Ganzheitliches Konzept als gelebte Praxis
Unweit von Berlin, am Rande der Uckermark, liegt Gut Kerkow. Der Standort des biologischen Landwirtschaftsbetriebs könnte authentischer nicht sein: Als Teil des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin, wo der Schutz von Landschaften und Ökosystemen oberste Priorität hat, ist das Wirtschaf-ten nach den Prinzipien der Nachhaltigkeit – kulturell, sozial und ökologisch – besonders glaubwürdig. Da ist es nur konsequent, dass die Herstellung der Fleisch- und Wurstwaren auf einem geschlossenen System beruht, nämlich einer ganzheitlichen Landwirtschaft mit kurzen Wegen.
Gut Kerkow hat eine lange und bewegte Geschichte hinter sich. Ursprünglich im Besitz einer preu-ßischen Adelsfamilie, machte sich das Gut bereits im 18. Jahrhundert einen Namen als renommierter Zuchtbetrieb. Nach mehreren Eigentümerwechseln übernahm Anfang 2015 ein partnerschaftliches Trio, darunter die allseits bekannte Starköchin und Europa-Abgeordnete Sarah Wiener, das Gut. Die Tradition der Viehzucht und Fleischverarbeitung wird auch von den neuen Eigentümern weitergeführt, wobei nachhaltiges Wirtschaften, der Erhalt alter Rassen und hohe Fleischqualität im Mittelpunkt stehen. Heute leben und arbeiten rund 30 von Nachhaltigkeit, Tierwohl und biologischer Anbauweise überzeugte Menschen auf dem Hof. Auf 900 Hektar Land betreiben sie Futter- und Getreideanbau und arbeiten mit rund 400 Angus-Rindern.
Im Zentrum stehen die handwerklich hergestellten Fleisch- und Wurstwaren aus der eigenen Fleischerei. Dazu zählen frisches Fleisch vom Angusrind ebenso wie die in traditioneller Warmfleischverarbeitung produzierten Brühwürste, die ohne Citrate und Geschmacksverstärker auskommen. Das gutseigene Handwerk des Schlachtens, Zerlegens und Verarbeitens ist Ausdruck und gelebte Praxis einer tief verwurzelten Überzeugung. „Wir streben eine ganzheitliche, achtsame und artgerechte Landwirtschaft an“, sagt Geschäftsführer Manuel Pundt.
Unnötige Wege und unnötiger Stress für die Tiere werden vermieden. Mit anderen Worten: Futteranbau, Aufzucht, Schlachtung, Verarbeitung und Verkauf finden an einem Ort statt. So versteht es sich von selbst, dass die Rinder das ganze Jahr über mit ihren Jungen auf der Weide leben und sich vom dort angebauten Futter ernähren. Darüber hinaus ist man darauf bedacht, für die Koexistenz möglichst vieler Tier- und Pflanzenarten zu sorgen. „Je vielfältiger und abwechslungsreicher ein Betrieb produziert, desto stabiler entwickelt sich die Umwelt“, erklärt Manuel Pundt. Das hat nicht nur einen positiven Einfluss auf die Bodenfruchtbarkeit, sondern begünstigt zudem die Ansiedlung von Tieren, die anderswo längst verdrängt wurden.
Die nach diesem ganzheitlichen Konzept erzeugten Qualitätsprodukte werden auf verschiedenen Wegen direkt vermarktet, nämlich erstens über den Hofladen, der neben dem eigenen Sortiment noch biozertifizierte Ware anderer Hersteller führt (z.B. regionales Gemüse, Wein oder Demeter-Zu-ckerrübensirup); zweitens über den Online-Shop; drittens über ausgewählte Einzelhändler und Gastronomen in und um Berlin; und viertens – ganz neu – über die erste eigene Metzgerei-Filiale in der Berliner Tucholsky-Straße.
Kontakt:
Gut Kerkow
Greiff enberger Staße 8
16278 Angermünde
Tel. 03331/2629-0
gutshof@gut-kerkow.de