Golßener Fleisch- und Wurstwaren GmbH & Co. Produktions KG

Individualität und Handwerk immer im Blick

Golßener Fleisch- und Wurstwaren – der Inbegriff für 110 Jahre traditionelles Lebensmittelhandwerk.
In der langen und erfolgreichen Firmengeschichte ist eine eigenständige mittelständische Unternehmensgruppe entstanden, die mit ca. 650 Mitarbeitern knapp 120 Millionen Umsatz erwirtschaftet
und in Berlin/Brandenburg zu den Marktführern gehört. Seit 1911 steht das heute von drei Brüdern geführte Familienunternehmen für frische Feinkost und deftige Wurstwaren aus dem Spreewald. Dieses Kernsortiment wird bis heute gehegt und gepflegt; doch mit dem Wandel der Konsumgewohnheiten haben sich auch Produktangebot und Vertriebswege geändert. Über das Hier und Heute sprachen wir mit Vertriebsgeschäftsführer Rainer Kempkes.

Herr Kempkes, wo würden Sie die Aktivitäten Ihres Unternehmens heute verorten?

Wir sind nicht mehr nur ein Fleischwaren-Hersteller, sondern ein breit aufgestellter Lebensmittelproduzent: Wurst, Feinkostsalate, Mayonnaisen, Ketchups, Dressings, Suppen und weitere Warengruppen prägen unser Sortiment.

Also immer in der Innovationsspur. Was ist Ihr jüngstes „Kind“?

Ab 10. Januar 2022 vermarkten wir auch vegane Produkte. Mit diesem zusätzlichen Standbein wollen wir einem starken und nachhaltigen Verbrauchertrend Rechnung tragen. Wir starten mit acht Artikeln, und im Laufe des Jahres werden wir noch mal zehn bis zwölf Artikel nachlegen. Grundsätzlich verstehen wir uns als Problemlöser für unsere Partner: Lebensmittelhandel, Gastronomie oder Gemeinschaftsverpflegung operieren quasi unmittelbar an der Verkaufsfront, und wir unterstützen sie
dabei, dass sie die Verbrauchernachfrage befriedigen können.

Gibt es weitere Innovationen, die Sie in der Pipeline haben?

Neben den veganen Produkten werden wir im ersten Quartal 2022 mit fünf neuen Sorten Brotaufstrich auf den Markt kommen.

Welchen Stellenwert hat für Sie das Thema regionale Produkte?

Wir sind ein großer Verfechter regional hergestellter Lebensmittel. Unsere Hauptabsatzgebiete sind nun mal Berlin und Brandenburg – unabhängig davon, dass wir bestimmte Produkte auch über die Landesgrenzen hinaus vertreiben. In unseren drei Produktionsstandorten in der Region setzen wir,
wann und wo immer es geht, regionale Rohstoffe ein und vermarkten die fertigen Produkte weitestgehend regional.

Was macht für Sie den Kern regionaler Produkte aus?

Neben den eben genannten Standortbedingungen – also Vorstufe, Produktion und Vermarktung – sind Inhalt und Verarbeitungsweise von Produkten sehr essentiell. Was den Inhalt betrifft, heißt das für uns beispielsweise: traditionelle Rezepturen, kräftige Würzung für einen spezifisch regional geprägten Geschmack. Und obwohl wir bei der Produktion modernste technische Hilfsmittel einsetzen, steht bei uns die Philosophie des Individuellen und Handwerklichen immer im Vordergrund. Mit anderen Worten: Wir legen Wert darauf, dass das, wo unser Name draufsteht, auch nach uns schmeckt.

Sind Sie besorgt wegen der hohen Rohstoffpreise?

Das ist in der Tat ein großes Problem; fast täglich steigen irgendwelche Preise – ob für Gewürze, Zusatzstoffe, Verpackungsmaterial, Energie und vieles mehr. Extrem teuer geworden sind Fette, Rindfleisch und Geflügelfleisch. Zusätzlich haben sich die Lieferzeiten der Vorstufe deutlich verlängert.
Insgesamt ist da leider noch kein Ende abzusehen. Das stellt uns vor große Herausforderungen.

Und wie sieht die Lage bei der Rekrutierung von Mitarbeitern aus?

Die ist außerordentlich schwierig geworden, und zwar mit Blick auf alle Beschäftigten einschließlich Auszubildende. Wir haben inzwischen sogar einen Experten eingestellt, der sich allein um die Mitarbeiter-Gewinnung kümmert. Hinzukommt als Folge von Corona der Trend zum Home Office. Doch Produktionsbetriebe wie wir können auf dieser Basis kaum Arbeitsplätze anbieten.

Welchen Einfluss hat die Pandemie auf die Zusammenarbeit mit dem Handel?

Auch hier hat es eine Anpassung gegeben: Jetzt können die Listungsgespräche leider nicht mehr persönlich stattfinden. Das ist schade, weil es dadurch keine Verkostungsmöglichkeit gibt, das heißt anfassen, riechen und schmecken der Produkte sind nicht mehr möglich. Dies ist aber immer ein
wichtiger Punkt bei Gesprächen, um die wertvollen Vorteile der Produkte zu präsentieren.

Kontakt:

Golßener Fleisch- und WurstwarenGmbH & Co. Produktions KG

Am Klinkenberg 1

15938 Golßen

Tel. 035452/386-0

info@golssener.de