projekte aus anderen Ländern erfolgreich durchsetzen.
Die Projektleiterin des „Pferdeland Brandenburg“ Josephine Holz zeigt sich hierüber sehr erfreut und erklärt „Natürlich empfinde ich es als Ehre für das Projekt und unsere Arbeit, auf dieser Internationalen Tagung hier in Rom das „Pferdeland Brandenburg“ vorstellen zu dürfen, noch viel mehr – gerade vor dem Hintergrund des aufwändigen Bewerbungsverfahrens im Vorfeld dieser Konferenz – ist es aber auch eine Würdigung der bisher geleisteten Arbeit und eine Bestätigung, daß wir wohl vieles sehr richtig gemacht haben“
Wer hier in der Heimat das „Pferdeland Brandenburg“ und seine Projekte noch nicht kennt, kann sich darüber gleich an diesem Wochenende beim Fohlenfrühling 2024 am 4. Mai im Landesgestüt Neustadt/Dosse informieren. Außerdem kann man dort Fohlen streicheln, Reitvorführungen bestaunen, an Kremserfahrten und Führungen teilnehmen, auf Ponys reiten oder an einem Steckenpferdrennen teilnehmen. Darüber hinaus warten eine Fohlentaufe mit Gewinnspiel, ein Kunsthandwerkermarkt sowie Leckereien aus der Region auf die pferdeliebenden Besucher.
Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin. Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.proagro.de
Paaren-Glien/Mildenberg/Neustadt-Dosse, Mit dem Wonnemonat Mai beginnt nun nicht nur gefühlt der richtige Frühling; auch das Veranstaltungsangebot im ländlichen Raum legt einen Zahn zu. pro agro unterstüzt an diesem Wochenende gleich mehrere Veranstaltungen im Land.
Der Verband pro agro, als einer der Kümmerer im Land für mehr Regionalität im Regal und die Bewerbung des Brandenburger Landtourismus, nutzt in der ersten Maiwoche gleich drei Gelegenheiten, den Brandenburgern, Berlinern und Gästen das Land unter diesen zwei Gesichtspunkten etwas näher zu bringen.
Die Brandenburgische Landwirtschaftsausstellung BraLa – 2.-5. Mai im MAFZ in Paaren im Glien
So organisiert der Verband pro agro im Rahmen der diesjährigen BraLa vom 2. bis 5. Mai wieder einen Regionalmarkt, auf dem man nicht nur Hunger und Durst regional stillen kann, sondern der auch Informationen zu den Themen Landtourismus, Einkaufen beim Bauern und Pferdetourismus bereithält sowie ganz druckfrisch auch die neue Broschüre mit den Gastgebern der diesjährigen Landpartie am 8. und 9. Juni. Und auch für den anstehenden Muttertag am 12. Mai dürfte das eine oder andere Präsent zum Mitnehmen dabei sein.
Das 18. Märkisches Dampfspektakel– 4. und 5. Mai im Ziegeleipark Mildenberg
Parallel findet im Ziegeleipark Mildenberg das 18. Märkische Dampfspektakel am 4. und 5. Mai statt. Der Verband pro agro ist Partner der Veranstaltung und bewirbt auch hier einem eigenen Stand Hofläden und touristische Angebote sowie die Landpartie.
Der Fohlenfrühling 2024 – 4. Mai im Landesgestüt Neustadt Dosse
Der dritte Anlaufpunkt im Lande für Interessierte rund um die Angebote im ländlichen Raum ist der Fohlenfrühling in Neustadt/Dosse. Auch hier unterstützt der Verband die Veranstaltung als Partner und bewirbt an seinem Stand nicht nur das Pferdeland Brandenburg, sondern auch die weitern Angebote des ländlichen Raums sowie die Landpartie.
