Keuthmann Obst & Gemüse

Wahrlich eine runde Sache: Rund um den Globus und rund um die Uhr erkundet. bezieht und vermarktet das Unternehmen „exotische Früchte aus den Gärten der Welt“, wie es heißt. So weitläufig ist die 1951 von Peter Keuthmann gegründete Berliner Obst- und Gemüsegroßhandlung heute aufgestellt. Seit 1994 wird die Firma von der Familie Weihe geführt und kontinuierlich weiterentwickelt. Im Zuge dessen hat man sich vom Lieferservice getrennt; er liegt heute in den Händen der Partnergesellschaft Weihe GmbH (siehe unser Porträt hier). Mit der Konzentration auf das Vor-Ort-Geschäft am Fruchthof Berlin hat sich der Direktverkauf an Lebensmittelhändler und -vermarkter auf dem Großmarkt sowie der Vertrieb im Agentur- und Streckengeschäft deutschlandweit etabliert. Auf diese Weise verbinden sich Tradition und Innovation mittlerweile in der vierten Generation.

Fein gestapelt: Frisches Obst und Gemüse auf der Verkaufsfläche im Berliner Fruchthof.
Fein gestapelt: Frisches Obst und Gemüse auf der Verkaufsfläche im Berliner Fruchthof.

Rund 65 Mitarbeiter kümmern sich tagein, tagaus um den reibungslosen Fullservice für die Kunden – sei es für den Lebensmitteleinzelhandel oder den Wochenmarkthändler, für Feinkostgeschäfte, Caterer oder Gastronomen; auch Onlinehändler stehen auf der umfangreichen und vielseitigen Kundenliste. „Zitrusfrüchte oder exotische Sorten aus aller Welt haben wir ebenso im Portfolio wie frische Lebensmittel aus der Region“, umschreibt Geschäftsführer Björn Weihe das Sortiment und betont: „Egal woher: Wir beziehen unsere Produkte von zertifizierten Erzeugern und Partnern“. Das sei aber nicht der einzige Nachweis für die „exzellente Qualität“ der Produkte: Auch langjährige Partnerschaften mit den Lieferanten sowie regelmäßige Vor-Ort-Besuche des Einkaufsteams würden dazu beitragen.

Bei aller Internationalität der Lieferbeziehungen kommen regionale Produkte nicht zu kurz: Etliche hundert Erzeuger und Verarbeiter aus Brandenburg und Berlin sorgen für eine Bereicherung des Sortiments mit heimischen Produkten. Dazu Geschäftsführer Weihe: „Wir bauen unser regionales Lieferantennetzwerk ständig aus. Unter der Maxime ‚So regional und saisonal wie möglich‘ treiben wir die Einbeziehung unseres direkten landwirtschaftlichen Umfeldes weiter voran und stellen unsere mittlerweile breite Palette an regionalen Angeboten unseren Kunden zur Verfügung.“

Diese Maxime orientiert sich natürlich an dem wachsenden Verbraucherbedürfnis nach Lebensmitteln aus dem benachbarten Umfeld, das heißt nach Nähe in zweifacher Hinsicht: vertraute Herkunft einerseits und kurze Transportwege andererseits. Das Prinzip des „Direktvertriebs ab Ursprung“ (was übrigens auch für das internationale Geschäft gilt) ist so gesehen ein wichtiger Aspekt für umweltschonendes Wirtschaften – ein zentraler Baustein der Firmenphilosophie. Auch deshalb ist das Keuthmann-Einkaufsteam regelmäßig bei Partnern vor Ort, also nicht nur aus Gründen der Kontaktpflege, sondern auch, um ein Auge darauf zu haben, ob Erzeugung und Verarbeitung der Ware den Ansprüchen des Unternehmens genügen.

Gesprächsbedarf: Kommunikativer Austausch im gekühlten Lager.
Gesprächsbedarf: Kommunikativer Austausch im gekühlten Lager.

Neben den hohen Standards in Sachen Transparenz, Zuverlässigkeit und Produktqualität zeichnet Keuthmann ein weiteres Merkmal unternehmerischen Handelns aus: Neugierde. Und dies nicht als Selbstzweck, sondern als Ausdruck strikter Kundenorientierung. Konkret: Regelmäßig sind Mitarbeiter rund um den Erdball unterwegs, um Ausschau nach interessanten Produkten zu halten, die den deutschen Markt bereichern könnten. Die so genannten Food-Scouts schwärmen in die „Gärten der Welt“ aus und suchen nach speziellen Zitrusfrüchten, exotischen Kräutern oder seltenen Gemüsesorten – immer in der Gewissheit, dass die deutschen Verbraucher zwar knauserig sein mögen, aber experimentierfreudig sind.

Abgesehen von den Ausflügen in die große weite Welt ist Keuthmann weiter daran interessiert, neue Lieferpartnerschaften in der heimischen Region einzugehen. „Regionale Spezialitäten und saisonale Angebote fragen unsere Kunden immer stärker nach“, sagt Björn Weihe. Ganz stark entwickeln sich hier Erzeugnisse wie diverse Salate und Kohlsorten, Kern- und Steinobst, Kartoffeln, Erdbeeren, Spargel und spezielle Gemüse. Dennoch: Den Großteil der Produkte bezieht der Großhändler von internationalen Lieferanten, um eine möglichst große und vielfältige Produktpalette anbieten zu können – ganz im Einklang mit der unternehmerischen Doppelstrategie, die da lautet: „Regional frisch und international direkt!“.