URSTROM KAESE GMBH

Reife Leistungen eines weitgereisten Unternehmer-Paares

Internationaler geht’s kaum: Zwei Weltenbummler in Sachen Käse, die Belgierin Yule Seifert und der  Brite Paul Thomas, begegneten sich vor bald fünf Jahren auf einer Käsemesse in Norditalien, wurden ein Paar und ließen sich im Urstromtal nieder, genauer: mieteten eine kleine, aber feine Molkerei auf dem Hof von Rainer Schmitt in Schöbendorf (Gemeinde Baruth/Mark), auf dessen 400 ha Weiden rund 400 Jersey-Kühe grasen. Seit Sommer 2020 produzieren die ausgebildete Ingenieurin und der Biochemiker, beide bestens geschulte Affineure und früher international in Sachen Käse unterwegs, in ihrer Manufaktur den Premium-Käse.

„Es ist sehr günstig, Milchlieferanten, Milchproduktion und Käseherstellung an einem Ort zu haben“, sagt Yule Seifert. Sie meint das nicht nur mit Blick auf die kurzen Wege, sondern vor allem im Sinne von Herkunft und Glaubwürdigkeit: transparente Logistik, „punktgenaue“ Regionalität. Und artgerech
te Haltung der Tiere. Das beginnt schon beim Futter: frisches Gras im Sommer, Silage im Winter,  was auch ein Ausweis für die Qualität des Endprodukts ist. „Wir sind überzeugt davon, dass aus der Milch von Tieren, die dieses nahrhafte Futter bekommen, sehr guter Käse herzustellen ist“, betont Paul Thomas und fügt als persönliche Philosophie hinzu: „Die Milch zu verstehen, ist der erste  Schritt zu einer großartigen Käseherstellung.“

Der Weg vom Milchverständnis zum fertigen Produkt ist ein Prozess, den das Molkereipaar auf den verschiedensten Stationen im In- und Ausland gelernt und perfektioniert hat. Dadurch ist ein Schatz an außergewöhnlicher Expertise entstanden, der mit dem Wissen aus Praktika, Schulungen und
Verkauf sowie den Begegnungen mit Experten in aller Welt gespeist wird. Diese Erfahrungen finden jetzt Eingang in die Herstellung ihres Premium-Käses.

Das war und ist ein schrittweiser Prozess, insbesondere für einen Zwei-Personen-Betrieb, der vom Beginn der unternehmerischen Tätigkeit an nicht gleich in die Vollen gehen kann, finanziell und personell. Am Anfang stand also die Produktion von Frischkäse. Warum? Weil Frischkäse maximal 36 Stunden zu Reifung braucht, das heißt nach der Bearbeitung recht schnell in den Verkauf gehen kann. Die Kosten für die Rohmilch lassen sich dadurch zügig wieder einspielen, man muss nicht übermäßig lange in finanzielle Vorleistung gehen. Nachdem das Unternehmer-Paar ein kleines Geldpolster erwirtschaftet hatte, ging es an die Produktion von Weichkäse – mit zweiwöchiger und vierwöchiger Reifung.

Jetzt reicht das finanzielle Polster auch für Schnittkäse, der eine deutlich längere Reifung braucht als Frisch- und Weichkäse. „Die Reifung bei Schnittkäse nimmt zwar mehr Zeit in Anspruch, ist aber wesentlich einfacher als beim sensiblen Weichkäse“, berichtet Yule Seifert. Der Grund: Er trocknet nicht so schnell aus, wird weder zu fest noch zu weich, und seine Verarbeitungszeit ist wesentlich kürzer.

Und wie sieht’s mit der Vermarktung aus? Zehn bis fünfzehn Prozent der Produktion werden über den eigenen Hofladen verkauft. Darüber hinaus wird der Berliner Fachhandel und zum Teil auch die Gastronomie beliefert. Inzwischen haben sich Sortiment und Qualität der Manufaktur über die Grenzen Berlins und Brandenburgs hinaus herumgesprochen: „Die Nachfrage nimmt zu“, berichtet das Unternehmerpaar, „und zwar nicht nur in Berlin, sondern es gibt auch Anfragen aus Hamburg, Leipzig und anderen Städten, so dass wir in absehbarer Zeit über einen Käseversand nachdenken müssen.“

Kontakt:

Urstrom Kaese GmbH
Dämmchen 15
15837 Baruth/Mark
Tel. 0157/36242431
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