Paaren-Glien – Die Brandenburger Landpartie wartet mit Ihrer 30. Auflage auf. Ganz praktisch kann man vieles über Regionalität, Saisonalität und die Abläufe in der Landwirtschaft zum Beispiel bei der Selbstpflücke lernen.
Wie wäre es mit eigener Ernte?
Wer nicht nur lernen, sehen, riechen und schmecken möchte kann auf der Brandenburger Landpartie oder eben dann, wenn die Saison soweit ist bei einer Selbstpflücke auch selbst Hand anlegen. Aktuell hat die Erdbeersaison begonnen. Daß Regionalität auch Saisonalität bedeutet und es sogar Spaß machen kann, durch Saisonalität den eigenen Speiseplan abwechslungsreich zu gestalten, möchte die Brandenburger Landpartie ebenso ins Bewußtsein zurückrufen. Beim Spargel haben wir das akzeptiert und verinnerlicht, bei vielen anderen einst selbstverständlich nur saisonal erhältlichen Angeboten, wie zum Beispiel der Erdbeere, ist uns das ein wenig abhandengekommen.
Selbsternte ist entsprechend der Saison zum Beispiel bei diesen Landpartieteilnehmern möglich:
Selbstpflücke Elisenau, 16356 Ahrensfelde, OT Elisenau im Landkreis Barnim
Hier gibt es von Juni bis Oktober, entsprechend der Saison Erdbeeren,
Süß- und Sauerkirschen, Johannisbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Aroniabeeren, Pflaumen, Äpfel, und Birnen zur Selbsternte
Der Hofladen Hof Hübner GbR, 16359 Biesenthal OT Danewitz, Landkreis Barnim
Zur Brandenburger Landpartie können hier Spargel selbst gestochen sowie Erdbeeren selbst gepflückt werden.
Bio Apfelhof Müller, 15345 Altlandsberg, Landkreis Märkisch Oderland
Wenn es soweit ist, gibt es hier Äpfel in der Selbstpflücke, aber schon zur Landpartie wartet der Apfelhof mit Hofführungen und Hofladen, Hüpfburg und Kinderschminken auf.
Obstgut Marquardt 14476 Potsdam OT Satzkorn, Landeshauptstadt Potsdam
Aktuell gibt es hier Erdbeeren zur Selbsternte, Mitte und Ende Juni folgen Süß- und Sauerkirschen Im Juli dann die Pflaumen und ab August/September warten Pfirsiche und Äpfel darauf geerntet zu werden.
Ganz grundsätzlich kann und möchte die Brandenburger Landpartie auch etwas für das Selbstverständnis der Brandenburger und den Blick aufs Land tun. Landwirtschaft ist prägend fürs Land, als Arbeitgeber, Steuerzahler aber auch als Auftraggeber für Dienstleister und Gewerke ein wichtiger Teil des regionalen Wirtschaftskreislaufs. Und nicht selten sind landwirtschaftliche Unternehmerinnen und Unternehmer stark eingebunden in die sozialen Strukturen des ländlichen Raumes und aktiver Teil oder Unterstützer von Vereinen, Sport und Kultur.
Brandenburg ist Agrarland
45% der Bodenfläche des Landes Brandenburg wird für die Landwirtschaft genutzt; das sind 1,3 Mio Hektar. Wie das aussieht, wer das macht und wofür das gut ist, kann man auf der 30. Brandenburger Landpartie hautnah erfahren und erleben.
Denken wir an landwirtschaftliche Produkte aus Brandenburg, so kommt vielen Menschen in der Regel als erstes der Spargel in den Sinn. Laut jüngster Veröffentlichung des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg ist der Spargel, gemessen am Ertrag, auch tatsächlich die bedeutendste Gemüseart in Brandenburg. 2024 wurden 20.200 Tonnen des Edelgemüses in Brandenburg gestochen. Auf noch höhere Erntemengen kamen Einlegegurken (33.600 t) und Möhren (23.600 t). Mit Blick auf den Ertrag bleibt der Spargel aber vorn.
Für einige vielleicht etwas überraschend: Brandenburg ist Sanddornland. Fast 60% der deutschen „Zitrone des Nordens“ wurde 2024 in Brandenburg geerntet. Auch die Anbauflächen für Roggen, Sonnenblumen und Süßlupinen hieven Brandenburg auf 3 weitere Siegertreppchen im bundesweiten Vergleich.
Und auch die Nutztierhaltung ist eine tragende Säule der Brandenburger Landwirtschaft. Die Landwirte Brandenburgs hielten Ende 2024 über 552.000 Schweine, 417.000 Rinder und 72.000 Schafe sowie rund 7,9 Millionen Hühner, 830.000 Truthühner und 350.000 Enten. In den Legehennenbetrieben Brandenburgs wurden 2024 knapp 1 Milliarde Eier erzeugt und in den Schlachthöfen fast 111.000 Tonnen Fleisch (ohne Geflügel) produziert. In den Brandenburger Aquakulturbetrieben wurden 2024 fast 750.000 Kilogramm Fisch erzeugt.
