Es war das dritte Mal, dass pro agro den Brandenburger Erzeugern und Verarbeitern von Lebensmitteln die Gelegenheit gab, einem illustren Kreis von regionalen Vermarktern und Großverbrauchern ihre Produkte, Spezialitäten und Konzepte vorzustellen. Diesmal fand die Veranstaltung am 11. Juni 2025 auf dem Spargel- und Erlebnishof Klaistow bei Beelitz statt, in einem Ambiente also, das den Teilnehmern einen angemessenen Rahmen zum gegenseitigen Austausch bot. Dazu Kristin Mäurer, Bereichsleiterin Agrar- und Ernährungswirtschaft des Verbandes: „im persönlichen Gespräch gedeihen regionale Partnerschaften um ein Vielfaches besser, entstehen neue Kontakte und Vermarktungsideen leichter und kann immer wieder ein Beitrag für mehr regionale Marktanteile und sichtbare Regionalität in Brandenburg/Berlin geleistet werden.“
Die alle zwei Jahre stattfindende pro agro-Warenbörse ist ein erprobtes und nachweisbar erfolgreiches Instrument, um regionale Produkte in die Regale des Lebensmittelhandels und die Küchen von Versorgern in Brandenburg-Berlin zu bringen. Auch diesmal war es das Ziel, mit Hilfe der zeitlich und räumlich kompakten Veranstaltung den geladenen Teilnehmern die Möglichkeit zu geben, sich persönlich kennenzulernen, Kontakte zu knüpfen und zu vertiefen und/oder Optimierungsstrategien im Rahmen bereits vorhandener Partnerschaften zu diskutieren
Von Lieferantenseite waren diesmal 44 Brandenburger Aussteller aller Sortimentsbereiche vor Ort und nutzten die Gunst der Stunde (oder besser: der vier Stunden, so lange dauerte nämlich die Warenbörse), sich und ihre Produkte gegenüber den (potenziellen) Vermarktungspartnern und geschäftlichen Abnehmern in Szene zu setzen. Diese wiederum waren mit rund 150 Personen aus der Region Brandenburg/Berlin stark vertreten: geladene Vertreter aus Lebensmitteleinzel- und -großhandel, Online-Handel, Gastronomie, Catering und Gemeinschaftsverpflegung, Regional- und Hofläden sowie Verarbeitungsbetrieben.
Die Händler unter den Teilnehmern hatten übrigens nicht nur die Produkte und ihre Absatzchancen im Blick, sondern zogen auch Gewinn aus deren individuellen Präsentationen während der Warenbörse. Häufig war jedenfalls zu hören, dass man die eine oder andere Anregung mitnehme, um sie im eigenen Laden vor Ort umzusetzen und dadurch das Interesse der Kundschaft zu wecken. Wir haben während der Warenbörse einige Statements der Fachbesucher und Aussteller vor Ort notiert.

Rückmeldung von Fachbesuchern
- Netto ApS & Co. KG: Wir suchen regionale Hersteller für unsere „Go-Regio“-Eigenmarke: Unternehmen wie Dreistern-Konserven sind bereits Partner. Wir planen zudem gemeinsame Regional-Aktionen mit pro agro für regionale Lieferanten.
- Kaufland (Warengeschäft Region Ost): Auch die Handelsunternehmen müssen sich auf die gegenwärtige wirtschaftliche Lage einstellen und interne Umstrukturierungen vornehmen. Wir wünschen uns außerdem gemeinsame Aktionen mit pro agro, um regionale Werbung für Kunden auszubauen.
- Edeka (Regionaleinkauf Berlin-Brandenburg): Wir führen bereits viele regionale Artikel, suchen aber immer weiter. Für uns ist wichtig, den Kontakt zu unseren Partnern zu halten. Die pro agro-Warenbörse trägt dazu bei, mit Lieferanten über Ausbau und Verbesserung des gemeinsamen Geschäfts zu sprechen.
