Menschen.Heimat.Geschichte – neues Format geht an den Start

Paaren-Glien/Wustrau, Sonntagspremiere für den „Brandenburg Salon“. Am 21. April 2024 wird eine neue Veranstaltungsreihe in der Zietengemeinde Wustrau (OPR) ins Leben gerufen. Von 10.00 bis 18.00 Uhr finden Gespräche rund um das Thema Brandenburg bei Kulinarik aus Brandenburg im Brandenburg-Preußen-Museum statt.


Das Land Brandenburg ist seit Jahrhunderten von kultureller und gesellschaftlicher Vielfalt geprägt. Zuzug und Veränderungen bestimmen von Beginn an das Werden Brandenburgs und der Brandenburger. Im Mittelpunkt der Geschichte standen und stehen schon immer Menschen unterschiedlichster Couleur. Mit dem „Brandenburg Salon“ soll diese Vielfalt beleuchtet und ihr ein Forum gegeben werden. Der „Brandenburg Salon“ möchte einen Raum zum Dialog und zur Meinungsbildung eröffnen, in dem gesellschaftliche, kulturelle, politische, historische und aktuelle Themen diskutiert werden können. In den kommenden Jahren soll der „Brandenburg Salon“ als landesweit agierendes Veranstaltungsformat etabliert werden.


Menschen. Heimat. Geschichte.
In der Auftaktveranstaltung des „Brandenburg Salon“ stehen Lebens- und Familiengeschichten im Fokus. Fünf Brandenburger Familien geben in moderierten Podiumsgesprächen über den ganzen Tag Einblicke in ihre Geschichte, ihr Denken und ihre Arbeit. Besprochen werden jahrhundertealte Familientraditionen am Ort, Umzüge ins Ungewisse, das Durchhalten auf etablierten Wegen oder Durchstarten auf neuen, aber auch Erfahrungen mit verschiedensten Herausforderungen. Der im Havelland geborene Countertenor Jochen Kowalski wird unter dem Motto „Mein Brandenburg“ persönliche Einblicke in seine Erfahrungen und seine Gedanken zu unserem Land geben.
Der „Brandenburg Salon“ richtet sich an alle Brandenburgerinnen und Brandenburger und an alle Menschen, die sich für das Land Brandenburg, für dessen Geschichte und Gegenwart interessieren. Im Museums- und Pfarrgarten können regionale Produkte entdeckt und verkostet werden. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

pro agro mit im Boot
Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Brandenburg-Preußen Museums mit dem ammian Verlag, dem Verein pro agro – Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin e.V. und dem Natur+Text Verlag. Das Landesmarketing Brandenburg begleitet das Projekt.


Seit über 30 Jahren engagiert sich der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. sehr erfolgreich für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. „Eine wesentliche Basis für das Einfordern regionaler Angebote auf Seiten der Verbraucher ist, neben der Kenntnis um die Bedeutung regionaler Wirtschaftskreisläufe, bei denen wir gerne auch von regionalen Partnerschaften sprechen, ein identitätsstiftendes Bewußtsein für die Eigen- und Besonderheiten der Region in der wir leben“ führt Kai Rückewold, Geschäftsführer des Verbandes pro agro aus und ergänzt „Konkret also ein Bewußtsein für das, was Brandenburg und das Brandenburger Sein ausmacht. Und hierbei hilft auch das Wissen um die Geschichte des Landes und um die Geschichten seiner mal mehr, mal weniger bekannten Protagonisten. Aus diesem Grunde war und ist es dem Verband pro agro eine Freude, Partner des Brandenburg Salon zu sein. Zumal das aktuelle Jahresthema unseres Agrarmarketingverbandes „Wir pflegen, was wir lieben – Heimat. Land. Brandenburg.“ auch ganz gut mit dem Motto der neuen Veranstaltungsreihe harmoniert.“
Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.

Brandenburg-Preußen-Museum Wustrau

Das implementierte Bild des Brandenburg-Preußen-Museums Wustrau in höherer Auflösung erhalten Sie für die Dauer einer Woche hier.

Balance zwischen Modernität und Bodenständigkeit

Über 150 Jahre hat das Unternehmen auf dem Buckel – oder sagen wir’s weniger salopp: Man schrieb das Jahr 1873, als sich im Werdener Havelland mehrere landwirtschaftliche Betriebe zusammentaten, um die Früchte ihrer Arbeit gemeinschaftlich zu ernten, zu verarbeiten und zu vermarkten. Das ist durchaus wörtlich zu nehmen, handelte es sich doch um Obstbauern, die ihre Ernte kooperativ zu Fruchtsäften veredelten und auf den heimischen Märkten verkauften. Nach einer wechselvollen Geschichte befindet sich das Unternehmen seit 1992 wieder in Familienhand, wobei die Inhaber bei allem Engagement für das Wohl und Wehe der Firma die Führung des operativen Geschäfts zwei erfahrenen Managern überlassen. Einer davon ist Stefan Schult, mit dem wir über die Unternehmensstrategie in einem wettbewerbsintensiven Umfeld sprachen.

„In den Anfängen des Unternehmens war an Ketchup-Feinkost noch gar nicht zu denken“, erzählt Stefan Schult (Foto), der u.a. für den Vertrieb zuständig ist. „Das kam erst zu DDR-Zeiten: Wir produzieren Ketchup seit 1958, und die jetzige ikonische Werder-Facettenflasche gibt es seit den 90er Jahren.“ Neben der einzigartigen Form verfügt die Flasche über „ein weiteres Alleinstellungsmerkmal“, wie er sagt: Die Produkte werden heute ausschließlich in Glasflaschen abgefüllt. Die Kunststoff-Gebinde, die bis vor drei Jahren genutzt wurden, hat man gänzlich aus der Produktion verbannt. Und das nicht nur aus Gründen des Umweltschutzes: Glas ist inert, geht also keine Wechselwirkung mit dem Inhalt ein. Außerdem kann es unendlich oft eingeschmolzen und wiederverwendet werden. „Es ist einfach die bessere Verpackung, und die Verbraucher honorieren den Einsatz umweltschonender Materialien“, so der Manager.

Die klassische Produktrange für den Lebensmitteleinzelhandel gliedert sich in drei Kategorien:

  • Ketchup mit elf Artikeln, deren Geschmacksrichtungen sich stark am Markt orientieren; dazu gehören auch zwei Bio-Artikel und eine zuckerfreie Variante
  • Schlemmersaucen mit elf Artikeln in unterschiedlichen Variationen: dazu zählen drei etwas exotische Innovationen, die 2023 eingeführt wurden und den etwas jüngeren Ernährungstrends folgen: Tomate/Minze, Kichererbse/Limette und Rote Bete/Feta
  • Saucen mit fünf Artikeln (von Paprika bis Veggie Bolognese).

Insgesamt verlassen jedes Jahr rund 23 Millionen Flaschen Ketchup und Saucen das Band.

Hinzu kommt das Getränke-Angebot, bestehend aus Fruchtweinen, Cider, Fruchtglühweinen, etc.

Darüber hinaus gibt es noch die Eimerware für das Food Service-Sortiment, also für Großverbraucher wie Restaurants, Imbisse, Systemgastronomie, Gemeinschaftsverpflegung, Fachgroßhändler und weitere Kunden.

Haupt-Absatzgebiet ist Ostdeutschland, wo Werder Feinkost laut Stefan Schult mit 32 Prozent Marktanteil der unangefochtene Platzhirsch ist. Man habe aber auch in den alten Bundesländern gut Fuß gefasst, „was nicht jeder Lebensmittelproduzent aus Ostdeutschland geschafft hat. Das war und ist eine Herkulesarbeit in dem wettbewerbsintensiven Markt“, ergänzt er. Die gewichtete Distribution liege bundesweit bei 50 Prozent, die Brandenburger Produkte sind also in der Hälfte aller deutschen Lebensmittelgeschäfte vertreten. „Das zeigt, dass wir einen guten Weg gegangen sind, sagt aber auch, dass wir noch Potenzial haben“. so Schult. Vor allem südlich der Mainlinie, also in Baden-Württemberg und Bayern, warte noch ein Stück Arbeit auf den Außendienst.

Im Wettbewerbsvergleich verfügt Werder Feinkost über ein eigenständiges Profil. Konkret: Die Ketchups haben weniger Zucker und sind „puristisch tomatiger“, wie es heißt. Um dieses Merkmal gegenüber den Verbrauchern gewissermaßen zu plakatieren, hat das Unternehmen 2023 einen Markenrelaunch angeschoben. Hintergrund war die Frage, wie man die Marke noch moderner gestalten kann, um in neuen Absatzgebieten Fuß zu fassen und mit der Marktentwicklung Schritt zu halten. Mit Blick auf den Konsumenten ging es darum, ihn nicht mit einem zu starken optischen Eingriff vor den Kopf zu stoßen und andererseits die Markenwertigkeit ein Stück zu heben und in neuen Absatzregionen, wo das Unternehmen nicht so bekannt ist, als eine moderne und wertige Marke aufzutreten. „Diese Balance ist uns gut gelungen“, freut sich der Geschäftsführer. „Das haben wir durch Marktforschung geprüft.“

Die Essenz des Relaunch liegt in einer einheitlicheren Optik, wodurch die farbige Verspieltheit etwas zurückgenommen wurde. Am Beispiel Ketchup sieht das folgendermaßen aus: Jede Sorte verfügt über eine individuelle, einheitliche Farbgebung. Dieser Signalcharakter wird nicht nur über das Bauchetikett vermittelt wird, sondern auch durch die gleiche Farbe der Flaschen-Halsschleife. Dadurch wird ein stärkerer Wiedererkennungswert erzielt; auch die Tomatigkeit der Produkte wurde optisch stärker in den Vordergrund gestellt – sozusagen „tomatig plus“ als Kernbotschaft, wie Stefan Schult sagt. Das Prinzip der optischen Orientierung wird mit dem Relaunch auch auf die Flaschen der Schlemmersaucen und der klassischen Saucen übertragen.

 „Auf diese Weise haben wir ein kompakteres Erscheinungsbild unserer gesamten Produktrange erreicht“, erklärt er und weist darauf hin, dass die Halsschleifen der Flaschen außerdem einen Hinweis auf die regionale Herkunft der Produkte geben, und zwar durch die Silhouetten von Kirche und Mühle auf der Werder-Insel (vgl. Foto mit der Original-Ansicht). Zusätzlich wird die Natürlichkeit der Produkte ausgelobt: keine Zusatz-, Konservierungs- und Farbstoffe. „Dadurch haben wir für das Branding einen Dreiklang der wichtigsten Produkt-Attribute geschaffen: tomatig, natürlich, regional“, betont er.

Gleichzeitig hat sich das Unternehmen medial neu aufgestellt, etwa durch verstärkten Einsatz von Social Media und Promotions im Handel. Auf diese Weise lässt sich der Dialog mit den Verbrauchern intensivieren. Aus deren Resonanz sei deutlich zu hören, wie emotional sie mit der Region und ihren Produkten verbunden sind. „Wir spielen also die komplette Kommunikationsklaviatur einer modernen Marke und haben dabei stets unsere Kunden im Auge“, bilanziert Stefan Schult.

2. pro agro-Branchentreff Fleischerhandwerk

Hoher Gesprächsbedarf: Gut besuchter Branchentreff des Fleischerhandwerks.

Da hat pro agro nicht lange gefackelt: Gerade mal vier Monate nach der ersten Informations- und Austauschveranstaltung des Brandenburger Fleischerhandwerks – sie fand im Oktober 2023 in Paaren/Glien statt – kam der Verband dem damals einhellig geäußerten Wunsch der Teilnehmer nach, ein weiteres Branchentreffen anzuberaumen. So fanden sich am 22. Februar 2024 rund 30 Unternehmerinnen und Unternehmer in Paaren/Glien ein, um ihre aktuelle Situation und die Zukunftsperspektiven zu erörtern. Die zeitnahe Fortsetzung der Gesprächsrunde ist sicherlich ein Zeichen dafür, wie drängend die Probleme sind und wie dringend der Gesprächsbedarf des Fleischerhandwerks ist.

Zu einem Motivationsschub für alle Teilnehmer wurde der Vortrag von Geschäftsführer Lars Bubnick, der über die Verbandsarbeit im Metzgerhandwerk Bayern berichtete. Im Mittelpunkt seines engagierten und überzeugenden Auftritts stand die Beschreibung, wie sich die 1.200 Mitgliedsbetriebe auf die Zukunftsherausforderungen einstellen. „Wir haben uns entschieden, einfach zu machen, statt alles tot zu reden. Dazu gehört Vertrauen in die eigenen Ziele und ein vernünftiges Kommunikationsbudget. Das Fleischerhandwerk muss wieder sexy werden“, lautete sein Fazit, das gleichzeitig als Handlungsempfehlung für die Brandenburger Branche zu verstehen war.

Mit dabei hatte der Verbands-Profi allerlei praktische Ideen und Anschauungsmaterial. So beschrieb er beispielsweise, dass zur Attraktivierung der Berufsfelder auf Azubi- und Schüler-Messen ein Virtual-Reality-Modul (VR) entwickelt wurde. So können Besucher am Messestand eine VR-Brille aufsetzen und virtuell Leberkäse produzieren. Ferner ziehen ungewöhnliche Merchandising-Artikel zusätzlich interessierte junge Menschen an: Ob es sich um die Base-Cap mit Logo oder das Kondom mit flotten Sprüchen auf der Verpackung handelt – an zielgruppengerechten und aufmerksamkeitsstarken Maßnahmen wird in der Kommunikation nicht gespart.

Virtuelle Produktion: Lars Bubnick (r.) aus Bayern im Einsatz.

„Mein Team und ich sind 365 Tage auf Sendung“, sagte der Verbands-Chef plakativ. Und: „Social-Media ist für uns Tagesgeschäft, und außerdem bin ich auf jeder politischen Veranstaltung von München bis Berlin präsent, um unsere Interessen zu vertreten.“ Diese zündende Botschaft fiel bei allen Teilnehmern auf fruchtbaren Boden und wurde umgehend in gemeinsames Handeln umgemünzt: pro agro-Geschäftsführer Kai Rückewold und Lars Bubnick werden bis zum Sommer ausloten, wie eine engere Zusammenarbeit von Brandenburg und Bayern gelingen kann.

Vor dem Präsentationsfeuerwerk aus Bayern stand der intensive Austausch der Unternehmer des Fleischhandwerks. Allein die Impulsrunde zu Beginn des Branchentreffs nahm wegen der großen Teilnehmerzahl einige Zeit in Anspruch. Was sich in den Beiträgen schnell herauskristallisierte, waren wie Themen: teure Veterinärdienstleistungen oder explodierende Kosten bei der Entsorgung von Schlachtabfällen; die Not, Auszubildende zu finden, und die schwierigen Bedingungen für die in Ausbildung befindlichen jungen Menschen bei überbetrieblichen Modulen.

Einig waren sich alle Teilnehmer, dass eine neue Zeit der Kooperation beginnen muss. „Früher haben wir nur auf unseren eigenen Erfolg geschaut und andere Betriebe nur als Wettbewerber verstanden. Heute müssen wir zusammenrücken und Lösungen gemeinsam suchen.“ formulierten Olaf Mahr (Meat Bringer) und weitere Betriebe unmissverständlich. Wichtig waren auch die Aussagen zu bestehenden, aber nicht ausgelasteten Lohnschlachtungskapazitäten in einigen Betrieben. Hier sollen digitale Vernetzungsangebote in Zukunft Angebot und Nachfrage besser zusammenbringen.

Moderner Auftritt: Merchandising für das Handwerk.

Ein klares Ziel des Branchentreffs ist das Aufzeigen von praktischen Lösungsansätzen in Betrieben. Die Praxisbeispiele sollen dann im zweiten Schritt interessierte Marktteilnehmer zu einem kooperativen Austausch führen und im besten Fall bereits vorhandenes Wissen sowie Praxiserfahrungen weiteren Betriebe verfügbar machen. Beispiele:

  • Kosten sparen durch geschlossene Energiekreisläufe im Schlacht- und Zerlegebetrieb. Kontakt: Ingo Kaplick, Hoffleischerei Kaplick, Alt Bork im Landkreis Potsdam-Mittelmark.
  • Organic Waste Converter: Schlachtabfälle im Betrieb zu Wertstoff umwandeln. Kontakt: Christian Doller, Conversion Tec & Martin Stock 360 Grad – Agrarsysteme GmbH).

„Kein Branchentreff ohne einen Impuls für Marketing und Kommunikation“ – so lautet die Leitlinie von pro agro als Organisator. Also hatte der Verband den Marketing-Strategen und -Berater Philipp Andriopoulos eingeladen, um über wichtige Instrumente der Marktbearbeitung zu referieren. Der gebürtige Österreicher lebt in Berlin und betreut österreichische Markenunternehmen, aber auch landwirtschaftliche Erzeuger im Bereich Kommunikation. Sein Credo lautet: Transparenz ist der Treiber von Innovation und Markenversprechen. Um das zu erreichen, sind folgende Erfolgsfaktoren unerlässlich:

  • Bildung auf dem Bauernhof oder im Betrieb
  • Vertrauensbildung durch Zusammenarbeit mit Kunden
  • Veränderung der Wahrnehmung des Produktes Fleisch durch emotionale Positionierung von Qualitätsaspekten.
Ein Klick ins Foto bringt Sie zu weiteren Stellungnahmen der Branchenvertreter.

Wie geht es nun weiter mit dem Branchentreff Fleischerhandwerk Brandenburg? Die gemeinsame Antwort von Kai Rückewold und Kristin Mäurer (Fachbereichsleiterin Ernährungswirtschaft und Direktvermarktung) lautete: pro agro versteht sich zwar als Motivator, Organisator und Brückenbauer in Richtung Politik und Gesellschaft. Beide wiesen aber auch darauf hin, dass die Impulse und Inhalte aus den Unternehmen kommen müssen.

Dazu gehöre auch, dass sich die Unternehmen zeitlich wie gegebenenfalls finanziell in Themen und Aktionen einbringen müssen. Der eindringliche Appell blieb nicht ohne Resonanz. Zahlreiche Unternehmer reagierten unmittelbar und sagten für die Zukunft eine konzentriertere, zeitnähere Reaktion und Zuarbeit bei entsprechenden Initiativen zu. Gewünscht wird ferner die Fortsetzung der Veranstaltungsreihe.

Ausgefeilte Strategie für die Branche in Brandenburg

Auf Tuchfühlung: Franziska Rutz (M.) mit „ihren“ Kaufleuten in der Brandenburghalle.

Franziska Rutz, seit vier Jahren die Lokalitätsbeauftragte Berlin/Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern in der REWE-Vertriebsorganisation Ost, ist permanent auf Achse. Als findiger Scout hält sie Ausschau nach regionalen Lieferanten für „ihre“ Supermärkte; als versierte Gesprächspartnerin berät sie die Erzeuger und Verarbeiter von Lebensmitteln z.B. in Listungsfragen oder die Marktleiter in Vermarktungsfragen; und als geschmeidige Netzwerkerin führt sie beide Marktplayer durch Special Events zum persönlichen Kennenlernen, Kontaktpflegen und Informationsaustausch zusammen. Für unseren Bericht über die Regionalitätsstrategie machten wir sie auf der Insel Rügen ausfindig: Sie war mal wieder unterwegs, um sich vor Ort ein Bild über die Umbauarbeiten eines REWE-Marktes zu machen.

Die REWE-Regionalitätsstrategie fußt auf dem Prinzip, dass den Kaufleuten und Filialleitern vor Ort freie Hand über die Ausgestaltung des regionalen Sortiments gelassen wird. Dieser Grundsatz gilt für sämtliche REWE-Märkte in ganz Deutschland. Wie wichtig dem Unternehmen das ist, zeigt die Tatsache, dass die Zentrale in Köln Regionalität und Lokalität in ihrer nationalen Strategieplanung für den Lebensmittelhandel seit zwei Jahren fest verankert hat. Seither wird das Thema für jede Region in den Fokus gestellt und national unterstützt. Hier kommen die jeweiligen Lokalitätsbeauftragten ins Spiel, die für die Umsetzung der Strategie vor Ort zuständig sind.

In unserem Falle betrifft das also Franziska Rutz, die als Bindeglied zwischen Erzeugern/Verarbeitern von Lebensmitteln und den REWE-Märkten in der Region fungiert. Dass dieses Konzept auch funktioniert, belegen die Zahlen: In Brandenburg arbeitet man bereits mit ca. 130 Lieferanten zusammen, in Berlin sind es fast 100. Hauptsächlich geht es dabei um Frische wie Fleisch- und Wurstwaren, Milch, Käse, Eier oder Obst und Gemüse. „Wir haben jetzt erste Gespräche zum Thema Tannengrün für die Weihnachtssaison geführt; auch für den Blumenfachbereich sind wir offen“, ergänzt sie. Das Trockensortiment ist ebenfalls in den Regalen vertreten, etwa mit Brotaufstrichen. Und Süßwaren? „Das ist ein sehr wichtiges Thema“, erzählt sie, schränkt aber gleich ein: „Da gibt’s noch Nachholbedarf, weil nur relativ wenige Betriebe diese Artikel in ausreichender Menge produzieren.“

Kooperative Präsentation: Franziska Rutz (REWE) und Kai Rückewold (pro agro).

Neben den individuellen Terminen bei Lieferanten nutzt die Lokalitätsbeauftragte die Grüne Woche als „sehr gute Kontaktbörse“ – so auch in diesem Jahr, als sie wieder neue Betriebe kennengelernt hat. Hinzu kommen die Aktivitäten, die sie zusammen mit dem Verband pro agro „stemmt“, nämlich

Landkreistouren. Hier bewegt sich Franziska Rutz gemeinsam mit Fachbereichsleiterin Kristin Mäurer auf die heimischen Lieferanten zu, da sie ihnen nicht die weiten Wege nach Teltow bzw. Paaren/Glien zumuten wollen. „Das heißt, wir treffen uns mit ihnen in einer für sie recht nahen Location. Ich erzähle ihnen dann etwas über meine Arbeit, das REWE-Lokalitätsprinzip oder die Basics für eine Listung. Sie selbst können bei dieser Gelegenheit ihr Unternehmen und die Produkte vorstellen“, beschreibt sie das Format. Im Anschluss an solche Termine sucht sie die Betriebe individuell auf, um persönlich vor Ort über eine mögliche Zusammenarbeit zu reden;

Verbraucherkampagne. Direkt im Anschluss an die Grüne Woche wurden in Brandenburg und der Hauptstadt noch einmal die 190 REWE-Plakatwände im Rahmen der Unternehmerinitiative „Regionale Lebensmittel kaufen – jetzt erst recht!“ eingesetzt, um in diesen schwierigen Zeiten Flagge zu zeigen und den Lebensmittelhändler als wichtigen Partner der Brandenburger Lieferanten zu positionieren. „Als pro agro-Fördermitglied wollten wir den Drive der Messe nutzen und im Umfeld unserer Märkte die Kunden weiter sensibilisieren“, sagt sie. Die REWE werde die Imagekampagne weiter unterstützen. „Ich habe schon Ideen, die etwas größer angelegt sind und daher etwas mehr Zeit für die Umsetzung brauchen“;

Auf Landkreistour: Lieferantentagung in der Lausitz.

Bundeslandmesse. Das ist eine brandneue REWE-Aktivität zur Förderung regionaler Hersteller. Am 18. Juni 2024 werden sich rund 60 Lieferanten und ca. 1.000 Teilnehmer aus über 300 Märkten (Zahlen: Stand heute) auf dem Spargelhof Kremmen einfinden und das Thema Regionalität „direkt erlebbar bzw. greifbar und authentisch machen“, wie Franziska Rutz betont. Sie wolle die Marktleiter „rausholen aus ihrem Alltagsgeschäft“, um mit Produzenten, die bereits gelistet sind, direkt in Kontakt zu kommen – unabhängig davon, ob sie die Betriebe bereits kennen oder nicht. An der Informationsmesse werden auch REWE-Vertriebskollegen anderer Regionen teilnehmen, um sich Ideen und Anregungen für eine effiziente Kontaktpflege oder ihr Warenangebot zu holen.

Das Format „Bundeslandmesse“ bleibt nicht auf Brandenburg beschränkt: Zwei Wochen vorher ist Franziska Rutz bereits in Mecklenburg-Vorpommern aktiv. Auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sind vergleichbare Veranstaltungen am Start, womit die REWE-Ost flächendeckend dabei ist.

Ampere: Chancen für die nachhaltige Energiebeschaffung

Nach den unsicheren Jahren der Energiekrise haben sich die Strom- und Gaspreise für Gewerbe, Industrie und private Haushalte auf einem planbaren Niveau stabilisiert. Die Großhandelspreise sind deutlich zurückgegangen, verharren aber auf einer vergleichbaren Höhe wie vor Beginn des Ukraine-Krieges. Die Lage hat sich also deutlich entspannt: Viele kleine und mittlere Betriebe der Brandenburger Lebensmittelwirtschaft, die sich seinerzeit wegen geschrumpfter Verfügbarkeit und gleichzeitig dramatisch gestiegener Energiepreise in ihrer Existenz bedroht sahen, können jetzt durchatmen. Allerdings sind die Unternehmen gut beraten, sich mit dem Thema Energiebeschaffung auseinanderzusetzen, um hier mögliche Chancen zu nutzen. Carsten Topp, Vertriebsleiter des Energiedienstleisters Ampere (Foto), beschreibt die aktuelle Situation.

Die Energiepreise in Deutschland sind immer noch ein zentrales Thema, das nicht nur die Wirtschaft, sondern auch private Haushalte betrifft. Derzeit liegen die Preise für Strom im Spotmarkt bei 6,8 Cent/kWh und Terminmarkt bei 7,8 Cent/ kWh (Stand 15. März 2024).  Das entspricht einem Rückgang seit Jahresanfang um 18 Prozent. Die Preise für Gas im Spotmarkt liegen bei 2,67 Cent/kWh und im Terminmarkt bei 3,10 Cent/ kWh (ebenfalls Stand 15. März 2024). Das entspricht einer Reduzierung um 15,8 Prozent seit Beginn des Jahres 2024. Aus diesem Grunde setzen sich viele Unternehmen frühzeitig mit der Energiebeschaffung für die Folgejahre auseinander, um Planungssicherheit zu haben.

In den Angeboten der Versorger sind zum Teil deutliche Preisunterschiede zu erkennen. Die Entwicklung der Strompreise wird nicht nur von Angebot und Nachfrage sowie den Kosten für die Herstellung beeinflusst, sondern auch von anderen Faktoren wie staatlichen Abgaben und Steuern sowie Netzentgelten. Die hohen finanziellen Aufwendungen für Diesel, Dünger, Personal und anderer Betriebsmittel setzen die Unternehmen zusätzlich unter Druck. Insbesondere in energieintensiven Branchen führt dies zu höheren Produktionskosten, was sich wiederum auf die Preise ihrer Produkte und Dienstleistungen auswirkt. Dies kann die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen.

Neben der kaufmännischen Optimierung, die aufgrund der gefallenen Marktpreise einen enormen Hebel zur Kostensenkung darstellt, ist der effiziente Umgang mit Energie sowie ein detailliertes Energie-Monitoring und -Management weiterhin eine wichtige Stellschraube für die Gewährleistung von Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit. Vor allem kleine und mittlere Betriebe verfügen noch über große Optimierungsmöglichkeiten. So lassen sich unter anderem bei Beleuchtung, Antrieben, Pumpen, Kälteanlagen oder Druckluft noch häufig Potenziale heben. Auch softwaregestützte „Lastganganalysen“ helfen, den Stromverbrauch im Blick zu haben und gegebenenfalls zu senken (unter Lastgang versteht man den je nach Tages- oder Jahreszeit schwankenden Stromverbrauch).

Hier lohnt es sich, Expertenrat in Form umfassender Energieberatung einzuholen oder noch nicht umgesetzte Maßnahmen zu realisieren. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert unter anderem eine Energieeffizienz-Beratung für kleine und mittlere Unternehmen und im zweiten Schritt die Umsetzung der empfohlenen Maßnahmen. Auch die KfW verfügt über Förderprodukte für Energie und Umwelt.

Fazit: Die ehemals hohen Preise an den Handelsmärkten haben sich deutlich entspannt. Hohe Risikoaufschläge und kurze Bindefristen der vergangenen zwei Jahre sind nunmehr obsolet. Dennoch lohnt es sich gerade jetzt – mehr denn je – verschiedene Angebote einzuholen, um von den gefallenen Märkten zu profitieren.

Als Kooperationspartner von pro agro unterstützt die Ampere AG Mitgliedsunternehmen des Verbandes bei der Verhandlung und Beschaffung von Energielieferverträgen. Der Energiedienstleister betreut mehr als 50.000 Strom- und Gaskunden mit einem Gesamtvolumen von über 2.200 Gigawattstunden bundesweit. Bisher hat Ampere mehr als 400.000 Energielieferverträge erfolgreich verhandelt und für ihre Kunden Einkaufsvorteile von mehr als 430 Mio. Euro erzielt.

Geänderter Termin für das Brandenburger Dorf- und Erntefest 2025!

Schönwalde-Glien – Der Verband pro agro rief Ende Januar zur Interessenbekundung um die Ausrichtung für die 20. Ausgabe des Brandenburger Dorf- und Erntefestes auf. Nun gibt es für das Fest eine Terminänderung.

Erste Ergebnisse des ursprünglichen Aufrufes haben gezeigt, daß der gewählte Termin am 6. September 2025 – welcher gleichzeitig auch offizieller Einschulungstermin in Brandenburg ist – die Möglichkeiten interessierter Kommunen zur Vorbereitung stark einschränkt. Das Brandenburger Dorf- und Erntefest lebt auch von der Teilnahme engagierter Bürger, sich einbringender Vereine und des Ehrenamtes. Wegen der Einschulungen würden viele Helferinnen und Helfer, so die ersten Erkenntnisse aus den Rückläufern zum Aufruf, an einem Termin am 6. September 2025 daher nicht für das Brandenburger Dorf- und Erntefestes zur Verfügung stehen können. Deshalb wird der 20. September 2025 als neuer Termin für das Brandenburger Dorf- und Erntefest 2025 festgesetzt. Da am Wochenende des 13. September 2025 der Brandenburgtag in Perleberg stattfindet, steht dieser Termin nicht zur Auswahl.

Um die Ausrichtung des Brandenburger Dorf- und Erntefestes können sich alle Gemeinden, Städte oder Ämter des Landes Brandenburgs mit Gemeinde-, Orts- oder Amtsteilen bewerben, die über einen dörflichen Charakter verfügen und/oder landwirtschaftlich geprägt sind.

Die offizielle Verkündung des Ausrichters 2025 ist zum Brandenburger Dorf- und Erntefest 2024 am 14. September 2024 in Drachhausen vorgesehen. Die Staffelstabübergabe erfolgt traditionell am Brandenburgtag der Grünen Woche in Berlin, begleitet von einem durch die ausrichtende Gemeinde/Region gestalteten Bühnenprogramm.

Eine Beteiligung und Einbindung von regionalen land- und forstwirtschaftlichen Erzeugern, Verarbeitern, Handwerk, Vereinen und Kulturgruppen ist obligatorisch. Die Präsentation regionaler Wertschöpfungsketten sollte Bestandteil der Veranstaltung sein. Gemeinschaftliches Leben, Kultur und Brauchtum, wirtschaftliche Entwicklung und Initiativen, Regionalvermarkter und regionale Produkte, Handwerk sowie auch die Herausforderungen und Probleme des ländlichen Raumes sollen öffentlichkeitswirksam dargestellt werden.

Interessenten wenden sich für weitere Informationen bitte an:

pro agro – Verband zur Förderung des ländlichen Raumes

in der Region Brandenburg-Berlin e.V.

Gartenstr. 1-3

14621 Schönwalde Glien

Tel. 03 32 30 – 20 77 – 35

kontakt@proagro.de

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Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus und betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.

Landwirtschaft in Brandenburg zeigt Gesicht – Wer? Wofür? Warum? Und wo drückt der Schuh?

Schönwalde-Glien – Jedes Jahr zieht die Landpartie bis zu 100.000 Besucher an und schlägt so eine bedeutsame Brücke zwischen Stadt und Land. Die Schlagzeilen der letzten Wochen haben die Brandenburger Landwirtschaft recht früh im Jahr stärker in den Fokus gerückt. Landwirtschaftliche Unternehmen, die mit Brandenburgern und Berlinern über ihre Arbeit, aber auch über Sorgen und Nöte ins Gespräch kommen möchten, können sich noch bis zum 28. Februar um eine Teilnahme an der diesjährigen Brandenburger Landpartie am 8. und 9. Juni bewerben.

Zur Teilnahme aufgerufen sind Landwirtschaftsunternehmen aller Produktionsrichtungen, Forstwirtschaftsbetriebe, Fischereibetriebe, Pferdehöfe, Obst- und Gartenbauunternehmen sowie Landwirtschaftliche Schulungs- und Erlebniseinrichtungen. In Kombination mit den genannten Betriebsarten können auch Direktvermarkter und Verarbeiter regionaler, agrarischer Produkte teilnehmen. Das Landpartieangebot sollte sich deutlich vom regulären Wochenendprogramm abheben und das Angebot muß an mindestens einem Tag des Wochenendes in der Kernzeit von 11 bis 16 Uhr vorgehalten werden.

Die weiteren Bedingungen erhalten interessierte Betriebe mit den Bewerbungsunterlagen. Diese stehen unter www.brandenburger-landpartie.de zum Download bereit.

Und selbstverständlich hilft es dem Verständnis von Landwirtschaft und regionalen Wirtschaftskreisläufen auch, wenn Kunden und Freunde landwirtschaftlicher Direktvermarkter und Betriebe diese auf die Möglichkeit zur Teilnahme an der Brandenburger Landpartie hinweisen.

Die Brandenburger Landpartie wird von pro agro gemeinsam mit dem Landesbauernverband Brandenburg sowie dem Brandenburger Landfrauenverband durchgeführt und wird durch das Brandenburger Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz unterstützt.

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Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus und betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.

Direktlink zur Anmelde-/Infoseite der Brandenburger Landpartie 2024

Ausrichter für das Brandenburger Dorf- und Erntefest 2025 gesucht!

Schönwalde-Glien – Der Verband pro agro ruft für die 20. Ausgabe des Brandenburger Dorf- und Erntefestes am 6. September 2025 zur Interessenbekundung auf. Die formlose und unverbindliche Interessenbekundung kann bis zum 19. April an pro agro gerichtet werden, die Frist für eine verbindliche Bewerbung endet am 28. Juni 2024.

pro agro – der Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin e.V. ruft zur Interessenbekundung um die Ausrichtung des Brandenburger Dorf- und Erntefestes am 6. September 2025 auf.

Um die Ausrichtung des Brandenburger Dorf- und Erntefestes können sich alle Gemeinden, Städte oder Ämter des Landes Brandenburgs mit Gemeinde-, Orts- oder Amtsteilen bewerben, die über einen dörflichen Charakter verfügen und/oder landwirtschaftlich geprägt sind.

Die offizielle Verkündung des Ausrichters 2025 ist zum Brandenburger Dorf- und Erntefest 2024 am 14. September 2024 in Drachhausen vorgesehen. Die Staffelstabübergabe erfolgt traditionell am Brandenburgtag der Grünen Woche in Berlin, begleitet von einem durch die ausrichtende Gemeinde/Region gestalteten Bühnenprogramm.

Eine Beteiligung und Einbindung von regionalen land- und forstwirtschaftlichen Erzeugern, Verarbeitern, Handwerk, Vereinen und Kulturgruppen ist obligatorisch. Die Präsentation regionaler Wertschöpfungsketten sollte Bestandteil der Veranstaltung sein. Gemeinschaftliches Leben, Kultur und Brauchtum, wirtschaftliche Entwicklung und Initiativen, Regionalvermarkter und regionale Produkte, Handwerk sowie auch die Herausforderungen und Probleme des ländlichen Raumes sollen öffentlichkeitswirksam dargestellt werden.

Interessenten wenden sich für weitere Informationen bitte an:

pro agro – Verband zur Förderung des ländlichen Raumes

in der Region Brandenburg-Berlin e.V.

Gartenstr. 1-3

14621 Schönwalde Glien

Tel. 03 32 30 – 20 77 – 35

kontakt@proagro.de

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Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus und betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.

pro agro – Bilanz: Grüne Woche 2024

Fünf Fragen an Kai Rückewold, Geschäftsführer des Verbandes pro agro e.V. zu einer Grünen Woche zwischen Bauernprotesten und anhaltender Wirtschaftskrise

Kai Rückewold

„Für die regionale Lebensmittelversorgung steht in Brandenburg und Berlin in den kommenden Jahren einiges auf dem Spiel – vor der Wahl ist nach der Wahl.“

Wie beurteilen Sie den Erfolg der Grünen Woche 2024 für die rund 250 Aussteller aus Brandenburg?

Wir alle konnten nicht genau einschätzen, wie es nach Corona mit der Grünen Woche weitergeht. Im Jahr 2 nach dem Neustart sehen wir ein positives Comeback. Sowohl unsere Ausstellerzahlen wie auch die Besucherzahlen stimmen optimistisch. Ob die Hallen brechend voll sind, ist nicht der entscheidende Indikator, sondern die Kontaktqualität. Da ist es an manchen Tagen besser mit weniger Besuchern intensivere Gespräche führen zu können. Für unsere Aussteller ist es ein enormes Heimspiel – direkt vor den Toren der Hauptstadt entstehen die regionalen Produkte. Der Weg von der Grünen Woche zum Produkt aus Brandenburg ist sehr nah und das fördert die emotionale Käuferbindung in Sachen Transparenz, Authentizität und eine gesunde, charmante Verbundenheit zur eigenen Region.

Die Bauernproteste haben in Teilen von Politik und Bevölkerung zu positiven Reaktionen geführt. Was bedeutet das aus Ihrer Sicht für die regionalen Wertschöpfungsketten in der Hauptstadtregion?

Brandenburg und seine Fürsprecher haben in diesen aufwühlenden Wochen eine herausragende Rolle gespielt. Der Landesbauernpräsident war von der Tagesschau bis zu Markus Lanz präsent. Unsere Mitglieder wie Tobias Exner oder Sebastian Kühn wurden von den ersten Programmen häufig als Interviewgäste angefragt. Das Thema bewegt und wir werden als Brandenburger wahrgenommen. Für unsere Wertschöpfungsketten ist damit aber noch nicht viel getan. Wir müssen sogar aufpassen, dass mit Schnellschüssen nur für die Landwirtschaft nicht die mittelständische Ernährungswirtschaft noch weiter ins Straucheln gerät. Denn deutlich steigende Preise bei Rohstoffen werden den kleineren mittelständischen Verarbeitern vom Handel nicht vergütet. Das Totschlagsargument sind hier die steigenden Verbraucherpreise, die keiner möchte. Der Verbraucher nicht, der Handel nicht und, wenn es anders ginge, auch die Produzenten nicht. Allerdings werden unsere Hersteller das Dilemma nicht auf Dauer aushalten, sondern ihnen wird in der Schraubklemme zwischen höheren Kosten und stagnierenden Erlösen schlicht die Luft ausgehen. Klingt dramatisch und das ist es auch. Das Lebensmittelhandwerk in Brandenburg befindet sich in einer seiner größten Krisen und somit auch ein Großteil der Brandenburger Infrastruktur. Wenn wir regionale Landwirtschaft und weiterverarbeitendes Handwerk bzw. mittelständische Industrie nicht zusammen denken, wird es keine Verbesserungen geben.

pro agro ist seit drei Jahrzehnten die Nahtstelle von regionalen Lebensmittelherstellern zum Lebensmitteleinzelhandel. Was hat sich auf der Grünen Woche getan – wie beurteilen Sie die Entwicklung?

In gewisser Weise haben wir die Rolle der Schweiz inne. Neutral, mit dem Verständnis für alle Partner der Wertschöpfungskette, in der Vermittlung von Kontakten und doch immer mit dem Herzen für die lebensmittelproduzierenden Unternehmer. Optimistisch stimmt mich, dass einige Lebensmittelhändler viel mehr Solidarität bekunden, als offiziell hörbar wird. Wir sprechen in aller Regel mit den Repräsentanten vor Ort und nicht mit den Konzernchefs. Hier vor Ort will man Regionalität, ja man sieht es als Attraktivitätspotential. Erstmalig habe ich in diesem Jahr mit Penny ein sehr intensives Gespräch geführt. In dem Unternehmen beobachtet man unser Engagement für regionale Marken sehr genau. Ich habe ein gutes Gefühl, dass kontinuierliche Arbeit auch Früchte trägt.

Was können Sie tun, um noch mehr Verbraucher für eine Kaufentscheidung pro regional erzeugte Lebensmittel aus Brandenburg zu motivieren? Haben Sie konkrete Projekte nach der Grünen Woche?

Ein erster, guter Schritt sind unsere Regionalkampagnen „Regionale Lebensmittel einkaufen – jetzt erst recht“ die breit vom Agrarministerium unterstützt werden. Zwar dürfen wir nicht für einzelne Unternehmen oder Produkte werben, aber der kontinuierliche, kommunikative Hinweis auf Positiveffekte regionaler Wirtschaftsstrukturen verfehlt seine Wirkung nicht. Einige Unternehmen berichten uns von eindeutiger Wahrnehmung und Ansprache durch Kunden auf die Kampagnen. Diese Kommunikationsarbeit werden wir weiterführen. Klares Ziel ist es, auch den Handel noch stärker in solche Kampagnen einzubinden. Denn am Ende muss der Verbraucher die Produkte aus Brandenburg auch im Regal an prominenter Stelle finden. Ein Traum würde in Erfüllung gehen, wenn die positiven Zustimmungswerte für die heimische Land- und Ernährungswirtschaft sich auch im Einkaufskorb wiederfinden würden.

Im September wird ein neuer Landtag in Brandenburg gewählt. Wie hat die amtierende Regierungskoalition ihre Anliegen unterstützt – was erwarten Sie von der kommenden Legislaturperiode?

Der Koalitionsvertrag von 2019 war in der Branche mit viel Hoffnung aufgenommen worden. Die Förderung regionaler Verarbeitungsstrukturen, stand ganz oben auf der Vorhabenliste. Nach Corona-Krise und den Kriegsfolgen der Auseinandersetzungen in Europa und Nahost, müssen wir Demut zeigen. Leider erleben wir im politischen Handeln immer noch zu viel Abgrenzung statt Wachstums- und Wagemut. In unzähligen Aktionen versuchen wir in erster Linie das Wissen um unsere Branche und die aktuellen Herausforderungen zu verdeutlichen. Da ist vieles in seinen Zusammenhängen den Parlamentariern gar nicht bewusst. Wir werden gefragt und gehört. Das ist wichtig als erster Schritt. Unsere Erwartungen an die kommende Regierung sind einfach formuliert: Die Versorgung mit regional hergestellten Lebensmitteln ist systemrelevant! Sie ist klimaschonend, nachhaltig und hält den ländlichen Raum lebendig. Dafür sollte es spürbare Prioritäten in allen Ministerien geben.

Der Verband pro agro engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Angeboten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus und betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.

Gute Gespräche mit Verbrauchern, Handel und Politik; Sorgen bleiben und müssen ernst genommen werden – pro agro zieht Fazit zur Grünen Woche 2024.

Berlin/Schönwalde-Glien – Das Team von pro agro trug mit seinen vielfältigen Aktivitäten vor und hinter den Kulissen maßgeblich zum Erfolg der Brandenburg-Halle bei. Ob Marketingpreise, die Organisation des Kochstudios, ob Rundgänge für 600 Absatzpartner – regionale Lebensmittel und die Wege, diese an die Verbraucher zu bringen, standen an den Messetagen bei allen Gesprächen an erster Stelle.

„Für uns bietet die Grüne Woche vornehmlich eine gute Gelegenheit Hintergrundgespräche zu führen. So hatten unsere Branchenuntenehmen auf dem pro-agro-Unternehmerstammtisch zahlreiche, aktuelle Themen mit Minister Vogel zu besprechen. Aber auch der fachliche Austausch des Ministers mit Verantwortlichen aus der Betriebsgastronomie zur Frage wie mehr regionale Lebensmittel in die Kantinenküchen kommen können, stand auf dem Programm“ zieht Kai Rückewold, Geschäftsführer des Verbandes, Bilanz. Auf die Besucherzahlen in der Brandenburg-Halle angesprochen zeigt er sich noch zufrieden, sieht aber eher einen Besucherrückgang im Vergleich zum Vorjahr. Auch dies – unabhängig vom Bahnstreik – vielleicht ein Hinweis auf die zugespitzte Lage und die daraus wachsenden Probleme für die Nahrungsmittelbranche.

Der Handel

In den vergangenen Messetagen stand insbesondere die intensive Kontaktanbahnung zum Lebensmitteleinzelhandel, der Gastronomie und Großverpflegung auf dem pro agro-Programm. Bereits vor dem Öffnen der Messetore, wurden Kaufleute und Einkäufer von EDEKA, REWE vor dem eigentlichen Besucheransturm mit ausgewählten Produzenten aus Brandenburg zusammengeführt, um über die neuesten Produkte, Aktionen und Liefermöglichkeiten informiert zu werden. Seit Jahren ein wichtiger Baustein für mehr Regionalität im Warenregal des Lebensmitteleinzelhandels, auf den Speisekarten und in den Kantinen. pro agro übernimmt hier als Kenner der Branche die Funktion der Schnittstelle zwischen Produzenten und Absatzpartnern und führt beide Seiten zueinander.

Die Produzenten

Auch die diesjährige Grüne Woche hat gezeigt, daß es an leistungsstarken Produzenten, guten Ideen und starken Verbindungen im Land nicht mangelt. Erfreulich also auch der Zusammenhalt und die Kooperationsbereitschaft unter den Unternehmen. Seien es Rohstoffe, seien es gemeinsame Produkte oder Vermarktungsaktionen oder einfach nur fachlicher oder betriebswirtschaftlicher Austausch; die Brandenburger Produzenten haben auf der Grünen Woche gezeigt, daß man sich als Einheit versteht. Wille, Können und Konzepte sind vorhanden, einhellige Meinung aber auch, daß stetig steigende Bürokratie, Personalmangel, Kostenexplosion in verschiedenen Bereichen und die zurückhaltende Kaufbereitschaft vor dem Hintergrund anhaltender Krisen und allgemein gestiegener Lebenshaltungskosten die größten und schwerst wiegenden Herausforderungen für die Zukunft und somit für das Überleben der eigenen Unternehmen darstellen.

Der Tourismus

Produkt und Herkunft sind für regionale Produkte eine untrennbare Verbindung. So spielen immer auch die Regionen, aus denen regionale Produkte stammen, eine wichtige Rolle auf der Grünen Woche und geben den vorgestellten Produkten zusätzliche Identität. Auch die Tourismusbranche wartet seit Jahren mit immer wieder neuen Angeboten auf. So zum Beispiel auch die Gewinner des diesjährigen pro agro-Marketingpreises in der Kategorie „Land- und Naturtourismus“, die „SlowTrips“ aus dem Seenland Oder-Spree oder die Idee des „Ruppiner Tour’nbeutel“ aus dem Ruppiner Seenland und vieles mehr. 

Die Verbraucher

pro agro präsentierte den Verbrauchern an zwei Standorten in der Brandenburghalle Informationen und Angebote. Zum einen an einem Informationsstand, an dem über Land- und Naturtourismus, Pferdeurlaub und Einkaufen beim Bauern mittels verschiedener Broschüren informiert wurde, zum anderen am Kochstudio der Brandenburghalle, an dem, im Auftrag des Landwirtschaftsministeriums, nicht nur einzelne Gasthäuser und deren Regionen durch die Küchenchefs beworben werden. „Es geht auch hier um die Darstellung regionaler Wirtschaftsketten – oder „Wirtschaftspartnerschaften im ländlichen Raum“, wie der Verband es auch gern formuliert. Vom Acker oder der Weide bis auf den Teller. Das Gasthaus als Teil der regionalen Infrastruktur, als Partner der Landwirtschaft und Produzenten, die den ländlichen Raum prägen.“ erklärt Dennis Kummer, Fachbereichsleiter Land- und Naturtourismus beim Verband pro agro und in dieser Funktion auch Projektleiter für das Kochstudio in der Brandenburghalle.

Fazit:

Der gefühlte Besucherrückgang in der Brandenburghalle hatte zwar einen Einfluß auf die Quantität der Kontakte zu Endverbrauchern für die Themen rund um ländlichen Tourismus und Einkaufen beim Bauern, nicht jedoch auf die Qualität. Im Gegenteil: Es darf festgestellt werden, daß die Menschen, die sich für die Themen interessieren, bereits deutlich informierter an den Stand treten als noch vor einigen Jahren und gezielte Angebot anfragen.

Die vermittelnde Arbeit zwischen Produzenten und Absatzpartnern wurde auch in diesem Jahr mit großem Engagement auf Seiten aller Beteiligter fortgeführt. Bleibt zu wünschen, daß auch die Verbraucher dieses honorieren und mit ihrem bewußten Griff zum regionalen Produkt auch weiterhin und verstärkt für den Erhalt regionaler Wirtschaftsstrukturen beitragen werden.

Große Herausforderungen für die Brandenburger Agrar- und Ernährungswirtschaft liegen aber weiterhin in den politischen Rahmenbedingungen. Diese konnten auf der Grünen Woche am Rande politischen Vertretern gegenüber thematisiert werden und stellen auch für den Verband pro agro für die weitere Arbeit einen wichtigen Punkt im Aufgabenheft dar. Der Verband pro agro möchte sich an dieser Stelle bei allen Produzenten, den teilnehmenden Absatzpartnern und den engagierten Vertretern der Politik für die vertrauensvolle Zusammenarbeit im Vorfeld und auf der Grünen Woche bedanken und verbindet damit die Hoffnung, auf diese Wiese annehmbare Lösungen für die genannten Herausforderungen gemeinsam erarbeiten zu können.

weiterführende Links:

www.landurlaub-brandenburg.de

www.brandenburger-landpartie.de

www.proagro.de

Der Verband pro agro engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Angeboten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus.

pro agro – Marketingpreisgewinner 2024 ausgezeichnet

Paaren Glien / Berlin – Am 19. Januar zeichneten Landwirtschaftsminister Axel Vogel, pro agro Vorsitzende Hanka Mittelstädt und pro agro Geschäftsführer Kai Rückewold auf der Grünen Woche in Berlin die Gewinner des pro agro-Marketingpreises 2024 in den drei Kategorien Direktvermarktung, Ernährungswirtschaft, Land- und Naturtourismus sowie des Edeka-Regionalpreises 2024 aus. Aus insgesamt 60 Bewerbungen hat am 30. November 2023 eine Fachjury 3 Gewinner pro Kategorie bestimmt.

Am 30. November 2023 wurden die Bewerbungen von einer Fachjury aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft, Tourismus, Lebensmitteleinzelhandel, Medien und Wissenschaft unter Leitung des Verbandes pro agro begutachtet, bewertet und die ersten drei Preisträger aller Kategorien gekürt. Zusätzlich wählte EDEKA, als einer der starken Partner für die Vermarktung regionaler Produkte im Einzelhandel Brandenburg-Berlins aus den Bewerbern der Kategorien Ernährungswirtschaft und Direktvermarktung in diesem Jahr sogar zwei Preisträger für den EDEKA-Regionalpreis 2024.

Eine Auflistung der Gewinner und entsprechende Erläuterungen weiter unten in dieser Presseinformation, ebenso die Zusammensetzung der Jury.

„Unsere Brandenburger Unternehmen und Branchenpartner waren im letzten Jahr besonders aktiv und haben noch mehr Energie ins Marketing ihrer Produkte und Konzepte gesteckt. Das zeigt sich an den 60! Produkt- und Vermarktungsideen, die uns für den Marketingpreis 2024 erreicht haben. Das sind fast doppelt so viele wie im Vorjahr. Insbesondere in der Direktvermarktung und im Land- und Naturtourismus verzeichneten wir mehr Bewerbungen als in den Vorjahren.“ erklärt Kai Rückewold, Geschäftsführer des Verbandes pro agro und führt fort: „Dieses Engagement wollen wir durch unseren Marketingpreis würdigen und wertschätzen. Gerade in Zeiten wie diesen ist es wichtig, positive Signale zu setzen.“

Die Produktideen und Vermarktungskonzepte aller Wettbewerbsteilnehmer des pro agro-Marketingpreises 2024 werden in der Broschüre Neues aus Brandenburg. Ein Land voller Ideen vorgestellt. Die Broschüre gibt es nach der Preisverleihung vor Ort am pro agro-Stand sowie an der Schauvitrine zum Wettbewerb in der Brandenburghalle und als Flipbook auf den Seiten des Verbandes pro agro.

Der pro agro-Marketingpreis, den der Verband bereits seit 2000 jedes Jahr im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin verleiht, zählt zu einer der begehrtesten Trophäen in der regionalen Ernährungs- und Tourismus-Branche. Die zentrale Botschaft lautet: Brandenburg ist Kreativität, Innovation und Unternehmertum.

Für den pro agro-Marketingpreis gingen in der Kategorie Direktvermarktung 24, in der Kategorie Ernährungswirtschaft 19 und in der Kategorie Land- und Naturtourismus 17 Bewerbungen ein.

Der Verband pro agro engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Angeboten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus.

Weitere Informationen zum Marketingpreis 2024 und den Wettbewerben der Vorjahre erhalten Sie unter:

www.proagro.de/marketingpreis/

Das Flipbook der Broschüre Neues aus Brandenburg. Ein Land voller Ideen finden Sie unter:

https://www.proagro.de/flipbooks/2024/proagro-marketingpreis/

Preisträgerpro agro-Marketingpreis 2024

Direktvermarktung

1. Platz           Lieblingsmist

Die MQ Ranch war ein touristischer Betrieb und existiert seit über 23 Jahren. Mit Corona stand das Unternehmen vor dem Aus. Anstatt den Betrieb aufzugeben, hat man sich im Jahr 2020 für einen neuen Weg entschieden und mit der Entwicklung eines natürlichen Düngerkonzeptes begonnen. Nach vielen Rückschlägen und Lehrgeld hatte die MQ Ranch 2021 ihr fertiges Produkt „Lieblingsmist“. Hierbei handelt es sich um eine Marke hinter der sich inzwischen verschiedene Düngerprodukte wie Rasendünger, Dünger für Beete und Pflanzen, Herbstdünger, Urban Gardening Dünger u.a. befinden. Eines der Basisprodukte des Düngers ist Pferdemist, den die eigenen Pferde täglich auf der MQ Ranch und den Pferdehöfen der Umgebung produzieren. Der Bau einer eigenen Trocknungs- und Produktionsanlage ermöglicht es, den Basisstoff zu verarbeiten und das Produkt selbst herzustellen. Inzwischen werden zusätzliche Düngersorten aus Kaffeehäutchen, Kakaoschalen und Schafwolle hergestellt. Der Dünger wird in Handarbeit in braunen Packpapiertüten verpackt, vernäht und versendet. Zur besseren Vermarktung der Produkte wurde das umfangreiche Portal www.mq-ranchshop.de gestartet und mit weiteren Produkten und Artikeln angereichert, die in Verbindung mit den Düngerprodukten stehen.

Märkische Quarter Horse Ranch GmbH
Pappelweg 8c
16775 Löwenberger Land
Geschäftsführer: Günter Mainka

Telefon: 033088/5091 0
g.mainka@mq-ranch.de
lieblings-duenger.de

2. Platz          Altdöberner Baumkuchen seit über 100 Jahren

In der Traditionsbäckerei und -konditorei Schauwerk wird Besuchern durch eine gläserne Produktion das traditionelle Backhandwerk wieder näher gebracht und so das Bewusstsein für regionale handwerkliche Produkte gesteigert. Das Produkt mit der längsten Tradition ist der Altdöberner Baumkuchen. Hinter den Glasscheiben und bei Backkursen können Kunden sehen, wie aus frischen regionalen Zutaten die Masse des Altdöberner Traditionsbaumkuchens entsteht. Fürdas Schaubacken wird die über 100-jährige Baumkuchenmaschine mit Birkenholz angefeuert. Am warmen Feuer erfahren Interessierte schließlich mehr über die Herstellung, können selbst die Walzen per Hand drehen und den Altdöberner Baumkuchen anschließend verkosten. Im Anschluss wird der noch heiße Baumkuchen aprikotiert und nach dem Abkühlen mit hochwertiger Schokolade überzogen. Das Angebot hat sich über die Jahre erweitert. So gibt es den Altdöbener Baumkuchen mittlerweile auch in den Varianten Sanddorn und Pistazie-Nuss.

Café Schauwerk
Markt 2,
03229 Altdöbern
Inhaberin: Marie Läser

Telefon: 035434/665960
info@cafe-schauwerk.de
cafe-schauwerk.de

3. Platz           Salatproduktion – alles aus einer Hand

Ganz nach dem Motto „Alles aus einer Hand“ entstand 2020 die Idee zur Herstellung von Salaten aus den eigenen Produkten. Als erste Salatkreation wurde der Kartoffelsalat nach typisch brandenburgischem Rezept aus 100 % eigens angebauten Kartoffeln zubereitet. Mit Erweiterung der Produktpalette kamen u.a. Fleischsalat und Rindfleischsalat hinzu. In den Salaten steckt als Hauptzutat zu 100 % das Fleisch aus der eigenen Tierhaltung. In diesen geschlossenen Kreisläufen besteht so die beste Kontrolle über Qualität und Beschaffenheit der Produkte. So kann ein höherer Veredlungsgrad bei den Produkten erreicht werden. Die Herstellung, Verarbeitung und Vermarktung in der Region, mit kurzen Transportwegen leistet gleichzeitig einen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Mittlerweile umfassen elf Sorten die Angebotspalette. Als weitere Zutaten der Salate werden u.a. Gurken und Zwiebeln aus der Spreewaldregion, sowie die regionale Kunella Mayonnaise verwendet. Damit steckt nicht weniger als 99,9 % Brandenburg in den Salaten.

Agrargenossenschaft Neuzelle eG
Lindenpark 1,
15898 Neuzelle
Geschäftsführer: Frank Matheus

Telefon: 033652/251
info@agrargenossenschaft-neuzelle.de
agrargenossenschaft-neuzelle.de

Ernährungswirtschaft

1. Platz          „Die Weide lebt“ –  Gemeinsam für mehr Artenvielfalt

und gleichzeitig auch einer der beiden Preisträger des EDEKA Regionalpreises

Die heimische Artenvielfalt ist zunehmend bedroht – Zeit zu handeln! Als 100 % Bio-Molkerei liegt es der Gläserne Molkerei besonders am Herzen ein gutes Miteinander zwischen Menschen und Natur zu schaffen – doch „nur Bio“ zu sein, reicht ihnen nicht aus. Sie gehen einen Schritt weiter! Mit ihrer Initiative „Die Weide lebt!“ schützen und stärken sie die Artenvielfalt auf ihren Weiden, Wiesen und Feldern in Brandenburg nachhaltig. Ziel ist es, mindestens 20 % der Flächen auf allen Partner-Höfen zu hochwertigem Lebensraum für Artenvielfalt zu gestalten. Dazu setzt die Gläserne Molkerei mit ihren Landwirten zahlreiche Naturschutzmaßnahmen um – und so wird man gemeinsam zu wahren Lebensrettern! Insbesondere für Tier- und Pflanzenarten, die in Brandenburg häufiger vorkommen als andernorts, wie die Großtrappe oder das Braunkehlchen. „Die Weide lebt“ betont, dass der massive Artenrückgang der vergangenen Jahrzehnte schnelle Schutzmaßnahmen erfordert, die über die ökologische Bewirtschaftung hinausgehen. Die Gläserne Molkerei setzt daher ein Exempel, wie die Bio-Landwirtschaft voran gehen kann und zeigt, wie beides möglich ist: beste Bio-Produkte und ein artenreiches Ökosystem. Über einen QR-Code auf den Verpackungen gelangt der Verbraucher auf eine Website, auf welcher die Gläserne Molkerei die Maßnahmen der Partnerhöfe zum Schutz der Artenvielfalt in kleinen Videos darstellt. So weiß dieser, dass mit dem Genuss jedes Bio-Produktes die Natur geschützt wird.

Gläserne Molkerei GmbH
Molkereistraße 1,
15748 Münchehofe
Geschäftsführung: Carola Appel und Stefan Süßenguth

Telefon: 033760/2077-0
info@glaeserne-molkerei.de
glaeserne-molkerei.de

2. Platz          WertWeideRind – Artgerechtes Rindfleisch für die Hauptstadtregion

Das Praxisprojekt „WertWeide-Rind“ – unter Förderung des BMBF – hatte es sich zur Aufgabe gemacht die praktische Umsetzung einer regionalen Lieferkette Rind „vom Hof zur Kantine“ zu erproben und zu etablieren. Dabei wurde von Beginn an, die Mitwirkung von landwirtschaftlichen Erzeugern, dem Zerlege- und Verarbeitungspartner und den Kantinen großgeschrieben. Wissenschaftlich begleitet ist so bei der EWN in Eberswalde ein Produktbereich entstanden, der bis dahin als direkter Vertriebsweg von Qualitätsrindfleisch nicht bestanden hat. Mit dem Angebot „WertWeideRind“ ist eine sehr transparente regionale Herkunfts- und Qualitätsgarantie für Kunden aus der Gemeinschaftsverpflegung und Betriebsgastronomie entstanden. Die Mutterkuh- / Weidehaltung und Mastprozesse sind allen Beziehern transparent (Basis ist das Qualitätszeichen Gesicherte Qualität aus Brandenburg) und können ohne „Vertrauensrisiko“ an die Kantinennutzer kommuniziert werden. Im Laufe des Projektes ist deutlich geworden, dass die Ganztierverwertung ein ökonomischer Schlüsselfaktor ist.

EWN Wurstspezialitäten GmbH & Co. KG
Joachimsthaler Strasse 100,
16230 Britz
Geschäftsführer: Sebastian Kühn

Telefon: 03334/2730
s.kuehn@eberswalder.de
eberswalder-direktverkauf.de
eberswalder.de

3. Platz          Golßener Kartoffelsalat mit Leinöl & Senf

Der Kartoffelsalat mit Leinöl & Senf entspricht zu 100 % dem heutigen Zeitgeist. Er zeichnet sich durch die besondere Natürlichkeit, Regionalität sowie Frische aus und ist zudem umweltschonend. Der Feinkostsalat steht für eine langjährige Tradition und Qualität. Er überzeugt mit seinem Geschmack, der sich aus den drei Brandenburger Inhaltsstoffen Leinöl, Gurken und Meerrettich zusammensetzt. Durch die Stärkung der Region möchte Golßener dem Produkt ein „Wir-Gefühl“ verleihen. Golßener möchte die Regionalität fördern und die Kundenwünsche wie Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Natürlichkeit erfüllen. Besonders aktuelle und wichtige Trends sind die „Regionalität“, der „Umweltschutz“ und „Gesunde Lebensmittel“. Konsumenten sind verstärkt daran interessiert, was in dem Produkt enthalten ist und woher es kommt. Regionalität und Umweltschutz gehen Hand in Hand, denn wer regional einkauft, unterstützt nicht nur seine Heimat, sondern auch die Umwelt. Es entstehen kurze Transportwege, wodurch die CO2-Emission so gering wie möglich gehalten wird. Mit der von Golßener gewählten Verpackung auf Mono-Basis wird ebenfalls auf die Umwelt geachtet, indem überschüssiger Plastikmüll vermieden wird. Um Lebensmittelabfälle zu minimieren, gibt es den Kartoffelsalat je nach Bedarf in 500g- oder 200g-Packungen.

Golßener Lebensmittel GmbH & Co. Produktions KG
Am Klinkenberg 1,
15938 Golßen
Geschäftsführer: Rainer, Michael und Jens Kempkes

Telefon: 030/4355820
info@golssener.de
golssener.de

Land- und Naturtourismus

1. Platz      Slow trips im Seenland – Zeit für Land und Leute

Europäische Alltagskulturen mit touristischem Wert treffen auf spannende Persönlichkeiten, welche die Teilnehmer in ihre Welt eintauchen und hinter die Kulissen blicken lassen. Brauen und backen, Wildkräuter sammeln und verarbeiten, musizieren mit Steinen, Fossilien suchen, Glasperlen herstellen, Waldbaden, eine Orgelpfeife bauen, mit Alpakas und Eseln wandern oder persönliche Kunstwerke mit Farbe oder Kamera herstellen: bei den slow trips, von leicht unkonventionell bis komplett ausgefallen, ist für jeden das Passende dabei. Den Auftakt für die Entwicklung der slow trips bildete ein internationales Leader-Projekt mit der LAG Märkische Seen. Slow trips setzen nicht auf das Abklappern von Sehenswürdigkeiten. Ganz im Gegenteil sollen und dürfen sich slow trips -Teilnehmer Zeit für Land und Leute nehmen und den Erzählungen der Einheimischen lauschen. Man wird zur Entschleunigung eingeladen und hat die Möglichkeit, regionaltypische Produkte kennenzulernen und besondere Handwerkskunst herzustellen, um reicher an Erfahrung und mit einem besonderen Erlebnis in der Tasche wieder nach Hause zu gehen. Dabei soll sich der Gast wie ein Einheimischer auf Zeit fühlen. Nicht zuletzt sind alle slow trips umweltfreundlich konzipiert worden. Die mehr als 30 unterschiedlichen Angebote sind mit ihren Inhalten und Buchungsmöglichkeiten auf der Webseite ausführlich dargestellt.

