BRANDENBURGER AUSFLUGSPLANER 2021

6 BRANDENBURGER AUSFLUGSPLANER Motormühle Mit der Erfindung der Verbrennungs- oder Elektromotoren entstand ein naturkraftun- abhängiger Mühlentyp. In ländlichen Gegenden ersetzte sie oftmals eineWindmühle oder sie entstand durch ihren Umbau. Mit dem BauvonMotormühlen begann die Industrialisierung. Immer mehr Großmühlen standen nun in Brandenburg, die nach und nach die kleinen handwerk- lichen Betriebe verdrängten. Mühlen in Brandenburg Von den 4700 gewerblichen Mühlen Mitte des 19. Jahrhunderts gibt es heute noch zehn. Unter Denkmalschutz stehen 200 Mühlen, etwa 100 werden touristisch ge- nutzt. Sie sind untrennbar mit der geschicht- lichen und wirtschaftlichen Entwicklung Brandenburgs verbunden. muehlen-in-brandenburg.de Bockwindmühle Bockwindmühlenwurden hauptsächlich zur Getreideverarbeitung genutzt. Sie haben zwei Böden: den Steinboden mit demMahlwerk und denMehlboden mit einem Sichter. Mitte des 19. Jahrhunderts gab es über 2000 Bockwind- mühlen in Brandenburg. Der Mühlenkasten mit dem Flügelkreuz ruht auf einem bockar- tigen Gestell und kann mittels eines Hebels – des Sterzes – in denWind gedrehtwerden. Paltrockwindmühle In Brandenburg entstanden sie ab Ende des 19. Jahrhunderts fast ausschließlich durch Umbau und Vergrößerungvon Bockwindmühlen. Paltrockwindmühlen bestehen aus einer Fachwerkkonstruktion mit einem rechteckigen Grundriss, der auf einemRollenkranz drehbar gelagert ist. Mittels einerWindrose kann sich die Mühle drehen, um die Flügel nach demWind auszurichten. Wassermühle Wassermühlen können abhängig vomGefälle mittels eines ober-, rück-, mittel- oder unter- schlächtigenWasserrads angetriebenwerden. Im 20. Jahrhundert hielt dieWassertur- bine Einzug und er- setzte das Rad. Mit dieser Mühlenart sind oft Stauteiche und Mühlgräben verbunden. Um 1850 gab es über 2500 in Brandenburg, die Hälf- tewurde zur Getreide- verarbeitung genutzt. Fotos: Torsten Rüdinger /Mühlenvereinigung, Adobe Stock / LianeM Zeichnungen: Rüdiger Hagen Text: Torsten Rüdinger /Mühlenvereinigung Holländerwindmühle Sie sind eine Erfindung des 15. Jahrhunderts. Zentrales Merkmal dieser Mühlenart ist das drehbare Dach, um das Flügelkreuz nach derWindrichtung ausrichten zu können. Eswird auch als Haube oder Kappe bezeichnet und ist auf ein turmartiges Gebäude aufgesetzt, für das es verschiedene Bauarten und -formen gibt. So kann zum Beispiel der Turm gemauert sein oder gänzlich aus Holz bestehen. Sie mahlen, schlagen, sägen – Mühlen haben die Wirtschaft und Kulturlandschaft von Brandenburg maßgeblich geprägt. Kraftwerke MÜHLENKUNDE

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