LandWert regional – innovative Projektentwicklung


Vorhaben: Praxisorientierte Erstellung eines Leitfadens zum Aufbau von landtouristischen Wertschöpfungsketten unter Berücksichtigung der regionalen Strukturen

Fördergegenstand: Förderung der Zusammenarbeit von Kleinstunternehmen bei der Vermarktung landtouristischer Angebote und Dienstleistungen

Fördermittelgeber:


Vernetzte Umsetzung

Mit dem Vorhaben sollten im ersten Ansatz insbesondere pandemiebedingte Ausfälle in der gastronomischen Versorgung von Touristen im Lande, sowie in der Coronazeit entstandene Kommunikationsausfälle kompensiert und diesen modellhaft, zielgerichtet entgegengewirkt werden.

Vorbemerkung: Im Verlauf der Projektdurchführung trafen die Auswirkungen des russische-ukrainischen Konfliktes, wie gestiegene Energiepreise und nachfolgender Inflationsspirale, die durch das Projekt angesprochenen Unternehmer, so dass diese benannten, aktuellen Herausforderungen immer auch einen Diskussionshintergrund für die neu aufgestellten, regionalen Netzwerke lieferten. Die Kontinuität der Belastung durch unterschiedlichste, unvorhersehbare Fremdeinwirkungen (wie Pandemie, kriegsbedingte Inflation …) auf den Markt der beteiligten Betriebe führte die Notwendigkeit der kreativen, verbundenen – vor allem regional ausgerichteten –  Produktentwicklung allen Beteiligten kontinuierlich vor Augen.  

„LandWert regional“ unter diesem Schlagwort widmeten sich die Reiseregionen Elbe-Elster, Prignitz, Ruppiner Seenland und Seenland Oder-Spree gemeinsam mit Akteuren aus Tourismus und Landwirtschaft, aber auch Händlern und Logistikern der Optimierung der regionalen / touristischen Versorgung. Mit Hilfe neuer, lokaler, touristisch nutzbarer Produkte sollte so mittelfristig auch die Steigerung der regionalen Wertschöpfung gelingen.

Es wurden spannende Produktideen und bereits erste Prototypen entwickelt, die den Bedürfnissen vor Ort entsprechen. Im September 2023 endete das Projekt, welches der Landestourismusverband Brandenburg in Auftrag von und in Zusammenarbeit mit pro agro umsetzte.

Im Nachgang zu den geförderten Projekttreffen fanden weitere, regionale Projekt-Fortentwicklungen statt, so dass eine Nachhaltigkeit der Netzwerkarbeit konstatiert werden kann.


Kommunikationskonzept / Workbook

Für alle Interessierten wurde ein Kommunikationskonzept zum Design Thinking Prozeß – in Form eines Workbook – erstellt, mithilfe dessen Praxis-Erfahrungen und Prozessroutinen der Workshops für eigene, lokale und regionale Produktentwicklungen abgeschaut werden können.


Umsetzung

Mit Hilfe des Projektes sollte auch das Miteinander in der jeweiligen Region zwischen touristischen Dienstleistern, der Landwirtschaft und ggf. weiteren Organisationen im Querschnitt des Tourismus, jedoch vor allem unter den handelnden Menschen, gesteigert werden. Dies gelang.


Die beteiligten Reiseregionen

Vier touristische Reiseregionen Prignitz, Elbe-Elster, Ruppiner Seenland und Seenland Oder-Spree nahmen am Projekt teil. Die ermöglichte es modellhaft, auch für andere Regionen – ob Berlinnah oder in der Landesperepherie agierend – Herausforderungen und Lösungsansätze zu formulieren.


Im Elbe-Elster Land wurden die bereits vorhandenen regionalen Versorgungsangebote sichtbar und anwenderfreudlich auf einer Website zusammengeführt jetzt geht´s an die Popularisierung des Angebotes.  Zudem wurden weitere, konkrete Versorgungslösungen entwickelt und teils sogar bereits einem Verbrauchertest ausgesetzt. Im September, auf dem Brandenburgtag in Finsterwalde, ging man an die Öffentlichkeit.


Das Ruppiner Seenland widmet sich der Herausforderung, ein für die gesamte Reiseregion anwendbares Produkt zu schaffen, welches sowohl der Versorgung in Gegenden ohne ausreichende Gastronomie in der Fläche (periphere Landeslagen) dient – Prinzip Picknickkorb, als auch als Imageträger dort von Gästen der Region angenommen wird, wo die Versorgungslage sehr gut ist, z.B.  im Speckgürtel der Hauptstadt – hier, so die Idee können lokale Produkte gut als Geschenkidee zusammengeführt werden. So oder so – bei Erfolg des Produktes, wäre es ein Gewinn für die Region.


Die Prignitz hat bereits ihre bisherigen, vielfältigen Ergebnisse der Entwicklungsprozesse auf einer eigenen Website veröffentlicht. Durch die Spannbreite der entwickelten Angebote werden die mit dem Projekt verbundenen Erwartungen ganz sicher dahin gehend erfüllt, dass attraktive, touristische Angebote in der Fläche auch zu regionalen Wertschöpfungen beitragen werden. Dass sich als eines der Ergebnisse der Workshopreihe bereits eine neue, große Projektidee anbahnt, ist eine der schönen Früchte, die durch das gemeinsame Netzwerken reiften.


Im Seenland Oder-Spree wurden im Rahmen des Projekts „LandWert regional“ diverse Erlebnisprodukte entwickelt. So entstanden während eines Workshops in Neuzelle zwei Slow Trips Produktideen. Diese sollen den Teilnehmenden die Möglichkeit geben, sich bewusst Zeit für Land und Leute zu nehmen, sich zu entschleunigen und regionaltypische Traditionen kennenzulernen.


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Neuzelle Klostergarten Zisterzinserlustgarten Gartenführung/ Foto: Florian Läufer

Die Produktidee „Aufgetischt“ ist eine Kooperation zwischen den GärtnerInnen des Klostergartens und den KöchInnen der Wilden Klosterküche, bei dem die regionalen Produkte aus dem Klostergarten verwendet und verarbeitet werden. Dieses Angebot befindet sich derzeit noch in der Planungsphase und soll im kommenden Jahr umgesetzt werden.

Bei dem Angebot „QR-Tour“ erstellt die Besucherinformation Amt Neuzelle für Natur- und Kulturinteressierte sowie GenießerInnen eine Slow Trip Tour, bei der Regionalität und Vernetzung der Akteure und Leistungsträger im Vordergrund stehen. Ein Förderantrag zur Umsetzung des Projektes wurde bereits eingereicht und befindet sich derzeit in Prüfung.


Weitere Slow Trips Angebote wie „Wandern und Träumen mit Alpakas“ sowie „Eine Reise ins Reich der Pflanzendüfte“ wurden außerhalb des Workshops entwickelt und sind bereits auf der Website des Seenlandes Oder-Spree buchbar.

Zusätzlich konnten im Rahmen des Projekts „Picknick im Seenland“ die Picknickanbieter THEATERuntendrunter in Buckow und der Dannenberger Hofladen in Kooperation mit der Tourist-Information Bad Freienwalde akquiriert werden. Gäste können sich beispielweise für die neu konzipierte Radtour „Fontanes Augenblick“ einen Picknickkorb vom Dannenberger Biohof bestellen.

Auch die Schleusentour von Fürstenwalde bis nach Beeskow wurde mit zahlreichen regionalen Anbietern neu ins Leben gerufen.



Die oben beschriebene Maßnahme wurde gefördert durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg (MLUK) sowie durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER).