Grüne Woche: Präsentieren, kontakten und netzwerken

Zufriedene Gesichter bei der Messe Berlin: Rund 310.000 Besucher aus dem In- und Ausland kamen vom 17. bis 26. Januar 2025 zur internationalen Leitmesse für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau, um sich über weltweite Innovationen zu informieren. Das waren 13 Prozent mehr als im Vorjahr, und das, obwohl die Grüne Woche von der (inzwischen abgeklungenen) Maul- und Klauenseuche überschattet war. In der Brandenburghalle 21a herrschte wie immer großes Gedränge an den Ständen – egal ob Konsumenten oder Fachbesucher aus Handel, Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung und Direktvermarktung. „Der Zuspruch und das Resümee von Produzenten und Absatzpartnern lassen uns ein positives Fazit ziehen“, bilanzierte Kristin Mäurer, Fachbereichsleiterin Agrar- & Ernährungswirtschaft beim Verband pro agro.

Das Brandenburger Ministerium für Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz (MLEUV) zeigte sich als Ausrichter der Brandenburghalle ebenfalls sehr zufrieden. „Ich bin überzeugt, dass wir mit den Angeboten einen guten Erfolg landen konnten“, sagte Ministerin Hanka Mittelstädt. Konkret erwähnte sie die guten Kontakte der mehr als 260 Aussteller auf über 70 Ständen zu Konsumenten und Vermarktern sowie die Vernetzung der Produzenten untereinander. Wie 2024 hatten junge Startups auch in diesem Jahr die Möglichkeit, sich und ihre Angebote zu präsentieren.

Gerade für klein- und mittelständische Unternehmen aus der Region erweist sich die Brandenburghalle als guter Rahmen, um sichtbar zu werden und ihre Spezialitäten bzw. Nischenprodukte vorzustellen. Das Interesse von Konsumenten und Fachpublikum konzentrierte sich dabei nicht nur auf kulinarische Produkte, sondern auch auf die landtouristischen Angebote. Insgesamt war die Resonanz der Aussteller auf ganzer Linie positiv.

Das erfreuliche Gesamturteil fand Eingang in die Ergebnisse einer Kurzumfrage des MLEUV: Demnach wollen 91 Prozent der befragten Aussteller auch 2026 in der Brandenburghalle dabei sein. „Das verdeutlicht den Stellenwert der Halle für die Unternehmen, den 82 Prozent als sehr hoch bewerteten“, bekräftigt das Ministerium. Dieser Befund deckt sich mit den Erwartungen zum Nachmessegeschäft: Fast drei Viertel der Befragten (73 Prozent) rechnen in den nächsten Wochen und Monaten mit steigenden Abverkäufen.

Ausgezeichnet: Die prämierten Unternehmen auf der diesjährigen pro agro-Marketingpreisverleihung

26. pro agro-Marketingpreis

Traditionell stand der erste Messetag im Zeichen des pro agro-Marketingpreises 2025 und der Prämierung kreativer und innovativer Unternehmen. Die Preisverleihung nahmen die neue Verbandsvorsitzende Dorothee Berger und pro agro-Bereichsleiterin Kristin Mäurer vor. Am Wettbewerb hatten insgesamt 41 Unternehmen und Institutionen teilgenommen. In den einzelnen Kategorien sahen die Zahlen so aus: Direktvermarktung 22, Ernährungswirtschaft zehn sowie Land- und Naturtourismus neun Bewerbungen. Im Lebensmittelbereich wurden folgende Unternehmen ausgezeichnet:

Direktvermarktung

(1) Elbe-Elster Apfelkorn (Brotsommelier Paul Müller)

(2) wild.shop (Landesjagdverband Brandenburg)

(3) „Spreewald trifft Tirol“ (Drehnower Hofkäserei)

Sonderpreis: Emmas Kaufhalle in Teschendorf

Ernährungswirtschaft

(1) Golßeners Regionalkampagne (Golßener Lebensmittel)

(2) Bratwurst vom Weideschaf (Biomanufaktur Havelland/reffiSchaf)

(2) Digitalkampagne „Von Natur aus liebenswerda“ (Mineralquellen Bad Liebenwerda)

(3) Knusperwaffeln mit Sanddorncreme (Christine Berger).

Klick ins Foto führt zur aktuellen Broschüre

Als Anerkennung erhalten die genannten Preisträger ein pro agro-Marketingpaket. Überdies werden die Produktinnovationen und Vermarktungskonzepte aller 41 Wettbewerbsteilnehmer in der Broschüre Neues aus Brandenburg – Ein Land voller Ideen dargestellt.

