Regionalität bei Penny Ost
Datum: 25. Juli 2024
„Penny ist der Discounter mitten im Leben der Menschen“, sagt die REWE Group über ihre Tochtergesellschaft. Sie sei ein moderner Nahversorger, der die Nachbarschaft in den Mittelpunkt seiner Aktivitäten und Kommunikation stellt. Diesen Nachbarschaftsgedanken lebt Penny konsequent in seinen rund 2.150 Filialen in ganz Deutschland. Darunter natürlich auch in seinen exakt 476 Standorten der Region Ost, also in Berlin und den fünf Bundesländern Ostdeutschlands. Wie bei REWE, der Vollsortiments-Schwester, werden auch hier Regionalität und Lokalität im Warenangebot großgeschrieben. Was das für Berlin und Brandenburg heißt, erzählte uns Bernd Kinzig (Foto), der Leiter des regionalen Einkaufs Penny Ost.
Wenn auch die Konzernzentrale in Köln prinzipiell die Hoheit über das Warenangebot ihrer Märkte hat, also die Einkäufer in der Domstadt entscheiden, was in die Regale kommt und was nicht, „können wir uns bei der Auswahl unserer regionalen Lieferanten innerhalb gewisser Leitplanken recht frei bewegen“, erklärt Bernd Kinzig. „Je nach Kategorie, also beispielsweise Fleisch oder Obst und Gemüse, haben wir eine Vermittlerfunktion zwischen Lieferant und nationalem Einkauf.“ In Klartext: Wenn auch die regionale Listungskompetenz bei den Einkäufern vor Ort liegt (sie kennen Lieferanten und Produkte), wird jeder Vorschlag im Einzelfall mit den nationalen Kollegen diskutiert, abgestimmt und dann über die Listung des Produkts entschieden. „Das ist ein ständiger Prozess.“
Übrigens sitzen die für Ostdeutschland zuständigen Niederlassungen von Penny und REWE in Teltow quasi Tür an Tür, also im selben Gebäude, arbeiten aber unabhängig voneinander. Bernd Kinzig und sein Team entscheiden mit Blick auf die Penny-Märkte (Performance, Handzettelwerbung, Aktionen etc.) also unabhängig von REWE. „Wir brauchen keine Rücksprachen und sind recht autark“, sagt er. Was natürlich nicht heißt, dass man auf den gelegentlichen Erfahrungsaustauch grundsätzlich verzichtet.
Zur Klarstellung: Wenn Penny Ost von gelisteten regionalen Produkten spricht, dann handelt es sich um solche, die aus dem gesamten Verbreitungsgebiet stammen bzw. dorthin distribuiert werden. Mit anderen Worten: Regionale Produkte in den Filialen von Berlin/Brandenburg kommen nicht nur aus heimischen Gefilden, sondern auch aus anderen Bundesländern Ostdeutschlands. Und umgekehrt. In diesem Zusammenhang weist Bernd Kinzig darauf hin, dass derzeit ca. 1.300 Artikel aus der Region Ost in den Penny-Ost-Filialen distribuiert sind; 500 davon haben den Status einer festen Listung. 130 dieser Artikel sind aus den Bundesländern Berlin/Brandenburg.
Die restlichen 800 sind so genannte „in/out-Artikel“ – nicht gelistete Werbeartikel, die über einen Zeitraum von 52 Wochen mit Handzetteln beworben werden.
Dazu Bernd Kinzig: „Das sind Produkte, die zeitlich befristet nur für bestimmte Aktionen im Sortiment zu finden sind. Was im Übrigen eine gute Testmöglichkeit ist. Deshalb ist dieses Verfahren für uns sehr wertvoll. Das kann dazu führen, dass je nach Kundenresonanz in Abstimmung mit den nationalen Kollegen daraus ein fester Listungsartikel für die Region wird oder die Artikel in regelmäßigen Abständen wiederholt bei Aktionen eingesetzt werden.“
Abgesehen von Sonderplatzierungen und Aktionsware sind gelistete Artikel in die jeweiligen Warengruppenregale integriert. Damit das für den Kunden sichtbar wird, arbeitet Penny mit regionalen Einsteckern bzw. Auslobungen im Rahmen der Preisauszeichnung. Dort fällt sofort der Schriftzug „Regional“ samt Nennung des jeweiligen Herkunftslandes ins Auge. Anders bei Obst und Gemüse: Hier sind die Produkte mit dem Schriftzug „Marktliebe“, der regionalen Eigenmarke, gekennzeichnet.
Insgesamt weist Bernd Kinzig mit Nachdruck darauf hin, dass Penny-Ost für die Zusammenarbeit mit weiteren Lieferanten aus der Region offen ist. Das gilt grundsätzlich für alle Sortimente, wobei man sein Auge vor allem auf Frische-Bereiche und Getränke geworfen hat. Und: „Wir legen Wert auf partnerschaftliche und nachhaltige Zusammenarbeit“, sagt Bernd Kinzig und
betont: „Wir reden auf Augenhöhe miteinander und wollen voneinander lernen.“
Davon können sich Erzeuger und Verarbeiter von Produkten aus Berlin/Brandenburg schon in Kürze selbst ein Bild machen, nämlich am 13. August 2024 beim pro agro-Stammtisch der Ernährungswirtschaft bei Penny-Ost in Teltow. Das sei eine „hervorragende Gelegenheit, mit vorhandenen und potenziellen Partnern zusammenzukommen und Strategien für die Zusammenarbeit zu entwerfen“, heißt es in Teltow. Für Penny jedenfalls ist dieses Informations- und Austauschformat absolutes Neuland: „Wir machen das zum ersten Mal in der Region Ost“, gesteht Bernd Kinzig.