- Edeka Dorfmann, Nauen: Auf der Warenbörse sehen wir, wie eine Emotionalisierung der Warenpräsentation auch in unserem Nauener Zukunftsmarkt möglich ist. Das ist ein Ansatz in Zeiten von Personalmangel, wenn persönliche Verkostungen schwieriger umsetzbar sind.
- Transgourmet Deutschland GmbH & Co. OHG (Großhandel): Regionalität wird für unsere Kunden immer wichtiger, deshalb sind regionale Artikel neuerdings auch im Webshop von Transgourmet bestellbar; das wollen wir ausbauen. Gesprochen haben wir außerdem über einen gemeinsamen Unternehmerstammtisch von pro agro und Transgourmet für regionale Lieferanten.
- Jagdhotel Strehlesee, Wandlitz (Gastronomie): Die Warenbörse nutzen wir als Inspiration für unser Haus (Speisekarte, Dekoration etc.) und auch um bekannte Gesichter wiederzusehen, Netzwerke zu pflegen, neue Produkte kennenzulernen und Warenkunde zu betreiben. Die Warenbörse hat uns bereits vor zwei Jahren viel gebracht.
Rückmeldungen von Ausstellern
- Dohrn & Timm: Die Warenbörse nutzen wir, um unsere Produktneuheiten vorzustellen. In ruhiger Atmosphäre waren gute, persönliche Kontakte möglich – u.a. haben wir mit Picnic, dem Studierendenwerk Ost in Frankfurt/Oder, Rewe und Edeka gesprochen.
- Spreewald Feldmann: Wir wollen auf der Warenbörse unsere Artikel- und Sortimentsbreite zeigen, oft ist in den Regalen unserer Kunden nur ein kleiner Teil davon abgebildet. Wir suchen außerdem nach weiteren Partnern im LEH und für unsere Großgebinde.
- Werder Feinkost: Im Rahmen der Warenbörse möchten wir unsere Innovationen und Sortimentsbreite zeigen; unsere Produktvielfalt ist bei Rewe/Edeka zwar gelistet, doch den einzelnen Märkten ist dies nicht immer bekannt. Auch zum Großhandel konnten wir neue Kontakte aufbauen.
- 247 Spirits: Wir konnten viele sehr gute Gespräche führen, die Warenbörse bietet uns eine unschätzbare Menge an Kontakten in nur kurzer Zeit. Für ein kleines Unternehmen ohne zusätzliche Vertriebsmannschaft ist dies sonst nicht möglich.
- Bäckerei Exner: Die Warenbörse ist eine hervorragende Gelegenheit, die Netzwerke unter Branchenkollegen auszubauen. Mit dem überaus großen Interesse des LEH an unseren Produkten haben wir nicht gerechnet; es haben sich Potenziale gezeigt, was eine Plattform wie die Warenbörse mit vielen verschiedenen Fachbesuchern aus dem Bereich Vermarktung möglich macht.
- MostManufaktur Havelland: Die diesjährige Warenbörse war für uns noch ergiebiger als vor zwei Jahren. Wir hatten sehr gute Gespräche mit dem LEH, bereits am Folgetag sind Bestellungen bei uns eingegangen. Auch Unternehmenskooperationen wurden im Rahmen der Börse befördert, wir haben z.B. zu Dohrn & Timm einen Kontakt aufgebaut.
Fazit: Die Resonanz von Fachbesuchern wie Ausstellern war gleichermaßen positiv. Beide Seiten brachten zum Ausdruck, wie wichtig die Warenbörse als Plattform der Begegnung und des persönlichen Austauschs ist. Gerade in einem solchen individuellen Rahmen sind intensivere Gespräche als bei größeren Messeveranstaltungen möglich. Und für den Verband pro agro selbst hat sich bestätigt, dass die Warenbörse ein ideales Format ist, um vorhandene Partnerschaften zu festigen und neue aufzubauen – immer mit dem Ziel, die Bekanntheit und den Marktanteil von Produkten aus der Region auszubauen.