EDEKA-Regionalpreis

Zusätzlich zeichnete EDEKA als einer der starken Partner für die Vermarktung regionaler Produkte im Einzelhandel Brandenburg-Berlins in diesem Jahr zwei Bewerber aus den Kategorien Ernährungswirtschaft und Direktvermarktung mit dem EDEKA-Regionalpreis 2025 aus. Geschäftsführer Mathias Pinnow überreichte die Preise an die Christine Berger GmbH („Knusperwaffeln mit Sanddorncreme“), wodurch das Unternehmen diesmal neben dem Marketingpreis eine weitere Branchen-Trophäe abräumen konnte. Der zweite Regionalpreis ging an das Speiseeis von Urstrom Jersey‘s. Beide Gewinner erhalten eine exklusive Vermarktung über die EDEKA-Handelsgesellschaft. Weitere Informationen rund um den pro agro-Marketingpreis 2025 finden sie hier.

Doch damit nicht genug. Auch der Landesbauernverband Brandenburg (LBV) nutzte die Bühne der Brandenburghalle, um „herausragende Leistungen“ der heimischen Landwirtschaft ins rechte Licht zu rücken: Im Rahmen des Mitglieder-Wettbewerbs von LBV und pro agro „Zukunft durch Vielfalt“ zeichnete der LBV am 25. Januar die „zukunftsweisenden unternehmerischen Konzepte“ von Verbandsmitgliedern aus, und zwar in den Kategorien „Klimaanpasser“, „Kommunikationstalent“ und „Vermarktungskünstler“. In letzterer Kategorie errang Florian Schulze (Agrargenossenschaft Hoher Fläming eG Rädigke-Niemegk) mit der Marke „Hof Rabenstein“ den Preis. Der Gewinner (übrigens pro agro-Mitglied) sei mit dem Ansatz „Vom Feld aufs Brot“ ein „Paradebeispiel für regionale Erzeugung und Vermarktung in Brandenburg“, heißt es in der Laudatio.

pro agro-Fachbereichsleiterin Kristin Mäurer führt eine EDEKA-Delegation durch die Brandenburg-Halle

Rundgänge mit Fachpublikum aus Handel und Gastronomierundgänge 

„Unsere vornehmliche Aufgabe auf der Grünen Woche sehen wir als Agrarmarketingverband in der Vielzahl der hervorragend umsetzbaren Vernetzungs- und Vermarktungsaktivitäten“, betont Kristin Mäurer. So stand während der Messetage vor allem die intensive Kontaktanbahnung zu unterschiedlichen Absatzpartnern auf dem pro agro-Programm. Konkret: Weit über 700 eingeladene Vertreter von Handel, Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung und Direktvermarktung wurden in der Brandenburghalle mit ausgewählten Produzenten zusammengeführt. Allein an den Rundgängen mit EDEKA (22. Januar) und REWE (23. Januar) haben insgesamt über 460 selbstständige Kaufleute des Berliner und Brandenburger Lebensmittelhandels teilgenommen

Stammtisch der Brandenburger Ernährungswirtschaft 

Am 20. Januar fand wie gewohnt der erste Unternehmerstammtisch des Jahres 2025 im Rahmen der Grünen Woche statt. Teilgenommen haben neben Vertretern der Ernährungswirtschaft und der Direktvermarktung auch Hanka Mittelstädt in ihrer neuen Funktion als Landwirtschaftsministerin. Die zahlreichen Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, der Ministerin im persönlichen Austausch ihre Sorgen und Vorstellungen als Unternehmer zu unterbreiten, während sie selbst einen Einblick in ihre politischen Aufgaben und Pläne gab. Über die wesentlichen Inhalte des diskursiven Austauschs berichten wir in einem separaten Beitrag (siehe Rubrik Vernetzung).

Zwei Landesfeste

Am Brandenburgtag (20. Januar) gab die Landwirtschaftsministerin den Austragungsort der zentralen Eröffnungsveranstaltung der 30. Brandenburger Landpartie (14. und 15. Juni 2025) bekannt. Ausrichter wird diesmal Gut Schmerwitz im Hohen Fläming sein. Die komplette Broschüre mit allen wichtigen Informationen, teilnehmenden Betrieben und deren Angeboten erscheint Anfang Mai. Der Staffelstab für die Austragung des 22. Brandenburger Dorf- und Erntefestes (20. September 2025) ging von Drachhausen (Spree-Neiße) nach Altranft (Märkisch Oderland). Beide Landesfeste werden im Auftrag des Landes Brandenburg von pro agro koordiniert.

Ministerpräsident Dietmar Woidke besucht das pro agro-Kochstudio auf der Grünen Woche

Brandenburger Kochstudio 

Der gut besuchte Anlaufpunkt machte an allen zehn Messetagen mit insgesamt 25 präsentierenden Landgasthöfen eindrucksvoll die enge Verbindung von Landwirtschaft, Gastgewerbe und Tourismus erlebbar. Abgestimmt auf die jeweilige Tagesregion des Bühnenprogramms und begleitet vom bekannten Radio-Moderator Detlef Olle demonstrierten Köche aus Brandenburger Restaurants und Landgasthöfen ihre Fertigkeiten und stellten haustypische Gerichte mit heimischen Produkten vor. Weitere Informationen über den Auftritt der brandenburgischen Lebensmittelbranche auf der Grünen Woche 2025 finden Sie hier.