Seenland Oder-Spree e.V.
Ulmenstraße 15,
15526 Bad Saarow
Geschäftsführerin: Ellen Rußig

Telefon: 033631/868100
info@seenland-os.de
seenland-oderspree.de
slow-trips.de

Die neue Fährverbindung zwischen dem deutschen Aurith und dem polnischen Urad ist mit ihrer rein touristischen Ausrichtung eine Alternative zur Stadtbrücke in Frankfurt (Oder). Erstmals seit 1945 bietet sie die Möglichkeit, die Oder zwischen Frankfurt (Oder) und Coschen zu überqueren und stellt einen Meilenstein in der regionalen Tourismusentwicklung des Oderlandes dar. Auf beiden Seiten des Flusses ist der Anschluss an die jeweiligen Radwegnetze gegeben. So kann der Besucher die Grenzregion neu erleben. Ziel ist es, den grenzüberschreitenden, grünen Tourismus zu stärken, Neugierde auf das jeweils andere Land zu wecken, örtliche Unternehmen, die vom Tourismus profitieren, zu unterstützen und die Region, als lohnendes, touristisches Ziel, bekannter zu machen. Zu diesem Zweck wurde die Broschüre „Beiderseits der Oder“ inklusive der mit Beschreibungen versehenen Karte „Schlaube Oderland“ erstellt. Die ausgearbeiteten Touren sind auf verschiedenste Bedürfnisse abgestimmt und reichen von kurzen Visiten bis hin zu zehnstündigen Fahrten.

2. Platz          Neue Oderfährverbindung Aurith-Urad

RGV Schlaube Oderland e.V.
Seestraße 7,
15295 Brieskow-Finkenheerd
Geschäftsführerin: Marta Sztelmach-Wiecek

Telefon: 033609/728811
info@schlaube-oderland.de
schlaube-oderland.de

2. Platz          Elbe Resort Alte Ölmühle Wittenberge

Perfekte Landidylle, frische Luft, ein weiter Blick, interessante Gastronomie, handgemachte Produkte, Wellness und gleichzeitig die Möglichkeit sich sportlich zu betätigen, all das zeichnet das Elbe Resort Alte Ölmühle in Wittenberge aus. Raus aufs Land. Gewohnheiten brechen. Sich frei und unendlich fühlen. Das Elbe Resort Alte Ölmühle in Wittenberge verbindet all das, um die Wünsche aller Gäste zu erfüllen. Das 4 -Sterne – Hotel besitzt neben zwei Restaurants, einer Nachtbar und einer Sommerbar sowie einer Konzert- und Eventlokation noch weitere Annehmlichkeiten, damit jeder Gast auf seine Kosten kommen kann. So verbirgt sich hinter dem Wellnessbereich ein sehr hochwertiges Loft SPA, aus dessen Saunen und der Loft-Terrasse man direkt auf die Elbe und in die weite Natur schauen kann. Neben dem Restaurant gibt es einen Tauchturm sowie verschiedenste Arten von Freizeitaktivitäten Radverleih, eine Zipline quer über den Hotel-Innenhof, Kanuverleih, SUPs, Motor- und Tretboote, eine Bowlingbahn und ein Fitnessstudio. Ebenfalls gibt es Touren durchs Land mit dem Oldtimerbus und 15 min entfernt liegt ein Familien-Freizeitpark. Regionalität wird sehr großgeschrieben. So werden den Gästen viele Produkte aus der Prignitz mit ihren Vorteilen nähergebracht. Im neuen Hofladen haben sie die Möglichkeit, die Produkte als Mitbringsel für Zuhause zu erwerben.

Genesis GmbH
Elbe Resort Alte Ölmühle
Bad Wilsnacker Str. 52,
19322 Wittenberge
Geschäftsführer: Jan Lange

Telefon: 03877/56799419
g.turban-schulz@oelmuehle.de
elbe-resort.de

3. Platz           Steg 17 – Tradition und Moderne in der klassischen Fischerei

Die Fischerei Rostin zeigt Wege auf, wie sich Tradition und Moderne in der klassischen Fischerei verbinden lassen. Sie verknüpft traditionelle Fischerei, nachhaltige Bewirtschaftung des Gewässers mit moderner Küche und einem Ort der Ruhe und Bildungsangeboten. Steg 17 möchte beweisen, dass es Wege in der Fischerei gibt, die ihr Aussterben verhindert. Die Fischerei Rostin fängt mit Reusen und Stellnetzen und verarbeitet die Fische fangfrisch vor Ort ohne Transportwege. In einem alten Schiffscontainer wird in einer modernen Küche der Fisch u.a. gekocht, gebraten oder als Fischbrötchen in gehobener Qualität zubereitet und angeboten. In der Outdoorküche wird Räucherware für den direkten Verzehr vor Ort oder zur Mitnahme bereitet. Um zu zeigen, dass Fisch nicht nur Fischstäbchen sind, bietet die Fischerei Schülern der Grundschule die Möglichkeit den Fischer bei der Arbeit zu besuchen und einen Tag im grünen Klassenzimmer am See zu verbringen. Auch Erwachsene können mit dem Fischer auf den See fahren und mehr über die Arbeit erfahren. Abgerundet wird das Angebot des Steg 17 mit der Möglichkeit des Erwerbs von Angelkarten, Räucherkursen, einer Kinderangelschule, der Ausleihe von Ruderbooten oder einem Menü auf einem Spreewaldkahn. Aktuell ist der Bau eines Aquariums mit heimischen Fischen in Planung.

Steg 17 – Fischerei Rostin
Zühlsdorfer Chaussee 7B
16348 Wandlitz
Geschäftsführer: Jürgen Rostin

Telefon: 033397/287796
steg17@web.de
steg17.de

EDEKA Regionalpreis – zwei Preisträger

bereits genannt:

„Die Weide lebt“ –  Gemeinsam für mehr Artenvielfalt der Gläsernen Molkerei Münchehofe, siehe 1. Platz der Kategorie Ernährungswirtschaft

sowie

Brandenburger Senf

Die Idee hinter dem Brandenburger Senf ist, die Regionalität der Klosterfelder Senfmühle GmbH sichtbarer zu machen, sowie das Bewusstsein für regionale Zutaten und Lebensmittel zu stärken. In Zusammenarbeit mit EDEKA sollte ein Produkt geschaffen werden, welches keine Fragen zur Herkunft offen lässt. Der Brandenburger Senf wird nicht nur in Brandenburg produziert, sondern enthält auch regionale Zutaten. In einem schonenden und langsamen Nassmahlverfahren in der Klosterfelder Senfmühle bleiben alle wertvollen Inhaltsstoffe erhalten. Zudem wird großen Wert auf die traditionelle Herstellungsweise gelegt. Die Senfsaat kommt von einem Landwirtschaftsbetrieb aus Brandenburg, mit dem die Klosterfelder Senfmühle GmbH schon viele Jahre zusammenarbeitet.

Klosterfelder Senfmühle GmbH
Zerpenschleuser Straße 34,
16348 Wandlitz OT Klosterfelde
Geschäftsführerinnen: Constance Trautmann und Stefanie Mendling

Telefon: 03339/6574
kontakt@klosterfelder-senfmuehle.de
klosterfelder-senfmuehle.de

Die Jury

Die Jury des pro agro-Marketingpreises setzt sich zusammen aus Vertretern aus Wirtschaft, Politik, Tourismus, Wissenschaft, Handel und Verbände und Vermarktern. Für den Marketingpreis 2024 waren das:

pro agro auf der Grünen Woche – oder wie die Wurst ins Regal kommt

Berlin/Schönwalde-Glien – Touristische Angebote, Kochstudio und Stärkung der Vermarktung regionaler Produkte. Der Verband pro agro, vertritt über 400 Mitglieder der lebensmittelproduzierenden Land- und Ernährungswirtschaft sowie des Natur- und Landtourismus und nutzt als Agrarmarketingverband die Grüne Woche zur Verbraucheransprache und vor allem, um regionale Produkte in den Handel und somit an Frau und Mann zu bringen.

Traditionell ist der Eröffnungstag der Grünen Woche in der Brandenburghalle 21a auch „pro agro – Tag“. Gleich am 19. Januar stehen die Gewinner des pro agro – Marketingspreises 2024 sowie des EDEKA Regionalpreises 2024 auf der Hauptbühne und erhalten ihre Auszeichnungen durch Minister Axel Vogel, pro agro-Vorstandsvorsitzende Hanka Mittelstädt und Geschäftsführer Kai Rückewold.

Erste Schritte auf dem Weg ins Regal

Kenntnis voneinander und das Wissen um die jeweiligen Möglichkeiten sind Voraussetzung für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Produzenten und Handel. Eine zentrale Aufgabe des Verbandes pro agro während der Grünen Woche ist es daher, Hersteller regionaler Lebensmittel mit Entscheidern und Einkäufern des Lebensmittelhandels und der Gastronomie zusammenzubringen. So sind für den gesamten Zeitraum der Messe Rundgänge organisiert. Für größere Gruppen am frühen Morgen vor Messebeginn und mit kleineren Delegationen auch im Laufe der Messetage. Über 600 Vertreter von Handel, Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung und Direktvermarktung haben sich auf Einladung des Verbandes pro agro hierfür angemeldet und nutzen die Möglichkeit auf der Grünen Woche in kompakter Form die Brandenburger Produzenten mit ihren Produkten, an einem Ort versammelt, besser kennenzulernen. Für beide Seiten eine effiziente Form der Kontaktaufnahme und ein echter Mehrwert. „Allein die Veranstaltungen mit EDEKA (24.01.) und REWE (25.01.) werden über 350 Einzelkaufleute des Berliner und Brandenburger Lebensmittelhandels in die Brandenburg-Halle bringen. Zwei exklusive Stunden vor offiziellem Messebeginn stehen dann Ausstellern und Entscheidern miteinander zur Verfügung.“ berichtet Kristin Mäurer, Fachbereichsleiterin Agrar- und Ernährungswirtschaft beim Verband pro agro und für diese Aktivitäten verantwortlich. „Auf der Grünen Woche bietet sich vor allem eines – die Chance, im persönlichen Kontakt mit Verbraucherinnen und Verbrauchern aber vor allem mit Kaufleuten des Lebensmitteleinzelhandels und wichtigen Branchenpartnern zusammenzukommen“, ergänzt pro agro-Geschäftsführer Kai Rückewold und fügt hinzu: „Starke Verbindungen in Netzwerken und zwischen Menschen sind zu allen Zeiten die Grundlage von vertrauensvoller Zusammenarbeit, und in krisenreichen Zeiten wie diesen sind sie wesentlich, um gemeinsam Zukunftsperspektiven zu entwickeln. Diese Arbeit im Hintergrund ist neben aller Werbung für das Land und für seine Produkte gegenüber den Verbrauchern, die vielleicht wichtigste Aufgabe unseres Verbandes auf der Grünen Woche“

Brandenburger Kochstudio

Traditioneller Besuchermagnet der Grünen Woche ist auch das Brandenburger Kochstudio, das an jedem Messetag zu kulinarischen Reisen durch das Land Brandenburg einlädt. Spitzenköche aus den Regionen Brandenburgs wirbeln durch die offene Showküche, verraten Lieblingsrezepte mit regionalen Zutaten und werben für Ausflüge in die Region ihrer Gasthäuser.  Das Booklet „Rezepte aus der Märkischen Küche“ stellt die Kreationen aller 25 mitwirkenden Brandenburger Köche sowie deren Häuser vor.

Landtourismus und Veranstaltungen

Am pro agro – Infostand erhalten die Messebesucher umfangreiche Informationen zu Einkaufsmöglichkeiten bei Direktvermarktern, Hofläden und zu natur- und landtouristischen Angeboten. Experten des Verbandes stehen auch für ganz persönliche Fragen und Einkaufs- und Ausflugstipps zur Verfügung. Und auch erste Fragen zur Brandenburger Landpartie und dem Brandenburger Dorf- und Erntefest werden beantwortet.

Hintergrundinfo zum Verband pro agro:

pro agro ist der Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin. Seit 1992 gilt sein Engagement den Branchen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Dem Verband gehören Unternehmen, Vereine, Verbände aus dem Bereich des Land-und Naturtourismus, unter anderem Landgasthöfe und Pferdehöfe sowie aus der Agrar- und Ernährungswirtschaft, einschließlich der Direktvermarktung an. Der Verband pro agro vertritt das Gesamtinteresse aller Akteure des ländlichen Raumes der Region Brandenburg-Berlin. Mehr Informationen unter proagro.de

Presseeinladung – Bekanntgabe der pro agro-Marketingpreisgewinner

Potsdam – Am 19. Januar geben Landwirtschaftsminister Axel Vogel und pro agro Geschäftsführer Kai Rückewold auf der Grünen Woche in Berlin die Gewinner des pro agro-Marketingpreises 2024 in den drei Kategorien Direktvermarktung, Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus sowie den Edeka-Regionalpreis 2024 bekannt. Aus 60 Bewerbungen aus allen Sortimentsbereichen hat am 30. November 2023 eine Fachjury 3 Gewinner pro Kategorie bestimmt.

Termin:           Freitag, 19. Januar 2024

Zeit:                 13:15-14:15 Uhr

Ort:                  Grüne Woche Berlin, Bühne Brandenburg-Halle 21a

  • Unter gruenewoche-brandenburg-halle.de wird über einen verlinkten Live-Stream das Bühnengeschehen der Brandenburghalle übertragen, sodaß auch auf diesem Wege der Preisverleihung beigewohnt werden kann.

Unter dem Motto „Neues aus Brandenburg“ erreichten den Verband insgesamt 60 Bewerbungen aus den Kategorien Direktvermarktung (24), Ernährungswirtschaft (19) sowie Land- und Naturtourismus (17).

Teil der Veranstaltung ist auch die Bekanntgabe des Gewinners des EDEKA-Regionalpreises 2024, ausgewählt durch die EDEKA aus den Teilnehmern der Kategorien Direktvermarktung und Ernährungswirtschaft.

Der Verband pro agro engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Angeboten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus.

Ernährungswirtschaft Brandenburg sieht noch kein Ende der Durststrecke – Wachstumsimpulse für 2024 nicht in Sicht

Jährliches pro agro – Branchenbarometer erfasst die Stimmung von landwirtschaftlichen Direktvermarktern, Ernährungshandwerk und Lebensmittelherstellern aus der Hauptstadtregion

Schönwalde-Glien. Bereits zum dritten Mal veröffentlicht pro agro e.V. – das Branchenbarometer Ernährungswirtschaft Brandenburg kurz vor der Grünen Woche. Die Lebensmittelhersteller aus Brandenburg werden zur aktuellen wirtschaftlichen Lage, Zukunftsprognosen und wichtigen Herausforderungen befragt. 78 Prozent der Befragten, die auch Aussteller in der Brandenburg Halle sind, wollen mit ihrem Auftritt für steigende Bekanntheit regionaler Produkte sorgen, nur knapp die Hälfte erwartet auch positive Effekte für den eigenen Geschäftserfolg in 2024.

Das Wort Krise möchte eigentlich niemand mehr so richtig hören. Dennoch ist drei Jahre nach der ersten Befragung nur wenig Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Zu sehr haben Inflation und die Verunsicherung zur Wirtschaftsentwicklung bei Verbraucherinnen und Verbrauchern das Kaufverhalten verändert. Zwar stehen regionale Lebensmittel und deren Hersteller aus Brandenburg bei Umfragen nach wie vor hoch im Kurs, im Einkaufskorb aber landen häufig wieder verstärkt eher die preisgünstigeren Handels- oder Discountmarken statt der regionalen Produkte. Für die Brandenburger Ernährungswirtschaft eine bedrohliche Entwicklung! Weniger Absatz bei steigenden Kosten ist für jedes Unternehmen auf Dauer existenzgefährdend. „Oft denkt der Bürger bei den Preissteigerungen womöglich, dass es den Herstellern doch blendend gehen müsse. Von den Preiserhöhungen in den letzten 15 Monaten kommt beim Lebensmittelhersteller oder auch beim Landwirt nur ein Bruchteil an.“   mahnt Kai Rückewold, Geschäftsführer des Verbandes pro agro vor voreiligen Rückschlüssen. Pro agro vertritt die Interessen von rund 400 Unternehmen und Verbänden der Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie des Landtourismus´.

Zu den Fakten des Branchenbarometers 2023: Das vergangene Geschäftsjahr ist für 32 Prozent der Unternehmen schlechter und für weitere 23 Prozent sogar deutlich schlechter verlaufen als 2022. 23 Prozent beurteilen die ohnehin schwierige Marktlage als gleichbleibend. Das verändert sich auch nicht bei der Prognose für 2024.  Für 76 Prozent der Unternehmen ist keine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage in Sicht. Knapp zwei Drittel von diesen erwarten sogar, dass es schlechter werden wird.

  

Da ist es kaum verwunderlich, dass rund 70 Prozent der Umfrageteilnehmer keine Neueinstellungen in diesem Jahr vornehmen wollen und Investitionen über 500.000 Euro nur bei wenigen Unternehmen auf der Agenda stehen. Wenn investiert werden kann, werden Ausgaben für Maschinen und Gebäude geplant. Bereits 2023 konnten ursprünglich geplante Investitionen  nur von 45 Prozent der Befragten komplett realisiert werden. Um eine nachhaltige Zukunftsperspektive zu sichern, sehen 81 Prozent eine Erlössteigerung zwischen mehr als 10 bis über 20 Prozent für ihre Produkte als notwendige Basis.

Welche Herausforderungen belasten die Erholung für die Branche besonders stark?

Vielleicht ein wenig überraschend stehen steigende Beschaffungskosten für Rohstoffe (62% der Antworten) und gestiegene Personalkosten (60%) auf den ersten Plätzen des Rankings, allerdings dicht gefolgt von den allgemein an erster Stelle erwarteten, gestiegenen Energiekosten (55%). Mit dem identischen Prozentwert wie Energiekosten, wird die Überbürokratisierung als größte Zukunftsproblematik gesehen. „Die Frustration über die Bürokratie nimmt immer stärker zu. Klein- und mittelständische Unternehmen haben oft den identischen bürokratischen Aufwand zu leisten wie Großkonzerne. Da ist ein Ungleichgewicht entstanden, dass für die Branche nicht mehr tragbar ist. Wachstumsorientierte Mittelstandspolitik, darf nicht Alles und Alle über einen Kamm scheren.“ fordert der Geschäftsführer von pro agro praxisorientiertere Regelungen bei Vorschriften, Verordnungen und Gesetzen. Die Angst vor noch mehr Bürokratisierung schlägt bei der Langfristprognose bis zum Jahre 2030 noch deutlicher durch: Mit 61 Prozent ist es mit Abstand der höchste Wert bei den Nennungen der größten Herausforderungen.

Hintergrundinfo zum pro agro Branchenbarometer:

Teilnehmer: Rund 650 Unternehmen wurden an der Online-Befragung beteiligt. 97 Unternehmen haben mitgemacht.

Umsätze: 46 Prozent der teilnehmenden Betriebe haben einen Jahresumsatz bis zu einer Million Euro. Bis 10 Millionen Umsatz setzten 31 Prozent der Umfrageteilnehmer um, weitere 12Prozent bis 25 Millionen Euro und darüber: Von allen teilnehmenden Betrieben liegen fünf Prozent bei einem Umsatz über 75 Millionen.

Beschäftigte in Vollzeit: Rund 40 Prozent der Unternehmen beschäftigen weniger als 5 Mitarbeiter, 13 Prozent haben über 100 Beschäftigte. Das Branchenbarometer hat keinen Anspruch auf Repräsentativität. 79 Prozent der Umfrageergebnisse kommen direkt von pro agro–Mitgliedern.

Der Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.

Regionalkampagne geht in die dritte Phase

Die auf 30 aktive Mitstreiter angewachsene Unternehmer-Initiative Ernährungswirtschaft Brandenburg wartet gespannt auf den 2. Runden Tisch Ernährungswirtschaft mit den Ministern Dr. Jörg Steinbach (MWAE) und Axel Vogel (MLUK) am 18. Dezember in Potsdam. Nach dem ersten Austausch im Mai dieses Jahres (siehe pro agro-Newsletter 06/2023) sind die Erwartungen bei den Unternehmern hoch: Die Minister hatten seinerzeit zugesagt, sowohl bei den Themen Verbraucherkommunikation, Investition und Finanzierung als auch mit Blick auf die enorm gestiegenen Kosten hilfreiche Lösungen zu finden. Die Unternehmen setzen nun auf valide Rahmendaten durch die Politik, um ihre Budgets an die geplanten und notwendigen Aktivitäten im Rahmen der Kampagne „Regionale Lebensmittel kaufen – jetzt erst recht!“ anpassen zu können.

Aus Sicht der Initiatoren, die bereits viel Geld und Zeit in die Kampagne investiert haben, stellt sich die Lage folgendermaßen dar: Nach fast einem Jahr seit der ersten „Solidaritätsaktion Regionale Ernährungswirtschaft“ mit aufmerksamkeitsstarken Kundgebungen vor dem Potsdamer Landtag und dem Berliner Senat wird die Negativdynamik der wirtschaftlichen Krise bei den Ansprechpartnern der Politik offensichtlich noch nicht so energisch angegangen, wie es aufgrund der ökonomischen Bedeutung der Ernährungswirtschaft für das Land Brandenburg eigentlich angezeigt wäre. Auch deshalb hat die Unternehmer-Initiative die Fraktionsvorsitzenden der im Landtag vertretenen Parteien und die beiden Vorsitzenden der jeweiligen Fachausschüsse Wirtschaft und Agrarwirtschaft auf diesen Sachverhalt aufmerksam gemacht.

Tatsache ist, dass sich die Situation der Unternehmen nicht verbessert hat. Die massiv gestiegenen Kosten (Energie, Rohstoffe, Löhne und Gehälter) können kaum an den Handel weitergegeben werden; Inflation und die damit verbundene Kaufzurückhaltung führen dazu, dass regionale Lieferanten mit teilweise deutlichen Absatzrückgängen zu kämpfen haben. Umso wichtiger ist es, die Verbraucher weiter für den Kauf regionaler Produkte zu gewinnen und die Bedeutung für Arbeitsplätze, den Erhalt des ländlichen Raums und die positiven Effekte durch kurze Transportwege und direkte Nähe zum Verbraucher zu kommunizieren.

Ab 1.12. wird auf den Kanälen der ProSieben-Gruppe für regionale Produkte aus Brandenburg geworben.

Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) hat den Verband pro agro Mitte Oktober gebeten, das Thema Regionalität im Rahmen einer Kommunikations-Kampagne noch einmal bis zur Jahreswende zu positionieren. Trotz des hohen Zeitdrucks konnte ein „sehenswerter“ Mix aus TV, Radio und Kinowerbung zusammengefügt werden. In Brandenburg und Berlin wird auf 130 Kinoleinwänden bis nach Weihnachten ein 25 Sekunden-Spot werben. BB-Radio öffnet mit der Crew der Morgenshow seit 27. November einen Adventskalender, bei dem regionale Lebensmittel von den Hörern entdeckt und gewonnen werden können.

Ferner wird erstmalig das Medium TV genutzt. Auf den Kanälen der ProSieben-Gruppe werden bis zu eine Million Haushalte beim Umschalten im Programm über einen Werbeframe zum Kauf regionaler Produkte aufgefordert. „Mit dem knapp sechsstelligen Budget können wir vor dem Weihnachtsfest bereits einen gewissen Aufmerksamkeitsdruck erzeugen. Leider erlauben die Mittel nur eine recht allgemeine Ansprache der Menschen, das heißt ohne die Nennung von Unternehmens- oder Produktmarken,“ freut sich der Koordinator der Kampagne, pro agro-Geschäftsführer Kai Rückewold, dennoch über die Chance auf intensive Verbraucherkommunikation. Um der genannten Aktion noch mehr Power zu verleihen, hat die Unternehmer-Initiative beschlossen, die seit November laufende Kampagne im Radio und auf den Kinoleinwänden mit einem eigenen Zusatzinvestment abzurunden.

Die Unternehmer setzen darauf, dass das Land Brandenburg den Wert der Lebensmittelproduzenten vor der Haustür richtig einschätzt und nach dem Jahresauftakt der Grünen Woche 2024 die aktive Verbraucherkommunikation weiter unterstützt und fördert. „Eigentlich gibt es für das Image des Landes Brandenburg keine besseren Botschafter als die regional erzeugten Lebensmittel auf den Tischen von über sechs Millionen Menschen in der Hauptstadtregion. Liebe geht eben nach wie vor durch den Magen.“ resümiert die Mitbegründerin der Initiative und Vorstandvorsitzende von pro agro, Hanka Mittelstädt, mit einem kleinen Schmunzeln.

Saisongeschäft mit Weihnachtsgänsen

Alle Jahre wieder…steht der Gänsebraten auf dem Tisch. In deutschen Haushalten wird das weihnachtliche Ritual nach wie vor gern zelebriert. Mag auch die festtägliche Speisekarte nicht den jährlichen Höhepunkt internationaler Kochkunst versprechen – für eine liebgewordene und gepflegte Tradition steht sie allemal: für deftige Hausmannskost im Kreise der Familie statt exotischer Kulinarik in Sterne-Restaurants. Wir sind der Frage nachgegangen, wie sich diese Tradition in Zahlen ausdrückt und welche Rolle das spezifische Marktgeschehen im Land Brandenburg spielt. Wobei es in diesem Bericht ausschließlich um Gänse geht und nicht um Puten, Enten & Co.

Werfen wir zunächst einen Blick auf die Gesamtsituation in Deutschland. Hier liefert uns das Statistische Bundesamt (Destatis) recht eindeutige Zahlen. So wurden hierzulande über das gesamte Jahr 2022 knapp 1,8 Millionen Tonnen Geflügelfleisch verbraucht. Die Rede ist dabei von Hühnern, Enten, Gänsen und Puten. Hühnerfleisch liegt mit gut 1,3 Millionen Tonnen einsam an der Spitze, gefolgt von Puten- (406.000 Tonnen) und Entenfleisch (gut 55.000 Tonnen). Weit abgeschlagen liegt Gänsefleisch mit gerade mal 22.000 Tonnen Verbrauch auf dem letzten Platz – ein klarer Hinweis darauf, dass die Gans eher ein Saisonprodukt ist. Darüber hinaus berichtet Destatis, dass die deutschen Gänsefleisch-Importe 2022 insgesamt knapp 14.800 Tonnen betrugen, wovon der Löwenanteil (gut drei Viertel) aus Polen und 21,5 Prozent aus Ungarn stammten.

Ergänzend schickte uns der Geflügelwirtschaftsverband Brandenburg die Information, dass in Deutschland jährlich ca. 800.000 Gänse gemästet werden, was einer Produktion von rund 4.100 Tonnen Gänsefleisch entspricht; davon wird etwa die eine Hälfte direkt vermarktet bzw. privat gehalten und die andere in Gänseschlachtereien verarbeitet und vermarktet. Das Preisniveau für deutsche Gänse liegt in diesem Jahr etwa auf dem Niveau von 2022, der Abgabepreis an Verbraucher pendelt zwischen 18 und 21 Euro pro Kilo Frischware. „Importware ist wesentlich günstiger zu haben“, sagt Geschäftsführerin Dr. Katharina Standke. „Diese Gänse kosten neun bis zehn Euro für ganze Schlachtkörper. Dabei handelt es sich allerdings um Tiefkühlware.“

Soweit die „Großwetterlage“ des Gänsefleischmarktes. Wie aber stellt sich die Situation hier in der Region dar? Der Verband schätzt die gezüchtete und verkaufte Zahl der Tiere in Brandenburg auf ca. 100.000 bis 120.000 Stück, was „über die letzten Jahre als recht stabil“ einzustufen sei. Es sei ferner davon auszugehen, dass etwa 60 Prozent frisch an Weihnachten und 40 Prozent zum Martinstag (ebenfalls frisch) oder als TK-Ware vermarktet werde. Die Nachfrage nach deutschen Gänsen wird als gut bezeichnet. Und: „Da die Geflügelhalter ihre Bestände als Folge der Vogelgrippe etwas reduziert haben, dürfte es keine Überhänge im Markt geben.“

Wie man sich das Weihnachtsgans-Geschäft (einschl. Martinstag) in der Praxis vorzustellen hat, soll am Beispiel zweier Betriebe aus Brandenburg dargestellt werden, nämlich Hof Kremmen und Dithmarscher Geflügel (Seddiner See).

Hof Kremmen. Hier werden vor Ort ca. 5.000 Tiere gemästet und nach der Schlachtung direkt (regional) vermarktet. Die Haltung ist artgerecht, d.h. die Gänse können sich „rund um die Uhr im nahrhaften Grünland des Rhinluchs bewegen. Wir nennen das auch gern bäuerlich, da wir das zugefütterte Getreide in unserem Betrieb selbst anbauen und ernten“, betont Geschäftsführerin Beate Gebauer. Etwa 55 Prozent der Tiere werden über den eigenen Hofladen stationär und online (kein Versand, nur Bestellservice) sowie 23 Prozent auf Wochenmärkten vermarktet; im Hofrestaurant kommen 17 Prozent des Bestandes zum Verzehr auf den Tisch und 5 Prozent verlassen als fertige Braten mit allen Beilagen den Betrieb. Der Kilopreis beträgt wie im Vorjahr 18,90 Euro. „Wir rechnen mit einer steigenden Nachfrage“, sagt die Geschäftsführerin.

Dithmarscher Geflügel. Im Unterschied zu regionalen Direktvermarktern ist der Vertrieb dieses Unternehmens bundesweit aufgestellt; verkauft wird die Ware praktisch ausschließlich über Absatzmittler. Entsprechend hoch liegen die Zahlen, die uns Geschäftsführer Mirko Pabel zur Verfügung gestellt hat. Da reden wir beispielsweise über eine Stückzahl von rund 200.000 Gänsen, die während der Saison in ganz Deutschland vermarktet werden, davon die Mehrzahl (60 Prozent) als tiefgekühlte Ware. Ebenso sieht das Verhältnis von ganzen Tieren zu Teilstücken aus, nämlich 60 zu 40 Prozent. Gut zwei Drittel der verarbeiteten Gänse (65 Prozent) werden an den LEH, ein Viertel an den Großhandel und der Rest anderweitig vermarktet.

Bei diesen hohen Stückzahlen stellt sich die Frage, woher das Unternehmen die Gänse bezieht. „Wir arbeiten mit ca. zwanzig Mastbetrieben in Nord- und Ostdeutschland zusammen, rund ein Drittel davon ist in Brandenburg angesiedelt.“, sagt Mirko Pabel. An den Endverbraucher geht frische Ware zum Preis von rund 18 Euro pro Kilo, wobei er je nach Region und Vertriebsweg zwischen 16 und 20 Euro schwanken kann. „Die Nachfrage ist lebhaft, Gänse werden rege gesucht“, fügt er hinzu. Sehr wichtig ist ihm der Hinweis, dass die von den Partnerbetrieben gemästeten Gänse ausschließlich in „bäuerlicher Freilandhaltung“ aufwachsen. Das sei durch unabhängige Kontrollen des Bundesverbands Tierschutz sichergestellt. „Die Gänse bekommen ausschließlich natürliches, gentechnikfreises Futter ohne Soja“, ergänzt er. Versteht sich, dass Lebendrupf und Stopfmast ein absolutes Tabu sind.

Auf Augenhöhe mit den Kunden

Frisch vom Acker: „Dürrenhofer“ Kartoffeln in Reih‘ und Glied.

Die Begeisterung für das Leben und Wirtschaften auf dem Lande wurde ihm in die Wiege gelegt: Uwe Schieban (Foto) ist auf dem elterlichen Hof, der seit Generationen im Familienbesitz ist, groß geworden und war dort tagein, tagaus von Nutztieren, Kartoffeläckern und Gemüsefeldern umgeben. „Ich wollte nie etwas anderes machen“, sagt der studierte Landwirt. Nach seinen Lehr- und Wanderjahren ist sein Traum Wirklichkeit geworden: Seit 2003 ist er neben Simone Hill Vorstand der Agrargenossenschaft Unterspreewald in Dürrenhofe, einem 260-Seeleen-Dorf nahe Cottbus – Land pur sozusagen.

„Das Dorf liegt am Ende der Welt“, sagt Schieban freimütig, was aber beileibe nicht heißen soll, dass man hier hinterm Mond lebt. Dafür sorgen schon allein die vielfältigen Aktivitäten der Agrargenossenschaft, die den Verbund von sieben gesellschaftsrechtlich selbstständigen Landwirtschaftsunternehmen koordiniert. Die drei Öko- und vier konventionellen Betriebe bewirtschaften 5.300 Hektar Fläche mit insgesamt ca. 4.000 Rindern. „Diese hohe Zahl von Tieren macht absolut Sinn, da mehr als die Hälfte unserer Flächen aus Grünland besteht“, erklärt er. Die Genossenschaft selbst ist im Verbund zuständig für Produktvermarktung, Hofküche und Landtechnik (Handel, Reparatur).