Und 850 Jahre Stadtrecht Jüterbog – Regionalmarkt und mehr, noch bis zum 5. Mai
Und allen, die im südlichen Brandenburg aktiv werden wollen, sei an dieser Stelle die Festwoche zum 850-jährigen Stadtrecht in Jüterbog empfohlen. Im Kulturquartier Mönchenkloster gibt es am 1. und 2. Mai einen Regional- und Künstlermarkt, auf dem Mitglieder des Verbands pro agro und weitere Anbieter der Region sich und ihre regionalen Produkte präsentieren. Und auch der Rest der Woche bietet einen spannenden Mix aus Geschichte, Unterhaltung und Kultur. Begleitet wird die Festwoche mit einem Lichtspektakel, welches jeden Abend die wunderschönen Stadttore sowie das Kulturquartier Jüterbogs erstrahlen lässt.
Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin. Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.proagro.de
Denny Tumlirsch, Landesbauernverband Brandenburg (links), Kai Rückewold, pro agro (rechts)
Definitorisch sind Land- und Ernährungswirtschaft getrennte Wirtschaftsbereiche: Primärwirtschaft oder Urproduktion auf der einen Seite, verarbeitendes Gewerbe auf der anderen. Doch in der ökonomischen Praxis sind sie eng miteinander verflochten – ohne Landwirtschaft keine Ernährungswirtschaft. Beide Bereiche haben folglich in der aktuellen Situation mit je spezifischen, aber auch gemeinsamen Problemen zu kämpfen. Unter der Fragestellung „Land- und Ernährungswirtschaft in den östlichen Bundesländern – Haben Politik und Gesellschaft noch Realitätsbezug zum ländlichen Raum?“ haben wir Gespräche mit der Erzeuger- und der Verarbeiterebene geführt. Gemäß der Logik der Wertschöpfungskette steht das Interview mit dem Brandenburger Landesbauernverband (LBV) bzw. seinem Geschäftsführer Denny Tumlirsch am Anfang, gefolgt von Fragen an Kai Rückewold, Geschäftsführer des Agrarmarketingverbandes pro agro.
Herr Tumlirsch, was haben die bundesweiten Bauernproteste den Betrieben in Brandenburg substanziell gebracht?
Zunächst müssen wir unterscheiden zwischen der Bundes- und Landesebene. Auf Bundesebene konnten wir erreichen, dass mehr als 50 Prozent der ursprünglich geplanten Steuererhöhungen nicht gekommen sind. Das ist vor allem dem massiven Protest auf der Straße, aber auch den vielen Gesprächen im Hintergrund zu verdanken. Weiterhin arbeitet die Bundes- und sogar EU-Ebene an dem Thema Entbürokratisierung. Hier ist auch die Verbindung zur Landesebene: Wir haben die Ausgleichszulage über 2025 hinaus sichern können, nachdem Ministerpräsident Dietmar Woidke ein Machtwort gesprochen hat. Darüber hinaus werden Ackerrandstreifen nun dauerhaft gefördert. Im Rahmen der Entbürokratisierung haben wir der Landesregierung 55 Punkte vorgelegt, an denen wir sehr konstruktiv arbeiten. Die Proteste waren der Auftakt, jetzt läuft die politische Arbeit.
Mit welchen Hauptschwierigkeiten kämpfen die Landwirte in Brandenburg und den östlichen Bundesländern? Was sind die drei existenziell wichtigsten Kernthemen?
Die Landwirtschaft wird immer komplexer, so dass eine Begrenzung auf drei Kernthemen schwierig ist. An erster Stelle steht sicher die betriebswirtschaftliche Situation der Betriebe: volatile Märkte, steigende Kosten. Das klassische Unternehmerrisiko also. Allerdings haben Landwirtschaftsbetriebe aufgrund der sehr hohen Regulierungsdichte nicht dieselbe Freiheit wie in vielen anderen Branchen. Dazu kommt die zunehmende Unwägbarkeit infolge des Klimawandels. Betriebe haben keine ausreichenden Möglichkeiten, so frei Anpassungen vorzunehmen, wie sie wollen oder können. Hier braucht es vor allem Hilfe zur Selbsthilfe und nicht weitere Einschränkungen und Beschränkungen wichtiger Instrumente. Dabei denke ich z. B. an die dauerhaft schwelende Diskussion um den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Die Reduktion der einkommenswirksamen Komponente in der Agrarförderung potenziert das Problem nur weiter. Förderung muss wieder stärker die Stärkung der Betriebe im Blick haben.
