Am Seddiner See – Die 18. Fachtagung zu Themen eines wichtigen Absatzkanals der Brandenburger Ernährungswirtschaft. Welchen Stellenwert hat Direktvermarktung als Wirtschaftsfaktor? Was funktioniert gut? Wo gibt es Hemmnisse? Um diese und andere Fragen geht es heute beim wichtigsten Branchentreff der Brandenburger Direktvermarkter und Lebensmittelhandwerker.
Rund 75% der Unternehmen der Brandenburger Ernährungswirtschaft vertreiben ihre Produkte auch über Direktkanäle. Aus dem pro agro-Branchenbarometer zum Jahresende 2024 ging hervor, daß die Direktvermarktung für 30% der befragten Unternehmen der Ernährungswirtschaft sogar der umsatzstärkste ihrer Absatzkanäle ist.
Im Jahr 2024 wurden in Brandenburg 769 Lebensmittelhandwerksbetriebe gezählt. Die Fleischer und Bäcker gehören, mit Platz 21 (306 Betriebe) und 24 (262 Betriebe), zu den 50 stärksten Berufsgruppen im brandenburgischen Handwerk. 670 Adressen zur Direktvermarktung gibt es im Brandenburger Hofladenführer, der in einer überarbeiteten Version im Frühjahr 2026 neu erscheint. Diese Zahlen unterstreichen die Bedeutung der Direktvermarktung für Brandenburger Unternehmen der Ernährungswirtschaft, aber auch für die Versorgung in den ländlichen Räumen.
Die Vorsitzende des Agrarmarketingverbandes pro agro, Dorothee Berger führt hierzu in ihrer Eröffnungsrede an:
„Die Direktvermarktung ist weit mehr als nur eine Form des Vertriebs.
Sie steht für Transparenz, Vertrauen und Nähe – für die direkte Verbindung zwischen Produzentinnen und Produzenten auf der einen Seite und den Konsumentinnen und Konsumenten auf der anderen.
In einer Zeit, in der Globalisierung und Digitalisierung Vieles anonymer machen, ist diese Verbindung ein unschätzbares Gut und auch Alleinstellungsmerkmal.“
Die Fachtagung beleuchtet das Konsumverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher, diskutiert anhand der vorgestellten Praxiserfahrungen der direktvermarktenden Unternehmen und Initiativen Weingut Patke aus Pillgram, Agrargenossenschaft Groß Machnow, Urstrom Jerseys aus Nuthe-Urstromtal und Ölmühle Katerbow sowie KostKutscher aus Schwedt, KnatterMat aus Kyritz die aktuellen Entwicklungen und Möglichkeiten der Direktvermarktung in einem nach wie vor bewegten Marktumfeld. Es geht um Direktvermarktung, nicht nur als Absatzweg, sondern als besondere Kommunikations- und Angebotsform, um das Potential von Regiomaten und 24/7-Smartstores für die Alltagsversorgung und die touristische Aufwertung der Regionen in der Fläche. Bis hin zur Frage, welche Chancen sich auch für die Direktvermarktung in einer vernetzten, digitalen Welt bieten.
80 angemeldete Teilnehmer aus Unternehmen der Direktvermarktung und des Ernährungshandwerks im Land Brandenburg sowie Vertreter der regionalen Wirtschaftsförderung, der ländlichen Entwicklung und Gäste aus Politik und Vermarktung widmen sich auf dieser Tagung den aktuellen Fragestellungen der Branche.
Der Verband pro agro engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Angeboten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus.
