Spreewald-Feldmann: Tradition mit Blick für die Zukunft

Landwirtschaftlich geprägt und im Herzen des Biosphärenreservats Spreewald verwurzelt blickt das Unternehmen auf eine langjährige Tradition bei der Veredelung von Gurken und Vermarktung von saurer Feinkost zurück. Aus dem einstigen VEB Spreewaldkonserve Lübben ist „eine der modernsten Produktionsstätten ihrer Art in ganz Europa geworden“, heißt es nicht ohne Stolz. Mit Übernahme von Feldmann durch die im Rheinland (Kerpen bei Köln) ansässige J. & W. Stollenwerk oHG, einem ausgewiesenen Spezialisten für qualitativ hochwertige Obst-, Gemüse- und Sauerkonserven, haben sich zwei Familienbetriebe zusammengefunden und -getan, um ihre wirtschaftliche Kraft zu bündeln. Das war im Jahre 2006. „Unsere Tochtergesellschaft operiert weitgehend autark, tritt also im Markt als eigenständiger Produzent von Sauerkonserven auf“, betont Moritz Mertens, Repräsentant der dritten Stollenwerk-Generation und Mitglied der Geschäftsführung.

An Superlativen herrscht in Lübben kein Mangel: Mehr als 28.000 Tonnen Gemüse werden dort jedes Jahr sauer eingelegt. Die verarbeiteten Gurken stammen zu 100 Prozent von Anbauflächen innerhalb des Spreewaldes und werden direkt vor Ort ohne lange Transportwege erntefrisch verarbeitet. Das steht nicht nur für ein regionales Qualitätsversprechen, sondern auch für praktizierte Nachhaltigkeit. Überdies gewährleistet die 25.000 qm große Lagerfläche das ganze Jahr über eine lückenlose Belieferung.

Hohe Maßstäbe legt das Unternehmen auch bei Anbau und Verarbeitung an. Sorten und Saatgut sowie landwirtschaftliche Flächen der Vertragsanbauer werden mit Hilfe eines strengen Auswahlverfahrens bewertet. „Durch den flächenmäßig begrenzten regionalen Anbau sind unsere echten Spreewald-Gurken eine wertvolle Rarität und kein Massenprodukt“, sagt Moritz Mertens.

„Der Spreewald liefert durch das feucht-warme Mikroklima, die Struktur des Bodens und die Qualität des Wassers ideale Bedingungen.“ Die Gurken werden einzeln von Hand geerntet und nach traditionellem Rezept mit frischen Kräutern und ohne künstliche Zusätze mit Würzaufguss eingelegt.

Grüne Woche 2025: Ministerpräsident Dietmar Woidke und Landwirtschaftsministerin Hanka Mittelstädt, flankiert von Willi Stollenwerk (rechts) und Moritz Mertens.

Dass Regionalität ernst genommen wird, spiegelt sich im Firmenlogo wider: Die Wort-Bild-Marke zeigt einen Fährmann in seinem typischen Spreewaldkahn auf dem von Bäumen gesäumten Wasserlauf (Fließ) – ein optischer Beleg für die Herkunft der Produkte. Juristisch gefestigt wird dieser Hinweis durch das europäische Siegel „geschützte geografische Angabe“ (g.g.A.). Darüber hinaus ist der gesamte Produktionsprozess IFS zertifiziert.

Unter der Marke „Feldmann“ werden im Sommer vor allem Gurken produziert und vermarktet; in der kalten Jahreszeit besteht das Sortiment dagegen hauptsächlich aus den klassischen Herbst- und Wintergemüsen wie Karotten, Sellerie, Rote Bete, aber auch Mixed Pickles, Sauerkraut oder Rotkohlvariationen. Vertrieben werden die Produkte in ganz Deutschland. Abnehmer sind vor allem der klassische Lebensmitteleinzelhandel (Edeka, Rewe). Vereinzelt ist man auch bei Aktionen in den Regalen der Discounter Aldi und Lidl als Herstellermarke präsent. Hinzu kommen Großflächen wie Kaufland, Globus und andere.

Gurken satt: Auf dem Weg in die Konservierung.

Über den Einzelhandel hinaus ist in die regionale Wertschöpfungskette der Großhandel wie Metro, Selgros oder Transgourmet integriert. Dort steht die Ware nicht nur in den handelsüblichen Gebinden für Endverbraucher, sondern auch in 4.250ml- oder 10.200 ml-Dosen für Großverbraucher zur Verfügung. Das zweitwichtigste Vertriebs-Standbein von Feldmann sind die Spezialprodukte für die Feinkost-Industrie. Hier wird die Ware in Großdosen (12.300 ml) und unterschiedlichen Verarbeitungsformen (Würfel, Scheiben, Streifen) sowie zusätzlich als biologisch angebaute Rohstoffe angeboten. „Unsere Gurken findet man in vielen Fleisch- und Gemüsesalaten namhafter deutscher Lebensmittelproduzenten“, ergänzt Moritz Mertens.

Bei aller Wertschätzung der Herstellung und Vermarktung traditioneller Produkte ist der Blick für die Zukunft nicht verstellt: Aufgrund des gesellschaftlichen Trends zu Nachhaltigkeit und vegetarischer/veganer Ernährung hat man in Kerpen, also bei der Muttergesellschaft, eine neue Produktlinie auf Basis heimischer Hülsenfrüchte aufgebaut. Konkret geht es um veredelte Kichererbsen für allerlei Verzehranlässe, die Stollenwerk zurzeit im Handel einführt. Ziel ist, dass im Laufe des kommenden Jahres ein vergleichbares Teilsortiment auch in den Regalen der Handelskunden von „Original Spreewald-Feldmann“ steht – ein Beispiel für die Nutzung von Synergien zum Wohle beider Unternehmen!