Cluster Ernährungswirtschaft Brandenburg: Impulsgeber und Vermittler

Datum: 25. Juli 2024

Clustermanager Dr. Detmar Leitow (Mitte, Foto WFBB)…

Als Teil der Wirtschaftsförderung Land Brandenburg (WFBB) fungiert das für die Ernährungswirtschaft zuständige Cluster als Netzwerk und Plattform für die Branche der Hauptstadtregion: Menschen zusammenbringen, Projekte initiieren, innovative Kooperationen entlang der Wertschöpfungskette schaffen, Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft herstellen. Ziel der Aktivitäten ist es, die heimischen Erzeuger und Verarbeiter von Lebensmitteln zu unterstützen und im Wettbewerb zu stärken sowie die Zusammenarbeit aller Clusteraktiven zu fördern und nachhaltig zu etablieren.  „Wir verstehen uns als Impulsgeber, Initiator und Moderator gleichermaßen“, beschreibt Clustermanager Dr. Detmar Leitow sein vielseitiges Arbeitsfeld, das er gemeinsam mit seiner Kollegin Janina Löbel verantwortet.

In einem weiter gefassten Sinne versteht sich das Clustermanagement auch als Begleiter und Verbinder der Wirtschaft und Wissenschaft. „Je nach Themenbereich strecken wir unsere Fühler in der eigenen Branche oder an den Nahtstellen zu anderen Wirtschaftsbereichen aus, wo ein nützliches Erfahrungspotenzial besteht“, erklärt der Clustermanager.

… und Projektmanagerin Janina Löbel (links, Foto WFBB/Enters) im Gespräch mit Akteuren aus dem Cluster.

Die Ernährungswirtschaft ist im Bereich der Produktentwicklung und -weiterentwicklung kreativ und innovativ unterwegs. Bei branchenübergreifenden Themen wie Digitalisierung, der bioökonomischen Verwertung von Rest- und Nebenströmen oder der Logistik ist sie jedoch vor allem Anwendungsbranche und damit auf Anstöße anderer Wirtschaftszweige angewiesen. Mit Hilfe des Clustermanagements und geeigneter Kooperationen können innovative und vor allem zielführende, praxisorientierte Lösungen für die Branche gefunden werden. Da wird dann geschaut, wo die entsprechenden Experten sitzen – in der eigenen Branche, in der Wissenschaft oder in sonstigen relevanten Einrichtungen. Durch umfassende Vernetzung mit Experten aller Art kann das Clustermanagement dazu beitragen, dass auch Detailfragen beantwortet werden.

So gesehen hat die Tätigkeit des Clusters viel von einer Vermittlungsagentur, in deren Netzwerk sich die „Gewerke“ befinden, die vor der Vermarktungsstufe operieren: Produktentwicklung, Lebensmitteltechnologie, Lebensmittelrecht und vieles mehr. Bei Fragen der Vermarktung wiederum kooperiert man partnerschaftlich mit dem Marketingverband pro agro, der nicht nur wichtige Kontakte und Zugang zum regionalen Handel hat, sondern auch über eine Fülle von Kommunikationsinstrumenten verfügt. Für Fragen rund um Personal und Arbeitsrecht kann das Clustermanagement z.B. auf die Wirtschaftsvereinigung der Ernährungsindustrie Berlin-Brandenburg (WVEB) verweisen (siehe auch unser Interview im pro agro-Newsletter 06/2024).

Wirtschaftsminister Jörg Steinbach und Clustersprecherin Dorothee Berger umrahmen die Gewinner des Brandenburger Innovationspreises 2024 von Havelmi (Foto MWAE/Maltry).

Über die Vermittlungstätigkeit hinaus (Detmar Leitow bezeichnet sich und Janina Löbel als „Scouts“) besteht eine wesentliche Aufgabe des Clusters darin, Denkanstöße und Impulse zu geben. Das geschieht vornehmlich durch Branchenveranstaltungen, die für die Teilnehmer nicht nur der Informationsaufnahme, sondern auch der Vernetzung durch persönlichen Austausch dienen. Da wäre etwa der „Food Talk Innovative Ideen für die Ernährungswirtschaft“ (am 4. September 2024) oder das Format „Praxis trifft Forschung“ zu nennen; nicht zu vergessen die jährliche „Cross-Cluster-Konferenz“, in deren Rahmen das Wirtschaftsministerium den Brandenburger Innovationspreis vergibt.

Das Cluster Ernährungswirtschaft trägt zwar die Herkunft „Brandenburg“ in seinem Namen, arbeitet aber auch mit Partnern in Berlin zusammen – seien es Lebensmittel- und andere Unternehmen oder Universitäten und vergleichbare Institutionen. Detmar Leitow: „Generell verstehen wir uns zwar als Vermittler. Manchmal sind wir aber auch schlicht Übersetzer – wenn Wissenschaftssprache auf Wirtschaftssprache trifft. Da heißt es hin und wieder dicke Bretter bohren“, schmunzelt er.