Die Rinder dienen der Haltung und Aufzucht von Milch- und Mutterkühen sowie der Bullenmast. Die Mütterkühe werden dabei von den Ökobetrieben gehalten, weil das Grünland im Spreewald derart strengen Bewirtschaftungsauflagen unterliegt, dass es sich lohnt, die entsprechenden Betriebe gleich als Biounternehmen zu führen. Das wiederum bringt einen ökonomischen Mehrwert bei der Vermarktung: Die höherwertigen Fleisch- und Wurstwaren leisten einen höheren Wertschöpfungsbeitrag. Die Milch wird komplett nach Ostsachsen geliefert und dort von der Molkerei Sachsenmilch Leppersdorf (einer Tochter von Müller-Milch) verarbeitet.

Im Rahmen der Genossenschaft wird ansonsten die ganze Bandbreite landwirtschaftlicher Produkte erzeugt: alle Getreidesorten sowie Mais und Sonnenblumenkerne; dazu Kartoffeln, Möhren, rote/weiße Bete und Gurken. Und natürlich Spargel, der in der Direktvermarktung neben den Kartoffeln eine große Rolle spielt. „Spargel ist hier vom Umsatz her die Nummer eins“ erläutert der Manager und ergänzt: „Wir verkaufen rund 400 Tonnen Kartoffeln direkt, bei Getreide sind es ca. 200 Tonnen.“ Wobei „Direktvermarktung“ heißt: über den Hofladen sowie auf regionalen Märkten und in der Gastronomie im näheren Umfeld.

Der Hofladen erfüllt eine Doppelfunktion: Zum einen gilt er als Einkaufs-Attraktion für die Ausflügler aus Berlin, zum anderen aber ist er – wichtiger noch – für das Dorf mangels Alternativen der Nahversorger für Güter des täglichen Bedarfs.

Auf ungefähr 500 qm Verkaufsfläche wird unter der Eigenmarke „Dürrenhofer“ eine Vielzahl von Produkten angeboten. Da findet man Fleisch- und Wurstwaren vom eigenen Rind oder Kartoffeln und Gemüse (z.B. Möhren, rote/weiße Bete, Gurken) aus eigenem Anbau und natürlich Spargel. Hinzu kommen verschiedene Mehlsorten aus eigenem Getreideanbau oder Leinöl.

Die Hofküche steuert ebenfalls zur Sortimentsvielfalt bei und ist mit den in Gläsern abgefüllten fertigen Gerichten praktisch zuständig für das Convenience-Sortiment. Hinzu kommen die Produkte etlicher Partnerbetriebe aus der Umgebung, so dass der Hofladen über ein breit gefächertes Angebot an Premiumwaren verfügt. Und nicht zu vergessen: die angegliederte, gut frequentierte Floristikabteilung. Sie bringt nicht nur naturfrische Farbe ins Spiel, sondern bessert auch die gesamte Direktvermarktungs-Bilanz auf, deren gut 1,5 Millionen Euro Jahres-Umsatz für das eher kleinteilige Geschäft schon ein Wort sind.

Gut frequentiert: Die Floristikabteilung des Hofladens

Solche bemerkenswerten Zahlen fallen einem natürlich nicht in den Schoß. Das heißt, wer so erfolgreich sein will, muss kräftig die Werbetrommel rühren. Die Instrumente reichen von der herkömmlichen Printwerbung über Social Media-Aktivitäten bis zu aufwändigen Live-Events. „Wir waren schon immer bei der Brandenburger Landpartie im Juni dabei“, beginnt Uwe Schieban seine beispielhafte Aufzählung. „Beim ersten Mal schauten vielleicht 20 Besucher vorbei. Heute tummeln sich 2.000 bis 3.000 Leute mit Kind und Kegel auf unserem Hof“, sagt er. Das sieht bei den anderen Hofveranstaltungen inzwischen nicht anders aus: beim Spargelanstich im April, beim Kartoffelfest im September oder beim Weihnachtsmarkt im Dezember.

Wer da meint, dass die Einwohner solche Massen-Events eher lästig (weil ruhestörend) finden – weit gefehlt: Das ganze Dorf ist da auf den Beinen und mischt kräftig mit. Wie übrigens auch der Genossenschaftschef höchstpersönlich. Denn wenn das musikalische Bühnenprogramm startet, schnappt er sich schon mal seine „Quetschkommode“ (Akkordeon), eilt auf die Bühne, spielt und singt mit.

Den größten Teil ihrer Produkte vermarktet die Agrargenossenschaft direkt: damit verbunden ist die Chance, „die Preise ein Stück weit selbst zu bestimmen“, so Schieban. Wiederverkäufer sind deshalb keineswegs außen vor: Auch der Lebensmittelgroßhandel, Hofläden und Supermärkte (Rewe, Marktkauf) in der Umgebung werden teilweise beliefert. Weitere Vertriebspartner sind durchaus willkommen. „Unser Vorteil ist, dass wir nahe an den Kunden sind. Wir wissen, was sie wollen und was ihnen schmeckt. Von diesem Wissen kann auch der Handel profitieren“, sagt er.

Edeka Dorfmann: „Regionalen Partnern Türen öffnen“

Aus der Vogelperspektive: So wird die gesamte Anlage des Zukunftsmarkts nach Fertigstellung aussehen (Foto: bloomimages GmbH)

Christian Dorfmann (Foto) ist ein Unternehmer mit Herzblut: zupackend, innovativ, zukunftsorientiert. Und ein richtiges EDEKA-Gewächs dazu. „Ich habe blau-gelbes Blut in mir“, scherzt er. Als Azubi hat er Lebensmittel nicht nur lieben, sondern auch präsentieren und verkaufen gelernt. In sieben Jahren Mitarbeit in verschiedenen Berliner EDEKA-Märkten und dem parallelen Besuch von Führungsseminaren und Aufbaulehrgängen hat er sich in Theorie und Praxis fit gemacht für die Selbstständigkeit. Im Jahre 2018, als er den blau-gelben Supermarkt in Ketzin (Havelland) übernahm, war er am Ziel. Oder besser gesagt: am Zwischenziel.

In den wenigen Jahren von 2018 bis heute hat Christian Dorfmann eine Menge auf die Beine gestellt. Erst hat er sein Stammgeschäft in Ketzin aufgemöbelt, dann folgte die Eröffnung des Funkstadtcafés in Nauen und des Nachbarschaftsladens „Nah & Gut“ ebendort. Für einen Jung-Unternehmer im Lebensmittelhandel hat er ein bemerkenswertes Expansionstempo vorgelegt – drei Geschäfte mit insgesamt 80 Mitarbeitern plus sechs Azubis. Und das nächste folgt sogleich: der „Zukunftsmarkt“, der im Spätsommer 2024 die Tore öffnen wird. In der zweiten Januarhälfte 2024 wird im Beisein von lokaler und regionaler Prominenz Richtfest gefeiert.

Der Name des neuen Objekts in der Nauener Südstadt ist Programm. Dort spielt eben richtig Zukunftsmusik, und zwar was das Konzept und das Warenangebot betrifft. So zeichnet sich die Architektur durch den Einsatz spezieller Materialien wie Holz, natürliche Dämmstoffe und CO2-armer Beton aus; überdies werden regenerative Energiequellen genutzt und vieles mehr (Details siehe hier). Auf 2.500 qm Verkaufsfläche finden bis zu 20.000 Artikel in den Regalen Platz. Innovativ ist in diesem Zusammenhang die bewusste Verbindung von Handel und Gastronomie, und zwar als gleichwertige Bereiche.

„Die Zukunft soll sich nicht nur in den baulichen Vorgaben zeigen, sondern auch im Inneren, also beim Warenangebot“, betont Christian Dorfmann. Darunter versteht er schwerpunktmäßig regionale Produkte aus dem Havelland. „Ich versuche, lange Lieferwege zu vermeiden: Warum soll die Tomate aus Werder erst die Reise ins Zentrallager nach Minden und wieder zurück machen, um bei mir im Regal zu liegen?“, fragt er. Außerdem will er den Weg vom Lieferanten zum Vermarkter gewissermaßen verkürzen: „Da ich in meiner Entscheidungsfreiheit recht flexibel bin, kann ich eher eine Partnerschaft auf Augenhöhe bieten und mit Handschlag besiegeln“, sagt er. So lassen sich die manchmal langwierigen und komplizierten Listungsprozesse vermeiden.

Integrierter Bestandteil des Ladenlayouts wird der so genannte Regionalmarkt sein, eine separate Fläche also, wo neue regionale Produkte eine prominente Präsentationsplattform erhalten „und nicht in der Masse der Ware untergehen“, wie der Kaufmann sagt. Hier können Lieferanten sich selbst und ihre Erzeugnisse persönlich vorstellen, Verkostungen anbieten und in direkten Kontakt mit Kunden treten. Optisch wird die Fläche so gestaltet, dass eine Hofladen-Atmosphäre entsteht. Solche und andere Aktionen sowie Warenangebote sollen künftig verstärkt digital kommuniziert werden. Das spart nicht nur Druckkosten (Handzettel), sondern ist auch der gegenwärtigen Zeit eher angemessen.

Laut Christian Dorfmann „liegt es in der Natur der Sache, dass wir im Havelland vor allem frisches und verarbeitetes Obst und Gemüse vermarkten wollen. Das ist schon immer die Gemüsekammer Berlins gewesen“. Grundsätzlich sei er indessen für alle Warengruppen offen. Zentral wichtig sei aber die Qualität der Produkte, und zwar nach den EDEKA-Standards. Langer Rede kurzer Sinn: „Ich will regionalen Partnern die Tür öffnen und mögliche Berührungsängste abbauen. Mir ist es wichtig, mit meinen Partnern persönlich über das Produkt, dessen Herkunft und Qualität zu sprechen. Lieferanten können sich schon heute bei mir melden; die Detailgespräche werden dann ab Januar stattfinden.“ Aktiv unterstützt wird die Lieferantensuche von pro agro. Nach der Grünen Woche 2024 wird der Verband eine Art „Stammtisch“ veranstalten, wo sich interessierte Erzeuger und Verarbeiter mit Christian Dorfmann über Produkte und Modalitäten der Zusammenarbeit austauschen können.

Zwei Neue im Team – Kaum dabei und schon einen Aufruf gestartet

Paaren im GlienWir stellen vor: Unsere neuen Botschafter für den Landurlaub in Brandenburg.

Steht unser Liebenthaler Pferdchen für den hier lebenden Auskenner und freundlich-geselligen Gastgeber, so ist unser Adebar ein gern immer wiederkehrender Gast, der auf Brandenburg „fliegt“ und neugierig durch das Land streift.

Motive gesucht

Nicht „nur“ den Spreewald, sondern ganz Brandenburg sollen unsere beiden Figuren künftig erleben und damit zur Nachahmung inspirieren. Mit einer ersten Postkarte startet der Verband pro agro auf dem „Berlin Travel Festival“ (1.-3. Dezember) und auf der „Pferd und Jagd“ in Hannover (7.-10. Dezember) die neue Gästeansprache. Für die Motive zukünftiger Postkarten rund um die Erlebnisse von Adebar und Pferdchen sind Anbieter, Urlauber und Brandenburger Institutionen aufgerufen, land- und pferdetouristischen Ideen, Kulissen und Erlebnisangebote für die beiden Maskottchen über landurlaub(at)proagro.de unter dem Betreff „Landerlebnisse“ vorzuschlagen.

Erste Inspirationen kann man vielleicht schon während eines unter landurlaub-brandenburg.de gebuchten Urlaubs im Dezember und Januar sammeln.

Kataloge, Tipps und Wissenswertes

Auf dem „Berlin Travel Festival“ gibt es unter anderem den neuen Katalog „Landurlaub Brandenburg 2024“ sowie den druckfrischen Katalog „Pferdeland Brandenburg 2024“. Unser Partner am Stand wird der Zeidler Holger Ackermann sein, bei dem die Besucher die Vielfalt der Reiseregionen Brandenburgs und, als besonderes Extra, allerhand Wissenswertes über die Vielfalt Brandenburger Blühpflanzen bei einer Honigverkostung erfahren und erschmecken können. Heide, Linde und Wildblumen; wie die Brandenburger Regionen, so hat auch jeder Honig seinen eigenen, liebenswerten Charakter, den es zu entdecken gilt.

Der Verband pro agro engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Angeboten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus.

Tag der Direktvermarktung und des Ernährungshandwerks

Bewährtes Format: Gelungener Mix aus unternehmerischer Praxis und politischer Flankierung

Auch die 16. Ausgabe der von pro agro und dem „Forum ländlicher Raum – Netzwerk Brandenburg“ organisierten Veranstaltung fand großen Zuspruch. Insgesamt 65 Teilnehmer aus Unternehmen der Direktvermarktung und des Ernährungshandwerks im Land Brandenburg, Vertreter der regionalen Wirtschaftsförderung und der ländlichen Entwicklung sowie Gäste aus Politik und Vermarktung waren am 19. Oktober der Einladung in die Heimvolkshochschule am Seddiner See gefolgt, um über innovative Vermarktungsstrategien zu diskutieren. Der von pro agro-Bereichsleiterin Kristin Mäurer moderierte inhaltliche Mix aus Grundsatzfragen, Praxiserfahrungen und Handlungsempfehlungen hatte sich auch diesmal bestens bewährt.

Zu Beginn der Veranstaltung wies die Unternehmerin und stellvertretende pro agro-Vorsitzende Dorothee Berger auf die fundamental wichtige Rolle der Ernährungswirtschaft in Brandenburg hin. Sie machte deutlich, dass es eben nicht nur um die Herstellung von Produkten, sondern auch um die Rolle der Branche im sozialen Gefüge des Landes geht. „Wir gehören zur ländlichen Familie“, sagte sie und ergänzte: „Wir sind das Rückgrat des ländlichen Raumes. Wir sind das Gesicht Brandenburgs.“ Es müsse darüber diskutiert werden, „wie wir unsere Bedeutung für das Land nicht nur in die Köpfe der Verbraucher, sondern auch in die Köpfe von Handel und Politik bekommen“.

Aus Sicht der Politik thematisierte MLUK-Staatssekretärin Anja Boudon die derzeit größten Herausforderungen der Branche, nämlich die massiv gestiegene Kostenbelastung der Unternehmen und die hohe Preissensibilität der Konsumenten. Politik und Wirtschaft müssten angesichts dieser Situation die Lieferketten resilienter gestalten und die regionalen Wertschöpfungsketten stärken. Sie bekräftigte, dass das Brandenburger Landwirtschaftsministerium weiter an der Seite der heimischen Lebensmittelerzeuger und -verarbeiter steht. Beispielhaft nannte sie unter anderem die Unternehmerinitiative „Regionale Lebensmittel kaufen – jetzt erst recht!“, die vom Ministerium unterstützt wird; weitere Förderung der Kampagne im nächsten Jahr stellte sie in Aussicht.

Der Wert der Veranstaltung besteht indessen nicht nur in der gegenseitigen Vergewisserung des kooperativen Miteinanders von Politik und Wirtschaft, sondern vor allem in der Wissensvermittlung über den Einsatz geeigneter und erfolgversprechender Vermarktungsinstrumente. So wurden auch diesmal etliche Best Practice-Beispiele präsentiert – wie immer aus berufenem Munde, meistens von handelnden Personen aus Brandenburg und nicht ohne Blick über den regionalen Tellerrand. Hier die Beispiele:

Dorothee Berger (links) und Anja Boudon (Mitte) sprachen die Eröffnungsworte, Benedikt Bösel war als einer von insgesamt acht Referenten eingeladen.

Kristin Rotherm, HOF Direkt – Die Zeitschrift für Direktvermarkter. Die Journalistin aus dem Landwirtschaftsverlag (Münster) stellte interessante Direktvermarktungs-Varianten vor, die über den üblichen Online-Shop oder Hofladen hinausgehen: z.B. Verkaufsautomaten (mit und ohne Bargeld) oder Selbstbedienungsläden. Alle Maßnahmen müssen von modernem Marketing (Website, Social Media etc.) begleitet werden. Informationen zur Zeitschrift finden Sie hier.

Benedikt Bösel, Gut & Bösel. Der Landwirt des Jahres 2022 aus Briesen (Mark) referierte über sein innovatives Konzept der regenerativen, multifunktionalen Landnutzung, das auf dem Leitmotiv beruht: „Vom Boden aus denken“. Zentrale Bausteine sind u.a. Biodiversität, Agroforst, neue Kompostierungs-Ansätze oder nachhaltige Weidewirtschaft und Tierhaltung.  Weitere Informationen finden Sie hier.

Hannes-Peter Dietrich, Ökohof Kuhhorst. Der Leiter des landwirtschaftlichen Betriebes in der Gemeinde Fehrbellin sieht ein „riesiges Potenzial“ für regionale Produkte. 120 Mitarbeiter, darunter 93 mit Behinderung, produzieren ein vielfältiges Lebensmittelsortiment nach Demeter-Standard. Direkter Kundenkontakt, Verlässlichkeit und authentisches Storytelling sind aus seiner Sicht unabdingbar für den Vermarktungserfolg. Weitere Informationen finden Sie hier.

Christoph Lehmann, Bergsdorfer Weiderind. Der Landwirt berichtete von der Rinderzucht seines in der Oberhavel gelegenen Betriebes. Die Besonderheit liegt hier in der geschlossenen lokalen Wertschöpfungskette – Geburt, Aufzucht, Schlachtung, Zerlegung und Verarbeitung der Tiere geschehen ausschließlich vor Ort. Die Produkte werden über den Hofladen, den Einzelhandel, die Gastronomie und die Marktschwärmereien vermarktet. Weitere Informationen finden Sie hier.

Marie Läser, Café Schauwerk. Die Konditormeisterin aus Altdöbern (Oberspreewald-Lausitz), erzählte, wie sie ihren Kindheitstraum von einem eigenen Café realisierte. Entstanden ist ein moderner Betrieb, dessen Name Programm ist: Die Kunden können den Genusshandwerkern nach dem Prinzip der „Gläsernen Produktion“ bei der Arbeit zuschauen. Das gilt auch für die Herstellung von Eis, dessen Qualität selbst Kunden aus der Ferne anlockt. Weitere Informationen finden Sie hier.

Uwe Schieban, Agrargenossenschaft „Unterspreewald“. Der Geschäftsführer präsentierte einen stark diversifizierten Betrieb, dessen Angebot auf drei Standbeine verteilt ist: Hofladen, Hofküche und Landtechnik. Die Lebensmittel aus landwirtschaftlicher Erzeugung firmieren in Anlehnung an den Standort des Betriebes unter dem Label „Der Dürrenhofer“. Großveranstaltungen sorgen neben dem vielfältigen Sortiment für Kundenbindung. Weitere Informationen finden Sie hier.

Franka Pätzke, Marktschwärmer. Die Netzwerkkoordinatorin Berlin-Brandenburg beschrieb die Online-Plattform für Direktvermarktung als ein dezentrales Netzwerk von Erzeugern und Verbrauchern aus einer Region. Beide Seiten sollen davon profitieren: die Verbraucher durch direkten Zugang zu regionalen Lebensmitteln und die Erzeuger durch faire Bezahlung. Weitere Informationen finden Sie hier.

Maik Neumann, Mobile Käserei Nordfriesland. Mit einem zur Käserei ausgebauten Kühl-Lkw steuert der Molkerei-Experte auf Bestellung Milchviehbetriebe in Schleswig-Holstein an und stellt vor Ort unterschiedliche Käsesorten her. Der Auftraggeber kann dadurch ohne hohe Investitionskosten das Angebot in seinem Hofladen vergrößern und erzielt darüber hinaus wesentlich bessere Erträge aus seinem Rohstoff Milch. Weitere Informationen finden Sie hier.

Homemade GbR: Voller Einsatz für die Region

„Multitasking“ ist für Eva Paulus kein modisches Organisations-Etikett, sondern gelebte Realität: Die wissenschaftlich geschulte und journalistisch versierte Medienfrau hat sich einerseits einen Ruf als exzellente Kommunikationsexpertin und kreative Impulsgeberin erarbeitet; dafür steht ihre Agentur für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Event-Marketing. Andererseits hat sie sich der Vermarktung regionaler Fleisch- und Wurstwaren sowie weiterer kulinarischer Spezialitäten verschrieben – dies wiederum unter dem Blickwinkel von Nachhaltigkeit, Tierwohl und Stärkung der regionalen Wertschöpfung. Beide „Gewerke“ managt die vielseitige Unternehmerin von Karstedtshof aus, einem Ortsteil von Wittstock/Dosse.

Dort, im Nordwesten von Brandenburg (Ostprignitz/Ruppin), hat Eva Paulus im Jahre 2015 gemeinsam mit ihrem Sohn Jo Thießen (siehe Foto), damals Student der Veterinärmedizin, einen landwirtschaftlichen Betrieb und die Vermarktungsgesellschaft homemade GbR gegründet. So kam es, dass sich auch der Junior im Multitasking übte, und zwar als Jungbauer, Vertriebler und angehender Tierarzt in Personalunion. „homemade – Da weiß man, wo’s herkommt“ lautet bis heute der Slogan des familiären Start-ups, der nicht nur den Firmennamen, sondern auch das Geschäftsmodell der beiden Macher programmatisch beschreibt.

„Begonnen haben wir nur mit Jo’s Idee und fünf eigenen Schafen. Über die Jahre ist daraus eine ansehnliche Herde mit rund 350 Köpfen auf ca. 55 Hektar gepachtetem Grünland und jeder Menge Familienarbeit gewachsen“, erzählt Eva Paulus. „Das haben wir bis ins Jahr 2022 mit viel Freude gemeinsam bewältigt. Dann folgte der Aufbau und die Eröffnung der ersten Tierarztpraxis, und wir mussten uns von der Landwirtschaft verabschieden. Auch bei uns hat der Tag einfach nur 24 Stunden.“ Bis heute dienen als „Rohstoff“ für die Fleisch- und Wurstverarbeitung allerdings noch immer die Schafe aus der ehemals eigenen Zucht und die Charolais-Rinder vom benachbarten bäuerlichen Familienbetrieb Siekerkotte. „Egal, ob unsere Schafe oder die Rinder von Bauer Siekerkotte: Alle leben jahrein, jahraus auf der Weide. Tierwohl und regionale Herkunft sind für uns nicht verhandelbar“, betont sie.

Geschlachtet, zerlegt und verarbeitet werden die Tiere ebenfalls seit Unternehmensgründung von zertifizierten Partnerbetrieben aus der Umgebung. Vermarktet werden die produzierten Fleisch- und Wurstwaren vom Rind, Lamm und Wild ausschließlich über homemade – in den ersten Geschäftsjahren zum Beispiel über einen festen samstäglichen Stand in der Berliner Markthalle Neun. Während der Corona-Zeit zog man sich dort allerdings zurück und konzentrierte sich auf das Geschäft im eigenen Hofladen (siehe Foto). Der war schon bald so gut frequentiert, dass er sich nicht nur zu einem Nahversorger vor Ort entwickelte, sondern auch Sogwirkung auf weiter entfernte Kundschaft ausübte. Das liegt am aufwendigen Ambiente und – vor allem – an der gewachsenen Sortimentsvielfalt: Heute werden in den Regalen um die 50 Produkte aus der Region nach allen Regeln der Verkaufskunst angeboten: individuelle Präsentation, authentische Herkunft, hochwertige Qualität.

Aus der ursprünglichen Idee, Fleischprodukte in nachhaltiger Weise produzieren zu lassen und selbst zu vermarkten, ist in den vergangenen Jahren etwas Größeres entstanden. Neben dem eigenen Hofladen ist da natürlich der Online-Shop, der für bestimmte Zielgruppen vorgehalten wird; und da sind diverse Wiederverkäufer wie Q-Regio, Feinkostgeschäfte oder klassische Supermärkte, die ebenso wie ausgewählte Gastro-Betriebe mit Wurst, Schinken und Fleisch von homemade beliefert werden. Als stärkste Vertriebswege erlebt Eva Paulus indessen überregionale Food Events, Spezialitätenmärkte, regionale Messen und ähnliche Veranstaltungen, „bei denen wir unsere Ware aufwändig präsentieren und zum Kauf anbieten. Mit Ausnahme von etwa zehn Wochenenden im Jahr sind wir immer irgendwo in der Region unterwegs. Das ist anstrengend, aber es lohnt sich und macht großen Spaß.“

Als wäre das nicht genug, betreibt Eva Paulus inzwischen auch regelmäßige Kooperationen mit erfahrenen Köchinnen und Köchen. „Der Wunsch nach hochwertigen Caterings, die vegane und vegetarische Speisen ebenso inkludieren wie perfekt zubereitete Fleischgerichte, wächst aus unserer Sicht immer mehr. Außerdem schafft eine gute Küche und das gemeinsame Essen immer dieses besondere Miteinander, und wir genießen es sehr, unterschiedliche Menschen und Ideen um einen Tisch zu versammeln“, freut  sie sich über ihr zusätzliches Standbein. Mit diesem Ziel hat sie zu Beginn dieses Jahres neben dem Hofladen eine kleine Cateringküche eingerichtet und inszeniert regelmäßige kulinarische Sommerevents oder auch nur den abendlichen Absacker mit Freunden auf dem eigenen weiträumigen Grundstück.

Auch wenn sich Sohn Jo zugunsten seiner Kleintierpraxen „Die Hoftierärzte“ weitgehend aus dem operativen Geschäft von homemade zurückgezogen hat, bleiben die Gründungspartner ein festes Gespann. „Wir haben viel Freude daran, gemeinsam Neues zu entwickeln und treiben uns gegenseitig an.“ Parallel zum Tagesgeschäft bauen die beiden gerade eine Wittstocker Immobilie zum weiteren Praxisstandort aus. Den homemade-Event-Kalender organisiert die Unternehmerin allerdings im Wesentlichen allein bzw. mit einem guten Team aus freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sie als Kleingewerbetreibende projektgebunden unterstützen.

Als Gründungsmitglied und stellvertretende Vorsitzende der „Regionalinitiative „Prignitz/Ruppin“ engagiert sich Eva Paulus darüber hinaus schon seit 2017 ehrenamtlich für die Belange von über 50 kleinen Betrieben, Gastgewerben und regionalen Erzeugern. Ziel ist es, auf regionale Wirtschaftskreisläufe aufmerksam zu machen und Verbraucher über die Angebotsvielfalt heimischer Produkte zu informieren. „Ostprignitz-Ruppin und die Prignitz haben unendlich viel zu bieten, aber nicht jeder Schatz ist sofort sichtbar. Wir wollen zu mehr Entdeckerfreude motivieren und helfen gern, die richtigen Adressen zu finden“, erfreut sie sich auch an dieser Gemeinschaft.

Fleischerhandwerk: Gemeinsam auftreten und sich zeigen

Gleich zwei pro agro-Veranstaltungen widmeten sich im Oktober ein und derselben (Teil-) Branche der Brandenburger Ernährungswirtschaft. Zunächst hatte der Verband am 12. Oktober zum 1. Branchentreff des Fleischerhandwerks nach Paaren-Glien eingeladen. Es ging dabei um die Ortung spezifischer Struktur-Probleme (weniger Fleischverzehr der Konsumenten, massive Ausdünnung der regionalen Schlachtkapazitäten etc.) und die Suche nach zukunftsfesten Lösungen. Nur Tage später (20./21. Oktober) fand auf dem MAFZ-Gelände das traditionsreiche 25. Brandenburger Schlachtefest statt, dessen überaus hohe Resonanz (mehr als 10.000 Besucher!) als Antwort auf die brennenden Fragen gewertet werden kann und soll.

Volles Haus: Angeregte Diskussion, kreative Lösungen, gemeinsames Vorgehen.

1. Branchentreff des Fleischerhandwerks. Eine aktuelle Branchenzahl zur Einstimmung: Dem kürzlich veröffentlichten BMEL-Ernährungsreport 2023 zufolge verzehren immer weniger Menschen täglich Fleisch- und Wurstwaren. Laut einer Befragung (1.000 Personen) liegt der Anteil heute gerade mal bei 20 Prozent, im Jahr 2015 waren es noch 34 Prozent. Umgekehrt hat sich der Anteil derjenigen, die jeden Tag zu Fleischersatz-Produkten greifen, im selben Zeitraum von fünf auf zehn Prozent verdoppelt. Nach Auffassung der Teilnehmer wird dieser Trend durch die von bestimmten Gruppen in der Öffentlichkeit immer wieder vehement geforderte Reduzierung des Fleischkonsums forciert. Im Verein mit der momentan allgemeinen Kaufzurückhaltung der Verbraucher trifft diese Entwicklung das deutsche Traditionsgewerbe der Fleischverarbeitung besonders heftig, und zwar vom Direktvermarkter bis zum mittelständischen Produzenten.

Der Einladung zum 1. Branchentreff folgten denn auch 40 Unternehmerinnen und Unternehmer, die das von pro agro zusammengestellte Programm – einer Mischung aus Fachvorträgen und interner Situationsanalyse – aktiv und begeistert aufnahmen. Im Zentrum stand die Frage, wie pro agro die vielfältige Struktur des regionalen Fleischerhandwerks am effektivsten unterstützen und begleiten kann. „Wir müssen raus aus dem Teufelskreis von Personalmangel, überbordender Bürokratie und steigenden Kosten“, fassten pro agro-Geschäftsführer Kai Rückewold und Kristin Mäurer, pro agro-Fachbereichsleiterin Agrar- und Ernährungswirtschaft, in einem ersten Resümee zusammen. Es sei an der Zeit, „innerhalb eines sich unterstützenden Branchennetzwerks Lösungsansätze zu erarbeiten“.

pro agro-Geschäftsführer Kai Rückewold appelliert an die anwesenden Betriebe.

Ganz zentral stand für die Unternehmen die Frage im Raum, welche Zukunftsperspektive regionale Tierhaltung und damit die Versorgung der Bevölkerung mit tierischen Produkten überhaupt noch hat. Dabei war man sich einig, dass Betrachtungen der Negativfolgen eines weltweit steigenden Fleischkonsums kein Maßstab für eine Bewertung in regionalen Märkten sein dürfen. Denn „jedes Tier, das künftig nicht mehr in der Region produziert wird, verschlimmert die globalen Auswirkungen“, hieß es. Und: „Die Schweineproduktion verlagert sich nach Spanien und Rindfleisch aus Südamerika wird schwindende Marktanteile aus regionaler Herkunft sofort übernehmen.“ Die Folge seien weniger Nachhaltigkeit, weniger Klimaschutz und weniger Zugriff auf die Gestaltung von Tierwohl.

Die Teilnehmer stimmten darin überein, dass es eine nach außen gerichtete Kommunikation „pro hochwertige Fleischerzeugung aus der Region“ geben muss. Der Verband bot hier direkte Unterstützung im Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an. Dass zusätzlich auch politische Meinungsführer angesprochen werden sollen, um einer „schweigenden Mehrheit“ von Konsumenten wieder eine Stimme zu geben, war eine wichtige Anmerkung vieler Diskutanten.

Was sich kurzfristig an Handlungsideen entwickeln und umsetzen lässt, war Inhalt der folgenden Vortragsreihe:

Fleischermeister und Sommelier Justin Hosseini, Inhaber der Medienagentur „Mund Werk“, wies darauf hin, dass erfolgreiche Kommunikationsarbeit mit der klaren Definition der Zielgruppe beginnt. Sein Credo: „Gutes Bewegtbildmaterial ist Pflicht, aber vergessen Sie nicht, eine direkte Möglichkeit zur Kaufreaktion anzubieten. Egal, ob Online-Shop, Laden oder Marktstand – Darstellung und Vertrieb müssen von Beginn an verzahnt werden.“

Fleischsommelier Olaf Mahr plädiert für ein Selbstverständnis als Botschafter der Zunft.

Fleischsommelier Olaf Mahr wiederum unterstrich die Bedeutung eines ganzheitlichen Querschnittsdenkens, das auch die Zusammenarbeit mit Berufskollegen (Köchen, Grillmeistern und andere) umfasst. Insgesamt wünscht er sich einen moderneren, mutigeren Auftritt des Fleischerhandwerks. Seine Quintessenz für den Zukunftserfolg: „Wir müssen als Botschafter unserer Zunft eine positive Ausstrahlung senden. Menschen spüren es, wenn man liebt, was man tut.“

Teil des fachlichen Dialogs war auch der Vortrag „Fleischhygiene und Lebensmittelkontrolle“ von Amtstierärztin Christine Kraft, die viele Aspekte zwischen Gesetzgebung, Umsetzung und betrieblicher Realität praxisnah und unternehmensbezogen ansprach. Sie appellierte an die Anwesenden, gemeinsam mit der Amtsebene vorhandene Spielräume im Sinne einer guten fachlichen Praxis zu nutzen.

