Auf Tuchfühlung in der Brandenburghalle

Datum: 15. Februar 2024

Gedränge in den Gängen und an den Ständen in der Brandenburghalle.

Rund 275.000 Besucher aus dem In- und Ausland kamen diesmal zur Grünen Woche (19. bis 28. Januar 2024) und informierten sich über die neuesten Trends in Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau. Das waren zwar nicht ganz so viele wie im Vorjahr (300.000), wozu laut Messe Berlin möglicherweise der Lokführerstreik beigetragen hat. Warum auch immer: Von dem „Schwund“ war jedenfalls in der Brandenburghalle wenig zu spüren. Hier drängte sich das wissens- und probierfreudige Publikum durch die Gänge und an den Ständen – Fachbesucher aus Handel, Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung und Direktvermarktung inbegriffen.

Das Brandenburger Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) hat als Ausrichter der Brandenburghalle zurecht eine positive Bilanz gezogen. „Die 2023 noch spürbare Zurückhaltung nach den Coronajahren ist vorbei; Brandenburgs Agrar- und Ernährungswirtschaft will wieder durchstarten“, hieß es. Das zeigten auch die Zahlen: 250 Anbieter, darunter zumeist klein- und mittelständische Unternehmen, präsentierten an 70 Ständen ihre regionalen Spezialitäten – von Traditionsmarken bis zu Newcomer-Produkten. Erstmals gab es in der Brandenburghalle 21a auch eine Weinlounge mit dem g.g.A.-zertifizierten Brandenburger Wein „Großräschener See“.

Das Interesse von Konsumenten und Fachpublikum galt nicht nur heimischen Produkten und kulinarischen Spezialitäten, sondern auch dem touristischen Angebot. Die Resonanz stimmte die Aussteller auf ganzer Linie zufrieden. Sie nutzten den direkten Kontakt mit den Besuchern, um ihre Produkte und Konzepte zu präsentieren. Dazu Agrarminister Axel Vogel: „Die Grüne Woche bietet zu Jahresbeginn die Chance, auf Themen, Herausforderungen und Angebote unserer Land- und Ernährungswirtschaft aufmerksam zu machen.“ Bereits während der Messe habe das Nachmessegeschäft begonnen, Online-Bestellungen und -Nachfragen würden bei den Ausstellern zunehmend eingehen. 

„Zum Auftakt und ersten Höhepunkt des Agrarjahres haben wir auf der Internationalen Grünen Woche die Regionalität in den Mittelpunkt der Diskussionen gestellt“, hob Minister Vogel außerdem hervor und ergänzte: „Der Griff zu regionalen konventionellen und Bio-Qualitätsprodukten hilft den Landwirtinnen und Landwirten, aber insbesondere auch, Arbeitsplätze und die Existenz des Brandenburger Ernährungshandwerks zu sichern.“ 

25. pro agro-Marketingpreis

Traditionell stand der erste Messetag im Zeichen des pro agro-Marketingspreises 2024 und der Prämierung kreativer und innovativer Unternehmen. Die Preisverleihung nahmen Minister Vogel, die Verbandsvorsitzende Hanka Mittelstädt und Geschäftsführer Kai Rückewold vor. Am Wettbewerb hatten 60 Unternehmen und Institutionen teilgenommen – ein neuer Rekord! In den einzelnen Kategorien sahen die Zahlen so aus: Direktvermarktung 24, Ernährungswirtschaft 19 sowie Land- und Naturtourismus 17 Bewerbungen. Im Lebensmittelbereich wurden folgende Unternehmen ausgezeichnet:

Direktvermarktung

(1) Märkische Quarter Horse Ranch (Lieblingsmist)

(2) Altdöberner Baumkuchen (Café Schauwerk)

(3) Agrargenossenschaft Neuzelle (Salatproduktion – alles aus einer Hand).

Ernährungswirtschaft

(1) „Die Weide lebt“ (Gläserne Molkerei)

(2) WertWeideRind (EWN Wurstspezialitäten)

(3) Kartoffelsalat mit Leinöl & Senf (Golßener Lebensmittel)

Als Anerkennung erhalten die genannten Preisträger ein pro agro-Marketingpaket. Überdies werden die Produktinnovationen und Vermarktungskonzepte aller 60 Wettbewerbsteilnehmer in der Broschüre Neues aus Brandenburg. Ein Land voller Ideen dargestellt. (Mit einem Klick auf die Titelseite haben Sie Zugang zur Broschüre).

