Kürbisse sind Thomas Syrings Leidenschaft. Bei einem Praktikumsaufenthalt in der Steiermark lernte der Beelitzer Landwirt das „grüne Gold“ kennen und schätzen. In Brandenburg ist er mit dem Ölkürbisanbau, der in ganz Deutschland nur in sechs Landwirtschaftsbetrieben betrieben wird, ein Pionier.
Neben den klassischen Speisekürbissen, wie Muskat und Hokkaido, werden steirische Ölkürbisse für die Gewinnung des berühmten Beelitzer Kürbiskernöls angebaut. Bewusst entschied er sich 2004 für den ökologischen Anbau; heute bewirtschaftet er rund 100 ha Fläche.
Anfänglich wurden die Kürbisse noch von Hand geerntet. Dabei wurden die Kürbisse direkt auf dem Feld geteilt, und die Kerne aus der Frucht gelöst. Diese Art der Ernte ist jedoch sehr zeit-, arbeits- und kostenintensiv. Mit dem Ausbau der genutzten Ackerfläche und dem damit einhergehenden größeren Erntevolumen wurde das Verfahren teilweise mechanisiert. Doch nach wie vor läuft vieles immer noch von Hand. Allerdings werden mittlerweile Saat- und Erntemaschinen zur Unterstützung der schweren körperlichen Arbeit eingesetzt.
Seit über zehn Jahren wächst das Unternehmen stetig. Insgesamt werden in Beelitz fünfzig Sorten Speise- und Zierkürbisse angebaut. Am Hof kann man sehen, wie die rankenden Pflanzen wachsen, während man im Landladen die unterschiedlichsten Kürbisprodukte kaufen und verkosten kann. Das Angebot reicht von Kürbiskernen zum Knabbern über Kürbisriegel, Kürbischips und Kürbisprosecco bis zu Kürbismarmelade.
Der Kürbis gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt und ist eines der interessantesten und gehaltvollsten Nahrungsmittel. Der Steirische Ölkürbis ist zudem unter den Gartenkürbissen einer der gesundheitsförderndsten. Die in ihm enthaltenen Vitamine und pflanzlichen Wirkstoffe stärken bei regelmäßigem Konsum das Wohlbefinden und das Immunsystem nachhaltig. So werden die Kürbissamen und die daraus hergestellten Produkte in der Natur- wie in der Schulmedizin als pflanzliche Arzneimittel bei Blasen- und Prostatabeschwerden verwendet. Der regelmäßige Konsum von täglich 1-2 Esslöffel Kürbiskernöl kann das Risiko mindern.
Die Verarbeitung folgt der traditionellen steirischen Art und ist sehr aufwendig: Nach der Ernte werden die Kerne zunächst gewaschen, um sie von den Rückständen des Fruchtfleischs zu reinigen. Dann werden sie mit Hilfe einer Flachrostanlage getrocknet und anschließend vermahlen. Die Rohmasse wird mit Wasser und ein wenig Salz zu einem Brei verarbeitet, der schließlich geröstet und dann bei einem Druck von 300 bar gepresst wird. Das Ergebnis: Einen Liter Öl gewinnt man aus 2,5 kg Kernen, wozu man die stolze Menge von 40 bis 50 Kürbissen braucht. Das Beelitzer Kürbiskernöl verfügt über die typisch grünliche Färbung und hat einen intensiven Eigengeschmack – nussig und hocharomatisch.
Kontakt:
Syring Feinkost
Trebbiner Straße 69f
14547 Beelitz/Zauchwitz
Tel. 033204/638015
www.beelitzerkuerbis.de