Das Land Brandenburg gibt regionalen Produkten ein Gesicht
„Gesicherte Qualität Brandenburg“ und „bio Brandenburg Gesicherte Qualität“. So heißen die beiden regionalen Gütesiegel, die das Brandenburger Landwirtschaftsministerium (MLUK) kürzlich vorgestellt hat. Sie sind Teil eines EU-notifizierten Qualitätsprogramms und können von der Lebensmittelwirtschaft des Landes durch Erfüllung bestimmter Kriterien bei der Vermarktung von Produkten genutzt werden. Ziel ist laut MLUK, den Verbrauchern mit den Qualitätssiegeln eine bessere Orientierung zu geben. Landwirtschaftsbetriebe und Ernährungshandwerk wiederum sollen Gelegenheit haben, „ihre Produkte sichtbarer zu platzieren und damit die steigende Nachfrage nach guten regionalen Lebensmitteln besser zu stillen.“ Über die einzelnen Schritte der landesweiten Einführung halten wir Sie auf dem Laufenden.
Die Qualitätszeichen sind bereits beim Deutschen Patent- und Markenamt angemeldet und damit geschützt. Nutzungsverträge für die Qualitätszeichen können die Betriebe nur mit Lizenznehmern schließen, die vom MLUK eingesetzt werden; aktuell sind das die pro agro GmbH für konventionelle und Bio-Erzeugnisse sowie die FÖL, Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau e.V., für Bio-Produkte. Kriterien für die Vergabe im Bereich Nutztierhaltung sind beispielsweise
bio Brandenburg Gesicherte Qualität:
- 100 Prozent ökologisches Wirtschaften
- strengere Vorgaben zum Tierbesatz
- ausreichend Grünfutter für Wiederkäuer
- höchstens vier Stunden Transport zum Schlachthof.
Gesicherte Qualität Brandenburg:
- Herstellung laut Kennzeichnung „Ohne Gentechnik“
- kontrollierte regionale Herkunft und Aufzucht von Nutztieren
- über 50 Prozent Verwendung hofeigener Futtermittel
- höchstens vier Stunden Transport zum Schlachthof.
„Mit den Qualitätszeichen kann es gelingen, Verbraucherinnen und Verbraucher in Zukunft die transparente Garantie zu geben, dass das Produkt aus Brandenburg kommt – echt, authentisch und geprüft in der gesamten Lieferkette vom Hof bis ins Regal. Regionalität wird damit für jeden Menschen aus Brandenburg und Berlin garantiert und das sogar staatlich. Um nichts anderes kann es uns als pro agro und unsere Mitglieder gehen: transparente, ehrliche und geprüfte Regionalität aus Brandenburg“, begründet pro agro-Geschäftsführer Kai Rückewold das Engagement als Lizenznehmer.
Vor der Einführung des Siegels durch Zeichennutzer stehen allerdings noch umfangreiche Vorarbeiten an. Teilnehmende Betriebe müssen eine Auditierung durchlaufen, Kontrollstellen zur Einhaltung der Kriterien werden eingerichtet und Beiräte werden aufgebaut. pro agro rechnet mit der ersten Sichtbarkeit der Qualitätszeichen für die Verbraucher nicht vor Anfang 2023.
Die Brandenburger Landesregierung beabsichtigt, die Qualitätszeichen in die Ernährungsstrategie des Landes aufzunehmen. Die Einführung der neuen Siegel wird durch das MLUK öffentlichkeitswirksam begleitet.
Weitere Informationen zum Brandenburger Qualitätszeichen siehe hier und zum Brandenburger Bio-Zeichen siehe hier.
Organisation der Zeichennutzung für „Gesicherte Qualität Brandenburg“