Haben Sie den Eindruck, dass Politik die Bedeutung der Land- und Ernährungswirtschaft für den ländlichen Raum wirklich versteht?
In Deutschland ist sehr vieles selbstverständlich geworden: bei der Politik, in der Verwaltung und bei den Verbrauchern. Es ging allen schlicht zu gut. Die Proteste haben gezeigt, dass in Teilen riesige Lücken klaffen. Wir sehen einzelne wirklich bemühte Personen, die sich für einen Interessensausgleich der Zielkonflikte einsetzen. Leider sehen viele Verantwortliche die Landwirtschaft nicht als Partner und sozialen Anker im ländlichen Raum, die Ernährungswirtschaft als wertschöpfenden Veredler im ländlichen Raum. In anderen Ländern ist die eigene Versorgung als Teil der Daseinsvorsorge staatliche Aufgabe, und auch die Wertschätzung für Lebensmittel ist deutlich höher.
Mit dem Neuen Brandenburger Weg vor einigen Jahren und dem aktuellen Weißbuch des LBV hat der LBV immer wieder konkrete Vorschläge gemacht, wie die Zukunftsfähigkeit von Wertschöpfungsketten vom „Hof ins Regal“ angegangen werden kann. Gibt es aus Ihrer Sicht Fortschritte?
Der Neue Brandenburger Weg kam in einer Zeit, als es der Bevölkerung gut ging: geringe Inflation, billige Energie, faktischer Überfluss. Das Papier ist heute wie vor vier Jahren noch richtig, kam aber vielleicht zu einem ungünstigen Zeitpunkt, weil viele Verantwortliche dachten, dass es schon weitergehen wird. Allerdings sehen wir jetzt, dass die Betriebe immer mehr in Bedrängnis geraten. Daher haben wir in diesem Jahr das Weißbuch entworfen, wo wir ganz konkrete Umsetzungsziele benennen, die wir als wichtig identifiziert haben. Wir gehen davon aus, dass das Land einen großen Teil der 55 Punkte zur Entbürokratisierung schnell umsetzt. Ansonsten werden wir infolge der Wahl im September 2024 den Koalitionsverhandlern im Bereich Landwirtschaft das Weißbuch aktiv zukommen lassen, damit so viele Ansätze wie möglich in den nächsten Koalitionsvertrag Eingang finden.
Wie beurteilen Sie die Bemühungen von Unternehmen der Ernährungswirtschaft und pro agro mit Werbekampagnen den Absatz regionaler Markenprodukte zu fördern?
Es ist wichtig, dass sich die Ernährungswirtschaft Gehör verschafft. Als Folgeglied unserer gemeinsamen Wertschöpfungskette hängt auch das Ergebnis der Landwirtschaft am Erfolg der Ernährungswirtschaft. Darüber hinaus haben regionale Lieferbeziehungen den Vorteil, dass die Partner meist auf Augenhöhe verhandeln und nicht mit der dritten oder vierten Ebene eines hunderte Kilometer entfernten Unternehmens sprechen müssen, die selbst nichts entscheiden können.
Wie sehen Sie die Entwicklung der Landwirtschaft Brandenburgs in den kommenden fünf Jahren?
