Digitaler Einkaufsführer „REGIOapp“

Der im Jahre 2005 gegründete Dachverband versteht sich als Interessenvertretung und Kompetenznetzwerk für die vielfältigen Akteure regionalen Wirtschaftens, die zu einer erfolgreichen und nachhaltigen Regionalentwicklung sowie zur Stärkung ländlicher Räume beitragen. „Nur durch den Erhalt und die Förderung der regionalen Wertschöpfung können ländliche Räume gestärkt und Bleibeperspektiven geschaffen werden“, sagt Claudia Schreiber, Leiterin Fachbereich Netzwerke, Regionale Wertschöpfung und Wissenstransfer. Der BRB sieht sich indessen nicht nur als Sprachrohr im wirtschaftlichen und politischen Raum, sondern unterstützt auch die kleinstrukturierte Landwirtschaft, das Lebensmittelhandwerk und Regionalinitiativen unmittelbar bei der Vermarktung ihrer Produkte und Dienstleitungen in der heimischen Region. Dazu zählt vor allem die digitale Plattform „REGIOapp“.

Dem Verband gehören heute über 360 Mitglieder an; rund 180 davon sind regionale Vermarktungsinitiativen wie der Verband pro agro. „In seinem großen Netzwerk formt und fördert der BRB den Kerngedanken von Regionalität“, fasst Claudia Schreiber (Foto) das Aufgabenspektrum zusammen. Er engagiere sich partnerschaftlich nach innen und politisch nach außen durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit, und zwar für eine glaubwürdige Regionalität im Sinne der Verbraucher ebenso wie für bessere Rahmenbedingungen im Interesse regionaler Akteure.

Eines der langjährigsten Projekte des Verbandes ist der „Tag der Regionen“. Eigentlich müsste er „Wochen der Regionen“ heißen, da er jeweils am und um den Tag des Erntedankfestes stattfindet. In diesem Jahr beginnen die bundesweit gestreuten Veranstaltungen am 5. September und enden am 5. Oktober, dem Erntedank-Sonntag. In diesem mehrwöchigen Aktionszeitraum finden hunderte von Veranstaltungen, Festen, Ausflügen, Märkten und anderen Ereignissen auf regionaler/lokaler Ebene statt. Claudia Schreiber: „Die Aktionen wollen den Menschen vermitteln, dass es mehr denn je nötig ist, regional, sozial und umweltbewusst zu wirtschaften bzw. zu handeln , d.h. Nahversorgungsregionen zu stärken und weiter aufzubauen.“

Zu den „Rund-um-die-Uhr“-Angeboten des Verbandes zählt aus Sicht der regionalen Konsumenten und Anbieter die im Jahr 2013 entwickelte und ans Netz gegangene REGIOapp (siehe auch hier ), deren Verbreitungsgebiet längst über die BRB-„Stammregion“ Bayern hinaus bis ins gesamte Bundesgebiet gewachsen ist. Bei der App handelt es sich um eine vom Verband koordinierte digitale Plattform, mit deren Hilfe regionale Anbieter ihre Produkte und Dienstleistungen präsentieren und – umgekehrt – die Konsumenten als Einkaufsführer für regionale Lebensmittel und Speisen, aber auch landtouristische Angebote nutzen können.

Ein solches bundesweit und detailliert angelegtes Konzept setzt natürlich genaue Kenntnis der jeweiligen Region voraus: Einkaufstätten und Sortiment einerseits, Restaurantbetriebe andererseits. Das kann der BRB, will er an seinen eigenen, hohen Ansprüchen wie Glaubwürdigkeit, Nachhaltigkeit und Nähe nicht scheitern, von seinem Standort Feuchtwangen aus überhaupt nicht leisten. Also wird diese Aufgabe dezentral erledigt, und zwar aus der Mitgliedschaft heraus, das heißt von Regionalinitiativen und anderen in der Region verwurzelten Einrichtungen, die nicht nur die Angebote vor Ort, sondern auch die dahinterstehenden Menschen persönlich kennen.

Diese „Bündler“, wie der BRB sie nennt, betätigen sich in ihrer jeweiligen Region quasi als „Pfadfinder“ und halten Ausschau nach potenziellem Unternehmen, die ihre Produkte und/oder Dienstleistungen über die digitale Plattform anbieten könnten, also direktvermarktenden Betrieben (Hof- und Dorfläden, Wochenmärkte etc.) oder Lebensmitteleinzelhändlern mit regionalen Produkten bzw. Gastro- und Hotelleriebetrieben. Damit ist es jedoch nicht getan: Sollte ein Interessent die REGIOapp nutzen wollen, sorgen die Bündler selbst auch für den Eintrag in die APP (Betrieb, Personen, Adresse, Sortiment bzw. Angebot, Fotos, Straßenkarte mit integrierter Navigationsfunktion etc.). Wichtiger noch: Die kontinuierliche Pflege der Daten liegt ebenfalls in ihren Händen. Alle Prozesse sind digitalisiert und somit effizient und unmittelbar nutzbar.

Hier ein paar Basiszahlen: Heute gibt es bundesweit ca. 13.000 Einträge („Profile“) in der REGIOapp und 80.000 Nutzer. Im Durchschnitt werden täglich 400 Zugriffe registriert. „Allerdings ist unser digitales Vermarktungsportal in Deutschland noch nicht lückenlos verbreitet“, sagt Claudia Schreiber und betont: „Es gibt noch einige weiße Flecken, wo wir bisher keine Bündler gefunden haben.“ Das gilt auch für Brandenburg mit derzeit 500 Profilen. Hier ist also noch Luft nach oben. Folgende Bündler bzw. Kristallisationspunkte sind schon dabei: Agrarmarketingverband pro agro, Spreewaldverein, Echt Fläming, Regionalinitiative Prignitz-Ruppin, Regionalwert Berlin-Brandenburg und Tourismusverband „Dein Havelland“.

„Wir freuen uns auf neue Kristallisationspunkte in ganz Brandenburg – melden Sie sich bei Interesse gerne bei mir“, wünscht sich Claudia Schreiber. Betriebe in den Regionen können sich einfach digital selbst in der REGIOapp registrieren und werden Bündlern zugewiesen.

Ein Tipp: pro agro bietet Ihnen gemeinsam mit dem Bundesverband Regionalbewegung „Live“-Informationen zur REGIOapp aus erster Hand, und zwar beim kostenlosen Webinar am Donnerstag, 27. März 2025 von 11.30 bis 12.00 Uhr. Von der Funktionsweise über technische Features bis zur Datenintegration werden alle Fragen zur REGIOapp direkt beantwortet.