Bauernhof Erz

Vielfalt der Abnehmer macht kreativ und flexibel

Das Leben der Eheleute Erz weist einen erstaunlichen Gleichklang auf: Das beginnt mit den Vornamen (Hanna und Johannes) und der Herkunft aus der Umgebung Stuttgarts; das setzt sich fort mit dem gemeinsam durchgezogenen Landwirtschaftsstudium in der Heimat und der Komplettierung ihrer akademischen Ausbildung in der Ferne, sprich: mit dem dreijährigen Studium (Öko-Landbau und Vermarktung) an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE). „So sind wir in Brandenburg gelandet und hängengeblieben“, sagen sie. Aus Begeisterung für Land und Leute haben sie sich im Oderbruch eine Existenz als Biobauern aufgebaut.

2012 hat das Ehepaar seinen eigenen Bio-Hof gegründet. Im Jahr darauf erzielte es mit dem Verkauf von Eiern aus mobiler Hühnerhaltung die ersten Erlöse, die sofort wieder in den landwirtschaftlichen Betrieb gesteckt wurden. Das ließ sich in der Startphase durch eine praktische bzw. monetäre Arbeitsteilung bewerkstelligen: Während Hanna ihre ganze Kraft in den Hof steckte, sorgte Johannes über seinen landwirtschaftlichen Einsatz hinaus als Außendienstler für einen Saatguthersteller für regelmäßigen Geldzufluss. „Dadurch war es möglich, die Einnahmen aus dem landwirtschaftlichen Betrieb dort zu belassen und nicht zu vervespern“, sagt er in der Färbung seines heimatlichen Idioms.

Wieder ein Jahr später, also 2014, begann mit dem Gemüseanbau eine erste, maßgebliche Sortimentserweiterung, nämlich durch Schnittsalat, Tomaten, Radieschen, Kartoffeln und Hokkaido-Kürbisse. Und Ende 2016 fiel schließlich die Entscheidung, die Erzeugung auf Kartoffeln und Kürbisse zu konzentrieren. Heute werden auf rund 20 Hektar Fläche (davon jeweils die Hälfte als Eigentum und in Pacht) zwei Hektar Kartoffeln, vier Hektar Kürbis, 1,5 Hektar Hafer und ebenso viel Linsen angebaut. Die verbleibende Fläche ist dem Kleegras zur Förderung der Bodenfruchtbarkeit vor-behalten. Das schultern die Eheleute alles aus eigener Kraft – helfende Hände gibt es nicht.

Das gilt auch für die Vermarktung der Produkte. Da gibt es den Verkauf ab Hof, eine Art Selbstbedienung, wo Verbraucher praktisch Tag und Nacht einkaufen können. „Das läuft bereits seit drei Jahren sehr gut“, heißt es. Hinzu kommt die Direktbelieferung von Inhaber geführten Naturkostläden sowie Einkaufsgemeinschaften („Food Coops“) in Berlin. Zu den Abnehmern zählen ferner der Gastro-Spezialist Transgourmet sowie der Großhändler GEKO Fruchthandelsgesellschaft, durch deren „langen Arm“ Restaurants, Großküchen und Caterer erreicht werden. Über diese Schiene werden hauptsächlich Hokkaidos vermarktet. Und was ist mit den klassischen Vollsortimenten? Da haben sich die Eheleute Erz über einen befreundeten Bio-Betrieb einen zusätzlichen Vertriebsweg erschlossen. „Dort haben wir ein kleines Liefermandat mit Eiern für zehn Rewe-Filialen“, erzählt Johannes und fügt hinzu: „Es wäre uns ein Leichtes, auch noch Kürbisse und Kartoffeln zu liefern.“ Überdies wird der Lebensmittel-Abodienst „Märkische Kiste“ mit Hokkaidos beschickt.

Obwohl die Hofbetreiber mit der Vermarktung ihrer Produkte derzeit gut ausgelastet sind, betonen sie ausdrücklich, dass weitere Abnehmer sehr willkommen sind. Die exklusive Bindung an einige wenige Vertriebspartner finden sie weniger erstrebenswert; sie suchen eher die Vielfalt unterschiedlicher Geschäftskunden, da dies „eine Bereicherung unserer Arbeit“ sei.

Kontakt:

Bauernhof Erz

Hauptstraße 7

15328 Alt Tucheband

Tel. 03360/1378033

bauernhof.erz@gmx.de