Vieles hat die Branche selbst nicht in der Hand. Kriege, Pandemien und Inflation sind Beispiele dafür. Weiterhin wird das Wahlergebnis im September einige Auswirkungen haben. Wichtig sind stabile Verhältnisse, und nach einer Legislatur meine ich, dass Dreier-Koalitionen schwierig sind. Unabhängig von diesen externen Faktoren bin ich guter Dinge, da ich viele Betriebe kenne und noch mehr vermute, die sich stetig weiterentwickeln, um die Herausforderungen von morgen und übermorgen zu meistern. Die Brandenburger Landwirtschaft befindet sich seit 1990 in einer steten Entwicklung. Wichtig wird sein, den hohen Grad der Professionalisierung zu erhalten und nicht zu einer Verwässerung mit der bloßen Landschaftspflege zu kommen. Wir als LBV versuchen unseren Beitrag dazu zu leisten.
Im Vorfeld der BRALA 2024 kommt die gute Fee bei Ihnen vorbei und will Ihnen drei Wünsche erfüllen…Was wünschen Sie sich für die Land- und Ernährungswirtschaft in Brandenburg?
1. Produktion muss sich lohnen. Die wirtschaftliche Stabilität ist in den Betrieben auf Dauer gesichert und die Langfristperspektive macht auch jungen Menschen Mut, Verantwortung zu übernehmen und ins Risiko als Unternehmer zu gehen, Anpassungen an den Klimawandel werden gefördert.
2. Grundlegendes Vertrauen von Politik, Verwaltung und Bevölkerung in die Fähigkeiten der Fachleute, dass neben der Ertragsoptimierung auch die nachhaltige Produktion bzw. Verarbeitung ein wesentliches Ziel ist.
3. Die Umsetzung des Weißbuchs zum Zukunftsplan Landwirtschaft.
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Herr Rückewold, die Stärkung regionaler Lebensmittelproduktion war in einer kurzen Phase der Corona-Pandemie eines der „heißen“ Themen. Viele Beobachter des Marktes sind heute ernüchtert. Was sind aus Ihrer Sicht die Gründe?
In der Corona-Pandemie lag für viele Menschen der Fokus auf dem Thema Ernährung. Restaurantbesuche, Reisen oder andere Freizeitaktivitäten waren eingeschränkt. Das Essen zu Haus war wichtig, und die Regale waren hin und wieder weniger gefüllt. Das führte zu einem stärkeren medialen Push für regionale Lieferketten durch die Medien und zu einer dankbaren Aufnahme durch Konsumenten. Ob im Supermarkt, auf dem Markt oder im Hofladen – da war echtes Interesse und eine Wertschätzung. Billig, billig stand nicht unbedingt an erster Stelle.
Die Bauernproteste können auch Ihren Verband, der sich um die Stärkung der heimischen Ernährungswirtschaft bemüht, nicht kalt gelassen haben. Wie beurteilen Sie die Erfolge der Bauernproteste, was bleibt aus Ihrer Sicht als Zukunftsperspektive übrig?
Es ist dem Berufsstand für einige Wochen erneut gelungen, in das Zentrum der Wahrnehmung zu rücken. Bereits 2019 hatten die Bauernproteste ja unter der Merkel-Regierung bewirkt, dass eine Zukunftskommission und die Borchert-Initiative entstanden sind. Ich hoffe, dass die Landwirtschaft wirkliche Angebote aus der Politik erhält. Meine Befürchtung bleibt jedoch, dass der Land- und Ernährungswirtschaft mittelfristig nicht ausreichend Aufmerksamkeit geschenkt wird. Andere Konzern-Industrien scheinen wichtiger zu sein. Es darf nicht sein, dass nur dann, wenn die Traktoren rollen, eine Sensibilisierung für die systemrelevante Wertschöpfungskette regionaler Lebensmittelerzeugung in den Parlamenten entsteht.
Mit einer Unternehmer-Initiative der Ernährungswirtschaft „Regionale Lebensmittel einkaufen – jetzt erst recht!“ wurde in Brandenburg versucht, dem inflationsbedingten „Run“ auf Billigprodukte entgegenzuwirken. Haben die Bemühungen etwas gebracht? Wie ist die Lage der Ernährungswirtschaft im Mai 2024 zu beurteilen?