Fazit: Alle Teilnehmer sahen es als wertvoll an, die gesamte Kette der regionalen Fleischbranche am Tisch vertreten zu sehen – vom Schweinezüchter und lokalen oder großen Schlachtbetrieb bis zum direktvermarktenden Fleischermeister und mittelständischen Fleischverarbeiter. Alle waren sich einig, dass der „pro agro-Branchentreff Fleischerhandwerk“ fortgesetzt werden soll, um im Sinne einer noch stärkeren Wertschöpfungskette das zu nutzen, was der eine Branchenkollege hat und der andere sucht, und darüber hinaus durch gemeinsames Wirken sichtbarer zu werden. Apropos sichtbar machen: pro agro hat einen Film produzieren lassen, in deren Zentrum drei Betriebe des Brandenburger Fleischerhandwerks stehen.

Ein Klick ins Foto bringt Sie zum Beitrag.

25. Brandenburger Schlachtefest. Ein Beispiel für effiziente Öffentlichkeitsarbeit mit nachhaltiger Wirkung ist das von pro agro organisierte Brandenburger Schlachtefest, das alljährlich an einem Herbstwochenende Scharen von Besuchern mit Kind und Kegel nach Paaren-Glien lockt. Weit über 10.000 Teilnehmer hatten sich diesmal an den beiden Tagen eingefunden und damit quasi mit den Füßen darüber abgestimmt, wie wichtig ihnen traditionelle Handwerkskunst, authentische Produkte, Nähe zum Lebensmittelhersteller und Erhaltung der heimischen Wirtschaft sind. „Versorgung aus sich selbst heraus ist eben nicht nur schmückendes, touristisches Beiwerk, sondern Grundvoraussetzung für die Lebensfähigkeit unserer Region“, bekräftigte Kai Rückewold. Weitere Informationen finden Sie hier.

Hallen-Spektakel: Menschen, wohin das Auge reicht.

Brandenburger Schlachtefest 2023 – Regional einkaufen – Heimat stärken!

Schönwalde-Glien – Eine Woche vor dem Start des größten Schlachtefests in Brandenburg standen in einigen Prognosen die Zeichen noch auf „Schnee“. Am Ende bescherte auch günstiges Wetter den Brandenburger Genußhandwerkern und ihren Besuchern ein rauschendes Fest der Regionalität.

Deutlich über 10.000 Besucher fanden bei mildem Wetter an den beiden Tagen des 25. Brandenburger Schlachtefestes den Weg nach Paaren im Glien und genossen Regionalität, Unterhaltung und Information.

Die Tore öffneten am Sonnabend um 10 Uhr und bereits zur offiziellen Eröffnung mit Faßbieranstich um 11 Uhr war die Halle gut gefüllt und bester Stimmung.

In der Brandenburghalle, im Festzelt und im Freigelände offerierten regionale Produzenten aus ganz Brandenburg Fleisch, Wurst sowei weitere Lebensmittel und Spezialitäten zum Mitnehmen und natürlich auch als zubereitete Speisen für den Genuß vor Ort. Dazu gabe es ganz druckfrisch auch den neuen Katalog „Landurlaub in Brandenburg 2024 – Ferien, Freizeit und Einkaufen auf dem Lande“, der auf dem Schlachtefest seine Premiere feierte und ab sofort auch an allen bekannten Auslagestellen im Lande erhältlich oder beim Verband pro agro bestellbar ist.

Der Brandenburger Jagdverband, der brandenburgische Imkerverband und der Verband pro agro boten darüber hinaus eine Fülle an Informationen rund um Wild, Honig und Bienen, Landurlaub, Ausflugszielen und den Stellenwert von Regionalität für den Erhalt der unternehmerischen Strukturen im ländlichen Brandenburg und deren Bedeutung dafür, auch zukünftig gern und gut in Brandenburg leben zu können.

Wesentlich für das Brandenburger Schlachtefest – und im Grunde auch für alle anderen Veranstaltungen pro agros – ist, daß man vor Ort tatsächlich den Produzenten, den Gesichtern hinter den Produkten gegenübersteht, die Produkte aus der Anonymität geholt werden und die Besucher auf diese Weise Informationen aus erster Hand bekommen. Bei der traditionellen Hausschlachtung und bei der Wildzerlegung wurden ältere Besucher an ihre Kindheit erinnert und dem jüngeren Publikum altes Wissen neu vermittelt. Seit vielen Jahren Bestandteil des Brandenburger Schlachtefestes gehört diese Form der Wissensvermittlung zu einem der beliebtesten Publikumsmagneten.

„Regional einkaufen – Heimat stärken“ hieß es in der Unterzeile der Begrüßungstafel zum Brandenburger Schlachtefest. Was darunter zu verstehen ist, erläutert der Geschäftsführer des Verbandes pro agro, Kai Rückewold: „Die Tradition der Schlachtefeste gibt uns Hinweis auf etwas früher Selbstverständliches; etwas, das wir in den letzten Jahren leider ein wenig aus den Augen verloren haben. Gemeint ist die Versorgung einer Region aus sich selbst heraus.

Regionalität ist eben nicht nur schmückendes, touristisches Beiwerk; sondern Grundvoraussetzung für die Lebensfähigkeit unserer Regionen; Arbeitsplätze, Steuereinnahmen, Versorgungssicherheit. Regionale Unternehmen sind es auch, die in den Gemeinden Kultur- und Sportvereine unterstützen und auch auf diese Weise für die Attraktivität des ländlichen Raumes sorgen. Das alles unterstützt man, wenn man regional einkauft bzw. setzt es aufs Spiel, wenn man es nicht tut. Es geht bei unseren alltäglichen Einkäufen also auch und vor allem um den Erhalt der Attraktivität unserer Regionen. Bewußte Entscheidung im Kleinen für eine große Wirkung im Ganzen. Und so ist unser Schlachtefest eben mehr als nur Fleisch, Tradition und Party“

Bilder der Galerie sind hier für eine Woche herunterladbar.

Der Verband pro agro engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Angeboten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus.

Diese Veranstaltung wurde gefördert durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) und das Brandenburger Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK).

Sichtbarkeit, Relevanz, Zukunft – Brandenburger Direktvermarkter und Ernährungshandwerker im Austausch zu aktuellen Themen

Am Seddiner See – Am 19. Oktober fand die 16. Ausgabe des Tages der Direktvermarktung und des Ernährungs-handwerks statt; umgesetzt vom Agrarmarketingverband pro agro und dem Forum ländlicher Raum – Netzwerk Brandenburg

Handwerklich hergestellte, saisonale und frische Produkte aus der Heimatregion finden bei Kunden, Gästen und Besuchern großes Interesse – sagen zwar Erhebungen und das Gefühl unserer Zeit, an Kassen und Theken entscheiden die Kunden dann aktuell doch oft noch anders. Wie dieses Potenzial also auch für die wirtschaftliche Entwicklung von Betrieben der Direktvermarktung und des Ernährungshandwerks in Brandenburg tatsächlich genutzt und umgesetzt werden kann und welche Unterstützung auch von Seiten der Politik und Verwaltung erwartet wird, darüber tauschten sich am Donnerstag 65 Teilnehmer aus Unternehmen der Direktvermarktung und des Ernährungshandwerks im Land Brandenburg sowie Vertreter der regionalen Wirtschaftsförderung, der ländlichen Entwicklung und Gäste aus Politik und Vermarktung in der Heimvolkshochschule am Seddiner See aus.

Tag der Direktvermarkter und des Ernährungshandwerks

Unter der Überschrift „Direktvermarktung hat Zukunft – Innovative Vermarktungswege für Direktvermarkter für den Verbraucher von heute“ berichtete Kristin Rotherm, Redakteurin der Fachzeitschrift für landwirtschaftliche Direktvermarktung “HOFdirekt” u.a. darüber wie Direktvermarkter die Themen Regionalität und Nachhaltigkeit in Kommunkation, Storytellung und Co. für sich nutzen können und erfolgreich mit Verkaufsautomaten im ländlichen Raum sein können –  ein Trend der durchaus von der Gewöhnung an den kontaktarmen Einkauf zu Coronazeiten profitiert.

Benedikt Bösel, Landwirt des Jahres 2022, von Gut & Bösel in Briesen (Mark)stellte sein persönliches Leitmotiv „Vom Boden aus denken“ und sein darauf basierendes innovatives Betriebs- und Vermarktungskonzept mit „Lösungen und Hoffnungen aus der trockensten Ecke Deutschlands“ vor.

Christoph Lehmann von Bergsdorfer Wiesenrind in Zehdenick, Marie Läser vom Café Schauwerk in Altdöbern, Hannes-Peter Dietrich vom Ökohof Kuhorst in Fehrbellin sowie Uwe Schieban von der Agrargenossenschaft „Unterspreewald“ mit der Marke „Dürrenhofer“ aus Märkische Heide/Dürrenhofe stellten ihre Vermarktungswege und -konzepte vor und sprachen über ihre Praxiserfahrungen.

Mit den Marktschwärmern und der Mobilen Käserei Nordfriesland wurden dann auch noch ein möglicher Vermarktungsweg und ein überregionales Beispiel für erfolgreiche Vermarktung durch den Fokus auf die Kernkompetenzen aller Beteiligten, vorgestellt.

Dorothee Berger, stellvertretende Vorsitzende des Agrarmarktingverbandes pro agro verwies in Ihrer Begrüßungsrede auf den Stellenwert der Unternehmen der Branche für das Gesicht und für das Funktionieren des ländlichen Raumes:

„Wir beschäftigen Menschen, wir sind also Arbeitgeber, Steuerzahler und auch jene, die wir beschäftigen sind Steuerzahler. Wir sind sozial in die Strukturen des ländlichen Raumes eingebunden. Wir gehören zur ländlichen Familie. Wir unterstützen Kultur und Sport in unseren Regionen und gestalten auch auf diese Weise das Land. Wir sind das Rückgrat des ländlichen Raumes. Und Brandenburg ist überwiegend ländlicher Raum. Wir sind also prägend für Brandenburg. Wir sind das Gesicht Brandenburgs! Auch das gilt es, in den Vordergrund zu stellen und immer wieder zu betonen. Ein Thema unserer heutigen Tagung lautet „Direktvermarktung hat Zukunft“. Bei richtiger Weichenstellung gilt aber auch noch etwas anderes: „Direktvermarktung macht Zukunft“.

Staatssekretärin MLUK Anja Boudon zum Thema:

„Die Unternehmen der Direktvermarktung und des Ernährungshandwerks bieten nicht nur regionale, frische und – aufgrund der kürzeren Lieferwege – klimafreundlichere Lebensmittel. Sie sind auch als Arbeitgeber und für den Erhalt ländlicher Strukturen unverzichtbar. Regionale Wertschöpfung steigert die Attraktivität der ländlichen Regionen als Wirtschafts- und Lebensraum. Ein wichtiger Aspekt ist hierfür der Aufbau und die Stärkung von Wertschöpfungsketten vom Anbau bis zum Verkauf im regionalen Einzelhandel. Das Brandenburger Agrarministerium fördert in diesem Sinne den Aufbau klimaschonender Wertschöpfungsketten. Der Verband pro agro e.V. unterstützt Unternehmen und Betriebe bei der Vermarktung regionaler Produkte durch Vernetzung und Information der Branche: von der Land- und Ernährungswirtschaft über die Verarbeitung und dem Handel bis zur Gastronomie und zum Konsumenten. Zudem haben wir die Qualitätsprogramme „Bio Brandenburg Gesicherte Qualität“ und „Gesicherte Qualität Brandenburg“ eingeführt, um Brandenburger Produzentinnen und Produzenten die Möglichkeit zu geben, mit der zertifizierten regionalen Qualitätsherstellung zu werben. Bei der Unterstützung des ländlichen Raumes setzt Brandenburg auf die EU-Förderung im Rahmen von LEADER und unterstützt damit – unter Beteiligung der Akteure vor Ort – auch Kleinst- und Kleinunternehmen. Das „Forum Ländlicher Raum“ bietet dafür die Plattform für regelmäßigen Austausch, Wissenstransfer und Weiterbildung. Das Agrarministerium hat außerdem die Kampagne “Regionale Lebensmittel kaufen, jetzt erst recht“ von Brandenburger Agrar- und Ernährungsunternehmen unterstützt und möchte diese Förderung möglichst auch weiter fortsetzen. Ich freue mich darüber hinaus schon jetzt auf die Grüne Woche im Januar, da sie wieder die Bühne für qualitativ hochwertige Produkte und ein Schaufenster für die Arbeit im ländlichen Raum bietet.“   

Die Direktorin der Heimvolkshochschule am Seddiner See, an der das Forum ländlicher Raum – Netzwerk Brandenburg beheimatet ist, Dr. Antje Pecher würdigte die 15jährige Kooperation mit pro agro zum Thema Regionalität im Bereich der Ernährungswirtschaft:

„Uns liegt das Thema regionale Wertschöpfung sehr am Herzen. Bei unserer Ganztagsverpflegung achten wir bei der Auswahl der Speisen und Zutaten bewusst auf regionale und saisonale Produkte. Unsere Gäste wissen dies sehr zu schätzen.  Das Jahr für Jahr große Interesse an unserer Veranstaltung verdeutlicht – hier besteht ein großer Bedarf für Austausch und Wissenstransfer zwischen Unternehmen, Verwaltungen, Bürgerinnen, Vereinen und Verbänden. Schärft man das Bewusstsein für die Bedeutung und Wirkung regionaler Wertschöpfungsketten wird deutlich, dass diese zum Ausbau von Stadt-Land-Beziehungen beitragen können. Wir verstehen unsere Veranstaltung daher auch als einen Gegenpol zur zunehmenden Polarisierung in der Stadt-Land Debatte.“

Der Verband pro agro engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Angeboten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus.

Das Forum ländlicher Raum – Netzwerk Brandenburg unterstützt seit 2008 die Aktivitäten der Lokalen Aktionsgruppen im LEADER-Prozess. Träger des Forums ist die Heimvolkshochschule am Seddiner See e.V. LEADER steht für die Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft und ist ein Förderinstrument der Europäischen Union zur Stärkung und Weiterentwicklung der ländlichen Räume.

Weitere Informationen erhalten Sie unter:

www.forum-netzwerk-brandenburg.de

www.proagro.de

Bilder der Veranstaltung sind für eine Woche hier herunterladbar.

Direktvermarktung hat Zukunft! – Tag der Direktvermarktung und des Ernährungshandwerks

Am Seddiner See – Am 19. Oktober findet in der Heimvolks-hochschule am Seddiner See in diesem Jahr der 16. Tag der Direktvermarktung und des Ernährungshandwerks statt –umgesetzt vom Agrarmarketingverband pro agro und dem Forum ländlicher Raum – Netzwerk Brandenburg.

Die Fachtagung widmet sich aktuellen Fragestellungen der Branche. Zeigt Wege, Möglichkeiten, Lösungen und Best-Practice-Beispiele und verdeutlicht, welche wesentliche Größe direktvermarktende Unternehmen und Unternehmen des Lebensmittelhandwerks für unsere Lebensmittelkultur, Lebensmittelqualität, für die Grundversorgung und für die Strukturen im ländlichen Raum darstellen.

65 angemeldete Teilnehmer aus Unternehmen der Direktvermarktung und des Ernährungshandwerks im Land Brandenburg sowie Vertreter der regionalen Wirtschaftsförderung, der ländlichen Entwicklung und Gäste aus Politik und Vermarktung widmen sich auf dieser Tagung den aktuellen Fragestellungen der Branche.

Tag der Direktvermarktung und des Ernährungshandwerks

am 19. Oktober 2023

Heimvolkshochschule am Seddiner See

Seeweg 2, 14554 Seddiner See

ab 9:15 Uhr Eintreffen und individuelle Vorgespräche

Tagungsbeginn 10:00 Uhr

Themen, Ablauf und Referenten können Sie dem detaillierten Programm anbei entnehmen. Hinweis zum Programm: Für den Verband pro agro wird, anders als abgedruckt, die stellvertretende Vorsitzende Dorothee Berger die Gäste begrüßen.

Der Verband pro agro engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Angeboten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus.

Presseeinladung: Brandenburger Schlachtefest – Mehr als Tradition und Fleisch

Paaren im Glien – Am 21. Oktober startet das 25. Brandenburger Schlachtefest.

In der Tradition der winterlichen Vorratshaltung stehend, ist das Brandenburger Schlachtefest ein etabliertes Stelldichein regionaler Produzenten und Versorger; vornehmlich des Fleischerhandwerks aber auch für viele weitere Produkte regionaler Produzenten der Agrar- und Ernährungswirtschaft Brandenburgs.

Zur offiziellen Eröffnung möchten wir Sie auf diesem Wege herzlich einladen

Eröffnung „Brandenburger Schlachtefest“

am 21. Oktober 2023, 11.00 Uhr

im MAFZ Paaren im Glien, Brandenburghalle

Gartenstr. 1-3, 14621 Schönwalde-Glien, OT Paaren im Glien

 (Veranstaltungsbeginn 10.00 Uhr)

Teilnehmer der Eröffnung:

Hartmut Aust, Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) des Landes Brandenburg; Referatsleiter für Agrarbildung, Agrarmarkt, Tierzucht und Fischerei

Heiko Terno, stellv. Vorstandsvorsitzender pro agro e.V. und Vizepräsident Landesbauernverband Brandenburg e.V.

Landkreis Havelland – Landrat – Roger Lewandowski (angefragt)

Kai Hamman, Geschäftsführer Landesjagdverband Brandenburg e.V.

Bodo Oehme, Bürgermeister Schönwalde Glien (angefragt)

Zudem stehen auch die Aussteller des regionalen Fleischerhandwerks, weitere Direktvermarkter, die Akteure der Schauschlachtung und der Wildzerlegung sowie der Geschäftsführer des Verbandes pro agro e.V., Kai Rückewold,für Gespräche zur Verfügung.

Wie alle Veranstaltungen und Veranstaltungsbeteiligungen des Verbandes pro agro hat auch das Brandenburger Schlachtefest zum Ziel, Bekanntheit und Wertschätzung des regionalen Lebensmittelhandwerks zu steigern und das Bewußtsein für die Bedeutung regionaler Wirtschaftskreisläufe für den Erhalt lebenswerter Strukturen im ländlichen Raum zu schärfen.

Weitere Informationen zum Brandenburger Schlachtefest erhalten Sie hier.

Der Verband pro agro engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Angeboten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus.

Gemeinsame Presseinformation

6. Norddeutscher Ernährungsgipfel: Ernährungswirtschaft fordert politische Rahmenbedingungen für Fortbestand der regionalen Lebensmittelproduktion

Bentwisch/Paaren-Glien: Wie geht es der regionalen Ernährungswirtschaft? Corona hat gezeigt „die Produktion ist stabil egal was passiert“, doch hält die Wirtschaft den andauernden sich ständig erweiternden Herausforderungen auch weiter stand? Am 21. September kommen 200 Fachleute aus Norddeutschland in Warnemünde beim 6. Norddeutschen Ernährungsgipfels (NEG) zusammen, um sich über die aktuellen Schwierigkeiten im Sinne des Mottos „Wenn Änderungen die neue Routine sind“, aber vor allem über das Thema „Wie geht die Ernährung der Zukunft“ auszutauschen. Veranstalter ist die Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. (AMV). Der Brandenburger Agrarmarketingverband pro agro ist erneut Partner der Veranstaltung.

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie, Inflation, der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, gestiegene Rohstoff- und Energiepreise, fehlende Arbeits- und Fachkräfte, zögerliches Kaufverhalten der Konsumenten, unzureichende Kompensation der Kosten durch Preisanpassungen am Markt… Die Ernährungsbranche hat viel Gesprächsstoff, denn die Aufzählung ließe sich leicht um ein Vielfaches erweitern. Etwa 200 Unternehmer aus der Branche sowie Handelspartner, Vertreter aus Politik, Verwaltung, Kammern und Verbänden aus ganz Norddeutschland sind der Einladung zum Norddeutschen Ernährungsgipfel gefolgt.

 „Die Veranstaltung ist sehr gut besucht. Das große Interesse der Teilnehmer/innen zeigt, welch hohe Bedeutung die Kommunikation untereinander einnimmt. Der fachlich fundierte Austausch zu aktuellen Themen, aber auch der Blick nach vorne sind charakteristisch für den Norddeutschen Ernährungsgipfel, als eine der wichtigsten Plattformen Norddeutschlands für die gesamte Branche“, freut sich AMV-Vorsitzender Tobias Blömer.

Doch die Branche hat momentan mit vielen Einflussfaktoren zu kämpfen, die einer Weiterentwicklung entgegenstehen. Um die aktuelle wirtschaftliche Lage einschätzen zu können hat der AMV eine Umfrage durchgeführt. Die Ergebnisse auf die Frage wie die Unternehmen die aktuelle Geschäftslage im Vergleich zum Vorjahr einschätzen sind alarmierend.

50 % der Befragten gaben an, dass ihr Ertrag gesunken sei, obwohl es bei 36 % zu einem Umsatzplus gekommen ist. Gestiegene Kosten für Strom, Gas, Rohstoffe, Hilfsstoffe und Personal sind die größten Faktoren für die Unternehmen. Eine Weitergabe der gestiegenen Produktionskosten gelang jedoch knapp 46 % der Unternehmen nur teilweise und ca. 37 % gar nicht. Die Preisgestaltung mit dem Lebensmitteleinzelhandel gestaltet sich für die Produzenten äußerst schwierig.

Die Zahl der Beschäftigten ist bei knapp 61 % der Befragten gleichgeblieben und bei ca. 24 % sogar gesunken. Vor dem Hintergrund das die Personalsituation in der Ernährungswirtschaft bereits im letzten Jahr angespannt war, zeigen diese Ergebnisse das dieser Bereich weiterhin eine große Herausforderung für die Firmen dargestellt.

Deutschland hat mit Abstand die strengsten Regularien, sowohl bei der Tierhaltung, als auch bei der Produktion von Lebensmitteln, welche natürlich auch von den Produzenten in Norddeutschland eingehalten werden. Die hier produzierten Produkte sind von höchster Qualität. Hoch problematisch sind jedoch die Einfuhr und Vermarktung von Produkten aus dem benachbarten Ausland, welche unter weniger strengen Regularien und somit deutlich günstiger und oftmals mit geringerer Qualität produziert werden. Diese Produkte können natürlich deutlich günstiger angeboten werden. In der aktuellen Situation sind die Kunden sehr verunsichert und es wird immer zunehmend über den Preis eingekauft. Solange also zollfrei Billigprodukte eingeführt werden, welche unsere regionalen Produkte im Preisvergleich deutlich unterbieten, wird die heimische Wirtschaft immer stärker unter Druck geraten und schrittweise zurückgedrängt.

Die Entwicklung, welche die Ergebnisse der Umfrage abzeichnet, nach welcher knapp 25 % der Unternehmen sich mit der Aufgabe oder dem Verkauf des Betriebes beschäftigen, muss zwingend entgegengewirkt werden.

Es geht daher die klare Forderung an die Politik: Die Stellschrauben diesen Entwicklungen entgegenzuwirken müssen politisch gestellt werden!

Gerade die Krisen der letzten Jahre haben gezeigt, wie wichtig die regionale Lebensmittelproduktion für die Versorgung der Bevölkerung ist. Dieses Gut gilt es zu schützen und zu unterstützen, denn es ist keine Selbstverständlichkeit.

Der AMV hat die aktuelle Situation und die damit verbundenen Forderungen in einem Positionspapier zusammengefasst, welches vom Norddeutschen Ernährungsgipfel aus an die Landespolitik gegeben wird.

Beim diesjährigen Norddeutschen Ernährungsgipfel hat der AMV erneut den bedeutenden Partner aus der Hauptstadtregion pro agro – Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin e.V. an seiner Seite. „Was in unserem Land gerade passiert, kann nicht Normalität bleiben. Die Ignoranz zu Themen für uns Mittelständler können wir nicht einfach schlucken. In diesem Sinne unterstützen wir die Inhalte des Positionspapiers unserer Unternehmerkollegen aus Mecklenburg-Vorpommern. Wir haben in Brandenburg bereits vor 300 Tagen vor dem Landtag in Potsdam Alarm geschlagen und eine Unternehmer-Initiative „Regional-Jetzt erst recht“ gegründet. Nun gemeinsam mit weiteren Verbänden auf die Forderungen unserer Branche aufmerksam zu machen, ist das unüberhörbare Signal dieses Norddeutschen Ernährungsgipfels.“ erklärt sich Hanka Mittelstädt, Gründerin der Ucker-Ei GmbH und Vorstandsvorsitzende des brandenburgischen Unternehmensverbandes pro agro, solidarisch zum Forderungspapier des AMV.

Das regelmäßig von pro agro durchgeführte Branchenbarometer zur Lage der lebensmittelverarbeitenden Branche in Brandenburg bestätigt die Daten des AMV. Die Unternehmen haben nach Corona und seit Beginn der Ukraine-Krise kaum noch unternehmerische Spielräume, leben von der Substanz und fürchten um eine echte Zukunftsperspektive. Wichtige Familienunternehmen stehen vor dem Verkauf oder dem mittelfristigen Abbau von Kapazitäten.

Insgesamt unterstützen 24 Sponsoren und Partner sowie 24 Produzenten und die Marketingnetzwerke aus den anderen norddeutschen Bundesländern die Veranstaltung. Premiumsponsoren sind die Ellerhold Aktiengesellschaft aus Radebeul und die Lienig Wildfruchtverarbeitung GmbH aus Zossen. Der Ernährungsgipfel wird von einer Fachausstellung mit 24 Ausstellern begleitet.

Aktuelle Zahlen zum Ernährungsgewerbe in MV

In Mecklenburg-Vorpommern nimmt die Ernährungswirtschaft traditionell einen großen Stellenwert ein. Sie zeichnet sich durch eine große Zahl leistungsfähiger mittelständischer Unternehmen, sowie ein qualitativ hochwertiges und vielfältiges Produktsortiment aus. Derzeit sind in den 88 Betrieben mit mehr als 50 Mitarbeitern über 14.400 Mitarbeiter beschäftigt. Die Branche erwirtschaftete dabei einen Jahresumsatz von rund 4,5 Mrd. Euro.

Der Anteil der Ernährungsindustrie am Gesamtumsatz des Verarbeitenden Gewerbes beträgt ca. 33 Prozent. Nimmt man noch die Umsätze der Futtermittel- und Getränkeindustrie hinzu, würde der Umsatzanteil auf 36,8 % steigen. Die Ernährungswirtschaft ist damit innerhalb des verarbeitenden Gewerbes sowohl gemessen an der Zahl der Beschäftigten als auch nach dem Umsatz der größte Industriezweig in Mecklenburg-Vorpommern.

Doch nicht nur mittelständische Traditionsunternehmen prägen das Bild Mecklenburg-Vorpommerns, sondern ebenso die enorme Vielzahl an Klein- und Kleinstunternehmen welche statistisch nicht erfasst werden.

Aktuelle Zahlen zum Ernährungsgewerbe in Brandenburg

Der Verbrauchermarkt in der Region Brandenburg-Berlin mit 6 Mio. Verbrauchern bietet ein großes Potenzial für den Aufbau von Wertschöpfungsketten aus dem ländlichen Raum (Landwirtschaft, Direktvermarktung, Ernährungswirtschaft, Handel und Gastronomie) zu den Verbraucherzentren mit Berlin an der Spitze. Die Ernährungswirtschaft gehört zu den wesentlichen Wirtschaftszweigen. Für das Land Brandenburg ist die Branche mit 164 Betrieben, einem Jahresumsatz von mehr als 4,37 Mrd. € sowie 12.000 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten (in Betrieben ab 20 Mitarbeiter) eine herausragende regionalwirtschaftliche Größe.

Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. (AMV)

Der AMV ist seit knapp 23 Jahren das größte Netzwerk der Agrar- und Ernährungswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern – der umsatzstärksten Branche innerhalb des verarbeitenden Gewerbes im Bundesland. Unter seinem Dach vereint er sowohl konventionell als auch ökologisch arbeitende Betriebe aus Industrie und Handwerk. Derzeit umfasst er 142 Netzwerkpartner – 81 Produzenten von Nahrungs- und Genussmitteln, 42 Fördermitglieder sowie 19 Kooperationspartner.

pro agro – Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg/Berlin e.V.

Der Verband pro agro als größtes Branchennetzwerk in Brandenburg/Berlin engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Angeboten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus – von Uckermark bis Lausitz, von Ernährungswirtschaft bis Direktvermarktung, konventionell und biologisch wirtschaftend. Derzeit gehören zum Verband 393 Mitglieder, 17 Förderer sowie rund 50 weitere Kooperationspartner. Die Mitglieder des pro agro e.V. generieren in Summe einen Jahresumsatz von ca. 2 Milliarden Euro.

Partner und Sponsoren

Partner:

pro agro – Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg/Berlin e.V.

Landesmarketing Mecklenburg-Vorpommern

Medienpartner: Deutscher Fachverlag GmbH – Lebensmittelzeitung

Premiumsponsoren:

  1. Lienig Wildfruchtverarbeitung GmbH, Zossen
  2. Ellerhold Aktiengesellschaft, Radebeul

Weitere Sponsoren:

  • Kraftverkehr Nagel SE & Co. KG, Laage/OT Kritzkow
  • CSB-System AG, Geilenkirchen
  • abacus edv-lösungen GmbH, Wittenburg
  • NORD/LB Schwerin
  • Pockrandt Etiketten, Kavelstorf
  • Fleischwerk EDEKA Nord GmbH, Valluhn
  • VARIOVAC PS System Pack GmbH, Zarrentin
  • OstseeSparkasse Rostock
  • Landesarbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern in Mecklenburg-Vorpommern
  • Landwirtschaftliche Rentenbank, Frankfurt/Main
  • Hochschule Neubrandenburg/Zentrum für Ernährung und Lebensmitteltechnologie gGmbH (ZELT), Neubrandenburg
  • Landurlaub MV e.V.
  • Mecklenburger Landpute GmbH, Severin
  • BEHR AG
  • Gesellschaft für Wirtschafts- und Technologieförderung Rostock mbH – Rostock Business
  • Mecklenburgische Brauerei Lübz GmbH
  • Landmolkerei Hagenow GmbH
  • Darguner Brauerei GmbH
  • LBG Glasiner Gold GmbH
  • Rügener Getreide- und Dienstleistungs GmbH       
  •  WeinWobar vom Großräschener See
  • Jackle & Heidi GmbH
  • Käsemanufaktur Müritz GmbH

Unterstützer mit Produkten:

Glashäger Brunnen GmbH, Bad Doberan

Güstrower Schlossquell GmbH

Hanse Sektkellerei Wismar GmbH

Mecklenburger Landpute GmbH

EO Mecklenburger Ernte

Globus Roggentin

Berschneider GmbH

Schlachtbetrieb Möllin

Die Rostocker Wurst- und Schinkenspezialitäten GmbH

Greifen-Fleisch GmbH, Greifswald

Norfisk GmbH, Wismar

Werner Lauenroth Fisch-Feinkost GmbH, Lüdersdorf

Hanse Tee Contor Wismar GmbH, Züsow/OT Bäbelin

Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.

Presseeinladung – 6. Norddeutscher Ernährungsgipfel

„Wenn Änderungen die neue Routine sind. Wie geht die Ernährung der Zukunft?“

Zeit:        Donnerstag, 21. September, 11 Uhr

Ort:         Yachthafenresidenz Hohe Düne in

               Rostock-Warnemünde

Das letzte Jahr hat die Wirtschaft vor große Herausforderungen gestellt. Der aktive Austausch der Agrar- und Ernährungsbranche (fachlich sowie zwischenmenschlich) war noch nie so wichtig wie heute. Lösungen und Hilfen können nur gemeinsam gefunden werden. Der Norddeutsche Ernährungsgipfel bietet als eine der wichtigsten Branchenveranstaltungen im Norden die Plattform für aktiven Austausch, Wissenstransfer und gesellschaftliches Miteinander.

Der Norddeutsche Ernährungsgipfel wird gemeinsam organisiert durch die Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. (AMV) und pro agro – Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin e.V.

Über eine Berichterstattung zu diesem branchen- und systemrelevanten Thema möchten wir Sie höflich bitten. Inhaltliche oder vermittelnde Zuarbeiten unter dem angegebenen Kontakt jederzeit möglich.

Weitere Informationen hier.

Zum Programm

Ein Wochenende im Zeichen der Regionalität

Schönwalde-Glien – pro agro an vier Standorten im Lande in Sachen Regionalität unterwegs.

