Galeria Markthallen Berlin: Kleine und wenig bekannte Lieferanten gefragt

Galeria-Warenhäuser mit Premium-Lebensmittelabteilungen sind in der Bundeshauptstadt gleich vier Mal präsent: auf dem Hermannplatz, in der Steglitzer Schlossstraße, am Ku’damm und in Tempelhof. „GALERIA Markthalle“ nennen sich die Genusstempel, wo die Kundschaft Feinkost aus aller Welt ebenso findet wie kulinarische Spezialitäten aus der unmittelbaren Nachbarschaft, aus Berlin und Brandenburg also. Vom letztgenannten Angebot darf’s gern auch etwas mehr sein, wie uns gesagt wurde: Regionale Lieferanten sind gesucht und immer willkommen.

„Wir differenzieren unser Lebensmittelangebot ganz klar nach den einzelnen Standorten“, erzählt Sebastian Poetschke (Foto links), der als Category Manager unter anderem in Berlin/Brandenburg für das Trockensortiment zuständig ist. „Bei der einen Filiale steht die Nahversorgung im Vordergrund, während im anderen Haus touristische Angebote ein größeres Gewicht haben können“, erklärt er. Aber: Zentraler Sortimentsbaustein ist immer Feinkost. Die Artikelzahl variiert je nach Standort von ca. 14.000 (Tempelhof) bis rund 25.000 (Hermannplatz).

Dass die Fokussierung auf heimische Produkte keine Worthülse ist, zeigen die „regionalen Tage“ – eine zweiwöchige Aktion in allen Filialen, die jetzt am 30. September zu Ende geht. In diesem Zeitraum hat beispielsweise das Haus in der Schlossstraße ca. 100 qm Sonderfläche zur Verfügung gestellt. Auf dieser prominent gelegenen und aufmerksamkeitsstark gestalteten Fläche haben während des gesamten Aktions-Zeitraums mehr als 20 regionale Lieferanten ihre Produkte angeboten.

Der Zuspruch der Verbraucher ist sehr positiv, was sich konkret an den Absatzzahlen ablesen lässt. Doch: „Hier geht es nicht allein ums Verkaufen“, sagt Volker Apostel, Marktleiter in der Schlossstraßen-Filiale (Foto rechts) und präzisiert: „Der Imagegewinn ist ebenfalls sehr wichtig – nicht nur für uns, sondern auch für die gesamte Region.“ Ein Beleg dafür sei, dass das vom Kooperationspartner pro agro zur Verfügung gestellte Informationsmaterial über ländliche Einkaufsstätten und Produzenten bei den Kunden „reißenden Absatz“ finde.

Ein Schlaraffenland für alle Liebhaber regionaler Produkte: Das Angebot der Galeria Markthallen.

Während der Aktionswochen werden in einem begleitenden Flyer (Slogan: „Das Gute liegt so nah“), alle teilnehmenden Lieferanten, deren Unternehmensphilosophie und Produkte vorgestellt. Das auch als Zeichen dafür, welch‘ große Rolle regionale Spezialitäten bei den Entscheidern spielt, heißt es. „Dort ist man sehr daran interessiert, dass wir das Konzept der regionalen Lieferanten in Berlin stark forcieren. Das gilt auch für die Häuser in anderen Regionen, aber wir haben hier eine gewisse Vorreiterfunktion“, bekräftigen Sebastian Poetschke und Volker Apostel.

Bei der GALERIA Markthalle hat sich, wie beim sonstigen Lebensmittelhandel auch, das Angebot regionaler Produkte über die Jahre Zug um Zug erhöht. „Die Konsumenten wollen das. Deshalb machen wir ja solche Aktionen mit dem starken Partner pro agro, um unsere Sortimente in dieser Richtung wachsen zu lassen. Kurz: Der Anteil an regionalen Spezialitäten wird bei uns immer größer“, sagt Sebastian Poetschke und kündigt schon mal an, dass die nächste Berliner Aktion im kommenden Januar rund um die Grüne Woche stattfinden soll.

Eine Besonderheit bei der Lieferanten-Akquise ist, dass das Unternehmen speziell nach kleinen Erzeugern und Verarbeitern Ausschau hält, die nicht jeder kennt. Die GALERIA Markthallen brauchen nun mal nicht permanent die Massen an Waren wie etwa der klassische Vollsortimenter. Das schafft Vorteile für beide Seiten: Die Berliner Warenhäuser profitieren von der Exklusivität des Angebots, und die Lieferanten bekommen die Möglichkeit, sich auf prominenter Fläche zu präsentieren. „In der Vergangenheit sind so schon manch heute große Namen in der Region gestartet“, wissen die beiden Manager.