Es ist ein bemerkenswerter Einschnitt gewesen, dass Unternehmen gemeinsam auf die Notlage öffentlichkeitswirksam reagiert haben. Das hat auch innerhalb der Branche zu mehr Solidarität geführt. Die Lage 2024 ist nach wie vor bedrohlich, denn Kostensteigerungen bei Personal, Energie, Verpackung oder Logistik werden nicht durch den Handel kompensiert. Die Verbraucher wollen aktuell an Lebensmitteln sparen, um sich Mieten, gestiegene Energiekosten, Reisen oder den Kauf anderer Konsumgüter leisten zu können. Schade ist es, dass der Handel bei Eigenmarken so zugeschlagen hat – billig ist mehr in Mode als je zuvor. Das Land Brandenburg hat sich in einem Landtagsbeschluss dafür ausgesprochen, weiterhin Konsumenten über die Vorteile einer regionalen Lebensmittelproduktion kommunikativ anzusprechen. Wir bereiten aktuell eine breit angelegte Kampagne vor.
Wie sehen Sie die Entwicklung der Brandenburger Ernährungswirtschaft für die kommenden Jahre?
Ich bin Optimist und glaube an die Kraft mittelständischer Unternehmerinnen und Unternehmer. Allerdings habe ich in den letzten 20 Jahren selten eine so schlechte Stimmung wahrgenommen. Zu befürchten ist eine weiterhin zunehmende Konzentration. Inhabergeführte Unternehmen und die letzten Ost-Marken werden weiter um das Überleben kämpfen müssen.
Im Vorfeld der BRALA 2024 kommt die gute Fee bei Ihnen vorbei und will Ihnen drei Wünsche erfüllen…Was wünschen Sie sich für die Land- und Ernährungswirtschaft in Brandenburg?
Als erstes würde ich mir wünschen, dass sie der Gesellschaft wieder mehr Realitätssinn und Richtung einhaucht. Aus meiner Sicht geht beispielsweise die Diskussion um Ernährungsstrategien, weniger Fleisch und Veganismus an einer Mehrheit der Menschen vorbei. Dennoch bewirkt sie Marktverunsicherungen in starkem Maß. Zudem wünsche ich mir eine fairere Lieferkette, so dass vom Ladenendpreis bei Verarbeitern und Erzeugern mehr übrigbleibt. Und zuletzt wünsche ich für uns alle die Rückbesinnung auf gutes Essen in und aus der Region.
Der Verzehr von Gemüse legt die Basis für eine gesunde Ernährung. Darauf weist nicht nur die Medizin mit groß angelegten Studien und Abhandlungen hin. Auch die Politik ermuntert mit verbrauchernahen Publikationen, Veranstaltungen oder Kommunikationskampagnen die Bevölkerung, diese Erkenntnis ernst zu nehmen und in der täglichen Praxis umzusetzen. (Manchmal kommt sie sogar mit erhobenem Zeigefinger daher). Alle Welt redet jedenfalls über die gesundheitlichen Aspekte von Gemüse. In Zeiten, in denen der Kauf regionaler Produkte aufwändig propagiert und die Stärkung der regionalen Wertschöpfungsketten plakativ gefördert wird, stellt sich also die Frage, wie es um die heimischen Gemüseerzeugung bestellt ist. Wir sind der Frage für Brandenburg nachgegangen.
Ende Februar 2024 lagen die Zahlen des Vorjahres frisch auf dem Tisch: Nach einer Mitteilung des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg war die Anbaufläche für Freilandgemüse von 2022 auf 2023 um 360 Hektar auf 6.100 Hektar zurückgegangen. Trotzdem fiel die gesamte Erntemenge mit 98.000 Tonnen um 8 Prozent höher als 2022 aus. Umgekehrt sah die Entwicklung indessen beim Gemüseanbau in Gewächshäusern aus: Die geschützten Flächen legten im gleichen Zeitraum zwar um fünf auf 58 Hektar zu, aber die Erntemenge – im Wesentlichen Tomaten und Gurken – stürzte um 4.400 Tonnen auf nur 10.800 Tonnen ab. Bio machte mit knapp 580 Hektar rund neun Prozent der Gemüsefreilandfläche aus. Die Gesamterntemenge ging hier um 30 Prozent auf 5.700 Tonnen zurück.