EDEKA-Regionalpreis

Unter den Bewerbern der Kategorien Ernährungswirtschaft und Direktvermarktung wurde dieser Preis auch 2024 ausgelobt. Geschäftsführer Hans-Ulrich Schlender übergab die Auszeichnung diesmal an zwei Unternehmen, und zwar an die Gläserne Molkerei („Die Weide lebt“), wodurch die Münchehofer zusammen neben dem Marketingpreis eine weitere Branchen-Trophäe abräumen konnten. Der zweite Regionalpreis ging an die Klosterfelder Senfmühle mit ihrem Produkt „Brandenburger Senf“. Beide Gewinner erhalten eine exklusive Vermarktung über die EDEKA-Handelsgesellschaft. Weitere Informationen rund um den pro agro-Marketingpreis 2024 finden sie hier.

Handels- und Gastronomierundgänge 

Das im Jahre 2009 eingeführte Konzept, die Brandenburghalle als Informations- und Dialogplattform für Hersteller und Vermarkter zu nutzen, hat sich auch während der jüngsten Grünen Woche bestens bewährt. Über 600 eingeladene Vertreter von Handel, Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung und Direktvermarktung hatten das Angebot zum Austausch mit den Ausstellern während der gesamten Messe angenommen – für größere Gruppen am frühen Morgen vor Messebeginn, für kleinere Delegationen auch während des laufenden Messegeschehens. „Allein an den Rundgängen mit EDEKA (24. Januar) und REWE (25. Januar) haben über 350 Einzelkaufleute des Berliner und Brandenburger Lebensmittelhandels teilgenommen“, berichtete Kristin Mäurer, pro agro-Fachbereichsleiterin der Agrar- und Ernährungswirtschaft.

Stammtisch der Brandenburger Ernährungswirtschaft 

Wie früher fand auch diesmal der erste Unternehmerstammtisch des Jahres im Rahmen der Grünen Woche statt. Teilgenommen haben neben Vertretern der Ernährungswirtschaft und der Direktvermarktung auch Landwirtschaftsminister Axel Vogel. Inhaltlich ging es hauptsächlich um die Frage, wo die Unternehmen aktuell und generell der Schuh drückt und wie sich die Zusammenarbeit zwischen Politik und Wirtschaft vertiefen lässt. In Anbetracht der Bedeutung des Themas haben wir die wesentlichen Inhalte des diskursiven Austauschs in einem separaten Beitrag festgehalten (siehe Rubrik BRANCHE).

Zwei Landesfeste

Am Brandenburgtag (22. Januar) gab Minister Vogel den Austragungsort der zentralen Eröffnungsveranstaltung der 29. Brandenburger Landpartie (8. und 9. Juni 2024) bekannt. Ausrichter wird diesmal die Agrargenossenschaft Unterspreewald sein (um welchen Gastgeber es sich dabei handelt, sagt Ihnen das noch „frische“ Porträt im pro agro-Newsletter 11/2023). Die komplette Broschüre mit allen wichtigen Informationen, teilnehmenden Betrieben und deren Angeboten erscheint Anfang Mai. Der Staffelstab für die Austragung des 21. Brandenburger Dorf- und Erntefestes (14. September 2024) ging an die Gemeinde Drachhausen/Hochoza im Landkreis Spree-Neiße. Beide Landesfeste werden im Auftrag des Landes Brandenburg von pro agro koordiniert.

Brandenburger Kochstudio 

Der gut besuchte Anlaufpunkt zeigte an allen zehn Messetagen, wie vielfältig das Land Brandenburg auch in der Kulinarik ist. Abgestimmt auf die jeweilige Tagesregion des Bühnenprogramms und begleitet von dem bekannten Radio-Moderator Detlef Olle demonstrierten Köche aus Brandenburger Restaurants und Landgasthöfen ihre Fertigkeiten und stellten haustypische Gerichte mit heimischen Produkten vor.

Weitere Informationen über den Auftritt der brandenburgischen Lebensmittelbranche auf der Grünen Woche 2024 finden Sie hier.