Kremmen, Petzow, Neustadt/Dosse und Berlin klingt nicht wie New York, Rio, Tokio; aber es sind die Orte, die an diesem Wochenende für regionale Wirtschaftskreisläufe und regionale Partnerschaften für Brandenburg und seine Erzeuger von größerer Bedeutung sind als die drei letztgenannten Metropolen. Das zweite Septemberwochenende steht für den Agrarmarketingverband pro agro ganz besonders im Zeichen der Regionalität. Gleich an vier Standorten wird für Regionalität und Landtourismus geworben.

Am 9. September lädt die Ackerbürger Stadt Kremmen zum 18. Brandenburger Dorf- und Erntefest ein. Im größten erhaltenen Scheunenviertel Europas befindet sich die Hauptbühne und neben den klassischen Elementen einer Erntekronenschau und -wahl oder eines Festumzuges, gibt es in Kremmen natürlich auch einen Regionalmarkt mit Angeboten aus Kulinarik, Kunsthandwerk und Tourismus. Der Sonntag steht dann im Zeichen von 725 Jahre Stadtrecht für Kremmen. Wobei auch hier der Regionalmarkt im Scheunenviertel geöffnet bleibt. (Link zur Veranstaltung)

Ebenfalls am Sonnabend, dem 9. September, geht es andernorts um eine Brandenburger Superfrucht. Im Werderaner Ortsteil Petzow wird der Beginn der Sanddornernte mit Deutschlands größtem Sanddorn-Erntefest gefeiert. Neben dem Genuß von Sanddorn in verschiedenen Variationen kann man dort auch einen Blick hinter die Kulissen werfen, jede Menge Informationen zum Sanddorn erhalten und den Handwerker- und Kreativmarkt für sich entdecken. (Link zur Veranstaltung)

Freunde des Pferdesports begeben sich am 9. September vielleicht auch in die Ostprignitz. Hier startet in Neustadt/Dosse der erste der drei Hengstparaden-Sonnabende.(Link zur Veranstaltung

Für Sonntag, dem 10. September, lohnt sich ein Ausflug nach Berlin. Der Tagesspiegel lädt zum „Tagesspiegel Genussmarkt“. Gemeinsam mit anderen Partnern präsentiert pro agro in der Bundeshauptstadt regionale Produzenten und wird im Rahmen von Bühnentalks über die Bedeutung regionaler Vermarktung heimischer Produzenten berichten und Tipps geben, wie Verbraucher dies unterstützen können. (Link zur Veranstaltung)

Auf allen Veranstaltungen ist der Verband pro agro auch mit einem eigenen Stand zu den Themen „Landurlaub“, „Pferdeland“, „Hofläden“ vertreten und steht als Ansprechpartner rund um das Thema Regionalität zur Verfügung.

Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.

Ausrichter der zentralen Eröffnungs-veranstaltung zur Brandenburger Landpartie 2024 gesucht

Schönwalde-Glien – Betrieb für die Zentrale Eröffnungsveranstaltung der 29. Brandenburger Landpartie am Sonnabend, den 8. Juni 2024, gesucht.

Die Brandenburger Landpartie bietet als publikumsstärkste Veranstaltung im ländlichen Raum Brandenburgs jedes Jahr rund 150 Landwirten, Forst- und Fischereiunternehmen, Gärtnereien und ländliche Kultureinrichtungen mit landwirtschaftlichen Bezügen die Gelegenheit,     sich öffentlichkeitswirksam zu präsentieren.

Dem Ausrichter der zentralen Eröffnungsfeier der Brandenburger Landpartie bieten sich ungleich mehr Möglichkeiten kommunikativ in Erscheinung zu treten.  Er bildet mit der Gesamtveranstaltung eine werbliche Einheit und ist vom Entscheid zur Ausrichtung bis zum Veranstaltungswochenende in aller Munde.

2024 wird die Brandenburger Landpartie wieder gemeinsam mit dem bundesweiten „Tag des offenen Hofes“ des Deutschen Bauernverbandes veranstaltet und beworben!

pro agro – Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin e.V. schreibt gemeinsam mit dem LBV Brandenburg e.V. und dem BLV e.V. die Ausrichtung der Zentralen Eröffnungsveranstaltung zur 29. Brandenburger Landpartie am 8. Juni 2024 aus. Der Gewinner wird von beiden Verbänden bei der Planung und Organisation  aktiv begleitet und unterstützt.

Interessierte Unternehmen wenden sich für Rat und Auskunft zu Anforderungen und Unterstützung bitte an Holger Brantsch (Landesbauernverband Brandenburg e.V.), Tel.: 03328 319 204 oder brantsch@lbv-brandenburg.de oder bei Dennis Kummer (pro agro e.V.): 033230 / 2077-36, kummer@proagro.de.

Informationen zu den Teilnahmebedingungen sowie Bewerbungsformular: https://www.proagro.de/land-und-naturtourismus/brandenburger-landpartie. (als Link)

Die Interessensbekundung richten Sie bitte bis zum 20. Oktober 2023 in digitaler Form (gern PDF) an landpartie@proagro.de.

Die Initiative wird ermöglicht durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg.

Bewerbungsphase um den pro agro-Marketingpreis 2024 gestartet

Schönwalde-Glien – Zum 25. Mal lobt der Verband pro agro den „pro agro-Marketingpreis – natürlich Brandenburg!“ aus. Brandenburger Unternehmen und Kooperationen aus den Bereichen Direktvermarktung, Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus zur Teilnahme aufgerufen.

Zur Förderung innovativer Produktentwicklungen und Vermarktungs-konzepte im ländlichen Raum lobt der Verband erneut den „pro agro Marketingpreis 2024 – natürlich Brandenburg!“ aus.

Dieser wird in den drei Kategorien Direktvermarktung, Ernährungswirtschaft und im Land- und Naturtourismus vergeben. Bewerber der ersten beiden Kategorien haben gleichzeitig die Möglichkeit am Wettbewerb um den EDEKA-Regionalpreis 2024 teilzunehmen.

Teilnehmen können Produzenten der Agrar- und Ernährungswirtschaft, Direktvermarkter, Landurlaubsbetriebe (Beherbergungs- und Freizeiteinrichtungen), Reiterhöfe, Landgasthöfe sowie regionale Vermarktungsinitiativen und Netzwerke aus Brandenburg. Der pro agro Marketingpreis wird für neue Produkte, Produktideen und Angebote in den oben genannten Kategorien vergeben. Die Bewerbungsfrist endet am 31. Oktober 2023.

Alle zugelassenen Bewerbungsbeiträge werden am 30. November 2023 einer unabhängigen Fachjury aus 11 Fachleuten, aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft, Direktvermarktung, Tourismus, Gastronomie, Lebensmitteleinzelhandel, Medien, Wissenschaft sowie weiteren marketingrelevanten Bereichen vorgelegt.

Die Verleihung findet am Freitag, dem 19. Januar 2024 auf der Grünen Woche auf der Bühne der Brandenburg-Halle statt.

Allen drei Hauptgewinnern je Kategorie winken attraktive Preise. Dazu gehört die Erstellung von marketingunterstützende Imagefilmen sowie pro agro Marketingpakete in Zusammenarbeit mit ausgewählten Medienpartnern.

Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus.

Der pro agroMarketingpreis 2024 auf proagro.de

Meile der Regionalität in Finsterwalde – Schaufenster und Anregung

Kleine und mittelständische Unternehmen der Brandenburger Ernährungswirtschaft werben für die bewußte Entscheidung zugunsten regionaler Produkte nicht nur zum Landesfest.

Schönwalde-Glien/Finsterwalde – Das Land feiert sich am Wochenende des 2. und 3. September zum ersten Mal seit 2018 wieder mit einem Brandenburg-Tag. Mit dabei sind 22 regionale Produzenten und Anbieter auf der Meile der Regionalität zum Brandenburg-Tag.

Der Verband pro agro gestaltet gemeinsam mit der TMB – Tourismus-Marketing Brandenburg eine Brandenburger Regional- und Tourismusmeile. Die Besucher können sich hier über kulinarische und handwerkliche Produkte aus den verschiedenen Regionen Brandenburgs informieren, diese probieren und natürlich auch erwerben. Mit dabei sind ebenso touristische Angebote aus Brandenburg sowie das pro agro-Kochstudio, in welchem regionale Gastronomen aus regionalen Zutaten leckere Gerichte zubereiten, Probierhäppchen ausreichen und für einen Besuch ihrer Gasthäuser werben.

Die Regional- und Tourismusmeile befindet sich in zentraler Lage auf der Berliner Straße in Finsterwalde. Auf der Stadtparkbühne gibt es neben Unterhaltung vor allem auch Informationen zu den regionalen Anbietern vor Ort. Als Extra mit attraktiven Preisen zum Verzehr oder zum Bereisen aus dem Land veranstalten TMB und pro agro auf der Regional- und Tourismusmeile jeden Tag ein kleines Gewinnspiel.

Anregung, Regionalität das ganze Jahr über zu pflegen

„Ja, der Brandenburg-Tag ist ein Landesfest und wir freuen uns, mit über 20 regionalen Ausstellern auf unserer Meile der Regionalität vertreten zu sein und mit den Besuchern zu feiern. Wir möchten die Besucher, insbesondere aus Brandenburg und Berlin, aber auch dazu anregen, bei ihren täglichen Besorgungen bewußt nach regionalen Produkten Ausschau zu halten, sie von ihren Einzelhändlern einzufordern und so einen Beitrag zum Erhalt der wirtschaftlichen Strukturen im ländlichen Brandenburg zu leisten.“ bemerkt der Geschäftsführer des Verbandes pro agro, Kai Rückewold, auch mit Blick auf die Auswirkungen der Krisen der letzten Jahre, die die Brandenburger Wirtschaft im Allgemeinen und die Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie die Tourismusanbieter im Speziellen vor außerordentliche Herausforderungen stellte und stellt.

Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.

Weitere Informationen unter:

Programmheft Brandenburg-Tag

Meile der Regionalität von pro agro

Ein Demeter-Landwirt mit Leib und Seele

Vor ziemlich genau 24 Jahren hat Sascha Philipp (Foto) seinen Traum wahr gemacht: Der gelernte Landwirt aus Witten/Ruhr erstand 1999 im Brandenburger Spreewald einen landwirtschaftlichen Betrieb – also in der Gegend, wo er Jahre zuvor eine Ausbildung zum Landwirt absolviert hatte. Nach weiteren Lehr- und Wanderjahren ist er in die Region zurückgekehrt, wo er sich nicht nur in den Reiz der Landschaft verguckt, sondern das Konzept der arbeitsteiligen Landwirtschaft kennen- und schätzen gelernt hatte. Seine Wiege stand eigentlich, wie es sich im Kohlen-Pott gehört, in einer Bergbau-Familie, die aber eines Tages dem Knochen-Job den Rücken kehrte und als Seiteneinsteiger einen landwirtschaftlichen Betrieb mit biologisch- dynamischer Produktionsweise aufbaute. Damals war Sascha im besten Knabenalter.

Heute, im besten Mannesalter, lebt der gestandene Landwirt mit eigener Familie und seinen Eltern also im Spreewald, genauer: auf dem Landgut Pretschen. Gut 40 Mitarbeiter gehen ihm zur Hand, um 820 Hektar Ackerland, Weideland und Wald zu bewirtschaften. Nicht zu vergessen das mit zwei Hektar größte Bio-Gewächshaus Brandenburgs, das in wechselnder Folge unterschiedlichen Pflanzen sommers wie winters ein Dach über dem Kopf bietet (Tomaten, Gurken, Salate und vieles mehr). Er ist mit ungebrochener Begeisterung am Werk, um mit seinem Team nach den Vorgaben der Demeter-Bewegung die 520 Rinder (davon 240 Milchkühe) zu versorgen und die landwirtschaftlichen Flächen zu bearbeiten – auch jetzt, in den Hoch-Zeiten der Ernte und unter den klimatisch bedingten Verwerfungen wie Hitze und Trockenheit.

Wer landwirtschaftliche Produkte unter dem Demeter-Siegel erzeugt und vermarktet, muss sich besonderen Herausforderungen stellen: Da geht es nicht nur darum, nach den strengen Regeln des Verbandes zu wirtschaften – Regeln, die weit über die Vorgaben der EU-Öko-Verordnung hinausgehen. Darüber hinaus ist es unerlässlich, ein funktionierendes Netzwerk von gleichgesinnten Absatzpartnern aufzubauen, zu pflegen und zu erweitern.

Gurken dicht an dicht im Gewächshaus.

Wenn Sascha Philipp von seinen Produkten spricht, dann fällt das Stichwort „ehrliche „Ware“. Das bedeutet mit Blick auf den Gemüseanbau, dass die Pflanzen ohne Kunstdünger und Pflanzenschutzmittel aufwachsen. Mit dem Effekt, wie er sagt, „dass unsere Tomaten und Gurken einen natürlichen, kräftigen Geschmack haben und – bildlich gesprochen – einem nicht das Wasser im Munde zusammenläuft“. Die Fleisch- und Wurstprodukte wiederum zeichnen sich qualitativ dadurch aus, dass die Tiere artgerecht gehalten und nur 25 km entfernt geschlachtet werden. „Der Wurst geben wir neben den Gewürzen keine Geschmacksverstärker oder sonstigen Zusatzstoffe bei“, betont er.

Während die Milch komplett ans Ökodorf Brodowin zur Weiterverarbeitung geliefert wird, werden das Gemüse und Spezialitäten wie Leinöl und Leindotteröl über den Großhandel vermarket, und zwar ausschließlich an den Naturkostfachhandel oder an Vertreiber von Bio-Abokisten. Der Löwenanteil des Sortiments wird in Brandenburg/Berlin ausgeliefert; ein paar Touren gehen auch bis hoch an die Ostsee oder runter nach Sachsen. In diesem Sinne versteht Sascha Philipp sich und seinen Betrieb als integriertes Glied einer regionalen Wertschöpfungskette, obwohl es „keine leichte Übung ist, den gesamten Prozess vom Anbau über die Ernte und Verarbeitung bis zur Marktreife in einer Hand zu behalten. Das ist nicht ohne Risiko, aber ich stehe dazu,“ sagt er.

Im Warenkorb: Aus dem Trockensortiment des Hofladens.

Neben dem Naturkost- und Abokisten-Handel hat das Landgut auch ein festes Vermarktungs-Standbein in der regionalen Gastronomie. Viel Freude bereitet dem Unternehmer ferner der Direktvertrieb im eigenen Hofladen. „Hier handelt es sich praktisch um einen Vollsortimenter, dessen Angebot nicht allein aus unseren Produkten gespeist wird. Zum Frische- kommt das Trockensortiment von anderen Anbietern aus der Region“, sagt er. Der Tante-Emmaladen auf Bio-Basis hat sich als Nahversorger auf dem Land also voll bewährt.

Dessen ungeachtet wird derzeit am Aufbau eines Online-Shops samt Lieferdienst gearbeitet, um Land- und Stadtkunden künftig auch digital zu erreichen. Gern würde Sascha Philipp auch im klassischen Lebensmitteleinzelhandel präsent sein – wenn auch nicht flächendeckend in Brandenburg und Berlin, so doch im unmittelbaren Umfeld auf lokaler Ebene. Entscheidend sei hier, dass er die entsprechenden Mengen auch vorhalten und liefern kann. Die ersten Gespräche laufen bereits, sagt er und fügt hinzu: „Das generelle Problem hier auf dem Lande ist, dass die Nachfrage zwar da ist; aber es gibt keine Bioläden. Deshalb versuchen wir, mit dem lokalen bzw. regionalen klassischen LEH ins Geschäft zu kommen.“

Kompakte Plattform für die Lebensmittelbranche

Vierzig regionale Lebensmittelerzeuger und -verarbeiter hatten im Rahmen der 2. Warenbörse am 11. Juli 2023 Gelegenheit, über 150 Vertretern aus Lebensmittelhandel, Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung sowie von Markthallen, Online-Plattformen, Regional- oder Hofläden in Brandenburg/Berlin ihre Produkte im persönlichen Kontakt zu präsentieren. Die zeitlich und räumlich kompakte Veranstaltung, die der Verband pro agro alle zwei Jahre organisiert, fand auch diesmal auf dem Gelände des Spargelhofs Buschmann & Winkelmann in Klaistow statt. Beide Vermarktungspartner nutzten die intensive Gesprächsatmosphäre, um neue Geschäftsbeziehungen zu knüpfen oder bereits vorhandene aufzufrischen und auszubauen – ein für beide Seiten erneut ertragreicher Austausch.

Ordentlich was los: Vierzig regionale Erzeuger und Verarbeiter in der Festscheune des Spargelhofs Klaistow.

Von Fachbesucherseite war beispielweise die EDEKA mit einer großen Delegation von Marktleitern zu Gast, die aktiv das Gespräch mit bereits vorhandenen sowie potentiellen Geschäftspartnern suchten sowie die Gelegenheit wahrnahmen, neue Produkte zu entdecken. Persönliche Vor Ort-Termine wurden ebenso vereinbart wie gemeinsame Aktionen. Gerade mit Blick auf innovative Angebote hoben REWE-Kaufleute die Wichtigkeit hervor, „die Ware einmal live zu sehen“ und gegebenenfalls auch zu verkosten, um einen konkreten Bezug zu den Produkten in der zentralen Artikelübersicht bzw. im Ordersatz zu bekommen.

Mit von der Partie waren unter anderem auch Vertreter von Kaufland (Region Ost), dem Handelsunternehmen also, das gemäß der Devise „Unser Herz schlägt regional“ agiert und demzufolge auch hier in Brandenburg intensiv nach Lebensmittelerzeugern und -verarbeitern Ausschau hält (siehe pro agro-Newsletter 06/2023). Zum Ausbau des gemeinsamen Geschäfts stehen für den Großflächenbetreiber derzeit vor allem Obst- und Gemüselieferanten hoch im Kurs – was im Übrigen für den Berliner Großhändler Peter Keuthmann gleichermaßen gilt (siehe unseren Bericht in der Rubrik PARTNER dieses Newsletters).

Im Gespräch: Uwe Engelmann vom Löwendorfer Geflügelhof (links) mit EDEKA-Kaufleuten.

Auch die Hersteller zeigten sich hochzufrieden und zogen eine überaus positive Bilanz. Nicht jeder von ihnen verfügt über eine exklusive Vertriebsmannschaft, so dass Plattformen wie die Warenbörse „eine sehr gut Gelegenheit“ für den persönlichen Kontakt sind, wie die Gläserne Molkerei urteilt. Und gerade weil es sich bei diesem Format um keine Massenveranstaltung handelt, hatten beide Seiten hinreichend Zeit für intensive Gespräche, so die Glina Whisky Destillerie. Newcomer wie die Agrargenossenschaft Dürrenhofe – sie war zum ersten Mal dabei – konnten viele neue und nützliche Kontakte knüpfen. Mit einem Augenzwinkern hieß es auf deren Stand: „Wollten wir die Nachfrage nach Obst und Gemüse komplett befriedigen, müssten wir noch 5.000 ha Land dazupachten“.

Einen weiteren wichtigen und grundlegenden Aspekt brachte Golßener Lebensmittel auf den Punkt. Neben den Gesprächen mit dem Handel und anderen Vermarktern entstehen bei solchen Veranstaltungen Partnerschaften mit Branchenkollegen aus dem Lieferantenkreis – ein wesentlicher Baustein für regionales Netzwerken. Insgesamt: Die Begegnung von Ausstellern und Fachbesuchern hat sich für beide Seiten auch diesmal gelohnt.

Gut drauf: Vivian Böllersen von der gleichnamigen Walnussmeisterei.

Der Zeitpunkt der Warenbörse hätte übrigens nicht besser gewählt werden können, und zwar zeitlich wie inhaltlich. Denn just am 11. Juli 2023, dem Tag der Warenbörse, wurden parallel die Ergebnisse der Trendumfrage 2023 – das ist die integrierte Halbjahres-Umfrage des jährlichen pro agro-Branchenbarometers – per Pressemitteilung veröffentlicht (siehe den Bericht in der Rubrik Branche dieses Newsletters). Hier wurden die regionalen Lebensmittelhersteller unter anderem gefragt, ob sie „die aktuelle (Krisen-) Situation nutzen, um strategische Anpassungen im Unternehmen vorzunehmen“. Ergebnis: Weit über die Hälfte der befragten Unternehmen (59 Prozent) gaben zu Protokoll, sie würden sich auf die Suche nach weiteren Absatzmöglichkeiten bzw. Vermarktungspartnern machen; und fast ein Drittel (32 Prozent) sagten, sie wollten nach „strategischen Kooperationen entlang der Lieferkette“ Ausschau halten. Dazu pro agro-Geschäftsführer Kai Rückewold: „Gewollte Terminüberschneidung oder nicht – das Konzept der Warenbörsen unterstützt, wie andere pro agro-Aktivitäten auch, diesen in der Online-Umfrage zum Ausdruck gebrachten Vernetzungsgedanken in der Praxis. Die Warenbörse war wieder ein Beleg dafür, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

Kopf hoch in der Krise!

Nach einem schwachen ersten Halbjahr zeigt sich die Ernährungswirtschaft in Brandenburg auch für das gesamte Jahr 2023 skeptisch, wenn nicht sogar pessimistisch. Dieses negative Stimmungsbild vermittelt die pro agro-Trendumfrage, die vor kurzem veröffentlicht worden ist. Angesichts der weiter bestehenden Absatzkrise sieht sich die Branche mit wachsenden Problemen und Herausforderungen konfrontiert. Inzwischen sucht ein maßgeblicher Anteil von Erzeugern und Verarbeitern nach neuen Absatzwegen und -potentialen. Ferner zeichnet sich ab, dass der Abbau von Personal gedanklich kein Tabu mehr ist, selbst wenn Betriebsschließungen in diesem bedrohlichen Szenario noch nicht im Raum stehen. Lesen Sie nachfolgend die Kernergebnisse der Online-Befragung.

Die harten Basisfakten, mit denen die Lebensmittelhersteller in Brandenburg seit Beginn der Ukrainekrise leben müssen, sehen folgendermaßen aus: Im Rückblick auf die Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2023 erwartet eine übergroße Mehrheit der befragten Unternehmen, dass das gesamte Jahr miserabel ausfallen wird. 62 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung der Entwicklung, 19 Prozent sogar mit einer „deutlichen Verschlechterung“. Nur 12 Prozent meinen, dass sich die Geschäftsaussichten verbessern werden (siehe Grafik „Deutliche Verschlechterung der Geschäftsaussichten“).

Ein direkter Zusammenhang besteht dabei sicherlich mit den beschränkten Möglichkeiten, gegenüber dem Handel oder Verbraucher Preissteigerungen durchzusetzen. Der überwiegende Teil der Unternehmen (77 Prozent) konnte nur weniger als 30 Prozent der erhöhten Erzeugerpreise kompensieren. Eine vollständige Weitergabe der krisenbedingten Belastungen ist lediglich 4 Prozent der Befragten gelungen.

Konkret rechnen 27 Prozent der befragten Unternehmen damit, dass ihre Umsätze über’s Jahr gesehen sinken, ein Drittel geht von bestenfalls stagnierenden Erlösen aus – wenn auch mit der Einschränkung „auf niedrigem Vorjahres-Niveau“. Rund 40 Prozent sehen das Ende der Talsohle erreicht und glauben, dass sich das Geschäft „langsam mit positiver Tendenz stabilisiert“. Nur eine Handvoll Unternehmen (3 Prozent) erwartet deutlich steigende Umsätze (siehe Grafik „Umsatzstabilisierung mit leichtem Positiv-Trend“).

Wenn auch diese Zahlen in der Gesamtbetrachtung alles andere als berauschend sind, weist Kai Rückewold dennoch auf ein positives Phänomen hin: „Trotz der andauernden Krisen durch Ukrainekrieg, Inflation und Energieteuerung für die regionalen Lebensmittelhersteller stecken die meisten Unternehmen den Kopf nicht in den brandenburgischen Sand, sondern suchen aktiv in ihren Netzwerken und in Kooperation mit unserem Verband nach neuen Absatzkanälen und neuen strategischen Partnerschaften,“ sagt er.

In der Tat stehen auf die Frage, welche strategischen Anpassungen in der Krise vorgenommen werden, die Suche nach neuen Absatzchancen (59 Prozent) und Kooperationspartnern (32 Prozent) oben auf dem Aktionsplan. Im Produktionsbereich wiederum wird teilweise mit der Anpassung der Sortimente (z.B. Fokussierung auf Bestseller) an die betriebswirtschaftlichen Anforderungen reagiert. Ohne Einschnitte bzw. strukturelle Veränderungen im Personalbereich wird es nach Auffassung von 18 Prozent der befragten Unternehmen allerdings nicht mehr gehen (siehe Grafik „Fokus liegt auf weiteren Vermarktungswegen“.

Informationen zur Umfrage Von den rund 650 Branchenunternehmen in Brandenburg haben sich 98 an der Online-Befragung beteiligt. Davon sind mehr als die Hälft als GmbH, GbR, OHG oder KG organisiert; der andere Teil besteht aus kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMUs) sowie Einzelunternehmen. Das Trendbarometer 2023 hat keinen Anspruch auf wissenschaftliche Repräsentativität. Über 60 Prozent der Umfrageergebnisse stammen direkt von pro agro-Mitgliedern. Grafiken zur Umfrage können Sie unter folgender Adresse anfordern: presse@proagro.de.

Reiches Sortiment – von regional bis exotisch

Wahrlich eine runde Sache: Rund um den Globus und rund um die Uhr erkundet. bezieht und vermarktet das Unternehmen „exotische Früchte aus den Gärten der Welt“, wie es heißt. So weitläufig ist die 1951 von Peter Keuthmann gegründete Berliner Obst- und Gemüsegroßhandlung heute aufgestellt. Seit 1994 wird die Firma von der Familie Weihe geführt und kontinuierlich weiterentwickelt. Im Zuge dessen hat man sich vom Lieferservice getrennt; er liegt heute in den Händen der Partnergesellschaft Weihe GmbH (siehe unser Porträt hier). Mit der Konzentration auf das Vor-Ort-Geschäft am Fruchthof Berlin hat sich der Direktverkauf an Lebensmittelhändler und -vermarkter auf dem Großmarkt sowie der Vertrieb im Agentur- und Streckengeschäft deutschlandweit etabliert. Auf diese Weise verbinden sich Tradition und Innovation mittlerweile in der vierten Generation.

Fein gestapelt: Frisches Obst und Gemüse auf der Verkaufsfläche im Berliner Fruchthof.
Fein gestapelt: Frisches Obst und Gemüse auf der Verkaufsfläche im Berliner Fruchthof.

Rund 65 Mitarbeiter kümmern sich tagein, tagaus um den reibungslosen Fullservice für die Kunden – sei es für den Lebensmitteleinzelhandel oder den Wochenmarkthändler, für Feinkostgeschäfte, Caterer oder Gastronomen; auch Onlinehändler stehen auf der umfangreichen und vielseitigen Kundenliste. „Zitrusfrüchte oder exotische Sorten aus aller Welt haben wir ebenso im Portfolio wie frische Lebensmittel aus der Region“, umschreibt Geschäftsführer Björn Weihe das Sortiment und betont: „Egal woher: Wir beziehen unsere Produkte von zertifizierten Erzeugern und Partnern“. Das sei aber nicht der einzige Nachweis für die „exzellente Qualität“ der Produkte: Auch langjährige Partnerschaften mit den Lieferanten sowie regelmäßige Vor-Ort-Besuche des Einkaufsteams würden dazu beitragen.

Bei aller Internationalität der Lieferbeziehungen kommen regionale Produkte nicht zu kurz: Etliche hundert Erzeuger und Verarbeiter aus Brandenburg und Berlin sorgen für eine Bereicherung des Sortiments mit heimischen Produkten. Dazu Geschäftsführer Weihe: „Wir bauen unser regionales Lieferantennetzwerk ständig aus. Unter der Maxime ‚So regional und saisonal wie möglich‘ treiben wir die Einbeziehung unseres direkten landwirtschaftlichen Umfeldes weiter voran und stellen unsere mittlerweile breite Palette an regionalen Angeboten unseren Kunden zur Verfügung.“

Diese Maxime orientiert sich natürlich an dem wachsenden Verbraucherbedürfnis nach Lebensmitteln aus dem benachbarten Umfeld, das heißt nach Nähe in zweifacher Hinsicht: vertraute Herkunft einerseits und kurze Transportwege andererseits. Das Prinzip des „Direktvertriebs ab Ursprung“ (was übrigens auch für das internationale Geschäft gilt) ist so gesehen ein wichtiger Aspekt für umweltschonendes Wirtschaften – ein zentraler Baustein der Firmenphilosophie. Auch deshalb ist das Keuthmann-Einkaufsteam regelmäßig bei Partnern vor Ort, also nicht nur aus Gründen der Kontaktpflege, sondern auch, um ein Auge darauf zu haben, ob Erzeugung und Verarbeitung der Ware den Ansprüchen des Unternehmens genügen.

Gesprächsbedarf: Kommunikativer Austausch im gekühlten Lager.
Gesprächsbedarf: Kommunikativer Austausch im gekühlten Lager.

Neben den hohen Standards in Sachen Transparenz, Zuverlässigkeit und Produktqualität zeichnet Keuthmann ein weiteres Merkmal unternehmerischen Handelns aus: Neugierde. Und dies nicht als Selbstzweck, sondern als Ausdruck strikter Kundenorientierung. Konkret: Regelmäßig sind Mitarbeiter rund um den Erdball unterwegs, um Ausschau nach interessanten Produkten zu halten, die den deutschen Markt bereichern könnten. Die so genannten Food-Scouts schwärmen in die „Gärten der Welt“ aus und suchen nach speziellen Zitrusfrüchten, exotischen Kräutern oder seltenen Gemüsesorten – immer in der Gewissheit, dass die deutschen Verbraucher zwar knauserig sein mögen, aber experimentierfreudig sind.

Abgesehen von den Ausflügen in die große weite Welt ist Keuthmann weiter daran interessiert, neue Lieferpartnerschaften in der heimischen Region einzugehen. „Regionale Spezialitäten und saisonale Angebote fragen unsere Kunden immer stärker nach“, sagt Björn Weihe. Ganz stark entwickeln sich hier Erzeugnisse wie diverse Salate und Kohlsorten, Kern- und Steinobst, Kartoffeln, Erdbeeren, Spargel und spezielle Gemüse. Dennoch: Den Großteil der Produkte bezieht der Großhändler von internationalen Lieferanten, um eine möglichst große und vielfältige Produktpalette anbieten zu können – ganz im Einklang mit der unternehmerischen Doppelstrategie, die da lautet: „Regional frisch und international direkt!“.

Viele Unternehmen suchen nach neuen Absatzwegen – schwaches Halbjahr für die Ernährungswirtschaft in Brandenburg

Anhaltende Absatzkrise führt auch zu Überlegungen beim Personalabbau aber keine bedrohliche Tendenz bei Betriebsschließungen

Schönwalde-Glien. Zum Ende des ersten Geschäftshalbjahres hat pro agro – der Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin e.V. – im Rahmen seiner Trendumfrage zur Jahresmitte wieder die Unternehmen der Land- und Ernährungswirtschaft in Brandenburg zur wirtschaftlichen Lage befragt. Knapp 100 Unternehmen haben auf den detaillierten Online-Frageborgen reagiert und geantwortet.

27 Prozent der teilnehmenden Unternehmen sehen sich nach wie vor mit rückläufigen Umsätzen konfrontiert, ein Drittel  konstatiert Stagnation und ein weiteres Drittel sieht das Ende der Talsohle erreicht und hofft auf einen leichten Positivtrend. Das sind die harten Fakten, mit denen die Produzenten regionaler Lebensmittel in Brandenburg seit Beginn der Ukrainekrise leben müssen. Kai Rückewold, Geschäftsführer des Verbandes pro agro: „Trotz der andauernden Krisen durch Ukrainekrieg, Inflation und Energieteuerung für die regionalen Lebensmittelhersteller, stecken die meisten Unternehmen den Kopf nicht in den brandenburgischen Sand, sondern suchen aktiv in ihren Netzwerken und in Kooperation mit unserem Verband nach neuen Absatzkanälen und neuen strategischen Partnerschaften.“

In der Tat muss zwar bei den Personalkosten angepasst werden und  es gaben auch 18 Prozent der teilnehmenden  Unternehmen an, real Mitarbeiter entlassen zu haben oder zu müssen Auf die Frage welche strategischen Anpassungen in der Krise vorgenommen werden, steht die Suche nach neuen Absatzchancen (59 Prozent) und strategischen Kooperationen (32 Prozent) ganz oben auf dem Aktionsplan. Im Produktionsbereich wird teilweise mit der Anpassung der Sortimente auf die betriebswirtschaftlichen Herausforderungen reagiert. An den Verkauf oder die Schließung des Unternehmens denken ganz wenige der Befragten.