Ein Blick auf die Haupt-Gemüsearten, die in unserer Region angebaut und vermarktet werden, zeigt dieses Bild: Die dominierende Kultur ist der Spargel (3.500 Hektar – im Ertrag stehend, 22.200 Tonnen), gefolgt von Einlegegurken (470 Hektar, 34.800 Tonnen) und Möhren (360 Hektar, 21.700 Tonnen). Unabhängig vom Ranking stellten Speisekürbisse 2023 mit 7.400 Tonnen einen Ernterekord auf: Das waren über 70 Prozent mehr als im Vorjahr, obwohl die Anbaufläche um 30 Hektar zurückgegangen war. Soweit die blanken Zahlen, was die Hauptkulturen betrifft.
Foto: Volkmar Heinz
„Generell haben wir in Brandenburg einen sehr breit gefächerten Anbau“, erläutert Dr. Klaus Henschel (Foto), Präsident des Gartenbauverbands Berlin-Brandenburg, und spricht damit die Flächenstruktur bzw. -verteilung des Gemüses an: Die Flächen werden dominiert von einigen wenigen Kulturen, die von insgesamt 4.430 Hektar (Spargel) bis zu 16 Hektar (Hülsenfrüchte bzw. Bohnen) runtergehen. „Das ist fast gar nichts“, sagt er zu den Bohnen.
Die große Spannweite spiegelt sich in den Betriebsgrößen wider: Von den 175 Brandenburger Gemüseanbauern, so der Verbandspräsident, verfügen 37 über weniger als einen Hektar Fläche; mehr als die Hälfte aller Betriebe hat ein bis zwei Hektar, während 20 Betriebe mit jeweils über 50 Hektar insgesamt 5.300 Hektar bewirtschaften.
Das sind mehr als 80 Prozent der gesamten Anbaufläche. „Wir haben also nicht nur eine sehr breite Streuung der Betriebsgrößen“, analysiert er. „Auffällig ist außerdem, dass wir in Brandenburg entweder kleine oder große Betriebe haben, es fehlt die Mitte“.
Diese außergewöhnliche Branchenstruktur hat in der wirtschaftlichen Praxis einen folgenschweren Effekt: Die Großen können ihre Listungsgespräche mit dem Lebensmittelhandel auf Augenhöhe führen, das heißt sie können ein großes Rad in Sachen Liefermengen, Logistik und Preisgestaltung drehen; da die Kleinen hier nicht mithalten können, sprich: nicht konkurrenzfähig sind, fühlen sie sich der „Marktmacht“ des Handels ausgeliefert. Als Absatzalternative bleibt ihnen nur die aufwändige (arbeitsintensive) Direktvermarktung über Hofläden, Wochenmärkte und andere (Nischen-) Kanäle. Steigende Kosten (Personal, Energie, Bürokratie und vieles mehr) tun ein Übriges, dass immer mehr kleinere Betriebe aufgeben.
„Heute gibt es in Brandenburg nur noch drei Betriebe, die Salatgurken anbauen“, betont der Verbandspräsident. Generell werde sich die Brandenburger Bevölkerung zunehmend mit Produkten aus dem Ausland versorgen müssen. Das seien alarmierende Entwicklungen, zumal sich die Politik des Landes das Thema „Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten“ auf die Fahnen geschrieben habe. Überdies erwartet er, dass im Gemüseanbau verstärkt Maschinen eingesetzt werden, um die Arbeitskosten einigermaßen aufzufangen. „Ein Bio-Betrieb mit Freilandgemüse setzt in diesem Jahr erstmals einen Roboter ein, der sieben Tage in der Woche rund um die Uhr Unkraut bekämpft, um die Arbeitskosten in Schach zu halten “, erzählt er.