Brandenburg ist Agrarland und das bedeutet auch, daß Landwirtschaft ein wichtiger Arbeitgeber und Gestalter des ländlichen Raumes ist.
2023 arbeiteten rund 32.000 Personen in landwirtschaftlichen Betrieben, davon waren 16.100 (51 %) als ständig beschäftigte Arbeitskräfte, etwa ein Drittel (10.600) als Saisonarbeitskräfte und 5.100 (16%) als Familienarbeitskräfte tätig. Landwirte sind mit ihrer Scholle verbunden, Grund und Boden sind die Arbeitsgrundlage und ein pfleglicher Umgang mit dieser Ressource ist eine Investition in die Zukunft. Zumal der Landwirt, anders als Dienstleister und Industrieproduktion, eben nicht die Möglichkeit hat bei kleineren oder großen Widerständen seine Zelte abzubrechen, um dort weiter zu machen, wo vielleicht weniger Bürokratie herrscht oder Produktionskosten geringer sind. Nein, Landwirtschaft bedeutet nun mal auch eine feste Bindung ans Land. Die Brandenburger Landpartie gibt Einblicke in diese Bindung, zeigt die Menschen hinter der Arbeit und den Produkten und lädt ein, Fragen zu stellen, einander kennenzulernen, Vorbehalte ab- und Wissen aufzubauen.
Landwirtschaft – ein Buch mit sieben Siegeln? Das muß nicht sein!
Heute haben viele Menschen keinen direkten Bezug mehr zur Landwirtschaft. Die Arbeit und Herausforderungen der Landwirte sind oft unbekannt. Ein wenig scheint uns abhandengekommen zu sein, den Landwirt in der Region als wichtigen Nahrungsmittellieferant und selbstverständlicher Bestandteil des wirtschaftlichen Alltags wahrzunehmen. Landwirtschaft ist für viele Menschen mit der Urbanisierung fremd geworden. Mit der Brandenburger Landpartie haben wir die Chance, dies zu verändern und einen echten Blick hinter die Kulissen werfen.
Die Brandenburger Landpartie möchte helfen, Informationslücken zu schließen und das Interesse an unserer Landwirtschaft sowie an ihren Produkten zu wecken. Als landesweiter „Tag der offenen Tür“ hat sich die Landpartie über die Jahre etabliert. Besucher aus allen Generationen, sowohl aus der Stadt als auch vom Land, können an diesem Wochenende Landwirtschaft hautnah erleben. Der Besuch auf dem Bauernhof ist für Erwachsene wie für Kinder ein besonderes Erlebnis, das oft lange in Erinnerung bleibt. Hier präsentiert sich die Land- und Ernährungswirtschaft nicht nur den Käufern von heute, sondern auch den Arbeitskräften von morgen. Deshalb ist es wichtig, an diesem Tag einen echten Einblick in die tägliche Arbeit zu geben – unter dem Motto „Gläserne Produktion“. Und auch wenn vieleGastgeber der Brandenburger Landpartie das ganze Jahr über für Besucher und Kunden offenstehen, ist die Brandenburger Landpartie mit ihren speziellen Angeboten an diesem Wochenende ganz nebenbei ein wunderbares Angebot für einen Tagesausflug der besonderen Art, wie er eben nur einmal im Jahr möglich ist.
Zentrale Eröffnung
Die zentrale Eröffnungsveranstaltung der 30. Brandenburger Landpartie findet am Sonnabend, dem 14. Juni 2025 ab 11 Uhr auf dem Gut Schmerwitz, in Wiesenburg/Mark statt. Das Gut Schmerwitz bietet den Besuchern die ganze Bandbreite landwirtschaftlichen Arbeitens von Anbau bis Zucht, einschließlich Verarbeitung und Vertrieb bis hin zum Landtourismus und eignet sich daher hervorragend alle Facetten der Landwirtschaft an einem Ort zu erkunden. Der Betrieb in seiner jetzigen Form besteht seit 2005 und feiert dieses Jahr zugleich sein 20jähriges Bestehen und die 20. Teilnahme an der Brandenburger Landpartie.
Was, wann, wo? – Die Broschüre zur Brandenburger Landpartie

Informationen zu weiteren Gastgebern und Angeboten der Brandenburger Landpartie sind unter brandenburger-landpartie.de erhältlich
Zudem ist die Broschüre in den Touristeninformationen des Landes und in ausgewählten Hofläden erhältlich. Zur Online Broschüre gelangt man über https://www.proagro.de/flipbooks/2025/brandenburger-landpartie/
Die Brandenburger Landpartie wird durch den Verband pro agro e.V. in Zusammenarbeit mit dem Landesbauernverband Brandenburg sowie dem Brandenburger Landfrauenverband organisiert. Ermöglicht wird die Initiative durch das Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg.
Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.
Bildmaterial zur Selbstpflücke finden Sie hier © pro agro e.V. – Nazariy Kryvosheyev
Bildmaterial zu Brandenburger Landpartie allgemein finden Sie hier Alle Fotos © pro agro e.V – Nazariy Kryvosheyev, Cover Broschüre © pro agro e.V.