PFERDELAND BRANDENBURG 2020

14 PFERDELAND BRANDENBURG WILDER OSTEN Fotos: Cuttingarena Text: Alina Schwermer Wie im Wilden Westen werden die Rinder von der Weide geholt Arbeit amRind Reiten wie die Cowboys. Bei den traditionellen Disziplinen Cowhorse und Cutting kommt Western-Feeling auf. E igentlich, so sagt es Trainer Jürgen Malo, könne man Cowhorse und Cutting mit jeder Pferde­ rasse betreiben. Manche seien eben besser dafür geeignet, manche schlechter. „Mit einem Kaltblutwird es natürlich schwierig.“ Detlef Gerschütz, Betreiber der Cuttingarena in Hertefeld, erzählt: „Wir hatten schon Englischpferde bei uns, die cutten. Es gibt auch andere Rassen, zum Beispiel Haflinger, die das können. Aber die amerikanischen Rassen sind eindeutig die besten, weil sie ammeisten mitbringen.“ Er spricht von den klassi- schen Cowboy-Rassenwie American Paint Horse, Ame- rican Quarter Horse und hin undwieder auch Appaloosa. Wer dieWesterndisziplinen Cowhorse und Cutting auf hohemNiveau betreiben und Turniere gewinnen möchte, der braucht ein solches Rassepferd. Wer aber nur ein bisschen Spaß an der Arbeit am Rind haben und etwas Neues ausprobieren möchte, kann das oft auch mit dem eigenen Pferd üben. Cowhorse und Cutting stammen ursprünglich aus der traditionellen Arbeit der amerikanischen Cowboys, wo es zum Beispiel darum geht, ein Rind von der Herde zu trennen oder ein einzelnes Tier in eine bestimmte Richtung zu lenken. Viel ist dabei vom sogenannten Cow Sense die Rede; das bedeutet, dass das Pferd instinktiv gern Arbeit am Rind betreibt und ein Verständnis dafür hat, weil es in diese Richtung gezüchtetwurde. Aber natürlich hat nicht jedes Paint Horse gleichermaßenviel Cow Sense, und mit mehr Geduld können auch andere Pferderassen die Arbeit am Rind erlernen. „ImGrunde nutzt man einfach den Spieltrieb und Herdentrieb der Pferde“, sagt Trainer Jürgen Malo. Wichtig als Voraus- setzung für Pferd und Reiter ist es dabei vor allem, dass das Pferd möglichstweit rittig ausgebildet ist. Hierzu gehörenvorwärts und rückwärts gehen, drehen, anhal- ten; der Reiter oder die Reiterin sollte mit demTier gut eingespielt sein, um die Lektionen sicher auszuführen. Das Ziel beimCutting ist es, ein Rindvon der Herde zu trennen und davon abzuhalten, wieder zur Herde zurückzukehren. Das Pferd muss also in der Lage sein, ruhig in die Herde hineinzugehen und ein geeignetes Tier zu erkennen. Pferd und Reiter haben pro Rind zweiein- halb Minuten Zeit, so lange muss das Pferd das Rind in der Mitte der Arena halten. Sobald es von der Herde abgesondert ist, darf der Reiter keine Zügelhilfen mehr geben. ImGegensatz zum Cowhorse ist das Pferd beim Cutting alsoweitgehend auf sich allein gestellt und muss selbstständig entscheiden. Das Cowhorse dagegen be- steht aus mindestens zwei Disziplinen. Beim ersten Teil, demReining, zeigen Pferd und Reiter ohne Rind ihre Fähigkeiten, in einerWesterndressur, die sich aus ver- schiedenen Manövernwie Spins, Sliding Stops, Zirkeln und fliegenden Galoppwechseln zusammensetzt. Erst danach kommt das Rind ins Spiel. Man arbeitet beim Cowhorse nicht an einer Herde, sondernvonvornherein

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