Heute schon sei auch der Einsatz von Spargel-Erntemaschinen vorstellbar, die über‘s Feld rollen, den Spargel erkennen und ernten und ihn fein säuberlich in Kisten stapeln. „Das ist technisch durchaus möglich, aber für Kleinbetriebe nicht bezahlbar. Selbst Großbetriebe schütteln solche Investitionen nicht aus dem Ärmel. Doch bei weiter steigenden Lohnkosten ist diese Form der Automatisierung durchaus denkbar, dann aber eher für Betriebe ab 20 Hektar Fläche und nicht für kleine Einheiten“, sagt er.
Soweit der vom Branchenexperten Dr. Klaus Henschel kommentierte Überblick. Zusätzlich habe wir Statements von zwei Gemüsebauern eingeholt, die uns einen Einblick in die Arbeit und Probleme vor Ort geben:
Rixmanns Hof, Linum
Sabine Schwalm und Georg Rixmann bauen in ihrem Familienbetrieb auf gut 15 Hektar Obst und Gemüse an. Aus eigenem Anbau gibt es 2024 über 120 Kürbissorten, 28 Sorten Tomaten, 17 Sorten Möhren, 9 Sorten Bete. Statement von Georg Rixmann:
„Als kleiner Betrieb muss man seine Nische finden, unsere ist Sortenvielfalt – Sorten, die man im Angebot des Lebensmitteleinzelhandels nicht finden kann. Wir vermarkten direkt, das heißt wir verkaufen die Produkte auf unserem Hof und liefern sie zusätzlich an ausgewählte Restaurants und Kantinen in Berlin und Brandenburg. In Brandenburg haben wir keinen richtigen Erzeugerverband, der Vermarktung und Vertrieb für uns kleinere Betriebe bündelt. Es fehlt uns zudem massiv an Nachwuchs und Bildung für und über unsere Branche. Das Wichtigste ist jedoch, dass die Überregulierung und die bisweilen absurde Bürokratie entschärft wird. Alles in allem sitze ich mit dem Gesamtpaket an Bürokratie zwei Tage in der Woche nur im Büro.“
Gurkenhof Frehn, Steinreich
Der familiengeführte Betrieb baut auf rund 820 Hektar Fläche eine große Gemüseauswahl an. Zu den wichtigsten Produkten zählen Schäl- und Einlegegurken sowie Weiß- und Rotkohl. Statement von Heinz-Peter Frehn: „Gemüse-Anbau ist sehr personalintensiv. Pro Hektar und Jahr investieren wir rund 3.000 Arbeitsstunden. Das liegt zum Beispiel daran, dass wir mindestens 25 Mal an derselben Stelle die nachgewachsenen Gurken ernten müssen. Für unsere Bio-Zwiebeln setzen wir deshalb neuerdings auf sogenannte „Farmdruide“, also Roboter, die KI-gestützt Aussaat und Harken übernehmen. Anders als in den letzten 20 Jahren ist jetzt und perspektivisch wegen der bescheidenen Böden in Brandenburg das Thema Wasserversorgung für den Gemüseanbau wesentlich. Unser bürokratischer Aufwand für einen Antrag auf Brunnenbohrung ist immens. Die statistischen Anforderungen z.B. zur Erhebung von Flächendaten ebenso. Zur Bewältigung dieser unproduktiven Arbeit musste ich eigens jemanden einstellen. Mit Blick auf die Bekanntheit und Wertschätzung unserer Arbeit wünsche ich mir außerdem, dass auf Gemüse-Konserven bzw. Eigenmarken des Handels offen deklariert wird, wer das Produkt wo hergestellt hat. Meist findet man dort nur den Hinweis „Produziert für…“.