Regionalität und Ökologie immer im Blick

Datum: 27. Oktober 2022

Jährlicher Ausstoß an Fertigwaren: rund 100 Mio. Füllungen; saisonale Verarbeitung: ca. 25.000 t Obst und Gemüse; Anteil der ökologisch erzeugten Rohwaren: knapp 70 Prozent. So sieht die bemerkenswerte Bilanz des Unternehmens aus, das 1891 als klassischer Getränkefachhändler in Hamburg begann. Die Zentrale befindet sich nach wie vor in der Hansestadt, doch das umfangreiche Portfolio an alkoholfreien Getränken wird heute im Standort Diedersdorf (Teltow-Fläming) selbst produziert und von dort aus vermarktet – und zwar „so viel regional wie möglich“, so Geschäftsführer Thomas Schramm.

A. Dohrn & A. Timm produzieren in ihrem Werk in Diedersdorf (Großbeeren) im Landkreis Teltow-Fläming

Das in fünfter Generation geführte Familienunternehmen ist seinem Gründungsstandort treu geblieben, wurde aber nach der Wende organisatorisch neu aufgestellt: Im Zuge einer betrieblichen Arbeitsteilung, so könnte man sagen, sind Verwaltung, Vertrieb und Marketing in Hamburg geblieben, während das operative Geschäft in Diedersdorf stattfindet. Dort wird unter anderem die von Brandenburger Vertragsbauern angelieferte Rohware verarbeitet und vermarktet.

„Alles, was uns die Region an Obst und Gemüse für die Herstellung bietet, versuchen wir auch zu bekommen“, betont Thomas Schramm (Foto) – ein klares Bekenntnis zur Regionalität. Versteht sich, dass exotische Früchte wie Orangen zugekauft werden müssen. „Die wachsen nun mal nicht in unseren heimischen Gefilden.“ Und da sind noch die Äpfel des unternehmenseigenen Anbaubetriebs im Alten Land (nahe Hamburg), die teils vor Ort als Tafelobst vermarktet, teils in Diedersdorf gepresst, abgefüllt und auf den Weg zum Abnehmer gebracht werden.

Mit den Landwirten schließt das Unternehmen Anbauverträge über Art und Menge der Früchte. Das geschieht jährlich rechtzeitig vor Anbaubeginn und bietet beiden Partnern nur Vorteile: „Die Bauern haben eine Abnahmegarantie, und wir haben die gesamte Kette von der Erzeugung bis zur Vermarktung im Griff“, sagt Schramm. Man kennt also seine Partner, was ja als Herkunftsnachweis auch einem positiven Qualitätszeugnis gleichkommt.

Thomas Schramm leitet seit fast fünfzehn Jahren die Geschicke bei A. Dohrn & A. Timm

Die Produkt-Range kann sich sehen lassen: klassischer Gemüsesaft (z.B. Tomate, Mühren, Rote Bete, Sauerkraut – Bio und konventionell); Kombi-Produkte wie Apfel/Mango, Fruchtsäfte mit Schwerpunkt Apfel, Orange, Trauben, Mehrfrucht; Pflaumensäfte und Fliederbeer-Produkte. So reichhaltig das Angebot, so vielfältig der Markenauftritt: Grünland (Bio-Gemüse- und Fruchtsäfte), Grünfink (konventionelle Gemüse- und Fruchtsäfte mit naturbelassenen Zusätzen), Scharfe Säfte (Gemüse, Tomate, Karotte, Rote Bete), Herva (Weinschorle).

Unter dem Label „Brandenburger Quell“ gehört dem Sortiment ferner eine komplette Range von Mineralwässern an (Classic, Medium, Naturell), flankiert von Limonaden, Apfelschorle und Fassbrause – alles in Mehrweg natürlich. „Wir sind ein PET-freier Betrieb“, unterstreicht Geschäftsführer Schramm. Die Quelle liegt tief unter der Diedersdorfer Heide am Rande des Brandenburger Nuthe-Urstromtals. Regionaler geht’s nicht. Dabei wird penibel darauf geachtet, dass die Entnahme aus dem Grundwasser im Lot bleibt.

Regionalität steht hoch im Kurs bei Dohrn & Timm. Dabei handelt es sich keineswegs nur um ein wohlfeiles Lippenbekenntnis, sondern um gelebte Realität. Das betrifft die gesellschaftliche Ebene (z.B. durch Sponsoring lokaler Sportvereine) ebenso wie die wirtschaftliche Seite (z.B. durch Einbringung in regionale Wirtschaftskreisläufe). Die Wässer sind laut Schramm von der Erzeugung bis zur Vermarktung komplett – also zu 100 Prozent – regional; viele Produkte tragen damit zur Stärkung der regionalen Wertschöpfung bei.

Im Großraum Berlin/Brandenburg sind die Produkte praktisch flächendeckend in den Regalen des Handels zu finden, egal ob beim Vollsortimenter oder Discounter, beim Bio-Fachhändler oder im Drogeriemarkt. Das muss nicht immer erkennbar unter der eigenen Herstellermarke, sondern kann auch als Private Label des Handelspartners der Fall sein. Und was hat man sich für die nahe Zukunft vorgenommen? „Weitere Innovationen auf den Markt bringen, das regionale Angebot in den nächsten fünf Jahren verstärken“, so Thomas Schramm.