Negativer Trend bleibt: Kostenexplosion bei der Herstellung kann nicht weitergegeben werden

Düster ist das Bild bei den Aussichten für das laufende Geschäftsjahr. 81 Prozent der teilnehmenden Unternehmen beurteilen ihre Geschäftsaussichten als schlechter als im Vorjahr. Nur 12 Prozent der Unternehmen beurteilen die Aussichten als besser. Ein direkter Zusammenhang besteht dabei sicherlich mit den beschränkten Möglichkeiten gegenüber dem Handel oder Verbraucher Preissteigerungen durchsetzen zu können. Die Mehrzahl der teilnehmenden Unternehmen konnte weniger als 30 Prozent der Kostensteigerungen kompensieren. „Um das plastisch zu machen: Zahlt der Verbraucher heute einen Euro mehr für ein Produkt im Laden, so kommt davon nur ein Bruchteil beim Produzenten an. Ich schätze auf den Euro bezogen sind es weniger als 10 Cent“  skizziert Kai Rückewold die Situation.

Insbesondere bedrückend bei dieser Bewertung ist folgendes Umfrageergebnis: Überhaupt nur die Hälfte aller befragten Unternehmen konnte Preissteigerungen beim jeweiligen Handelspartner durchsetzen.

Hintergrundinfo zum pro agro Branchenbarometer

 – Trendumfrage zur Jahresmitte

98 Branchenunternehmen aus Brandenburg haben sich an der Online-Befragung beteiligt: davon sind über 50 Prozent als GbR, GmbH, OHG oder KG organisiert, der andere Teil besteht aus KMUs (kleine und mittelständische Unternehmen) sowie Einzelunternehmen. Das Branchenbarometer hat keinen Anspruch auf wissenschaftliche Repräsentativität. Über 60 Prozent der Umfrageergebnisse kommen direkt von pro agro – Mitgliedern.

Warenbörse am 11. Juli in Klaistow

Mit der auch im Branchenbarometer formulierten Zielstellung,  bestehende Absatzkanäle zu intensivieren oder neue aufzubauen, nahmen am 11. Juli einundvierzig regionale Produzenten an der 2. pro agro-Warenbörse in Klaistow teil. Die pro agro-Warenbörse ist eine Plattform auf der Lebensmitteleinzelhandel, Gastronomie, Hotellerie, Catering, Handel, Gemeinschaftsverpflegung sowie Betreiber von Markthallen oder Online-Plattformen in direkten Kontakt zu den Produzenten treten können, um sich über neue Produkte zu informieren und bestehende Geschäftsbeziehungen auszubauen oder neue zu begründen. Zur diesjährigen Veranstaltung hatten sich 196 Vertreter der genannten Branchen angemeldet.  

Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.

Ein Steinkauz mit Promille – Spendenübergabe „Steinkauz-Bier“

Freundlich zur Beachtung empfohlen anbei eine Presseinformation unseres Mitgliedsverbands, dem „Verein zur Förderung Brandenburger Klein- und Gasthausbrauereien und regionaler Strukturen e.V.“ und  des „Landschafts-Förderverein
Nuthe-Nieplitz-Niederung e.V.“

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Am Mittwoch, 12.07.2023 übergibt der Verein zur Förderung der Brandenburger Klein- und Gasthausbrauereien und regionaler Infrastrukturen e.V. gegen 13.30 Uhr im Forsthaus Templin 1.400 Flaschen „Steinkauz-Bier“ an den Landschafts-Förderverein Nuthe-Nieplitz-Niederung e.V. (LFV).

Es ist bereits die 2. Spendenaktion für das Projekt des LFV zur Wiederansiedlung des Steinkauzes in der Nuthe-Nieplitz-Region. Gebraut wurde der Gerstensaft nach einem speziell dafür entwickelten Rezept in der Historischen Brauerei auf dem Gelände des MAFZ Erlebnisparks in Paaren-Glien.
In den kommenden Tagen wird das Bier wieder im NaturParkZentrum am Wildgehege Glauer Tal in Blankensee und einigen Hofläden im Naturpark Nuthe-Nieplitz verkauft.
Der Erlös geht zu 100 Prozent in das Steinkauz-Projekt – unter anderem für den Erwerb von Nistkästen, die Einrichtung von Brutrevieren oder die Betreuung und Unterhaltung der Zucht- und Auswilderungsvolieren.
 
Seit 2012 wird die Wiederansiedlung der Steinkäuze durch Zucht und Auswilderung von EU und Land Brandenburg gefördert. Aktuell leben bereits wieder mehr als 40 Brutpaare im Naturpark – mindestens 100 sind allerdings für eine stabile Population notwendig. Nachdem Ende des Jahres 2022 die Förderung auslief, ist der Verein auf der Suche nach neuen Quellen, um die Arbeit weiterführen zu können.
Das „Steinkauz-Bier“ ist eine willkommene Spende, um den Bestand der Mini-Eule in der Nuthe-Nieplitz-Niederung und darüber hinaus zu stärken. 
 
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter
www.naturpark-nuthe-nieplitz.de/naturparkverein/projekte/aktuelle-projekte/steinkauzprojekt.html?page=
 
Fragen beantwortet Projektleiter Peter Koch vom LFV unter p.koch@lfv-nnn.de oder Telefon 033204 459814.
 

Adresse Forsthaus Templin:
Braumanufaktur GmbH
Templiner Straße 102
14473 Potsdam

28. Brandenburger Landpartie – Agrarminister mahnt Wertschätzung an

Schönwalde-Glien, Am zurückliegenden Wochenende des 866. Geburtstags Brandenburgs informierten auf der 28. Brandenburger Landpartie die Gastgeber auf Höfen, Feldern, in den Ställen, Gärten und in den Betrieben des landwirtschaftlichen Brandenburgs zu den Themen Regionalität, Kreislaufwirtschaft und den Potentialen Brandenburger Landwirtschaft als Grundversorger. Die Besucherzahlen bewegten sich auf dem Niveau des Vorjahres und werden vom Organisator mit 65.000 bis 70.000 angegeben.

Neben den klassischen Landpartieinhalten der Darstellung von Produktion und Erzeugung von Lebensmitteln war ein weiterer Schwerpunkt der diesjährigen Landpartie bei den Gastgebern die Zukunftsherausforderungen durch Klimawandel, Fachkräftemangel aber auch die Chancen durch die stete Weiterentwicklung und Anpassung, auch mittels Digitalisierung,

Agrarminister Axel Vogel mahnt Wertschätzung für die regionale Landwirtschaft an

Auf der zentralen Eröffnungsveranstaltung der 28. Brandenburger Landpartie auf dem Hof der PAE Marktfrucht GmbH in Putlitz in der Prignitz charakterisierte Landwirtschaftsminister Axel Vogel die Landpartie als eine Möglichkeit „… mal richtig wahrzunehmen, was Landwirtschaft bedeutet, wieviel Zeit wieviel Arbeitskraft darin steckt, Nahrungsmittel zu produzieren. Nur noch jeder fünfzigste Deutsche hat einen Bezug zur Landwirtschaft. Das Wissen ist in den Städten verloren gegangen und die Möglichkeit, mal rauszufahren, sich das anzugucken und zu sehen, mit wieviel Aufwand und auch persönlichen Einschränkungen gearbeitet werden muß, damit wir unser tägliches Brot bekommen, das ist schon sehr lehrreich für viele Menschen.“

Erkennen, was die Region zu bieten hat

Der Geschäftsführer des Agrarmarketingverbandes pro agro, gleichzeitig auch Mitorganisator der Brandenburger Landpartie, Kai Rückewold äußerte die Hoffnung, daß es mit Veranstaltungen wie der Landpartie nicht nur gelingt, Wissen zum Thema Landwirtschaft zu vermitteln, sondern auch „die Menschen der Region dafür zu begeistern, die Region gemeinsam weiterzuentwickeln. Damit dies gelingt, ist es wichtig, immer wieder die Bedeutung regionaler Wirtschaftskreisläufe zu betonen. Das geschieht hier und heute mit der Brandenburger Landpartie, das passiert am Anfang des Jahres in der Brandenburghalle der Grünen Woche und  auch zum Jahresende mit dem Brandenburger Schlachtefest“

Einander kennen und vertrauen als Voraussetzung für gutes, gemeinsames Wirtschaften in Regionalpartnerschaften

Eine weitere Aufgabe der Brandenburger Landpartie beschrieb Gerrit van Schoonhoven, Geschäftsführerdes Gut Schmerwitz im Landkreis Potsdam-Mittelmark wie folgt: „Die Landpartie ist das Wochenende der offenen Höfe – wir haben so die Möglichkeit, einmal den gesamten Hof zu zeigen. Wir haben zudem immer nach einer Möglichkeit gesucht, einmal im Jahr ein Hoffest mit all unseren Partnern im Dorf und darüber hinaus zu machen. Zur Landpartie machen wir genau das. Außerdem findet sie zur idealen Zeit statt – zwischen dem Einsäen und Drillen und der Ernte.“

Erntezeit steht bevor! Der Traktor vor Ihnen stört nicht, er bereitet gerade Ihr Essen zu!

Für die bevorstehende Ernteperiodewerben Gastgeber und Organisatoren der Brandenburger Landpartie um Geduld und Verständnis, wenn auf den nächsten Fahrten durchs Land mal ein Traktor oder eine Erntemaschine die Fahrtzeit bis zum Ziel ein wenig verlängert. Auch das gehört nun mal in einem landwirtschaftlich geprägten Flächenland zur Realität, damit unsere regionalen Lebensmittel jeden Tag frisch auf dem Tisch stehen können.

Einen Rückblick auf die Gastgeber der diesjährigen Landpartie erhalten Sie unter www.brandenburger-landpartie.de

Die Brandenburger Landpartie wird in Zusammenarbeit von pro agro e.V., dem Landesbauernverband Brandenburg sowie dem Brandenburger Landfrauenverband organisiert. Ermöglicht wird die Initiative durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg.

Informationen zum Verband erhalten Sie unter: www.proagro.de

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Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.

Brandenburger Landpartie 2023 – Sonnabend geht´s los

Paaren-Glien – Am Sonnabend eröffnet Landwirtschaftsminister Axel Vogel die 28. Brandenburger Landpartie in der PAE Marktfrucht GmbH in Putlitz in der Prignitz. 153 Gastgeber des ländlichen Brandenburgs freuen sich im ganzen Land auf ihre Gäste. Organisatoren bitten um Rücksicht und angemessenes Verhalten wegen der aktuell vorherrschenden Trockenheit.

Brandenburg ist landwirtschaftlich geprägter Kulturraum.  In diesem Kulturraum arbeiten und leben Menschen, die unsere Lebensmittel produzieren. Wer genau das ist und was landwirtschaftliche und Lebensmittelproduktion in der heutigen Zeit bedeutet, zeigen die 153 Gastgeber der Brandenburger Landpartie im gesamten Land Brandenburg.

Landwirte, Fischer, Imker, Gärtner, ländliche Manufakturen und Einrichtungen öffnen ihre Tore und laden an Brandenburgs Geburtstagswochenende zur Brandenburger Landpartie ein. 120 Gastgeber bieten einen Hofverkauf an, 65 Betriebe laden zu Feldführungen bzw. Gläsernen Produktion, 61 Teilnehmer veranstalten Stallrundgänge und/oder Tierschauen; auf den Höfen von 52 Landwirten wird Landtechnik ausgestellt und 49 Akteure haben noch weitere regionale Partner auf ihren Höfen zu Gast. Bei insgesamt 127 Gastgebern der Landpartie gibt es auch vor Ort regionale Spezialitäten und Speisen für Durst und Hunger zwischendurch.

Die Brandenburger Landpartie stellt landwirtschaftliche Unternehmen und Verarbeiter vor, sie zeigt die Gesichter hinter den Erzeugnissen und Produkten und daß die bewusste Entscheidung für ein regionales Produkt einen Mehrwert für die gesamte Region darstellt; daß der Endverbraucher durch sein Kaufverhalten seine Umgebung und das Umland mitgestaltet. Sie darf auch als Aufruf an die Verbraucher aus Brandenburg und Berlin verstanden werden, beim Lebensmitteleinzelhändler des Vertrauens gezielt nach den entdeckten regionalen Produkten zu fragen.

„Regionale Produkte auf dem Speiseplan der Brandenburger und Berliner schmecken nicht nur und überzeugen durch ihre kurzen Wege, sie leisten einen wichtigen Beitrag für unsere Region als Wirtschaftsstandort; für die Unternehmen als Arbeitgeber und Steuerzahler aber auch als Kultur- und Sportunterstützer für unzählige Vereine auf dem Land und tragen auf diese Weise dazu bei, daß Brandenburg-Berlin eine Region bleibt, in der man gern lebt und die man auch gern besucht.“ so Dennis Kummer, leitender Koordinator der Landpartie beim organisierenden Verband pro agro.

Aufgrund der aktuell vorherrschenden Trockenheit, die unseren Landwirten bereits genug zu schaffen macht, bittet der Organisator die Besucher der Brandenburger Landpartie um angemessenes, sensibles Verhalten, um Brände zu vermeiden. 

Informationen zu den teilnehmenden Höfen finden Sie unter:

www.brandenburger-landpartie.de

Die Brandenburger Landpartie wird in Zusammenarbeit von pro agro e.V., dem Landesbauernverband Brandenburg sowie dem Brandenburger Landfrauenverband organisiert. Ermöglicht wird die Initiative durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg.

Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.

Am Rande: Am Sonntag des Brandenburger-Landpartie-Wochenendes, am 11. Juni, feiert Brandenburg seinen 866. Geburtstag bzw. könnte es, wenn man diesen „Regionalfeiertag“ auf dem Schirm hätte und begehen wollte.

weitere Informationen zum Brandenburggeburtstag:

https://brandenburgikon.net/index.php/de/sachlexikon/mark-brandenburg-entstehung

Romantische Nacht in historischen Dorfkernen Brandenburgs am 24. Juni 2023

Paaren-Glien – Unser Partner im ländlichen Raum, die „AG Historische Dorfkerne im Land Brandenburg“ übernimmt in diesem Jahr erstmals eine schöne Tradition aus dem Süden Europas und lädt zur Romantischen Nacht in ausgewählte Dörfer Brandenburgs ein

Die Romantische Nacht am 24. Juni 2023 – eine Idee der südeuropäischen Partnerorganisationen der Brandenburger AG Historische Dorfkerne deren erste Brandenburger Ausgabe 2023 startet. In den Baukulturdörfern Italiens, Spaniens und Frankreichs findet die Romantische Nacht schon seit Jahren zur Sommersonnenwende statt. Es ist eine Nacht unter romantischem Motto in all seinen Facetten, die in den historischen Dorf- und Stadtkernen inszeniert wird. Dieses Jahr laden einige der historischen Dorfkerne Brandenburgs zur Romantischen Nacht in ihre Dörfer ein.

Flammende Liebe in Groß Breese: Dat du mien Leewsten büst

eine inszenierte Bauernhochzeit in der Prignitz

Beginn: 18 Uhr an der Dorfkirche,

Ende mit Feuershow gegen 23 Uhr

Ort: Dorfkirche Groß Breese, Groß Breeser Allee 13, 19322 Breese / OT Groß Breese

Eine Hochzeit im Dorf war ein Ereignis, über das noch Wochen und Monate später gesprochen wurde und alle waren eingeladen. Wie eine Bauernhochzeit in Groß Breese ablief, das wird im Rahmen der Romantischen Nacht vor Ort erzählt. Los geht es an der Dorfkirche Groß Breese, denn hier fand sich der Hochzeitszug ein und in der Kirche vollzog der Pfarrer die Trauung. Dann versammelten sich alle in einer der beiden nahegelegenen Gaststätten, in denen schon das Hochzeitsessen vorbereitet war. Getanzt und gelacht wurde bis spät in die Nacht und manchmal auch bis in die frühen Morgenstunden. Dann mussten alle wieder nach Hause und das Vieh versorgen…

Ein einzigartiges Schauspiel in historischen Kostümen und Einlagen in plattdeutscher Sprache – und Platz für die Gäste an der Hochzeitstafel.

Gästekarten (inkl. Hochzeitsgericht) zu 19,50 € im Vorverkauf zu erwerben unter: heimatverein-breese@web.de

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: möglich mit dem Regionalexpress RE2 nach Wittenberge, weiter dann per Fahrrad / Taxi über Breese nach Groß Breese (6,2 km) – weitere Infos erhalten Sie von der Tourist-Information in Wittenberge Tel.: 03877-92918

Parkmöglichkeiten für PKW vor Ort: am Ortseingang begrenzt möglich

Romantisches Scheunenkonzert am Gutshaus von Buberow

Beginn: 20 Uhr in der Scheune des Gutshauses Buberow

Ort: Gutshaus Buberow, Am Rundling 11, 16775 Gransee / OT Buberow

Romantischen Klängen vor der historischen Kulisse des Gutshauses von Buberow zu lauschen, wird das Erlebnis im besonderen Rundlingsdorf zur Sommersonnenwende sein. Fernab der städtischen Betriebsamkeit inmitten der Natur der Oberen Havel wird Sie ein musikalischer Abend der besonderen Art erwarten umrundet von kleinen lokalen Köstlichkeiten und Getränken.

Vor dem Konzert lohnt sich das besondere Rundlingsdorf zu erkunden, das 1325 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Buberow zu den besten Hopfendörfern der Grafschaft Ruppin. Die geschlossene Anordnung der märkischen Bauernhäuser rund um die Kirche und den mit knorrigen Bäumen bewachsenen Dorfanger gibt dem Rundling eine ganz besondere Atmosphäre. Ein besonderer Ausflug zur Sommersonnenwende!

Eintritt frei, ab 19 Uhr Getränke und kleine, lokale Köstlichkeiten zum Verkauf

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln: möglich mit dem Regionalexpress RE 5 nach Gransee, weiter mit Fahrrad / Taxi über Kraatz (7,7 km) – weitere Infos erhalten Sie von der Touristinformation Gransee Tel.: 03306-21606

Parkmöglichkeiten für PKW vor Ort: im Gutshof nur sehr begrenzt möglich – Einfahrt befindet sich hinter dem Gutshof.

Weitere Veranstaltungen zur Romantischen Nacht finden sind auch unter der Veranstaltungsrubrik der AG-Website www.historische-dorfkerne-brandenburg.de.

Die Romantische Nacht findet auch in den Baukultur-Dörfern von IG Sachsens Schönste Dörfer statt, einer weiteren Baukultur-Initiative, die im länderübergreifenden Verbund von Deutschlands Schönste Dörfer mitwirkt.

Regionales Fleischprogramm für mehr Nachhaltigkeit

Der Fleischgroßhändler hat ein außergewöhnliches Alleinstellungsmerkmal: Der auf dem Berliner Fleischgroßmarkt angesiedelte Betrieb bildet mit seinen rund 4.400 qm Fläche (davon fast 40 Prozent für die Produktion) eine private Enklave auf dem umfangreichen Gelände, das der öffentlichen Hand gehört. Dem Unternehmen ist es im Jahr 2013 nämlich gelungen, dem Land Berlin die beachtlich große Fläche samt Gebäuden abzukaufen. Das gibt ihm Sicherheit, weil er auf dem Areal nicht Mieter, sondern Herr im Hause ist, sagt Inhaber Dennis Salomon (Foto).

Der gelernte Fleischer hat das Geschäft von der Pike auf gelernt und stand als junger Mann ebenso am Zerlegetisch wie andere Facharbeiter des väterlichen Betriebs. Wenn Not am Mann ist, zieht er noch heute Gummistiefel und Metzgerschürze an und zerlegt im Team die Schweine- oder Rinderhälften, obwohl das natürlich wegen seines hohen Arbeitspensums als Manager nur die Ausnahme ist. Das Unternehmen mit 50 Mitarbeitern führt er seit mehr als 20 Jahren zusammen mit seinem Geschäftspartner Stefan Barnick, der als Mitgesellschafter auch Vorsitzender des Aufsichtsrats ist.

Die Zerlegekapazität liegt bei 200 Tonnen pro Woche; umgerechnet sind das hauptsächlich rund 800 Schweine und zehn bis 15 Rinder (Bullen, Ochsen, Färsen, Kälber); auch die Verarbeitung von Lämmern gehört zum Programm. Die Rohware wird als Hälften geliefert. Produziert werden daraus Fleisch- und Wurstwaren, die bundesweit in der Gastronomie und in Betriebskantinen sowie in Fach- und Feinkostgeschäften (das KADEWE gehört auch dazu) vertrieben werden.

Viel Herzblut investiert der Unternehmer in die noch junge Initiative unter dem Label „Brandenburger“. Dahinter verbirgt sich sein im Jahr 2020 aufgelegtes und auf strengen Regeln beruhendes regionales Fleischprogramm. Das betrifft beispielsweise den Lebendtransport von Tieren. „Hier sind kurze Strecken für mich immens wichtig“, betont Dennis Salomon. So dürfen die Schweine-Mastbetriebe maximal 90 Autominuten und die von Rindern höchstens 60 Minuten vom nächsten Schlachthof entfernt sein. Das erspart den Tieren unnötigen Stress und dient der Qualität wie dem Geschmack des Fleisches.

Die neun zertifizierten Partnerbetriebe, die der Großhändler alle persönlich kennt und in Augenschein nimmt, haben sich nicht nur dem Tierwohl verschrieben, sondern sorgen durch das eigens angebaute Futter auch für mehr Nachhaltigkeit in der Region. Und durch den direkten Kontakt zwischen Erzeugung und Verarbeitung ist „eine optimale Transparenz und Kontrolle gewährleistet“, wie er sagt. Ebenso wichtig ist ihm allerdings ein übergeordneter Gesichtspunkt: „Wer regionale Produkte kauft, unterstützt nicht nur das Tierwohl, sondern auch die ansässige Wirtschaft sowie den Erhalt von Arbeitsplätzen“, bekräftigt er.

Die Züchter organisieren den Transport der Tiere von der Maststelle zum Schlachthof selbst. Da die Schlachtkapazitäten in Brandenburg in den vergangenen Jahren massiv heruntergefahren worden sind, ist die erste Anlaufstelle in der Regel der Großbetrieb Vion Perleberg, der wiederum die Hälften an die Salomon AG liefert. Die Rückverfolgbarkeit sei zu 100 Prozent gesichert, heißt es, da die wöchentlichen Kontingente in Absprache mit jedem Lieferanten festgelegt sind. Und: „Mit Vion gibt es eine spezielle Vereinbarung, dass unsere Tiere separat geschlachtet und zu uns transportiert werden. Hier bei uns werden sie ebefalls separat zerlegt“, so Dennis Salomon.

Das regionale Markenprogramm, das parallel zum „Normalgeschäft“ organisiert werden muss, verursacht beim Fleischgroßhändler natürlich spürbaren Zusatzaufwand. Den ist man im Interesse der Sache gern bereit zu tragen. Mehr noch: „Falls es in Brandenburg Zucht- bzw. Mastbetriebe gibt, die nach zusätzlichen Absatzmöglichkeiten Ausschau halten, können sie sich gern mit uns in Verbindung setzen“, appelliert Inhaber Dennis Salomon an potenzielle Lieferanten. „Denn wir wollen unser regionales Fleischprogramm forcieren und brauchen dafür mehr Partner, um dieses Wachstum hinzukriegen. Ich freue mich also über jeden Züchter, der sich bei mir meldet.“

Genusshandwerker mit Einsatz für die Region

„Brotkultur schmecken – Genuss erleben – Regionalität leben.“ Das ist die Devise, nach der Bäckermeister Tobias Exner (Foto) sein Handwerk im wahrsten Sinne des Wortes „pflegt“. Die Geschichte des Betriebes geht bis in das Jahr 1928 zurück, als in der Beelitzer Karl-Marx-Straße 12 eine kleine Bäckerei eröffnete, die Vater Ingo 1976 übernahm und sich seinen Traum von der Selbstständigkeit erfüllte. Das war auch der Ort, wo seinem Sohn Tobias das Bäckerhandwerk in die Wiege gelegt wurde und wo er schließlich 2008 in die Fußstapfen des Vaters trat. Heute ist die mehrfach ausgezeichnete Familienbäckerei ein modernes mittelständisches Unternehmen und einer der größten Arbeitgeber in der Spargelstadt.

Illustrer Auftritt: Blick in das 2022 eröffnete Café „Brot & Zeit“.

Nach 1990 nahm das Unternehmen eine stürmische Entwicklung und wuchs auf über 40 Fachgeschäfte und Cafés in Berlin und Brandenburg an. Ungeachtet dieser bemerkenswerten Expansion ist Tobias Exner mit seinen rund 200 Mitarbeitern der Philosophie des Handwerks treu geblieben: „Als Innungsbäckerei stehen wir für höchste Qualität, regionale Zutaten und traditionelle Verarbeitungsweisen“, betont er und präzisiert: „Alles ist handgemacht.“

Dieses Statement („Alles ist handgemacht“) lässt sich durchaus weiter fassen. Um im Bild zu bleiben, könnte es auch heißen: Alles, was der innovative Genusshandwerker macht, „hat Hand und Fuß“. Das betrifft nicht nur sein Kerngeschäft, sondern auch seine Aktivitäten rund ums Produzieren und Verkaufen. So absolvierte er 2019 eine Ausbildung als Brotsommelier – kein leichtes Unterfangen, da er sich in acht Präsenzmodulen sowie in intensiven Arbeits- und Lernphasen zu Hause die neuesten Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis aneignen, sprich „ordentlich büffeln“ musste.

Bei der Ausbildung ging es um eine Vielzahl von Themen rund ums Brot: Geschichte und Kultur, Brauchtum, Religion und Kunst oder Ernährungsfragen, deutsche und internationale Spezialitäten sowie aktuelle Marktzahlen zum Brotkonsum und vieles mehr. Über die Aneignung dieses breit gefächerten Fachwissens hinaus galt es noch, spezifisch sensorische Fähigkeiten zu trainieren, um auf dem Gebiet der „Bread Pairings“ seinen Mann zu stehen, also der Bestimmung, welche Brotsorte mit welchem Getränk, welcher Speise oder welchem Anlass harmoniert.

Keine leichte Übung also, aber gut für’s Geschäft und darüber hinaus – zumindest dann, wenn man so „gestrickt“ ist wie Tobias Exner; wenn man also Know-how und Phantasie nicht nur ins eigene Unternehmen steckt, sondern darüber hinaus mit anderen „Gewerken“ verknüpft.

So kam dem findigen Bäckermeister Anfang 2022 die Idee, eine zweckmäßige und vor allem nachhaltige Sekundärverwendung für das nicht verkaufte Brot seiner Fachgeschäfte zu suchen. Gefunden hat er die Potsdamer Braumanufaktur, die daraus die Spezialität „Brotbier“ braut – „eine mehr als gelungene Komposition aus feinster Braukunst und traditionellem Backhandwerk“, wie er schwärmt.

Dieses Kooperations-Beispiel ist kein Einzelfall. Der Unternehmer aus Beelitz zeigt auf ganzer Linie, dass er ein ausgewiesener Kommunikator und Netzwerker ist. Das betrifft sowohl den direkten Einsatz von Partner-Erzeugnissen in seinen Brot- und Backwaren (wie die Hemme-Buttermilch und die Kürbiskerne vom Syring Hof in seinem Buttermilch-Brot) oder den Verkauf regionaler Produkte in seinen zahlreichen Fachgeschäften (z.B. Sanddorn- und Wildobstprodukte von Christine Berger, Fleisch von Weidelandfarm oder Chutneys von Kochgenuss & Feinkost). Ein Hotspot für den Verkauf von Partnerprodukten ist vor allem das im Jahr 2022 eröffnete Café „Brot &Zeit“ in Beelitz-Heilstätten.

Zu seinem Selbstverständnis als Kommunikator und Netzwerker gehört aber auch, dass Tobias Exner als Vorstand beim Verband pro agro fungiert. Treibende Kraft seines Engagements ist die Überzeugung, seine Kenntnisse und Kontakte nicht nur in seinem Betrieb einzusetzen, sondern ein Stück seines Erfolgs zusätzlich der regionalen Branche insgesamt und damit dem Land Brandenburg zugute kommen zu lassen. Da versteht es sich von selbst, dass er sich gemeinsam mit 20 weiteren Unternehmen an der Initiative „Regionale Lebensmittel einkaufen – Jetzt erst recht!“ aktiv beteiligt (zur von pro agro koordinierte Kampagne siehe die Newsletter 11/2022 und 12/2022).

„Das Engagement für die Belange der Lebensmittelbranche in Brandenburg ist mir sehr wichtig“, betont Tobias Exner und fügt hinzu: „Wir als regionale Unternehmen und Erzeuger müssen unsere Kunden dafür sensibilisieren, dass regionale Produkte für Sicherheit und Transparenz stehen. Das geht am besten gemeinsam mit starken Partnerschaften in der Region. Nur so ist es uns möglich, unserer sozialen Verantwortung auch in schwierigen Zeiten, die von Krisen und steigenden Kosten geprägt sind, gerecht zu werden. Regionalität und Handwerk müssen sichtbar gelebt werden, damit wir auch zukünftig Ausbildungs- und Arbeitsplätze im Mittelstand Brandenburgs sichern können.“

„Wir dürfen die Hände nicht in den Schoß legen!“

In den ersten beiden Folgen über die umfangreiche Studie zu den Vermarktungspotentialen von Regionalprodukten aus Brandenburg haben wir zunächst über die Umfrageergebnisse zum Konsumverhalten während und nach der gegenwärtigen Krisensituation sowie über Produktpräferenzen und Preisbereitschaft der Verbraucher berichtet. In einem weiteren Beitrag haben wir die in der Studie analysierten Kernzielgruppen für den Einkauf regionaler Produkte und die daraus abzuleitende Kundenansprache vorgestellt. Heute geht es um die Schlussfolgerungen für die Branche und die Verbandsarbeit von pro agro. Darüber sprachen wir mit pro agro-Geschäftsführer Kai Rückewold sowie der Fachbereichsleiterin Agrar- und Ernährungswirtschaft, Kristin Mäurer.

Andreas Ebeling (Brandmeyer Markenberatung) und Kai Rückewold stellen die Studie vor

Wie bewerten Sie die Studienergebnisse?

Rückewold: Sehr positiv, da sie bestätigen, dass wir mit unserer Arbeit auf dem richtigen Weg sind. Dabei denke ich an unsere Vernetzungstätigkeit sowie die vielen Maßnahmen und Aktionen zur Imagepositionierung von Lebensmittel-Produkten aus Brandenburg bei den Verbrauchern und beim Handel. Je mehr Produkte den Weg zu den Konsumenten finden, desto besser für die Region: Das schafft nicht nur Aufmerksamkeit, sondern auch Arbeitsplätze und Einkommen für die Menschen sowie Steuereinnahmen für die Körperschaften.

Mäurer: Andererseits liefert uns die Studie Anhaltspunkte, wo wir noch eine Schippe drauflegen müssen. Gerade der beschriebene Zusammenhang von Versorgungssicherheit und strukturellen Verbesserungen im Land ist nicht allen Menschen klar. Hier müssen wir zusätzliche Informations- und Kommunikationsarbeit leisten.

Wo sollte man konkret noch eine Schippe drauflegen?

Rückewold: Zum Beispiel bei der Unternehmerinitiative „Regionale Lebensmittel kaufen – jetzt erst recht!“, die wir als pro agro koordinieren. Sie trifft auf großes Interesse bei der Bevölkerung bzw. bei den Verbrauchern. Ein Grund dafür ist sicherlich die Tatsache, dass die Initiatoren in Wort und Bild präsent sind – UnternehmerInnen zum Anfassen sozusagen. Das schafft Nähe und Gemeinschaftsgefühl.

Mäurer: Alle Beteiligten haben in diese Kampagne viel Zeit und Geld gesteckt: die Unternehmen, das Land und pro agro. Jetzt muss die Devise lauten: Wir machen weiter und hören nicht einfach auf; wir nutzen die bereits vorhandene Aufmerksamkeit und setzen die erfolgreiche Maßnahme fort.

Rückewold: Mit den Mitteln, die das Brandenburger Landwirtschaftsministerium für die Unternehmerkampagne zur Verfügung gestellt hat, konnten wir während der Grünen Woche 2023 und danach gut operieren. Aber: Wir brauchen eine Verstetigung des Mittelzuflusses, um nicht nur punktuelle Maßnahmen umzusetzen, sondern kommunikativ permanent am Ball zu bleiben, nicht nur für einige Monate.

Hat da nicht auch die EU ein Wörtchen mitzureden?

Rückewold: Zumindest wacht sie darüber, dass bei der Ausschüttung von Fördergeldern kein Land gegenüber einem anderen bessergestellt wird. Das muss die Politik natürlich im Auge behalten.

Aber abgesehen davon brauchen wir Nachhaltigkeit in der Kommunikation und damit Nachhaltigkeit in der finanziellen Unterstützung durch den Staat. Das ist kein Selbstläufer, das wissen wir, aber es ist eine Investition in die Zukunft.

Kai Rückewold: Immer im Einsatz für die regionale Ernährungswirtschaft

Was verstehen Sie unter Nachhaltigkeit in der Kommunikation?

Mäurer: In Brandenburg sollten sich Branchenvertreter, die Landesregierung und pro agro regelmäßig zusammensetzen und darüber diskutieren, welche branchenrelevanten Maßnahmen in welchem Zeitraum mit welchem Budget ergriffen werden sollten. Damit ließe sich ein Zeichen setzen, dass wir gemeinsam daran arbeiten, die Lebensmittel-Versorgung sicherzustellen und die regionale Wertschöpfung zu steigern.

Mit welchen Herausforderungen sind Sie dabei inhaltlich konfrontiert?

Rückewold: Die Ernährungswirtschaft repräsentiert zusammen mit der Landwirtschaft den größten Wirtschaftszweig des Landes. Das klingt erst mal gut. Was die Sache aber kompliziert macht, sind die strukturellen Unterschiede, denn hier geht es nicht nur um relativ große Unternehmen mit mehreren hundert Mitarbeitern, sondern auch um den Ein-Personen-Betrieb. Man denke nur an die ländliche Direktvermarktung. Wir müssen also die von uns initiierten Marketingmaßnahmen diesen Größenunterschieden jeweils individuell anpassen.

Kristin Mäurer beim Interview mit dem regionalen Hörfunk

Mäurer: Auch die Kontakte mit dem Lebensmittelhandel müssen verdichtet werden, indem wir mit ihm gemeinsam nach Lösungen suchen, wie regionale Produkte auf der Fläche bzw. in den Regalen so platziert werden, dass sie für den Verbraucher besser wahrnehmbar und sichtbar sind.

Da der Handel aber nur solche Sortimente und Produkte in seinen Läden anbietet, die der Verbraucher auch haben will, müssen wir unsere Maßnahmen darauf konzentrieren, Druck von unten – also beim Konsumenten – zu erzeugen. Dort müssen wir unsere Kommunikations-Power investieren. Und Geld natürlich auch.

Was heißt das für die künftige Verbandsarbeit?

Rückewold: pro agro hat in den 30 Jahren seines Bestehens viel auf die Beine gestellt und in Bewegung gesetzt, ein dichtes Netzwerk geschaffen und eine beachtliche Manpower mit 16 Mitarbeitern geschaffen. Das gilt es konsequent zu nutzen und weiter auszubauen. Gerade in den aktuellen Zeiten dürfen wir die Hände nicht in den Schoß legen, sondern müssen gemeinsam mit der Branche an der Zukunft arbeiten.

Zur Studie

Die im November und Dezember 2022 erarbeitete Studie mit dem Titel „Vermarktungspotentiale heben für Regionalprodukte aus Brandenburg“ basiert auf einer Online-Befragung von 2.000 Personen in ganz Deutschland, davon je 400 aus Berlin und Brandenburg. Über 300 Einzelergebnisse sind in der repräsentativen Gesamtstudie ausgewertet und zusammengefasst worden, und zwar jeweils nach Wohnregion und Zielgruppenzugehörigkeit der Befragten. Kaufmotivation, Kaufbereitschaft und -verhalten wurden ebenso unter die wissenschaftliche Lupe genommen wie Fragen der Erreichbarkeit und der Kommunikation. Die Studie wurde aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes sowie des Brandenburger Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) gefördert. Eine PDF-Kurzfassung der Studie kann bei folgender Mail-Adresse angefordert werden: maeurer@proagro.de

Gesunde Ernährung für schmale Geldbeutel

„Ein voller Bauch studiert nicht gern“, sagt der Volksmund – ein leerer erst recht nicht, so viel ist gewiss. Deshalb kümmert sich das Studentenwerk Frankfurt/Oder nicht nur um die sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Belange der Studierenden, sondern auch um deren leibliches Wohl. Das liegt in den Händen der Abteilung Hochschulgastronomie, die ihre Aufgabe folgendermaßen versteht und umsetzt: „Bereitstellung frischer und gesunder Mahlzeiten, die den vielfältigen Geschmäckern und den schmalen Geldbeuteln ebenso gerecht werden wie dem Gebot der Wirtschaftlichkeit“, so Torsten Kleinschmidt, der für Einkauf und Produktentwicklung zuständig ist (Foto 2.v.r., im pro agro-Kochstudio während der IGW Berlin).

Die organisatorische Herausforderung, aber auch der Reiz der Aufgabe liegt unter anderem darin, dass das Studentenwerk Frankfurt/Oder nicht nur die angehenden Akademiker in der Grenzstadt unter ihren Fittichen hat, sondern auch für die Standorte Eberswalde, Cottbus und Senftenberg zuständig ist. Die Rede ist also von insgesamt etwa 14.000 Studierenden und mehreren tausend Essen pro Tag; hinzu kommt der Betrieb von Bistros und Cafeterien. So stellt sich das jedenfalls während des laufenden Hochschulbetriebs dar; in der vorlesungsfreien Zeit entspannt sich die Lage natürlich etwas.

Zum ganzheitlichen Verständnis gehört ebenso, dass die gastronomischen Betriebe wie Mensen, Bistros und Cafeterias nicht als schiere Verpflegungsstationen gesehen werden. „Wir betrachten sie auch als attraktive Aufenthalts- und Kommunikationsorte mit entsprechender Einrichtung und Wohlfühl-Atmosphäre“, betont Torsten Kleinschmidt. In Klartext: Kasernen-Ambiente war früher, heute zählen Behaglichkeit und modernes Ambiente.

Das individuelle Einrichtungskonzept korrespondiert mit dem Speisenangebot: Das Studentenwerk betreibt in allen vier Standorten (mit insgesamt sechs Locations) eigene Küchen mit unterschiedlichen „Gewerken“ neben dem Kochen, also Fleischerei, Salatzubereitung oder Backstation. Die fachlich versierten Teams summieren sich auf rund 130 Mitarbeiter, die dank Know-how und Ausstattung vieles in handwerklicher Tradition fertigen können.

„Meine Aufgaben bewegen sich auf der Schnittstelle zwischen Wareneinsatz und Speiseplan“, erläutert Torsten Kleinschmidt. Einerseits tourt er also auf der Suche nach geeigneten Lieferanten durchs Land, und andererseits stimmt er allwöchentlich mit den Küchenchefs (im Jargon „Mensaleiter“ genannt) die Speisepläne für die jeweiligen Standorte ab. Manöverkritik und Optimierungs-Strategien gehören ebenfalls zu den regelmäßigen Koordinierungsrunden. „Das sorgt für vielseitige Speisepläne und schafft eine gute Struktur für den Einkauf“, hebt er hervor.

Da das Studentenwerk Frankfurt/Oder zum Verantwortungsbereich des Brandenburger Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur (MWFK) gehört, hat das Land bei den Speiseplänen ein Wörtchen mitzureden. Das mündet beispielsweise in die Vorgabe, den Studierenden zwar gehaltvolle und preiswerte Speisen anzubieten, das Prinzip der Wirtschaftlichkeit dabei aber immer im Blick zu haben. Oder es wird der Auftrag formuliert, verstärkt regionale Produkte einzusetzen und zu verarbeiten. Wobei mit „Regionalität“ Lebensmittel aus Brandenburg und den benachbarten Bundesländern gemeint sind.

Für die Speisen werden neben regionalen auch zunehmend Bio-Produkte verarbeitet. Bereits seit Herbst 2020 werden in den Mensen Kartoffeln, Reis und Rindfleisch zu 100 Prozent in Bio-Qualität angeboten. „Insgesamt streben wir bis 2025 rund 20 Prozent Bio-Anteil bei den Hauptmahlzeiten an“, erzählt Torsten Kleinschmidt. „Wir haben auch im Auge, wie sich Regionalität mit Bio verbinden lässt. Die wesentlichen Faktoren sind dabei allerdings die Nachfrage und die Wirtschaftlichkeit“, ergänzt er.

Der Speiseplan repräsentiert jedenfalls ein abwechslungsreiches Angebot, das auch wissenschaftliche Empfehlungen für eine gesunde Ernährung berücksichtigt. Dazu zählt ein hoher Anteil an Gemüse und Hülsenfrüchten, frischen Salaten und Ballaststoffen. Auf alle Fälle ist für jeden Geschmack etwas dabei. Für zusätzliche Vielfalt sorgen, dem allgemeinen Trend folgend, vegetarische und vegane Gerichte. Um diese Vielfalt weiter zu gewährleisten, ist Torsten Kleinschmidt, wie gesagt, viel in der Region unterwegs, „als Scout zur Rekrutierung von Lieferanten“, wie er sagt. Und: „Weitere Erzeuger und Verarbeiter von Lebensmitteln sind jetzt und in Zukunft willkommen, zur Bereicherung des Speiseplans in den studentischen Einrichtungen beizutragen.“

Brandenburger Landpartie 2023 (10./11. Juni)  im Norden

Paaren-Glien – Am zweiten Juniwochenende feiert das Land die 28. Brandenburger Landpartie. Landwirte, Fischer, Imker, Gärtner, ländliche Manufakturen und Einrichtungen öffnen ihre Tore und laden an Brandenburgs Geburtstagswochenende zur Brandenburger Landpartie ein. Hier einige Tipps für den Norden Brandenburgs

Landkreis Prignitz

Im Nordwesten Brandenburgs freuen sich 4 Erstteilnehmer auf interessierte Gäste. Hier, bei der PAE Marktfrucht GmbH in Putlitz, wird am Sonnabend dem 10. Juni ab 10 Uhr durch den Landwirtschaftsminister Axel Vogel die Brandenburger Landpartie  auch die zentral eröffnet. Die PAE Marktfrucht bietet mit Ackerbau und der Produktion erneuerbarer Energie einen Einblick in „Landwirtschaft pur“ und ist zudem auch ein Ausbildungsbetrieb. „Landwirtschaft pur“ bietet an beiden Tagen der Landpartie  auch Landgeschmack – Agrargenossenschaft Görike im Gumtower Ortsteil Görike. Hier kann man Schafe und Lämmer sehen, mit einen Treckerkremser die Weiden von Mutterkühen und Kälbern besuchen und dabei alles rund um Viehzucht und Ackerbau in Erfahrung bringen

Landkreis Ostprignitz-Ruppin

Hier freuen sich Klassiker wie der Hirschhof Hildebrand im Wittstocker Ortsteil Freyenstein, bei dem man Dammhirsche füttern und Hochlandrinder streicheln kann auf die Landpartiegäste (Sa+So).  In einem anderen Wittstocker Ortsteil, in Karstedtshof zeigt Homemade wie konsequente Weidehaltung zu hochwertigen Lebensmitteln führt (Sa+So) und in Vichel, einem Ortsteil von Temnitztal gibt es beim Ölogischen Saatgut „Keimzelle“ neben Betriebs- und Anbauflächenführungen auch Saatgut alter und seltener Kulturpflanzen in Demeter-Qualität zu erstehen (Sa+So). Die Kreiseröffnung findet am Sonnabend auf Schmidts Farm in Wusterhausen/Dosse statt.

Landkreis Oberhavel

Unter den insgesamt 21 Landpartiegastgebern in Oberhavel gibt es vier Erstteilnehmer. So zum Beispiel  Schloß und Gut Liebenberg im gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Löwenberger Land. Hier lernen die Kleinsten in der Ausstellung  „Tiere des Waldes“, was es im heimischen Forst zu entdecken gibt (Sa+So) und bei einem Kräuterspaziergang am Sonnabend kann man sich über  Wildpflanzen und Heilkräuter informieren. Auch Geschichtsfreunde kommen auf dem Gut nicht zu kurz.

Empfehlenswert auch eine Tour zu vier Betrieben in den Zehdenicker Ortsteilen zu unternehmen. Bei der  Bergsdorfer Wiesenrind, ein Ausbildungsbetrieb, erlebt man „Landwirtschaft pur“ (Sa+So). Im Gartenbau Schulz, ebenfalls in Bergsdorf  gibt es Vorführungen zur Produktion und Gewächshausbesichtigungen sowie die Möglichkeit zur Selbsternte und dem Kauf vieler Gemüse- und Pflanzensorten (Sa+So). Auf dem Thomashof Klein-Mutz kann man im charmant-ländlichen Ambiente entspannen und dabei Interessantes zum Thema Selbstversorgerhof kennenlernen (Sa+So). Die „Gläserne Imkerei“ Bienenklause e.V. in Neuhof zeigt wie der Honig ins Glas kommt und auf einem Bienenlehrpfad, was alles zuvor dafür geschieht Sa+So).

Auf dem Forellenhof Nassenheide (Gemeinde Löwenberger Land, Ortsteil Nassenheide) gibt es ein Angelprogramm mit Siegerehrung für Groß- und Klein. Die Ausrüstung gibt es vor Ort im Verleih. (Sa-So)

Landkreis Uckermark

In der Uckermark begrüßt, neben vielen anderen Gastgebern, als langjähriger Teilnehmer auch die Bauernkäserei Wolters in Bandelow, einem Ortsteil der Gemeinde Uckerland, die Gäste der Brandenburger Landpartie. Die Schaukäserei gibt Einblicke in die Produktion und in der fußläufig gelegenen Q-Regio-Halle wartet ein großes Angebot weiterer regionaler Spezialitäten auf die Besucher der Landpartie (Sa+So). Wer Blumen mag, wird ganz sicher im Rosenhof Flemming (Gemeinde Uckerland, Ortsteil Karlstein) seinen Gastgeber finden. Am Wochenende der Landpartie findet hier das Rosenblütenfest statt. Mit dabei auch befreundete Unternehmen mit Naturseifen, Honigprodukten, Keramik und Stricksachen (Sa+So). Mit der Bioland Rosenschule Uckermark in Radelow, einem Ortsteil der Gemeinde Mescherin,widmet sich auch ein Erstteilnehmer dem floristischen Sinnbild der Liebe und läßt – neben Informationen zu Rosen und Begleitstauden – mit einem rosigen Imbiss diese schöne Blume auch durch den Magen gehen (Sa+So).

Gastgeberverzeichnis zur Landpartie

Informationen zu allen Gastgebern zur 28. Brandenburger Landpartie gibt es in der Broschüre zur Brandenburger Landpartie. Diese ist in gedruckter Form in den Touristeninformationen des Landes sowie in den Hofläden der Teilnehmer erhältlich sowie als Flip-Book oder herunterladbare PDF unter brandenburger-landpartie.de. Hier kann man in einer Suchmaske auch gezielt nach Regionen und/oder Produkten suchen oder die Broschüre  und weiter Publikationen des Verbandes pro agro unter „Kataloge bestellen“ für den klassischen Postversand auswählen.

Die Brandenburger Landpartie wird in Zusammenarbeit von pro agro e.V., dem Landesbauernverband Brandenburg sowie dem Brandenburger Landfrauenverband organisiert. Ermöglicht wird die Initiative durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg.

Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.

Am Rande: Am Sonntag des Brandenburger-Landpartie-Wochenendes, am 11. Juni, feiert Brandenburg seinen 866. Geburtstag bzw. könnte es, wenn man diesen „Regionalfeiertag“ auf dem Schirm hätte und begehen wollte.

Die Zukunft beginnt jetzt – digitale Landwirtschaft sowie Ausbildungsbetriebe in Brandenburg und auf der Brandenburger Landpartie (10./11. Juni 2023)

Paaren-Glien – Landwirtschaft sorgte schon immer für die Versorgung der Menschen. Aber auch die Art des Landwirtschaftens veränderte sich – wie alles andere – im Laufe der Zeit. Der dümmste Bauer erntet schon lange nicht mehr die größten Kartoffeln. Die Brandenburger Landwirtschaft ist und wird immer digitaler und smarter. 

Ob im Stall oder auf dem Feld – die digitale Transformation der Landwirtschaft schreitet schnell voran. Dank moderner Technologien und digital vernetzten Systemen können Landwirte mehr für die Umwelt, das Klima und das Tierwohl tun.  Auch in Brandenburg sind innovativen Lösungen bereits etabliert und an weiteren wird getüftelt. So können sich Besucher der Brandenburger Landpartie beispielsweise bei der AWO Reha-Gut Kemlitz gGmbH über den Einsatz von Robotern bei der Fütterung informieren (10. Juni).

Mit Drohnen Leben retten

Sehr viele Rehkitze sterben leider beim Mähen von Gras und Getreide. Die Muttertiere legen ihren Nachwuchs im hohen Gras ab, wo sie sich klein machen und sich vor Raubtieren verstecken. Dieser Instinkt lässt sie verharren, selbst wenn der Mähdrescher auf sie zukommt.

Die Arbeit mit Drohnen in Kombination mit Wärmebildkameras hat sich inzwischen im Bereich der Rehkitzsuche etabliert. Denn nur die gründliche Suche ermöglicht Landwirten und Jägern vor Ort ihrer tierschutzrechtlichen Verantwortung gegenüber dem Wild effektiv und zeitsparend nachzukommen. Der Landesjagdverband Brandenburg (LJVB) führt zudem ein landesweites Verzeichnis mit Drohnenpiloten und Helfern, die bei der aktiven Suche unterstützen. Besucher der Brandenburger Landpartie können den Verein Rehkitzrettung Brandenburg e. V. als Kooperationspartner bei der Agro Farm Nauen am Sonntag (11. Juni) näher kennenlernen.

Drohne, die zweite
Wurzelschau aus der Luft

Heiße Sommer, wenig Wasser. Gerade die sandigen Böden Brandenburgs haben mehr und mehr Hitze- und Trockenstress. Das IASP entwickelt derzeit eine auf künstliche Intelligenz basierende Drohnen-Software, die aus der Vogelperspektive untersucht, wo Maßnahmen für tiefgründige und

nachhaltige Verbesserungen der Bodenqualität nötig sind.

In Zukunft soll so beanspruchter Ackerboden, bzw. die Wurzeln (engl.: Roots), digital erfasst werden. Wie die Feldpflanzen durch Bodenlockerung nachhaltig mehr Wasser bekommen, daran wird ebenfalls in der landwirtschaftlichen Versuchsstation gearbeitet. Im Projekt „DigiRoot“ kommt dafür Kompost zum Einsatz. Dabei werden mit einer Kabelfräse zunächst mehrere Linien bis zu 60 Zentimeter in den Boden gefräst. Die ersten 40 Zentimeter füllt das Forscher-Team händisch mit Grünschnitt-Kompost und bedeckt die Gräben mit dem ursprünglichen Sandboden. Der Erfolg ist sichtbar: die Pflanzen auf den ausgewählten Streifen wachsen besser, die Wassermenge für die Wurzeln erhöht sich.

Knopf im Ohr für Tierwohl

Wie gut geht es unseren Nutztieren in der Landwirtschaft? Was bisher nur auf Beobachtungen der Landwirte beruhte, will das Institut für Agrar- und Stadtökologische Projekte an der Humboldt-Universität zu Berlin, kurz IASP, mit messbaren Kriterien unterlegen. Beim Forschungsprojekt „TierwohlAmpel“ werden aktuell 15 Kühe des Tierzuchtgutes Heinersdorf mit elektronischen smardtag-Ohrmarken ausgestattet.

Das innovative Monitoring-System erfasst physiologische Parameter sowie die Bewegungsaktivität der Tiere. Am Melkstand werden die Daten ausgelesen und anschließend an einen Zentralserver und durch eine eigene Software ausgewertet. Im Ergebnis zeigt die entwickelte Tierwohlampel über Rot, Gelb oder Grün den landwirtschaftlichen Betrieben auf diese Weise, ob die Tiere gestresst oder krank sind, und ob sie sich wohl fühlen.

Am Sonnabend (10. Juni) stellt das IASP in der Versuchsstation Berge im Havelland von 10 bis 18 Uhr seine Forschung zu diesen und anderen Themen vor.

Ausbildungsbetriebe auf der Brandenburger Landpartie

Die Forschung von heute begründet den Alltag von morgen und so ist es wichtig, dass für diesen neuen Alltag der Landwirtschaft auch Nachwuchs ausgebildet wird. 15 Gastgeber der Brandenburger Landpartie aus allen Landesteilen haben dem Verband mitgeteilt, dass diese auch Ausbildungsbetriebe sind.

Welche dies sind, erfahren die Besucher der Landpartie in der Broschüre zur Brandenburger Landpartie anhand eines blauen Signets „Unser Tipp – Wir bilden aus“. Erhältlich ist das Gastgeberverzeichnis zur 28. Brandenburger Landpartie in gedruckter Form in den Touristeninformationen des Landes, den Hofläden der Teilnehmer sowie bei Edeka und Rewe; als Flip-Book oder herunterladbare PDF unter brandenburger-landpartie.de.

Die Brandenburger Landpartie wird in Zusammenarbeit von pro agro e.V., dem Landesbauernverband Brandenburg sowie dem Brandenburger Landfrauenverband organisiert. Ermöglicht wird die Initiative durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg.

Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.

Am Rande: Am Sonntag des Brandenburger-Landpartie-Wochenendes, am 11. Juni, feiert Brandenburg seinen 866. Geburtstag bzw. könnte es, wenn man diesen „Regionalfeiertag“ auf dem Schirm hätte und begehen wollte.

pro agro auf der Brandenburgische Landwirtschaftsausstellung (BraLa)

Paaren-Glien – Nach dreijähriger Abstinenz öffnet am 11. Mai die BraLa ihre Pforten. Auf dem  pro agro-Regionalmarkt heißt es: Essen, Trinken, Ausflugsziele und Informationen – alles regional!

 „Brandenburg für Körper, Geist & Seele“ lautet die Unterzeile des aktuellen pro agro-Jahresthemas „Der wunderbare Weg“. Und so präsentieren auf dem pro agro-Regionalmarkt auf der BraLa insgesamt 25 Aussteller Speis und Trank  für den Körper sowie Angebote für Ausflüge ins Land, zu Natur und Kultur, für Geist und Seele. Die Kleinsten können sich auf einer Strohburg austoben oder beim Böttcher Interessantes zu diesem altehrwürdigen Beruf erfahren, zuschauen und kleine Holzeimerchen zum Mitnehmen selbst herstellen. Begleitet wird der Regionalmarkt durch Informations- und Kulturprogramm auf einer kleinen, eigenen Bühne samt Sitzgelegenheiten.

Die BraLa wird – wie viele andere Aktionen des Verbandes pro agro – genutzt, um Brandenburg in seiner Charakteristik des vornehmlich ländlichen Raums als landwirtschaftlichen Wirtschaftsstandort und die entsprechenden Unternehmen als erhaltenswerten Wirtschaftsfaktor insbesondere für die Grundversorgung der Länder Brandenburg und Berlin darzustellen.

„Wir, die Brandenburger Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft möchten und können für jeden Geschmack und jeden Ernährungsstil Partner und Versorger sein. – Wir sind Arbeitgeber, Steuerzahler, Kulturunterstützer, Sportförderer aber vor allem Produzenten guter, regionaler Lebensmittel, die nur kurze Wege zu unseren Kunden, den Verbrauchern in Brandenburg und Berlin beanspruchen. Auch das möchten wir auf der BraLa dem Publikum näher bringen“ betont Hanka Mittelstädt, Vorsitzende des Verbandes pro agro.

Neben der Produktion regionaler Lebensmittel ist der ländliche Raum Brandenburgs auch Ziel für Urlaub sowie Tages- und Ausflugstourismus. Die BraLa selbst ist auch ein solches Ziel und die ausflugsfreudigen Besucher können mit Hilfe der Publikationen des Verbandes zu Landurlaub, Einkauf beim Bauern, Hofläden und Pferdeland zukünftige Aktivitäten planen. Quasi noch druckfrisch wird es die Broschüre mit den Gastgebern der Brandenburger Landpartie (10./11. Juni 2023) am Stand des Verbandes pro agro auf dem Regionalmarkt geben.

Darüber hinaus informieren wir Verbraucher und Produzenten über die neuen Qualitätszeichen des Landes Brandenburg – „Gesicherte Qualität Brandenburg“ und „bio Brandenburg – Gesicherte Qualität“. pro agro agiert hier als Lizenznehmer, berät interessierte Unternehmen ausführlich und begleitet sie bei der Umsetzung und dem Nachweis der zu erfüllenden Kriterien bis hin zur erfolgreichen Zeichennutzung.

Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.

10./11. Juni ist Landpartie – aber warum eigentlich?

Paaren-Glien – In einem Monat startet die 28. Ausgabe der Brandenburger Landpartie. Rund 150 Unternehmen im ländlichen Raum öffnen Hof und Tor für ihre Gäste. Wieso, weshalb, warum?

Brandenburg ist überwiegend ländlicher Raum. Ein wichtiger Bestandteil dieses ländlichen Raumes ist die Agrar- und Ernährungswirtschaft. Landwirte produzieren Rohprodukte und veredeln diese entweder selbst zu Lebensmitteln oder beliefern Produzenten in der Region, welche aus diesen Rohstoffen unsere Lebensmittel produzieren.

Kai Rückewold – Geschäftsführer pro agro e.V.

„Krisengeschüttelte Zeiten wie diese zeigen uns immer wieder, wie wichtig eine größtmöglich autarke Versorgung ist. Das Wort der Resilienz macht dann gern die Runde und man wird nicht müde zu betonen, wie wichtig die Fähigkeit einer Region sei, sich auch in härteren Zeiten ihrer Strukturen zu bedienen, um z.B. die Menschen aus der Region heraus zu versorgen. Damit dies gelingt, müssen diese Strukturen auch gepflegt und genutzt werden. Aus dem Nichts passiert auch nichts. Die Landpartie zeigt schon seit Jahren im Grunde auf genau diese Strukturen und ruft die Berliner und Brandenburger auf, diese Strukturen durch ihre Entscheidung an der Kasse bewusst zu fördern und zu fordern – sie schlussendlich zu erhalten.“ so Kai Rückewold – Geschäftsführer des Verbandes pro agro.

Die Landpartie stellt den Verbrauchern landwirtschaftliche Unternehmen und Verarbeiter vor. Sie zeigt, daß die bewusste Entscheidung für ein regionales Produkt einen Mehrwert für die gesamte Region darstellt und daß der Endverbraucher durch sein Kaufverhalten seine Umgebung und das Umland mitgestaltet.

Dennis Kummer – Projektkoordinator Brandenburger Landpartie

„So bilden nicht wenige Gastgeber der Brandenburger Landpartie die komplette Wertschöpfungskette von der Rohproduktion bis zur Veredelung ab.“ ergänzt Dennis Kummer, Projektkoordinator der Landpartie beim Verband pro agro. „Als Beispiel seien hier die Agrargenossenschaft Ranzig im Landkreis Oder Spree oder die Bauernkäserei Wolters in der Uckermark genannt. Im Ranziger Ortsteil Tauche liegen für die Fleischproduktion Aufzucht, Futtermittelproduktion, Schlachthof und Verarbeitung in der Hand der Agrargenossenschaft und die Wege zwischen den einzelnen Bereichen sind kurz. Gleiches gilt für die uckermärkische Käserei. Die Milch stammt von eigenen Kühen und auch hier werden die Futtermittel auf eigenen Wiesen und Äckern hergestellt.“

Kristin Mäurer – Fachbereichsleiterin Agrar- und Ernährungswirtschaft

„In den letzten Jahren hat der Verband pro agro gerade im Zusammenwirken mit Partnern im Einzelhandel große Fortschritte erzielt. Veranstaltungen wie die Brandenburger Landpartie helfen, diese zu vertiefen und auszubauen. So gut wie jedes Produkt, welches die Besucher im Rahmen der Landpartie entdecken oder besser kennen lernen, kann nicht nur im Hofladen vor Ort erstanden werden, sondern auch den Weg in den Handel finden“ erklärt Kristin Mäurer, Fachbereichsleiterin Agrar- und Ernährungswirtschaft bei pro agro, „ausgesprochen hilfreich ist dafür, daß die Verbraucher aus Berlin und Brandenburg bei Ihrem Lebensmitteleinzelhändler des Vertrauens gezielt nach solchen Produkten fragen und dabei auch ruhig den Hersteller benennen. Die Brandenburger Landpartie ist auch ein Aufruf, genau dieses zu tun.“

Regionale Produkte auf dem Speiseplan der Berliner und Brandenburger schmecken nicht nur und überzeugen durch ihre kurzen Wege, sie leisten einen wichtigen Beitrag für unsere Region als Wirtschaftsstandort; für die Unternehmen als Arbeitgeber und Steuerzahler und tragen auf diese Weise dazu bei, daß Brandenburg-Berlin auch zukünftig eine Region ist, in der man gern lebt und die man auch gern besucht. Auch darum „Brandenburger Landpartie“!

Informationen zu  Gastgebern und Angeboten der Brandenburger Landpartie findet man online unter brandenburger-landpartie.de.

Das Gastgeberverzeichnis als gedruckte Broschüre ist in den Touristeninformationen des Landes, den Hofläden der Teilnehmer sowie bei Edeka und Rewe erhältlich.

Die Brandenburger Landpartie wird in Zusammenarbeit von pro agro e.V., dem Landesbauernverband Brandenburg sowie dem Brandenburger Landfrauenverband organisiert. Ermöglicht wird die Initiative durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz des Landes Brandenburg.

Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 16 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.

Am Rande: Am Sonntag des Brandenburger-Landpartie-Wochenendes, am 11. Juni, feiert Brandenburg seinen 866. Geburtstag bzw. könnte es, wenn man diesen „Regionalfeiertag“ auf dem Schirm hätte und begehen wollte.

Ausrichter für das Brandenburger Dorf- und Erntefest 2024 gesucht!

Schönwalde-Glien – Brandenburg ist hauptsächlich ländlicher Raum und so nehmen Landwirtschaft sowie Agrar- und Ernährungswirtschaft einen gewichtigen Platz als Wirtschaftsfaktor, Arbeitgeber und Quell regionalen Brauchtums ein. Traditionell feiert der ländliche Raum am Ende der Erntezeit das Brandenburger Dorf- und Erntefest. Für die 19. Ausgabe dieses Landesfestes wird nun ein Ausrichter gesucht. Die formlose Interessenbekundung kann bis zum 11. August erfolgen, die Bewerbungsfrist endet am 15. September 2023.

pro agro – der Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin e.V. ruft zur Interessenbekundung um die Ausrichtung des Brandenburger Dorf- und Erntefestes im September 2024 auf. Vorgesehen ist die Ausrichtung für Sonnabend, den 7. September 2024, alternativ ist auch Sonnabend, der 14. September 2024 möglich.

Um die Ausrichtung des Brandenburger Dorf- und Erntefestes können sich alle Gemeinden, Städte oder Ämter des Landes Brandenburgs mit Gemeinde- Orts- oder Amtsteilen bewerben, die über einen dörflichen Charakter verfügen und/oder landwirtschaftlich geprägt sind.

Der siegreiche Bewerber richtet, mit Unterstützung des Brandenburger Landfrauenverbandes e.V. und des Landesbauernverbandes Brandenburg e.V., im Rahmen des Brandenburger Dorf- und Erntefestes den Erntekronen- und den Ernteköniginnenwettbewerb und gemeinsam mit pro agro e.V. einen pro-agro-Regionalmarkt aus.

Eine Beteiligung und Einbindung von regionalen land- und forstwirtschaftlichen Erzeugern, Verarbeitern, Handwerk, Vereinen und Kulturgruppen ist obligatorisch. Die Präsentation regionaler Wertschöpfungsketten sollte Bestandteil der Veranstaltung sein. Gemeinschaftliches Leben, Kultur und Brauchtum, wirtschaftliche Entwicklung und Initiativen, Regionalvermarkter und regionale Produkte, Handwerk sowie auch die Herausforderungen und Probleme des ländlichen Raumes sollen öffentlichkeitswirksam dargestellt werden.

Interessenten wenden sich für weitere Informationen bitte an

pro agro – Verband zur Förderung des ländlichen Raumes

in der Region Brandenburg-Berlin e.V.

Gartenstr. 1-3

14621 Schönwalde Glien

Tel. 03 32 30 – 20 77 – 35

Fax: 03 32 30 – 20 77 -69

www.proagro.de        

kontakt@proagro.de

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Der Agrarmarketing-Verband pro agro e.V. engagiert sich seit 30 Jahren für die Vernetzung und Vermarktung von Brandenburger Produkten und Dienstleistungen aus den Bereichen Agrar- und Ernährungswirtschaft sowie Land- und Naturtourismus. Ein Team von aktuell 14 Mitarbeitern betreut zudem eine Vielzahl von Zukunftsprojekten zur Stärkung der Branche und des ländlichen Raums in Brandenburg/Berlin.